DE60131282T2 - Verwendung von Zusammensetzungen zum Auslösen der Fütterung von Fischen. - Google Patents

Verwendung von Zusammensetzungen zum Auslösen der Fütterung von Fischen. Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Zusammensetzung für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen, zum Beispiel durch Anwendung auf oder in Köder, Lockmittel oder Fliegen zur Verwendung durch Angler und kommerzielle Fischer beim Fischen.
  • Angeln und Fischen sind beliebte Sportarten, und demgemäß gibt es eine große Auswahl an Ködern, Lockmitteln und Fliegen auf dem Markt, die darauf abzielen, Teilnehmern dieser Sportarten einen größeren Erfolg beim Fischfang zu bieten.
  • Es ist bekannt, dass eine Anzahl von Fischsexualhormonen und ihren Metaboliten als Sexualpheromone fungieren. Diese übernehmen distinkte und fundamentale Rollen bei der Kontrolle der reproduktiven Physiologie und des reproduktiven Verhaltens von Fischen (siehe Fish Chemoreception 1992. Herausgegeben von T. J. Hara, Fish and Fisheries Serie 6, Chapman & Hall, London und Glasgow). Es ist bekannt, dass diese Hormone und ihre Metaboliten in die aquatische Umgebung abgegeben werden und von anderen Fischen erkannt werden können, selbst wenn sie nur in sehr niedrigen Konzentrationen vorhanden sind.
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Verwendung einer Zusammensetzung für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen bereitzustellen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Verwendung einer Zusammensetzung, die mindestens ein Sexualhormon umfasst, für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen bereitgestellt, wobei das mindestens eine Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  • In einer Ausführungsform beinhaltet die Zusammensetzung mindestens ein Sexualhormon, das von Fischen stammt.
  • In einer alternativen Ausführungsform beinhaltet die Zusammensetzung mindestens ein Sexualhormon, das von marinen Polychaeten stammt.
  • In noch einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Zusammensetzung eine Mischung der Hormone, die von Fischen und marinen Polychaeten stammen.
  • Des Weiteren kann die Zusammensetzung jede beliebige geeignete mimetische oder naturähnliche Version der geeigneten Sexualpheromone oder ihrer zugehörigen Metaboliten beinhalten.
  • Im Wesentlichen wird davon ausgegangen, dass jedes beliebige geeignete Sexualpheromon alle freien und konjugierten Steroide umfassen kann, die in Fischen gefunden worden sind.
  • In einer Ausführungsform ist die Zusammensetzung ein Köder, der zum Fangen von Fischen verwendet wird, oder sie ist in einem derartigen Köder umfasst.
  • In einer alternativen Ausführungsform ist die Zusammensetzung in Fischfutter umfasst, um Fressen zu induzieren.
  • Vorzugsweise wird das Sexualhormon aus der Gruppe ausgewählt, die aus Folgendem besteht: 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on, Progesteron, 17,20β,21-Trihydroxy-4-pregnen-3-on, Testosteron-Glucuronid, 5β-Pregnen-3α,17β-diol-20-on-3α-glucuronid, 17α-Hydroxy-4-pregnen-3-on-20-sulfat, Keton 5-Methyl-3-heptanon, Keton 3,5-Octadien-2-on; und Prostaglandin (Reihe A, B, D, E und F).
  • In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die Zusammensetzung ein Sexualpheromon, das von marinen Polychaeten stammt.
  • Vorzugsweise ist dieses Sexualpheromon Keton 5-Methyl-3-heptanon oder Keton 3,5-Octadien-2-on oder eine synthetische, naturähnliche Version davon.
  • Alternativ dazu enthält das von den marinen Polychaeten stammende Sexualpheromon ein Purinringsystem wie etwa Harnsäure und Inosin oder eine synthetische, naturähnliche Version davon.
  • In einer Ausführungsform beinhaltet die Zusammensetzung ein Sexualhormon, das von Fischen oder marinen Polychaeten stammt, oder eine synthetische, naturähnliche Version davon, zusammen mit einem akzeptablen Träger.
  • Vorzugsweise ist der Träger ein aliphatischer Alkohol oder Propylenglykol.
  • Wenn das Sexualhormon von Fischen stammt, ist es vorzugsweise 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on (auch 17α,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on genannt) oder eines seiner Konjugate.
