DE920632C - Kunstwabe und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Kunstwabe und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betzieht sich auf Kunstwaben aus Bienenwachs, welche aus einer Anzahl, zumindest
aber aus drei Schichten, bestehen, und bezweckt die Bekämpfung der Wachsmotte durch
Unterbindung ihrer Entwicklung. Mehrschichtige Kunstwaben sind an sich schon bekannt. Die
üblichen Kunstwaben haben aber, gleich wie dfie natürlichen Waben, den Nachteil, daß sie, besonders
in verunreinigtem Zustande, von, den, Wachsmotten gern aufgesucht werden, deren Maden sie
als Nahrung dienen. Durch die Wachsmotten entstehen auf diese Waise den Imkern und der Volkswirtschaft
laufend beträchtliche Schäden.
Diesem Übelstande wird durch die Erfindung begegnet, indem die mittlere Schicht oder zwei
innere Schichten der Kunstwabe eine Beimengung von die Maden der Wachsmotte tötenden Mitteln,
z. B. Borax oder Gips, enthält bzw. enthalten. Die Wirkungsweise dieser Kunstwabe· ist folgende:
Die Wachsmotte legt ihre Eier auf dife übliche Art auf die oberste Wachsschicht der Waben. Die aus
den Eiern geschlüpften kleinen Maden, die äußerst gefräßig sind und zu ihrer Ernährung das Wachs,
der Wabe, besonders aber den in den Zellengründen befindlichen eiweißhaltigen Kot der
Bienenmaden bevorzugen, fressen sich durch die obere Wachsschicht der Mittelwand durch und
gelangen so zu der mittleren Schicht oder einer der inneren Schichten, welche die im Verdauungskanal wirksam werdenden,, für stfe tödlichen Mittel
enthält.
Durch die aufgenommenen, Teilchen- der präparierten Wachsschichten werden die kleineren
Maden getötet, die größeren aber so geschwächt, daß sie sofort zur Verpuppung übergehen., aber
dabei eingehen. Die toten Maden werden von den
Putzbienen aus dem Stock entfernt und die kleinen von den Maden verursachten. Fraßlöcher mit
Wachs verklebt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen zwei inneren Schichten, welche eine Beimengung
eines die Maden der Wachsmotte tötenden Mittels- enthalten, eine an sich bekannte, sich
über die ganze Wabenfläche, erstreckende und aus einem Gewebe bestehende Einlage angeordnet, die
ίο selbst ebenfalls mit einem die Maden der Wachsmotte tötenden Mittel, wie z. B. Tabakextrakt,
imprägniert ist. Damit wird nicht nur die Festigkeit der Kunstwabe erhöht und bessere Voraussetzungen
für eine rationelle Fertigung geschaffen, sondern auch die mottentötende Wirkung noch
verstärkt, was sich besonders beim Vorkommen größerer Maden bewährt.
Zum Zwecke, die Maden möglichst frühzeitig auf die tödlich wirkende Schicht zu bringen, wird
der mittleren Schicht oder den. zwei inneren Schichten: auch ein die Maden der Wachsmotte anlockender
eiweißhaltiger Nährstoff beigemengt, welcher als Lockmittel dient. Ein solches Lockmittel,
welches zweckmäßig eine ähnliche Zusammensetzung hat, wie siib der Kot der Bienenmaden
aufweist, ist z. B. Hefe. Dieses Lockmittel kann erfindungsgemäß auch allein oder zusätzlich
zur genannten Beimischung zu den tödlich wirkenden Schichten als Imprägnierungsmittel der Gewebeeinlage
dienen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Kunstwaben beidseitig eine Wachsschicht
erhalten, welcher der Duftstoff eines der zu sammelnden Honiggrundstoffe1, beigemengt ist.
Diese Maßnahme ist in doppelter Hinsicht wirksam, und zwar hinsifchtlich der Eiablage der
Wachsmotte und hinsichtlich einer Duftstofflenkung der Bienen.
