DD294842A5 - Verfahren und vorrichtung zur bekaempfung der varroatose - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Bekaempfung der Varroatose bei Honigbienen und auf die Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens. Um die gesundheitsgefaehrdenden Wirkungen der bisher bekannten Mittel fuer den Imker herabzusetzen und eine wesentlich bessere Vertraeglichkeit der Varroatosebekaempfung gegenueber der Honigbiene zu erreichen, werden erfindungsgemaesz die Koerperlaengsseiten der Biene beim Passieren des Flugloches der Beuten mit einer oeligen und/oder waeszrigen, nichttoxischen Behandlungsfluessigkeit, vorzugsweise Paraffinoel benetzt. Hierzu ist ueber dem Laufbrett vor dem Flugloch der Beuten ein mit der jeweiligen Behandlungsfluessigkeit benetzter bzw. getraenkter Abstreichkamm hoehenverstellbar angebracht. Fig. 1{Honigbiene; Varroatose-Bekaempfung; oelige Behandlungsfluessigkeit; Abstreichkamm; Bienenvertraeglichkeit; Paraffinoel}
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges kostengünstiges Verfahren zur Bekämpfung der Varroatose bei Honigbienen und auf eine einfache Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist allgemein bekannt, daß der Varroatosebefall eine der größten Gefahren für die Honigbiene darstellt und bei nicht ausreichender regelmäßiger Bekämpfung zur Zerstörung des gesamten Bienenvolkes führt. Bekannt ist auch, daß die Varroatose nur noch durch den Eingriff des Menschen bekämpft werden kann und die im europäischen Raum anzutreffende Honigbiene nicht mehr in der Lage ist, mit eigenen Mitteln dem Varroa-Befall zu begegnen. Zur Bekämpfung der Varroatose werden vorrangig Räucherstreifen; Räuchertabletten und 85%ige Ameisensäure eingesetzt.
Die Räucherstreifen, die aus Amitraz als Wirkstoff; Hilfsstoffen und Papierstreifen als Trägerwerkstoff bestehen, werden entzündet und in einem geeigneten, durchlöcherten Blechgefäß zwischen Fenster und letzter Wabe in die Beute eingestellt oder in einem Leerrähmchen befestigt, In die Beute eingebracht und entzündet. Nach dem Entzünden ist die Beute sofort zu schließen, um ein Entweichen der Wirkstoffdämpfe zu verhindern. Zum Nachweis der getöteten sowie zum Fixieren der nur betäubten Varroa-Milben wird eine gefettete Bodeneinlage auf den Beutenboden gelegt und mit einer Gase abgedeckt. Vor jeder wiederholten Behandlung ist die Bodeneinlage auf Milbentotenbefall zu kontrollieren und zu reinigen. Analog hierzu erfolgt die Anwendung der Räuchertabletten, die als Wirkstoff Brompropylat enthalten. Neben den notwendigen Sicherungen für einen ausreichenden Brandschutz, dürfen diese Räuchermittel ausschließlich nur außerhalb der Tracht, I. h. als Frühjahrsbehandlung vor der ersten Tracht und als Herbstbehandlung nach Trachtschluß eingesetzt werden. Honig, der mit Rückständen der eingesetzten Behandlungsmittel bzw. mit den Wirkstoffen des Behandlungsmittels kontaminiert ist, ist für den menschlichen Vorzehr untauglich und kann nur noch als Futterhonig verwendet werden.
unbedingt zu vermeiden. Der Einsatz von Atemschutzmasken wird empfohlen.
einer potentiellen Kontamination der Bienenprodukte nicht unbegründet. Hierzu kommt die teilweise zu verzeichnende Resistenzder Varroamilben gegenüber Räuchermitteln und die nicht auszuschließende Gefährdung der Honigbienen bei Anwendung von
Ziel der Erfindung ist es, die gesundheitsschädigenden Wirkungen der Behandlungsmittel zur Bekämpfung der Varroatose für den Imker auszuschließen und eine noch wirksamere Bekämpfung der Varroamilben zu erreichen.
sich dünnflüssige, nichttoxische Öle wie beispielsweise Paraffinöl erwiesen. Aber auch mit dünnflüssigen Speiseölen konntengute Ergebnisse erzielt werden.
erreicht werden.
funktionsuntüchtigen Haftplättchen lassen die Varroamilbe auf den Beutenboden, der mit der eingefetteten Einlage ausgelegtist, herunterfallen, wodurch sie an einem erneuten Anhaften an die Bienenkörper gehindert werden. Diese eingefettete Einlageist daher zur Bestimmung der Behandlungsdauer unerläßlich.
