DD298427A5 - Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) - Google Patents

Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) Download PDF

Info

Publication number
DD298427A5
DD298427A5 DD33399389A DD33399389A DD298427A5 DD 298427 A5 DD298427 A5 DD 298427A5 DD 33399389 A DD33399389 A DD 33399389A DD 33399389 A DD33399389 A DD 33399389A DD 298427 A5 DD298427 A5 DD 298427A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
tolypocladin
oxalic
cyclosporin
metabolite
fungal
Prior art date
Application number
DD33399389A
Other languages
English (en)
Inventor
Udo Graefe
Ernst-Joachim Bormann
Wolfgang Ihn
Guenther Reinhardt
Brigitte Schlegel
Dieter Tresselt
Klausjuergen Dornberger
Wolf-Ruediger Rudat
Matthias Olbrich
Original Assignee
Zentralinstitut F. Mikrobiologie Und Experimentelle Therapie,De
Arzneimittelwerk Dresden Gmbh,De
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Zentralinstitut F. Mikrobiologie Und Experimentelle Therapie,De, Arzneimittelwerk Dresden Gmbh,De filed Critical Zentralinstitut F. Mikrobiologie Und Experimentelle Therapie,De
Priority to DD33399389A priority Critical patent/DD298427A5/de
Publication of DD298427A5 publication Critical patent/DD298427A5/de

Links

Landscapes

  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines neuen Aza-anthrachinons, welches im Detail die Struktur eines * aufweist. Die mit der Zielstellung, diesen als Tolypocladin bezeichneten neuen Metaboliten in effektiver Weise herzustellen, verbundene Aufgabe wird geloest, indem in der biologischen Prozeszstufe ein Cyclosporin A-bildender pilzlicher Mikroorganismus, vorzugsweise ein Stamm aus den Arten Tolypocladium inflatum bzw. Sesquicilliopsis rosariensis, unter sterilen Bedingungen in aerober Submersfermentation kultiviert wird. Der genannte Metabolit wird anschlieszend aus dem hierbei erhaltenen Myzel oder aus Myzelrueckstaenden mit heiszem Wasser oder mit polaren organischen Loesungsmitteln bei sauren p H-Werten extrahiert und nach Einengen des Loesungsmittels in nahezu reiner Form gewonnen. Zur Feinreinigung kann gegebenenfalls ein uebliches chromatographisches Verfahren angeschlossen werden. Fuer Tolypocladin wurde in ausgewaehlten In-vitro-Testsystemen eine inhibierende Wirkung auf Krebszellkulturen aufgefunden.{neues Aza-anthrachinon; * Bezeichnung Tolypocladin; pilzliche Produktionsorganismen Tolypocladium inflatum und Sesquicilliopsis rosariensis; Cyclosporin A-Bildner; aerobe Submersfermentation}