  • Vorzugsweise beinhaltet die Zusammensetzung ein anderes flüchtiges Steroid-Glucuronid und ein Prostaglandin.
  • Vorzugsweise ist die Zusammensetzung eine Flüssigkeit.
  • In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Induzieren von Fressen bei Fischen durch die Verwendung der Zusammensetzung bereit.
  • Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Anwendung der vorliegenden Zusammensetzung auf Köder (lebend oder tot), Lockmittel, Fliegen (trocken oder nass) bereit, alle zur Verwendung beim Angeln oder kommerziellen Fischen.
  • In einer Ausführungsform besteht die Zusammensetzung aus mindestens einem Fischsexualpheromon zusammen mit einem akzeptablen Träger.
  • In einer alternativen Ausführungsform besteht die Zusammensetzung aus einem synthetischen Fischsexualpheromon mit einem akzeptablen Träger.
  • Vorzugsweise löst der Träger die Zusammensetzung.
  • Bevorzugte Träger umfassen aliphatische Alkohole wie etwa Ethanol, Monoethylenglykol und Propylenglykol.
  • Es wird bevorzugt, dass das in der Zusammensetzung verwendete Pheromon das Fischsexualhormon 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on ist oder ein anderes flüchtiges Steroid-Glucuronid, zusammen mit mindestens einer Verbindung, die aus den Prostaglandinen gewählt ist.
  • Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung beinhaltet mindestens 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on und Prostaglandin F.
  • Eine weitere bevorzugte Zusammensetzung beinhaltet die Sexualhormone zusammen mit einer beliebigen stark wirkenden Aromachemikalie, die in dem Urin von Fischen vorhanden ist.
  • Die vorliegende Erfindung offenbart daher eine neuartige Verwendung einer Zusammensetzung, die mindestens ein Sexualhormon enthält, das als Sexualpheromon wirkt, das von Fischen oder marinen Polychaeten stammt und das einen unerwartet guten Effekt auf Fische zum Zweck des Fressens hat. Dieser Effekt ist besonders in Bezug auf die Induktion von Fressen und Fressverhalten bei Karpfen zu sehen.
  • Derartige Zusammensetzungen können des Weiteren auf jede beliebige Sorte von Köder, die von Anglern und Fischern verwendet wird, angewendet werden, um Fressen und Fressverhalten bei vielen unterschiedlichen Formen von Fischen zu induzieren.
  • Hier wird davon ausgegangen, dass der Begriff „Sexualpheromon" alle freien und konjugierten Steroide umfassen kann, die bei Fischen und marinen Polychaeten gefunden worden sind. Beispiele sind: 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on, Progesteron, 17,20β,21-Trihydroxy-4-pregnen-3-on, Testosteron-Glucuronid, 5β-Pregnen-3α,17β-diol-20-on-3α-glucuronid und 17α-Hydroxy-4-pregnen-3-on-20-sulfat, Keton 3,5-Octadien-2-on, Keton 5-Methyl-3-heptanon; und Prostaglandine (Reihe A, B, D, E und F) und ihre Metaboliten.
  • In einer Ausführungsform ist die Zusammensetzung eine Flüssigkeit, in die Köder, Lockmittel, Fliegen, Grundköder und/oder Haken eingetaucht werden können. Alternativ dazu kann die Flüssigkeit auf die Köder, Lockmittel, Fliegen, Grundköder und/oder Haken angewendet werden.
  • Des Weiteren kann die Zusammensetzung alternativ dazu als ein Spray formuliert sein, um eine leichte Anwendung durch den Benutzer zu ermöglichen, wobei der Spendeapparat von Hand gepumpt oder mit Gas angetrieben wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform kann die Zusammensetzung auf den Köder angewendet werden, indem sie so formuliert wird, dass sie geeignet ist, um in den Köder injiziert zu werden.
  • Alternativ kann die Zusammensetzung in einen Kunststoff- oder Gelatineköder eingearbeitet werden.
  • Um Fressen und Fressverhalten bei Fischen zu induzieren, kann die Zusammensetzung auf einen Köder oder ein anderes geeignetes Stützmedium angewendet werden, wobei dieser Köder oder dieses andere Medium in einem Bereich, in dem bekannterweise Fische zu finden sind, verstreut oder verteilt wird. Der Köder kann alternativ dazu auch direkt auf einen nackten Haken angewendet werden, wie es auch die alternativen Medien, auf die die Zusammensetzung angewendet wurde, könnten, wo dies geeignet ist.