Herbst.
wobei in umfangreichen Versuchsstudien keine nachteilige Beeinflussung der Bienenprodutrte durch die öligen bzw. wäßrigen
aus einem saugfähigen Material, beispielsweise feinporiger Schaumstoff, vorgesehen ist. An ihrer freien Längsseite ist die
mindestens für 8 Tage ausreichend sein. Ausgetrocknete Abstreicheinlagen werden von den Bienen abgefressen.
zu vermeiden.
über dem Laufbrett vor dem Flugloch der Bienenbeute höher zu hängen.
Ausführungsbeisplol
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1: die Vorderansicht des erfindungsgemäßen Abstreichkammes,
Fig. 2: die Abstreicheinlage,
Fig.3: einen vergrößerten Ausschnitt des Abstreichkammes im Bereich der Einfüllöffnung der Behandlungsflüssigkeit, Fig. 4: den Schnitt A-A gemäß Fig. 1.
Der erfindungsgemäße Abstreichkamm besteht aus der Grundplatte 1 und einer an der Grundplatte 1 mit Abstand befestigte Formschale 2. In dem so entstandenen Zwischenraum zwischen Grundplatte 1 und Formschale 2 ist eine auswechselbare Abstreicheinlage β aus einem saugfähigen Material, vorzugsweise feinporiger Schaumstoff eingebracht. Um von Anbeginn der Behandlung eine gute Leitfähigkeit und gleichmäßige Befeuchtung zu sichern, ist diese Abstreicheinlage 6 vor dem Einlegen in die Formschale 2 bzw. vor Anbringen dös Abstreichkammes an den Beuten mit der zu behandelnden Flüssigkeit leicht zu benetzen und durchzukneten. Für den Durchlauf der Bienen ist die Abstreicheinlage 6 an ihrer freien Seite mit kammartigen Ausschnitten und Zapfen 12 versehen. In Abhängigkeit von der Stärke des Wirtschaftsvolkes sollten die Breite der Zapfen 12 nicht kleiner als 3 mm sein, wobei für den Durchgang der Bienen eine Breite des Ausschnittes 11 von 5 mm eingehalten werden muß.
Die Formschale 2 ist mit einem Flüssigkeitsbehälter 3 für die Aufnahme der während der Behandlungsdauer notwendigen Behandlungsflüssigkeit 5 ausgestattet, die über die Einfüllöffnung 4 eingegeben wird. Die Behandlungsflüssigkeit 5 wird während der Behandlungsdauer über eine Dochtschnur 7 zur Abstreicheinlage 6 transportiert. Hierzu wird die Dochtschnur 7 vor der Montage des Abstreichkammes in die Flüssigkeitsbehälter 3 der Formschale 2 eingelegt und die beiden Enden der Schnur 7 durch den Öffnungsschlitz 8 der Formschale 2 auf die Abstreicheinlage 6 herausgeführt.
Der Flüssigkeitsbehälter 3 zur Bevorratung der Jeweiligen Behandlungsflüssigkeit sollte mit nicht mehr als 5 ml Flüssigkeit gefüllt werden, um eine stabile Funktionstüchtigkeit des Dochtes 7 und eine ständige geringe Befeuchtung der Abstreicheinlage β zu garantieren. Bei einem mit Öl übersättigten Abstreichkamm verweigern die Bienen den Durchla· it. Zu beachten ist ferner, daß die Abstreicheinlage β ständig feucht ist, da ausgetrocknete Abstreicheinlagen von den Bienen abgefressen werden.
Die mit Durchgangsbohrungen 13 versehene Abstreicheinlage 6 wird auf die aus der Grundplatte 1 herausstehenden Paßstifte 10 aufgesteckt und danach die Formschale 2 mit leichtem Druck ebenfalls auf die Stifte 10 aufgesetzt. Der entsprechend vorbereitete Abstreichkamm wird mit Hilfe der Bohrung 9 vor den Fluglöchern der Bienenbeuten befestigt, wobei zu beachten ist, daß die Enden der Zapfen 12 der Abstreicheinlage β nicht den Boden bzw. das Holz der Bienenbeuten berühren, um ein Aufsaugen der Behandlungsflüssigkeit zu vermeiden.
