DD293569A5 - Verfahren zum desaktivieren von bioziden organophosphorverbindungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Desaktivieren von bioziden Organophosphorverbindungen. Loesungen, die ein Organophosphor-Biozid der Formel(R1R2R3R4P )yX{Organophosphor-Biozide; Desaktivieren; Deodorisieren; Verfahren; Aktivkohle}
Description
(R1R2R3R4P+JyX-
oder
R1R2R3P
worin R1, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander eine C^^Hydroxylalkylgruppe, -Alkyl- oder -Alkenylgruppe darstellen, mit der Maßgabe, daß wenigstens eine Hydroxyalkylgruppe vorhanden ist und X ein Anion der Wertigkeit y ist, dadurch gekennzeichnet, daß man sie mit einer deodorisierenden Menge von Aktivkohle behandelt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Desaktivieren von bestimmten Bioziden, die zur Wasserbehandlung verwendet werden. In der eigenen britischen Patentschrift 2145708 wurde die Verwendung bestimmter Hydroxyalkylphosphine und Phosphoniumsalze als biozide Mittel gegen Bakterien, Algen, Pilze und andere niedere Organismen beschrieben. Diese Verbindungen können in Kühlsystemen und anderen Systemen, die Wasser enthalten, für längere Zeiträume verwendet werden und können den Aufbau lebender Organismen verhüten, die sonst die Wirksamkeit derartiger Systeme reduzieren würden. Wie in der europäischen Patentschrift 0293152 f.usgeführt wurde, können diese Verbindungen auch für Zwecke verwendet werden, die oben angegeben sind, bei ökologisch empfindlichen Systemen, die höhere Lebensformin enthalten, wie Fische, ohne daß sie diesen Schaden zufügen. Ein Vorteil der Verbindungen ist der, daß sie eine schnelle Abtötung der angezielten Organismen erreichen, während sie eine relativ niedrige Toxizität gegenüber höheren Organismen, wie Fischen, aufweisen. Bei Systemen, in welchen behandeltes Wasser als Abfluß ausgetragen wird, würde es jedoch vorteilhaft sein, diese Biozide vor dem Austrag zu desaktivieren. Es ist bekannt, daß bestimmte Hydroxyalkylphosphine und Phosphoniumsalze mit gelöstem Sauerstoff reagieren und dadurch in saurem Wasser desaktiviert werden. Diese Eigenschaft ist nicht unmittelbar auf Wassersysteme, wie Kühlsysteme, anwendbar, die häufig bei einem höheren pH-Wert, z. B. 7 bis 10, betrieben werden. In diesem pH-Bereich schreitet die oxidative Zersetzung der Biozide im wesentlichen nicht voran. Es ist möglich, die ausströmende Flüssigkeit vor dem Ausstoßen anzusäuern und damit das Oxidieren geschehen zu lassen, jedoch würde eine
anschließende Einstellung auf einen neutralen pH-Wert vor dem Austrag nötig sein. Dieses Verfahren würde schwierig sein, eine kontinuierliche enge Regelung verlangen und bezüglich des Verbrauchs an Säure und Alkali aufwendig sein. Zusätzlich würde der Gehalt an gelösten Feststoffen im ausgetragenen Wasser erhöht werden. Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Desaktivieren einer Lösung, die ein Organophosphor-Biozid der Formel
(R1R2R3R4P+IyX
oder
H1R2R3P
worin FT, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander eine Ci-24-Hydroxyalkyl-, Alkyl- oder Alkenylgruppe bedeuten, mit der
enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man diese Verbindungen mit einer katalytischen Menge Aktivkohle in Kontaktbringt. Die Aktivkohle liegt vorzugsweise in pulverisierter oder körniger Form vor, wobei typisch mehr als 80% eine Größe vonweniger als 200 US-Siebmaschenstandard (0,075mm) haben. Der Ausdruck „Aktivkohle" umfaßt gewöhnlich Kohlearten mit einer spezifischen Oberfläche von 300 bis 250OmVg, typisch 500 bis 1 50OmVg.
(d. h. vorzugsweise wenigstens zwei oder drei Hydroxyalkylgruppen).
oder -Alkenylgruppen (z. B. Methyl, Ethyl oder Allyl). Besonders bevorzugt sind Tetrakis(hydroxymethyl)phosphonium-, Methyltris(hydroxymethyl)phosphonium-, Ethyltris(hydroxymethyl)phosphonium- und
und 066544 beschrieben.
von wäßrigen Systemen und kann auch verwendet werden, um eine anaerobe Lösung herzustellen, die eine erhebliche
zur Verminderung des Geruchs derartiger Systeme.
ein organisches Carboxylat mit 3 Carboxylgruppen, wie Citrat, oder ein mehrwertiges Anion, wie Polyacrylat oder Polymaleat.
oder anderen Verfahren behilflich zu sein. Zusätze, wie Inhibitoren für Kesselstein oder gegen Korrosion, Flockungsmittel,
können auch zur Lösung zugesetzt werden, die die Phosphorbiozide enthält. In jedem Fall kann d jS zugesetzte Material fest, flüssig oder gasförmig sein und kann periodisch oder kontinuierlich zugesetzt werden.