Description

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein mikrobielles Verfahren zur Herstellung eines neuen Metaboliten mit 2-Aza-anthrachinon-Grundstrukuir, die mit der anwesenden p-Chinongruppierung einen starken Chromophor enthält.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung liegt in der mikrobiologisch-pharmazeutischen Forschung und Industrie.
-2- 298 Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Diverse Pilze bilden unter bestimmten Kulturbedingungen und in Abhängigkeit von der Nährbodenzusammensetzung chinoide farbige Substanzen, die dem Strukturtyp der o- und p-Chinone, Naphthochinone, Anthrachinone und anderen Polyketido angehören (Turner, B., Fungal Metabolites, Vol.11, Academic Press, 1983). Neben carbozyklischen Strukturen wurden auch heterozyklische Chinone aufgefunden, die sich ebenso wie die carbozyklischen Vertreter durch chromogene Eigenschaften auszeichnen (Thomson, R.H., Naturally occurring quinones, Academic Press, New York, 1971). Eine Reihe von natürlich vorkommenden chinoiden Verbindungen besitzt vorteilhafte biologische Eigenschaften aufgrund ihrer Reduzierbarkeit durch Atmungskettenenzyme lebender Zellen oder DNA-Interkalation, die sie zur Anwendung als Antineoplastika als geeignet erscheinen lassen. p-Chinoide Verbindungen vom Typ der Anthracyclina sind so z. B. in der Therapie von Krebserkrankungen in Anwendung. Aufgrund vielfältiger Nebenwirkungen (Cardiotoxizitat, Alopezie, Nausea, Immunsuppression u.a.) ist weiterhin die Suche nach besser wirksamen Derivaten und neuen Kanzerostatika von Interesse. Durch chemosynthetische Abwandlung von natürlichen Grundstrukturen und durch Partialsynthesen, ausgehend von natürlichen Grundkörpern, können wirkungsoptimierte Heilmittel hergestellt werden.
Isochinolinstrukturen sind bisher als Bestandteil pflanzlicher Sekundärmetabolite vom Typ der Alkaloide festgestellt worden (K.Motheset al. Biochemistry of Alkoloids, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1986). 2-Aza-anthraciiinone (Benzo-Isochinolindione) aus Pilzen oder prokaryotischen Mikroorganismen wurden bisher jedoch noch nicht beschrieben.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung verfolgt das Ziel, den neuen pilzlichen Metaboliten 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) in effektiver Weise herzustellen, um die Palette der potentiell als Kanzerostatika direkt oder nach chemischer Modifikation einsetzbaren Wirkstoffe um einen neuen Grundtyp zu bereichern.
Darleguno des Wesens der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein technologisch einfaches mikrobiologisches Verfahren zu beschreiben, das die
fermentative Herstellung eines neuen pilzlichen Metaboliten aus leicht zugänglichen und billigen Einsatzstoffen in guten
Ausbeuten ermöglicht. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in ihrem Grundzug gelöst, indem ein pilzlicher Cyclosporin Α-bildender Mikroorganismus
aerob bei einer Temperatur zwischen 2O0C und 37 0C kultiviert wird. Aus dem während dsr Kultivierung c rhaltenen My^oIund/oder aus nach der Cyclosporin A-Abcrennung vorliegenden Rückstands- bzw. Hilfsprodukten wird der neue Metabolit3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10), dem im weiteren die Bezeichnung Tolypocladin gegeben wird, dannunter sauren Bedingungen mit Wasser bzw. mit polaren organischen Lösungsmitteln extrahiert.
In seiner weiteren Ausgestaltung ist das Verfahren in der mikrobiologischen Prozeßstufe wie folgt gekennzeichnet: Die Kultivierung erfolgt in steriler submerser Fermentation, wobei zur Anzucht Myzel-Areale von Oberflächenkulturen von Cyclosporin Α-bildenden Pilzstämmen der Species Tolypocladlum Inflatum, vorzugsweise vom Stamm T. Inflatum Wb 6-5, oder