Ein im Frühjahr von Varroamilben stark befallenes Wirtschaftsvolk, das nach Gutachten eines Blenenseuchensachverstöndigen nicht mehr behandlungswürdig war, wurde gemäß der Erfindung behandelt. Als Behandlungsflüssigkeit wurde reines Paraffinöl eingesetzt. Nach 2 Tagen wurde die auf dem Beutenboden ausgelegte, eingefettete Einlage kontrolliert und ein Milbentotenbefall von 900-1000 Milben festgestellt. Bei den darauffolgenden periodischen Kontrollen wurde eine kontinuierliche Abnahme der Altmilben und eine verstärkte Zunahme der Jungmilben auf der eingefetteten Beuteneinlage festgestellt. Nach 10 Tagen wurde die Behandlung abgebrochen und nach 24 Tagen eine Kontrolle mit Ameisensäure durchgeführt. Diese Kontrolle ergab, daß der Befallsgrad weit unter der Schadgrenze lag.
Claims (12)
1. Verfahren zur Bekämpfung der Varroatose bei Honigbienen, das vorzugsweise in Jahreszeiten mit geringem Trachtenangebot eingesetzt wird und in bekannter Weise eine auf den Beutenboden ausgelegte, eingefettete Einlage verwendet, dadurch gekennzeichnet, daß die Honigbienen beim Passieren des Fugloches entlang der Körperseiten mit einer nichttoxischen Behandlungsflüssigkeit benetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsflüssigkeit nichttoxische, dünnflüssige Öle verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsflüssigkeit Paraffinöl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsflüssigkeit dünnflüssige Speiseöle eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsflüssigkeit eine nichttoxische wäßrige Lösung ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsdauer an Hand des Milbentotenfall auf der eingefetteten Beutenbodeneinlage bestimmt wird.
7. Vorrichtung zur Bekämpfung der Varroatose, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Flugloch der Bienenbauten ein mit der jeweiligen Behandlungsflüssigkeit getränkter Abstreichkamm auswechselbar angebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreichkamm zu Beginn der Behandlung ca. 2 bis 3 mm über dem Laufbrett vor dem Flugloch der Bienenbeuten angebracht ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreichkamm aus einer Grundplatte (1) und einer Formschale (2) mit einem angeformten Flüssigkeitsbehälter (3) besteht, wobei zwischen der Grundplatte (1) und der Formschale (2) eine auswechselbare Abstreicheinlage (6) aus einem saugfähigen Material vorgesehen ist, die an ihrerfreien Längsseite kammartig ausgeschnitten ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Raum der Abstreicheinlage (6) und dem Flüssigkeitsbehälter (3) über einen Öffnungsschlitz (8) in der Formschale (2) eine Dochtschnur (7) eingelegt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschnitte (11) der Abstreicheinlage (6) mindestens 5mm und die Zapfen (12) mindestens 3mm breit sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreicheinlage (6) vorzugsweise feinporiger Schaumstoff ist.
Hierzu 2 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD34122490A DD294842A5 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren und vorrichtung zur bekaempfung der varroatose |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD34122490A DD294842A5 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren und vorrichtung zur bekaempfung der varroatose |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD294842A5 true DD294842A5 (de) | 1991-10-17 |
Family
ID=5618875
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD34122490A DD294842A5 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren und vorrichtung zur bekaempfung der varroatose |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD294842A5 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202014102372U1 (de) | 2014-05-21 | 2014-07-01 | Reinhard Mantau | Einflugleiste, und Boden einer Beute |
CN104396799A (zh) * | 2014-12-04 | 2015-03-11 | 山东省果树研究所 | 一种用于防治苹果园授粉壁蜂巢管中螨害的方法 |
-
1990
- 1990-06-01 DD DD34122490A patent/DD294842A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202014102372U1 (de) | 2014-05-21 | 2014-07-01 | Reinhard Mantau | Einflugleiste, und Boden einer Beute |
CN104396799A (zh) * | 2014-12-04 | 2015-03-11 | 山东省果树研究所 | 一种用于防治苹果园授粉壁蜂巢管中螨害的方法 |
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