  • Die Zusammensetzung kann für eine breite Auswahl an Anwendungen einschließlich Kombination mit Schwimmpräparat, Besprühen von Fliegen, Kombination mit Schmier- oder Entfettungsmitteln, um den Köder nach Bedarf schwimmen oder sinken zu lassen, formuliert sein.
  • Die Formulierung kann auch mit Grundköder kombiniert und zum Zweck der Lagerung getrocknet werden.
  • Formulierungen der vorliegenden Erfindung sind überraschend effektiv in wässriger Lösung. Obgleich ein bevorzugter Träger Ethanol ist und eine Basisformulierung 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on oder ein Konjugat in Ethanol enthalten kann, produziert die Formulierung bei Gebrauch 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on, wenn sie mit Wasser in Kontakt gebracht wird.
  • Während des Verlaufs des Fischens wird die Formulierung im Wasser enorm verdünnt, und daher ist es eine sehr überraschende Beobachtung und ein sehr überraschender Vorteil, dass die Verwendung einer Formulierung gemäß der vorliegenden Erfindung das Fischen effektiv verbessern kann.
  • Ein Bespiel eines Fischsexualpheromons, das in einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung vorteilhaft verwendet werden kann, ist 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on.
  • Während der Reproduktion synthetisieren viele Fischweibchen, wie etwa die Goldfische, 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on (17,20βP) oder ein eng verwandtes progestationales Steroidhormon (von Progesteron stammend und mit 21 Kohlenstoffatomen) als Reaktion auf die ovulatorische Zunahme von Gonadotropin, um die endgültige Oozytenreifung zu induzieren.
  • 17,20βP wird auch von dem Weibchen ins Wasser abgegeben, wo es von dem olfaktorischen System der Fischmännchen erkannt wird. Dies führt anschließend zu einem Anstieg der Milchpegel (Spermapegel) der Fischmännchen.
  • 17,20βP wird daher als ein Sexualpheromon angesehen, das das endokrine System der Männchen vor dem Laichen stimuliert. Die Schwellenkonzentration für das Fischmännchen ist eine Konzentration von etwa 10–13 M, und es handelt sich dabei um den am stärksten stimulierenden Duftstoff, der bei Fischen identifiziert worden ist (siehe Sorenson et al. 1987 J. Comp. Physiol, 160A, 305–315).
  • Obwohl es bekannt ist, dass 17,20βP ein reproduktives Pheromon ist, gab es bisher keine Andeutung, dass es möglicherweise eine alternative Rolle als Fresslockstoff bei Fischen hat.
  • Ein anderes Fischsexualpheromon, das Eigenschaften einer Anlockzusammensetzung für Fressen bei Fischen aufzeigt, ist Prostaglandin F(PGF). Dieses Prostaglandin ist bei einer Anzahl von karpfenartigen Fischen, wie etwa dem Goldfisch, als postovulatorisches Pheromon bekannt. Seine Rolle ist es, männliches Sexualverhalten zu stimulieren, und die Verbindung wird ebenfalls von dem Weibchen während des Laichens abgegeben. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise, dass PGF eine andere Rolle als die eines Sexualpheromons bei Fischen aufweist.
  • Das PGF wird der Fresszusammensetzung in einer derartigen Konzentration hinzugefügt, dass, wenn es ins Wasser gelangt, es auf eine derartige Konzentration verdünnt wird, dass es von Fischen erkannt werden kann.
  • Eine besondere Zusammensetzung, die entweder eine reine oder eine rohe synthetische Form von 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on mit einem Ethanolträger umfasst, wurde von den Erfindern in Laborexperimenten getestet.
  • Elektrophysiologische und Verhaltensuntersuchungen in einer experimentellen Verhaltenskammer zeigten an, dass 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on sowohl von männlichen als auch weiblichen Karpfen erkannt wird und dass die Erkennung dieses Hormons durch die Fische zu Fressverhalten führt.
  • Die Zusammensetzung dieses besonderen, nicht einschränkenden Beispiels ist die Folgende:
    Komponente Nr. Name Erforderliche Menge für 1 Liter Lösungsmittel (Ethanol)
    1 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on 3 mg
  • Obwohl die Nützlichkeit der vorliegenden Zusammensetzung in Bezug auf ihre Verwendung beim Induzieren von Fressen und Fressverhalten betont wurde, versteht es sich, dass die Zusammensetzung auch in der Aquakulturindustrie verwendet werden kann, um die Nahrungsaufnahme und die Ingestion von Pharmazeutika zu steigern.