der Species Sesqulcllliopsls rosarlensls, vorzugsweise von Stamm S. rosarlensls F 605, eingesetzt werden. Biologisch reine
Proben der beiden voranstehend explizit genannten Pilzstämme sind im Zusammenhang mit früheren Patentanmeldungen der Ursprungsbetriebe in der Hinterlegungsstelle für Mikrooiganismen der DDR, Zentralinstitut für Mikrobiologie und
experimentelle Therapie der AdW, Beutenbergstr.11, Jena, DDR - 6900 unter den Registrierzeichen
IMET43899 für Stamm Tolyprucladlum inflatum Wb 6-5 sowie
IMET 43887 für Stamm Sesnuicilliopis rosariensis F 605
deponierte rden.
Das Fermentationsmedium besteht aus Kohlenstoff- und aus Stickstoffquellen sowie aus anorganischen Salzen. Bevorzugt wird
zur Kultivierung ein flüssiges Näht medium eingesetzt, welches als einzige Stickstoffquelle Ammoniumsalze, vorzugsweise
Ammoniumsulfat und/oder Diammoniumhydrogenphosphat, enthält. Die Kultivierung der yerfahrensgemäß einzusetzenden Stämme erfolgt in Steilbrustflaschen und Rundkolben verschiedener Volumina, in Glasfermentoren mit Rührwerk bzw. in V2A-Stahltanks. Die in den Anzuchtstufen erhaltene Biomasse von T.lnflatum-Stämmen wird in der Hauptkultur unter aeroben
und sterilen Bedingungen bei 250C bis 320C, vorzugsweise bis 270C, in einem Ammoniumsalz-Nährmedium obiger
Kennzeichnung bei einer Azidität zwischen pH 4,0 und pH 7,0 für die Dauer von 3 Tagen bis 8 Tagen fermentiert. Die nach den Anzuchtstufen verfügbare Biomasse von S. rosarlensis-Stämmen wird in der Hauptkultur hingegen unter aeroben
und sterilen Bedingungen bei 25°C bis 350C in einem Ammoniumsalz-Nährmedium obiger Kennzeichnung gleichfalls bei einer
Azidität zwischen pH 4,0 und pH 7,0 tür die Dauer von 5 Tagen bis 11 Tagen fermentiert. Für die weitere Ausgestaltung des Gesamtverfahrens ist nun ferner kennzeichnend, daß in seiner Aufarbeitungsstufe die Gewinnung des Tolypocladins in mehreren, sich fallweise ergänzenden Varianten erfolgen kann, nämlich unter sauren Bedingungen entweder
a) durch Extraktion des frischen Myzels, vorzugsweise des frischen Feuchtmyzels,
b) durch Extraktion von Myzelrückständen, wie sie nach einer Abtrennung des Cyclosporir,-A vorliegen, bzw.
c) durch Extraktion von solchen chromatographischen Trägermaterialien, welche wie vorzugsweise Aluminiumoxid zur Reinigung von Roh-Cyclosporin A eingesetzt worden sind.
Die Extraktion wird in jeder dieser Varianten uei pH 1,0 bis pH 4,0, vorzugsweise bei pH 1,0 bis pH 2,0,
mit oxalsaurem heißem Wasser, Aceton oder Methanol (Oxalsäure-Zusatz jeweils 2%) bzw. mit salzsäure™ Methanol bzw. Dimethylformamid
ausgeführt. Durch Reextraktion des wäßrigen Extraktes bzw. des eingeengten Rückstandes der Extraktion mit organischen
Lösungsmitteln wie CHCI3 und/oder n-Butanol und anschließende Konzentration des Extraktes kann der o.g. neue Metabolit
zusammen mit geringen Anteilen ähnlicher Verbindungen (Kongenoren) gewonnen werden.
Mittels Chromatographie an oxalsaurem Silicagel sowie an organophilen Dextrangelen kann Tolypocladin in reiner Form
gewonnen werden, d. h. die erwähnten kleinen Mengen an Nebenprodukten mit geringerer Polarität, die in wechselnder
Quantität in Abhängigkeit von der gegebenen Fermentation gebildet werden und die nach ihren Elektronenspektren und ihrem
pH-Verhalten eine ähnliche Struktur wie 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) aufweisen, werden auf diese
Weise vollständig abgetrennt. Die chemische Identität des neuen Metaboliten wird durch in Tabelle 1 gezeigte physikochemische Parameter belegt. Die in Abb. 1 angegebene Struktur der neuen Verbindung 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) wird ferner durch die Ergebnisse der NMR-spektroskopischen Untersuchungen (Varian XL-400,400MHz bzw. 100MHz für 1H bzw. 13C NMR-Spektren)
gesichert.