Es ist erwiesen, daß zu gewissen. Entwicklungszeiten
der Bienen die Wachsmottenweibchen. durch die von den, Bienen eingetragenen Nektarien oder
Honiggrundstoffe zur Ablage ihrer Eier besonders angeregt werden. Die Wachsmottenweibchen legen
dann ihre Eier nicht nur auf die Waben selbst, sondern wahllos in großer Zahl an die Innenwände
der Stöcke, Mittelschiede und sonstigen Stockbestandteile. Die sich hier entwickelnden
Maden ernähren sich von den. von. den Bienen verstreuten verunreinigten Wachsresten und
Pollen, aber auch mit Hilfe des Holzstoffes der Beuten, die sie abnagen. Ein Teil der Maden der
Wachsmotte kommt so überhaupt nicht auf die Waben selbst.
Dieser Eigenschaft der Wachsmotte wird durch die erfindungsgemäße Duftstofrbeimischung entgegengewirkt,
indem die Wachsmotte veranlaßt wird, auf der Wabe selbst die Eier abzulegen,
wodurch die sich entwickelnde Mottenbrut an die mit den tödlich wirkenden Mitteln versehenen
Wachsschichten bzw. Einlagen gelangt.
Da diese für die Mottenbrutentwicklung zweckentsprechenden, mit den Honiggrundstoffen der in
Hochtracht stehenden Pflanzen versehenen Wachsschichten aber auch auf Grund der bereits bekannten
Duftstofflenkung der Biene diese veranlaßt, nur eine bestimmte Blütengattung zu
befliegen, ist der Imker auch in der Lage, bei vielseitiger Tracht eine gewünschte Honigsorte zu
gewinnen. Durch die Blumenstetigkeit der Biene wird aber auch erreicht, daß die Befruchtung der
beflogenen. Pflanzen besonders gefördert wird, was wieder einen ausgiebigeren Frucht-, Obst- oder
Samenertrag zur Folge hat.
Überzieht man die mit dem Duftstoff versehenen Wachsschichten noch mit einer weiteren
Schicht aus reinem Wachs, so erhält man eine lagerfähige
Kunstwabe, deren doppelte Duftwirkung besonders erst dann eintritt, wenn die Bienen diese
Kunstwabe im Stocke verarbeiten, da erst durch die Verarbeitung der oberen Wachsschicht der Duftstoff
freigelegt wird.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstands dargestellt.
Fig. ι stellt eine Ansicht eines Wabenstückes, Fig. 2 den Querschnitt des Wabenstückes nach
der Linie II-II der Fig. 1 dar.
Mit ι (punktierte Linien) ist die Gewebeeinlage bezeichnet, welche mit dem die Maden der Wachsmotte
anlockenden eiweißhaltigen Stoff und dem dieselben tötenden Mittel imprägniert ist. Die
dünnen Linien 2 begrenzen die beiden an die Einlage unmittelbar anschließenden Wachsschichten,
die einen die Maden der Wadhsmotte anlockenden eiweißhaltigen Stoff und ein tötendes Mittel enthalten.
Die starken Linien 3 begrenzen die reinen Wachsschichten, die Erhebungen 4 stellen die
Rippen der sechseckigen Zellenprägungen 5 dar.