  • Die vorliegende Erfindung sieht des Weiteren die Einarbeitung von Sexualpheromonen, die von marinen Polychaeten stammen, in die Zusammensetzung vor.
  • Bei marinen Polychaeten werden die Laichaktivität und die synchronisierte Abgabe von Gameten durch die Verwendung von Sexualpheromonen herbeigeführt. Diese Sexualpheromone befinden sich bekanntermaßen in der Coelomflüssigkeit der Polychaeten, und es wird angenommen, dass sie Keton 5-Methyl-3-heptanon und Keton 3,5-Octadien-2-on und Verbindungen, die das Purinringsystem enthalten, wie etwa Harnsäure und Inosin, umfassen.
  • Während des Laichens versammeln sich einige Arten von Polychaeten in großen Zahlen und geben Pheromone in das freie Wasser ab, um das Laichen mit dem anderen Geschlecht zu synchronisieren. Fische können diese Pheromone erkennen und verwenden sie als Signal, dass hohe Konzentrationen von Beutearten vorhanden sind. Die von den Polychaeten abgegebenen Sexualpheromone dienen daher dazu, auf die Fische als Lockstoff zu wirken. Als solches könnten derartige Pheromone als eine aktive Verbindung in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet werden, und demgemäß könnten sie innerhalb einer Köderformulierung zum Anlocken einer Auswahl von Fischarten verwendet werden.
  • Experimentelle Untersuchung
  • Es wurde eine ausführliche laborbasierte Untersuchung vorgenommen, um die Rolle von 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on beim Induzieren von Fressen und Fressverhalten bei Fischen zu demonstrieren. Das Verhalten von Karpfen als Reaktion auf 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on wurde in einem experimentellen Durchflussmesskanal aus Plexiglas untersucht.
  • Experiment 1
  • Fische wurden individuell in den Messkanal platziert und durften sich vor jedem Experiment mindestens 1 Stunde lang akklimatisieren.
  • Die erste Gruppe von Experimenten bestimmte das Antwortverhalten von männlichen (n = 5) und weiblichen (n = 5) Karpfen auf Reihenverdünnungen von einer reinen und synthetischen Form von 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on. Die Verdünnungen reichten von einem Teil in 105 bis zu einem Teil in 1011.
  • Experiment 2
  • Die zweite Gruppe von Experimenten testete das Antwortverhalten von männlichen und weiblichen Karpfen (n = 6) auf die gleichen Reihenverdünnungen von synthetischem 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on, wie in Experiment 1 verwendet, aber mit der Zugabe von 5 gefärbten Gelatinekugeln auf dem Grund des Messkanals.
  • Die Ergebnisse dieser Untersuchung demonstrieren, dass die Zugabe des 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on zu der Verhaltenskammer in Konzentrationen, die von 10–5 bis zu einem Teil in 1010 reichen, bei Karpfen zu Fressverhalten führten. Dieses Fressverhalten war durch Folgendes gekennzeichnet:
    • 1. Einen anfänglichen Zeitraum von Schlucken und Flossenausstrecken, wenn die Karpfen das 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on erkannten.
    • 2. Nachfolgende Bewegung stromaufwärts und Suchverhalten, um die Quelle des 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on zu lokalisieren.
    • 3. Eine Fressphase, in der die Fische nachfolgend Stoffpartikel auf dem Grund der experimentellen Kammer aufnahmen.
  • Das Experiment zeigt daher, dass das 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on junge Karpfen anlockte und bei diesen Individuen auch zu Fressverhalten führte. Da diese Fische sexuell nicht ausgereift sind, legen die Ergebnisse nahe, dass das 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on nicht als Sexualpheromon funktioniert, sondern als ein Induktor für Fressen und Fressverhalten bei Fischen.

Claims (23)

  1. Eine Verwendung einer Zusammensetzung, die mindestens ein Sexualhormon oder eine synthetische, naturähnliche Version davon umfasst, für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen, wobei das mindestens eine Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  2. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei das mindestens eine Sexualhormon aus der Gruppe ausgewählt ist, die Folgendes beinhaltet: 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on, Progesteron, 17,20β,21-Trihydroxy-4-pregnen-3-on, Testosteron-Glucuronid, 5β-Pregnen-3α,17β-diol-20-on-3α-glucuronid, 17α-Hydroxy-4-pregnen-3-on-20-sulfat, Keton 5-Methyl-3-heptanon oder Keton 3,5-Octadien-2-on und Prostaglandin der Reihe A, B, D, E und F.