Das in Abb. 2 gezeigte 400-MHz-Protonenspektrum beweist die Anwesenheit von drei aromatischen nichtgekoppelten Protonen
(6,7647ppm; 7,8681 ppm; 9,2183ppm), einer N-CH3-Gruppe (2,7227ppm) sowie den OH-Gruppen (13,27ppm; 12,0ppm;
Das 100-MHz-13C-Spektrum (Abb.3) zeigt die Anwesenheit von zwei Carbonylgruppen, 11 aromatischen sp2-Hybridisierten Kohlenstoffatomen und einer am heterologen aromatischen Ring gebundenen Methylgruppe. Mit den angegebenen physikochemisel· ~> Daten wird die Struktur der neuen Verbindung, wie in Abb. 1 dargestellt, hinreichend
determiniert. (Die exakte Lokalisation der OH-Gruppe und des Protons an den Positionen 6 und 7 zu beschreiben, ist mit deneingesetzten Hilfsmitteln der Strukturaufklärung noch nicht möglich).
Für Tolypocladin ist in ausgewählten In-vitro-Testsystemen eine inhibierende Wirkung auf Krebszellkulturen, z. B. auf L 1210-Zellen, aufgefunden worden. Ausführungsbeispiele Beispiel 1
1.1. 1 bis 2cm2 große Agarstücke aus Einzelkolonien von Oberflächenkulturen des Stammes Tolypocladlum inflatum Wb 6/5 dienen zur Beimpfung eines Vorzuchtmediums folgender Zusammensetzung (g/l) in 500-ml-Erlenmeyerkolben (80ml Inhalt, 25°C, Rotationsschüttler, 150UpM; 4 Tage Kultivierungszeit): (NH4I2SO4 7; (NH^)8HPO4 2; MgSO4 · 7H2O 0,5; ZnSO4 0,008; Glucose 100; CaCO3; pH 5,3 bis pH 5,7.
Die zweite Vorzucht wird auf dem gleichen Medium in 5-l-Flaschen mit 4 JO ml Inhalt durchgeführt (72 Stunden, 25°C, Rotationsschüttler, 150 UpM). Für die Maßstabvergrößerung auf 2Ol und die Hauptkultur in 500-l-Fermentoren wird ein Medium folgender Zusammensetzung verwendet (g/l): Glucose 80; (NH4I2HPO4 2; (NH4I2SO4 5; MgSO4 · 7H2O 0,5; ZnSO4 7H2O 0,008; CaCO3 5,1; Aqua dest. ad 1 i; pH 5,3 bis 5,9; Sterilisation 30 Minuten, 120°C. Die Hauptkultur wird in 500-I-V2A-Tankfermentoren für die Dauer von 7 Tagen bei einer Temperatur von 250C bis 270C
durchgeführt (Belüftungsrate: 0,25:1 [v/v]; Rührerdrehzahl; 300UpM). Die Schaumkontrolle wird mit sterilem Maiskeimölvorgenommen.
1.2. Das Myzel aus 450I Kulturlösung wird durch Drehzellenfiltration geerntet und in 400I Wasser (pH 2,0) res'jspendiert und 30 Minuten auf 9O0C erhitzt. Anschließend wird die extrahierte Biomasse durch Drehzellenfiltration abgetrennt und verworfen. Die saure, wäßrige, rote Lösung wird 2mal mit 0,1 Volumina Butylacetat extrahiert. Der eingeengte Extrakt mit organischen Lösungsmitteln wird in 2 Liter Chloroform aufgenommen und 2mal mit 1 Liter 0,1 M Na2CO3-Lösung in H2O gewaschen. Dabei geht der Metabolit als violettes Natriumsalz in die wäßrige Lösung. Die wäßrige Phase wird filtriert und mit Oxalsäure auf pH 4 eingestellt. Dann wird die wäßrige Phase 3mal mit CHCI3 im Verhältnis 1:1 (wäßrige Phase:CHCI3) extrahiert. Der CHCI3-Extrakt wird auf 100ml eingeengt. Dabei fällt der Metabolit als rotbraunes amorphes Pulver in mind. 90%iger Reinheit aus (Ausbeute 2g/4501 Fermentationslösung). Eine weitere Reinigung wird dadurch erreicht, daß das Pulver 2mal mit Wasser (100ml) und 2mal mit Petrolether (3O0C bis 5O0C, 100ml) gewaschen und getrocknet wird. Für eine gegebenenfalls wünschenswerte Feinreinigung des neuen Metaboliten 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-azaanthrachinon-(9,10) wird abschließend eines der nachfolgenden chromatographischon Teilverfahren herangezogen:
- Chromatographie an Kieselgel (0,063 bis 0,2mm), suspendiert in Aceton/CHCI3 (2:1, v/v) mit 1 % Oxalsäure. Dabei erscheinen zuerst farbige Kongenoren, anschließend 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-azaanthrachinon-(9,10). Die den Metaboliten enthaltenden Fraktionen werden eingeengt und die Oxalsäure durch Verteilung zwischen CHCI3- und Wasserphase entfernt.
- Chromatographie an organophilen Dextrangelen mit 0,05% Oxalsäure und Methanol. Dabei können höhermolekulare braune, Eisenkomplex-bildende Verbindungen gegebenenfalls als Vorlauf abgetrennt werden.