Bei einem bekannten Herstellungsverfahren für mehrschichtige Kunstwaben wird eine Wachsschicht,
die auf einer Trommel gebildet und von dieser abgelöst wird, nacheinander durch mehrere
Wannen mit flüssigem Wachs hindurchgezogen, worauf das Band Prägewalzen und eine Schneidvorrichtung
passiert. Es ist auch bekannt, eine Einlage durch Wannen mit flüssigem Wachs hindurchzuziehen
und im übrigen gleich zu verarbeiten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kunstwaben mit Gewebeeinlage kann im laufenden Band
erfolgen, indem das Gewebeband nacheinander zuerst mit einer Imprägnierungsflüssigkeit getränkt,
dann mittels einer Vorrichtung getrocknet und anschließend durch mehrere im Abstand angeordnete
Wannen hindurchgezogen wird, deren erste flüssiges Bienenwachs mit einem Zusatz eines die
Maden der Wachsmotte tötenden Mittels, z. B. Borax oder Gips, und gegebenenfalls auch einen
Anlockstoff enthält und die zweite oder die weiteren Wannen flüssiges Bienenwachs enthalten. Dem
Wachs der zweiten oder einer der folgenden Wannen kann der Duftstoff eines von den Bienen
zu sammelnden Honiggrundstoffes beigemengt sein. Hinter den Wannen passiert das Band schließlich
noch ein Prägewalzenpaar und wird dann entweder auf eine entsprechende Trommel aufgewickelt oder
unmittelbar einer Schneidvorrichtung zugeführt,
welche die Waben in entsprechende Formate schneidet.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die einzelnen Verfahrensschritte beliebig zu trennen, z. B. die
Gewebeeinlage gesondert zu imprägnieren und zu trocknen.
Durch die erfindungsgemäße Kunstwabe wird eine wirksame Bekämpfung der Entwicklungsmöglichkeit
der Wachsmotte erreicht. Sie wird auf ίο übliche Art in Rähmchen eingedrahtet und mittels
Löträdchen oder elektrisch eingelötet.
Claims (6)
1. Mehrschichtige Kunstwabe aus Bienenwachs, bestehend aus mehreren, zumindest aber
aus drei Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Schicht oder zwei innere Schichten
eine Beimengung von die Maden der Wachsmotte tötenden Mitteln, z. B. Borax oder Gips,
enthält bzw. enthalten.
2. Kunstwabe nach Anspruch 1 mit einer sich über die ganze Wabenfläche erstreckenden,
aus einem Gewebe bestehenden Einlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage zwischen zwei
inneren Schichten, welche eine Beimengung eines die Maden der Wachsmotte tötenden
Mittels enthalten, angeordnet ist und selbst ebenfalls mit einem die Maden der Wachsmotte
tötenden Mittel, z. B. Tabakextrakt, imprägniert ist.
3. Kunstwabe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Schicht
oder die zwei inneren Schichten auch eine Beimengung eines die Maden der Wachsmotte anlockenden
eiweißhaltigen Nährstoffes, z. B.
Hefe, enthält bzw. enthalten.
4. Kunstwabe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage zusätzlich
mit einem die Maden der Wachsmotte anlockenden eiweißhaltigen Nährstoff imprägniert
ist.
5. Kunstwabe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseitig
je eine Wachsschicht aufweist, welcher der Duftstoff eines von den Bienen zu sammelnden
Honiggrundstoffes beigemengt ist und die die Wachsmotte veranlaßt, die Eier tatsächlich
auch auf der Wabe selbst abzulegen.
6. Verfahren zur Herstellung von Kunstwaben nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewebe als laufendes Band nacheinander zuerst mit einer Imprägnierungsflüssigkeit getränkt, dannimittels
einer Vorrichtung getrocknet und anschließend durch mehrere im Abstand angeordnete Wannen
hindurchgezogen wird, deren erste flüssiges Bienenwachs mit einem Zusatz eines die Maden
der Wachsmotte tötenden Mittels, z. B. Borax oder Gips, und gegebenenfalls auch einen
Anlockstoff enthält und die zweite oder die weiteren Wannen flüssiges Bienenwachs enthalten,
welchem gegebenenfalls der Duftstoff eines von den Bienen zu sammelnden Honiggrundstoffes
beigemischt ist, worauf das Band schließlich noch, in an sich bekannter Weise, ein Prägewalzenpaar passiert und durch eine
Schneidvorrichtung in entsprechende Formate geschnitten wird.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 561 147.
USA.-Patentschrift Nr. 2 561 147.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2561147A (en) * | 1947-05-29 | 1951-07-17 | Ai Root Co | Comb foundation |
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1953
- 1953-02-05 DE DESCH11643A patent/DE920632C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
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