  3. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei das mindestens eine Sexualhormon 17,20β-Dihydroxy-4-pregnen-3-on oder eines seiner Konjugate ist.
  4. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei das mindestens eine Sexualpheromon ein flüchtiges Steroid-Glucuronid ist.
  5. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 4, wobei das Steroid-Glucuronid Testosteron-Glucuronid oder 5β-Pregnen-3α,17β-diol-20-on-3α-glucuronid oder eine synthetische, naturähnliche Version davon ist.
  6. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, wobei das mindestens eine Sexualpheromon von einem marinen Polychaeten stammt.
  7. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 6, wobei das mindestens eine Sexualpheromon Keton 5-Methyl-3-heptanon oder Keton 3,5-Octadien-2-on oder eine synthetische, naturähnliche Version davon ist.
  8. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Ansprüchen 1 bis 7, wobei das mindestens eine Sexualhormon von mindestens einer Verbindung begleitet wird, die aus den Prostaglandinen gewählt wird.
  9. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 8, wobei das Prostaglandin Prostaglandin A, B, D, E oder F oder eine synthetische, naturähnliche Version davon ist.
  10. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 8, wobei das Sexualhormon 17,20β-Dihydroxy-4-Pregnen-3-on ist und das Prostaglandin Prostaglandin F ist.
  11. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Ansprüchen 1 bis 7, wobei das mindestens eine Sexualhormon von einem akzeptablen Träger begleitet wird.
  12. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 11, wobei der Träger ein aliphatischer Alkohol ist.
  13. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 11, wobei der Träger Propylenglykol ist.
  14. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Ansprüchen 1 bis 13, wobei das mindestens eine Sexualhormon von mindestens einer stark wirkenden Aromachemikalie begleitet wird, die in dem Urin von Fischen vorhanden ist.
  15. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung eine Flüssigkeit ist.
  16. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zusammensetzung zur Injektion in einen Köder für die Verwendung beim Fischen formuliert ist.
  17. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Ansprüchen 1 bis 15, wobei die Zusammensetzung als Spray formuliert ist.
  18. Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Ansprüchen 1 bis 17, wobei Fressverhalten und Fressen bei adulten und jungen Fischen induziert werden.
  19. Ein Kunststoffköder, wobei der Köder eine Zusammensetzung umfasst, die mindestens ein Sexualhormon oder eine synthetische, naturähnliche Version davon beinhaltet, für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen, wobei das mindestens eine Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und das Sexualhormon von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  20. Ein getrockneter Grundköder, wobei der Köder eine Zusammensetzung umfasst, die mindestens ein Sexualhormon oder eine synthetische, naturähnliche Version davon beinhaltet, für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen, wobei das mindestens eine Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und das Sexualhormon von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  21. Ein Verfahren zum Induzieren von Fressen und Fressverhalten bei Fischen, das die Schritte des Anwenders einer Zusammensetzung auf einen geeigneten Köder und des Verwenders des Köders beim Anlocken und Fangen von Fischen beinhaltet, wobei die Zusammensetzung mindestens ein Sexualhormon für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen beinhaltet, wobei das mindestens eine Sexualhormon ein Sexualpheromon ist, oder eine synthetische naturähnliche Version davon, das von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  22. Ein Verfahren zum Induzieren von Fressen und Fressverhalten bei Fischen, wobei das Verfahren die Schritte umfasst, dass die Fische einer geeigneten Menge einer Zusammensetzung, die mindestens ein Sexualhormon oder eine synthetische, naturähnliche Version davon beinhaltet, für die Induktion von Fressverhalten und Fressen bei Fischen ausgesetzt werden, wobei das mindestens eine Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
  23. Verwendung eines Sexualhormons oder einer synthetischen, naturähnlichen Version davon zu Aquakulturzwecken für die Steigerung der Nahrungsaufnahme oder Ingestion von Nahrung und pharmazeutischen Zusatzstoffen bei Fischen, wobei das Sexualhormon als Sexualpheromon wirken kann und von Fischen oder marinen Polychaeten stammt.
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