- Feinreinigung des Natriumsalzes curch Gelchromatographie sn hydrophilen Dextrangelen (Typ G-10, Molselekt, Sephadex u.a.). Dazu wird der Metabolit (25mg) in der minimalen Menge an Na2CO3-Lösung aufgenommen, auf eine Säule 40cm χ 1 cm aufgegeben und mit Wasser eluiert. Die violetten, den Metaboliten enthaltenden Fraktionen werden mit HCI auf ρ H 1,0 angesäuert und mehrfach mit CHCI3 extrahiert. Nach dem Einengen des Lösungsmittels wird der Metabolit in reiner Form gewonnen.
Beispiel 2
Die biologische Prozeßstufe wird ausgeführt wie in Beispiel 1. Anschließend wird durch Separation das gewachsene Myzel geerntet und aus diesem Feuchtmyzel in an sich bekannter Weise der Wirkstoff Cyclosporin A isoliert. Aus den hierbei anfallenden Myzelrückständen wird durch Extraktion mit 2% Oxalsäurelösung in Aceton oder Methanol eine den Metaboliten enthaltende Rohlösung gewonnen. Nach dem Einengen zur Trockne wird der Metabolit mit 0,1 N Na2CO3 aufgenommen und Fettanteile durch Verteilung zwischen der CHCI3- und Wasserphase entfernt. Die weitere Aufarbeitung des in der basischen wäßrigen Phase verbliebenen V aboliten erfolgt wie in Beispiel
Beispiel 3
Dio biologische Prozeßstufe und die Abtrennung des gewachsenen Myzels werden ausgeführt wie in Beispiel 1. Aus dem Myzel wird in ah sich bekannter Weise der Wirkstoff Cyclosporin A extrahiert sowie säulenchromatographisch abgetrennt (Trägermaterial Aluminiumoxid). Aus hierbei anfallenden stark gefärbten Teilen des Trägermaterials wird der Metabolit Tolypocladin entweder durch oxalsaures (2%) Aceton bzw. Methanol, durch salzsaures Methanol (1N HCI) oder durch Dimethylformamid (1 % HCI konz.) extrahiert; und aus dem Rückstand entsprechender eingeengter Extrakte wird die Zielsubstanz schließlich analog der in Beispielen 1 und 2 beschriebenen Methodik gewonnen.
Tabelle 1: Physikochemische und spektrale Eigenschaften von 3-Methyl-5,6(7),8-Trihydroxy-2-aza-anthrachirion-(9,10)
- Eigenschaften:
roter amorpher Feststoff
löslichin - 0,1 M Na2CO3ZH2O; gut unter Farbumschlag nach violett - Aceton, Methanol, CHCI3; mäßig
- unlöslich in Hexan oder Petrolether -Schmelzpunkt: 0C(unkorrigiert)
- Chromatographische Eigenschaften: Rf 0,25 (Silufol, Oxalsäure-imprägniert; AcBtOn-CHCI3; 2:1; v/v)
- EI-Massensp6ktrum(Jeol JMS-D100):' Summenformel (MS):
C14H9NO6(M+): m/z 271.0475gef.;271.0481 ber.fürC14H9NO6 Charakteristische MS-Fragmentpeaks:
m/z 243(M+-CO); 228(M+-CO-CH3); 215(M+-2CO); 201 (M+-C3H2O2); 197(M+-2CO-H2O); 169(M+-H2O-3CO); 145(M+-C3H2O4).
- IR-Spektrum:
\m(in KBr; cm"1): 630,645,690,705,740,755,760,790,805,810,850,925,950,1050,1120,1140,1170,1 210,1300,1360, 1405,1450,1455,1500,1 515,1535,1550,1575,1610, (chelatiaiertes Chinon), 2320,3000,3400, 3710,1810.
- UV/VIS-Spektrum:
a) freie Säure Am,x(inMeOH, nm):
535
500(ε = 3,5 · 10ecm2/Mol)
460
330, < 250 starke Absorption
b) Natriumsalz Xn,,,,(in MeOH, nm):
550,525 (beide ε = 7,5cm2/Mol)
Λ20
290
c) Zn++-Komplex >mix(inMe0H,nm):
550,390,335,268, < 300 starke Absorption
d) Cu++-Komplex Amix(inMe0H,nm):
580,530, < 300 starke Absorption
e) Ni++-Komplex Am„(inMe0H,nm):
595,560,510,400,270, < 250 starke Absorption
f) Mn++-Komplex Amlx(inMe0H,nni):
550,390,330,268, < 245 starke Absorption
g) Ca++-Komplex ^,„(inMeOH.nm):
605,575,530,380,280, < 245 starke Absorption
h) Mg++-Komplex Äm,x(inMe0H,nm):
590,550,510,380,280, < 245 starke Absorption
i) Fe++-Komplex Ämex(inMe0H,nm):
630,480, < 370 starke Absorption
j) Fe+++-Komplex Xm„(inMe0H,nm):
650, < 440 starke Absorption
Triacetate Herstellung durch Umsatz von 142 mg Methyl-trihydroxy-isochinolin-dion in 3ml Pyridin und 3 ml Acetanhydrid 4h bei 60CC. Reinigung durch Säulenchromatographie (Kiesel 0,063 bis 0,2mm; CHCI3-Aceton 10:1) Ausbeute 122 mg; Schmelzpunkt 212 bis 2150C (gelbe Kristalle) Massenspektrometer
M+: m/z 397
M+-CH2CO: m/z 355.0692
M+-2CH2CO: m/z 313.0570
M+-3CH2CO: m/z 271.0501
Charakteristische Fragmentpeaks: m/z 243.0542; m/z 165.1620; m/z 125.1319; m/z 111.1140; m/z 97.1000; m/z 71.0856;
m/z 57.0598; m/z 41.9829; m/z 41.0103 UVXmlx(nm): 240,335
IR Kn,* (cm"1): 630,860,880,895,930,995,1020,1090,1115,1160.1180,1270,1315,1350,1400.. 1420,
1575,1655,1665,1755,1760.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung von 3-Methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) (Tolypocladin) auf mikrobiellem Wege, gekennzeichnet dadurch, daß man
- einen pilzlichen Cyclosporin Α-bildenden Mikroorganismus aerob bei einer Temperatur zwischen 200C und 370C kultiviert und
- den Metaboliten Tolypocladin aus dem erhaltenen Myzel und/oder aus nach der Cyclosporin Α-Abtrennung vorliegenden Rückstands- bzw. Hilfsprotiukten unter sauren Bedingungen mit Wasser bzw. mit polaren organischen Lösungsmitteln extrahiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß man zur Kultivierung einen pilzlichen Mikroorganismus der Species Tolypocladium inflatum einsetzt,
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß man zur Kultivierung den pilzlichen Mikroorganismus Tolvpocladium Inflatum Wb 6-5 einsetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß man den jeweils gewählten Tolypocladium inflatum-Stamm unter sterilen Bedingungen bei 25°C bis 270C in einem flüssigen Ammoniumsalz-Nährmedium für die Dauer von 3 Tagen bis 8 Tagen kultiviert.
5. Verfahren gemäß Anspruch !,gekennzeichnet dadurch, daß man zur Kultivierung einen pilzlichen Mikroorganismus der Species Sesquicilliopsis rosariensis einsetzt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß man zur Kultivierung den pilzlichen Mikroorganismus Sesquicilliopsis rosariensis F 605 einsetzt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1,5 und 6, gekennzeichnet dadurch, daß man den jeweils gewählten Sesquicilliopsis rcsariensis-Stamm unter sterilen Bedingungen bei 250C bis 350C in einem flüssigen Ammoniumsalz-Nährmedium für die Dauer von 5 Tagen bis 11 Tagen kultiviert.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß man den Metaboliten Tolypocladin aus dem erhaltenen Feuchtmyzel
mit oxalsaurem heißem Wasser,
mit oxalsaurem Aceton,
mit oxal- oder salzsaurem Methanol bzw.
mitsalzsaurem Dimethylformamid
extrahiert sowie anschließend gegebenenfalls auf chromatographir.chom Wege feinreinigt.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß man den Metaboliten Tolypocladin aus nach der Cyclosporin A-Abtrennurig vorliegenden Myzelrückständen
mit oxalsaurem heißem Wasser,
mit oxalsaurem Aceton,
mit oxal- oder salzsaurem Methanol bzw.
mitsalzsaurem Dimethylformamid
extrahiert sowie anschließend gegebenenfalls auf chromatographischem Wege feinreinigt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß man den Metaboliten Tolypocladin aus zur Cyclosporin Α-Reinigung benutztem Aluminiumoxid
mit oxalsaurem heißem Wasser,
mit oxalsaurem Aceton,
mit oxal- oder salzsaurem Methanol bzw.
mit salzsaurem Dimethylformamid
extrahiert sowie anschließend gegebenenfalls auf chromatographischem Wege feinreinigt.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie 8 bis 10, gekennzeichnet dadurch, daß man die Extraktion jeweils bei pH 1,0 bis pH 4,0 ausführt.
DD33399389A 1989-10-30 1989-10-30 Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10) DD298427A5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD33399389A DD298427A5 (de) 1989-10-30 1989-10-30 Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD33399389A DD298427A5 (de) 1989-10-30 1989-10-30 Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD298427A5 true DD298427A5 (de) 1992-02-20

Family

ID=5613346

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD33399389A DD298427A5 (de) 1989-10-30 1989-10-30 Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10)

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD298427A5 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN101712648B (zh) * 2009-11-23 2011-11-09 南京大学 氮杂蒽醌的合成方法

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN101712648B (zh) * 2009-11-23 2011-11-09 南京大学 氮杂蒽醌的合成方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2743654C3 (de)
CH630957A5 (de) Verfahren zur herstellung von neuen antibiotischen verbindungen auf basis eines bohemsaeurekomplexes.
DE2715255C3 (de) Anthracyclinglykoside MA 144-M, und MA 144-M2 und deren Salze, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
DE3888587T2 (de) AB-006-Antibiotika und Verfahren zu deren Herstellung.
DE3012565A1 (de) Antitumor-antibakterielle mittel
DE2839668C2 (de)
DE3012014C2 (de) Istamycine, Verfahren zu deren Herstellung sowie Verwendung derselben als antibakterielle Mittel
CH631740A5 (en) Process for the preparation of maytansinol and its derivatives
CH634853A5 (de) Schwefelhaltige metabolite, ihre herstellung und verwendung in arznei- und futtermitteln.
DD298427A5 (de) Verfahren zur herstellung von 3-methyl-5,6(7),8-trihydroxy-2-aza-anthrachinon-(9,10)
DE69122817T2 (de) Antibiotika AB-023 und deren Herstellung
DE2645528C3 (de) Antibiotisch wirksame Pyrrole [2,1c] -1,4benzdiazepine
DD298276A5 (de) Verfahren zur herstellung von cyclosporin a
EP0026485B1 (de) Herbicolin, Verfahren zu seiner Herstellung und es enthaltende Mittel
DE2039990C2 (de) Neue Antibiotika B-5050 A bis F (Maridomycin I bis VI), Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre pharmazeutische Zubereitung
AT220290B (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums
DE2524574C3 (de) 5-(p-Hydroxybenzyl)-picolinsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und Isolierung sowie ihre Verwendung
DE2746252A1 (de) Antibiotikum c-15003 enthaltendes arzneimittel zur behandlung von tumore aufweisenden warmbluetern
AT363179B (de) Verfahren zur herstellung neuer antibiotika
DE2503893A1 (de) Mikrobiologische produktion von biologisch aktiven 8,8&#39;-bi-1h-naphtho- eckige klammer auf 2,3-c eckige klammer zu -pyranen
AT208509B (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums
CH589716A5 (en) Antibiotics S 7481-F-1 and 2 - prepd. from new strains of Cylindrocarbon or Trichoderma esp. useful as immunosuppressant
WO2007041986A1 (de) Antimitotische rhizoxin-derivate aus burkholderia rhizoxina, verfahren zu ihrer herstellung und deren verwendung
DE2637545A1 (de) Antibiotica bm123 und ihre herstellung
DE2921052A1 (de) Bei aerober gaerung zur einfuehrung einer 12 beta -hydroxygruppe in den aglykonteil von 12-desoxyherzglykosiden faehiger aus waldboeden erhaeltlicher mikroorganismenstamm und verfahren zur herstellung von 12 beta -hydroxycardenolidverbindungen

Legal Events

Date Code Title Description
RPI Change in the person, name or address of the patentee (searches according to art. 11 and 12 extension act)
RPV Change in the person, the name or the address of the representative (searches according to art. 11 and 12 extension act)
ASS Change of applicant or owner

Owner name: ZI FUER MIKROBIOLOGIE UND EXPERIMENTELLE THERAPIE

Effective date: 19891030

Owner name: NOVARTIS AG, BASEL

Effective date: 19980429

IF04 In force in the year 2004

Expiry date: 20091031