20 min bis 30 h, insbesondere 40 bis 200 min. Das absatzweise Arbeiten umfaßt die einfache Zugabe des Katalysators zur Lösui .gund dessen Abtrennung z. B. durch Filtrieren, nachdem die Desaktivierung stattgefunden hat. Das Arbeiten in kontinuierlicher
des verbrauchten Katalysators aus der Arbeitsumgebung durchgeführt werden und kann auch den Ersatz der Additive usw. mitumfassen. Diese Reaktivierung kann periodisch oder kontinuierlich erfolgen und kann alternativ oder zusätzlich eine Behandlungderjenigen Phase umfassen, welche die genannten Phosphorverbindungen enthält.
Die Reaktivierung kann auch zusätzliche physikalische oder mechanische Behandlungen des Katalyi jtors und/oder der Phase umfassen, welche die genannte Phosphorverbindung enthält, und dies kann kontinuierlich oder periodisch angewendet wenden unter Anwendung einer rotierenden Abbaukammer als Beispiel.
solchen Lösungen vermindert diesen Geruch sogar in Abwesenheit von gelöstem Sauerstoff oder einem anderen geeigneten
bioziden Lösungen, wodurch die Anwendbarkeit der Biozide verbessert wird und außerdem das Austragen vom behandelten
wodurch die Umgebungseigenschaften der ausgetragenen Lösung, die diese enthalten, verbessert wird. Sie hat auch den
angepaßt werden. Sie kann Anwendung in Industrieverfahren im allgemeinen finden, aber insbesondere bei der Papierindustrie,bei der Aufarbeitung von Erzen, in der Farben- und Druckfarbenindustrie, dem Verarbeiten von Holz, der elektronischen Industrie,
im Bergbau, in Steinbrüchen, bei Kühlsystemen, bei der Ölproduktion, bei der Extraktion, beim Verarbeiten und Explorieren, bei
Zu einem Liter von Sauerstoff befreitem Tetrakishydroxymethylphosphoniumsulfat (THPS) in wäßriger Lösung (pH = 8,5 ± 0,1) in einer Lösung mit einem Gehalt von 500 ppm wurden 1000 ppm Aktivkohle zugesetzt. Die Lösung wurde von der Atmosphäre abgeschlossen und Analysen über die nächsten 3,5h durchgeführt, wobei nur ein leichter anfänglicher Abfall in der
Konzentration von THPS, vermutlich wegen der Absorption an Kohlenstoff, auftrat. Nach 3,5h wurde die Lösung belüftet, und die Konzentration von THPS nahm sehr schnell ab, wie sich durch Titration mit Jodlösung feststellen ließ. Nach 20h zeigte die Titration en, daß das gesamte THPS innerhalb der Versuchsfehlergrenzen zerstört worden war. Die Werte für den Versuch sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Zeit/min | belüftete Lösung | 240 | Konzentration THPS/ppm |
0 | 270 | 473,7 | |
30 | 300 | 441,2 | |
60 | 330 | 415,5 | |
120 | 1330 | 400,6 | |
150 | 400,6 | ||
180 | 403,3 | ||
210 | 403,3 | ||
343,8 | |||
273,4 | |||
211,2 | |||
159,7 | |||
0 |
Seispiel 2
Ein analoger Versuch wurde durchgeführt unter Verwendung von Aktivkohle, das aus dem ersten Versuch durch Filtrieren isoliert worden war. Äußerst ähnliche Resultate wurden beobachtet, was anzeigt, daß die Aktivität der Aktivkohle sich über kurze Zeitspannen nicht vermindert. Die Ergebnisse sind aus folgender Tabelle 2 ersichtlich.
Zeit/min | belüftete Lösung | 270 | Konzentration THPS/ppm |
0 | 300 | 468 | |
30 | 330 | 415 | |
60 | 400 | ||
90 | 397,9 | ||
120 | 392,5 | ||
150 | 392,5 | ||
240 | 392,5 | ||
286,9 | |||
227,4 | |||
159,7 |
Indem gemäß Beispiel 1 gearbeitet wurde mit der Ausnahme, daß die Belüftung bei der Zeit Null einsetzte und die Lösung beim pH 8,5 über dem gesamten Versuch gehalten wurde, wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Beispiel 3 Thomas Ness Grad CC 1236 A (körnig) Zeit/min THPS/ppm
0 | 492,5 |
30 | 487,1 |
69 | 381,5 |
90 | 368,0 |
120 | 354,5 |
Γ)0 | 330,1 |
180 | 313,9 |
210 | 289,5 |
Beispiel 4 Norlt A20 (Pulver) | |
Zeit/min | THPS/ppm |
0 | 468,1 |
35 | 40,6 |
65 | 18,9 |
100 | 2,7 |
150 | 0 |
Zeit/min THPS/ppm
O | 457,3 |
15 | 389,7 |
30 | 351,8 |
45 | 297,7 |
60 | 262,5 |
• 90 | 200,2 |
120 | 97,4 |
150 | 62,2 |
180 | 46,0 |
210 | 27,1 |
0 | 460,0 |
30 | 278,7 |
60 | 167,8 |
90 | 73,1 |
150 | 13,5 |
180 | 2,7 |
(Spezifische Oberfläche 900-1 000 mVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 465,4 |
15 | 186,7 |
30 | 100,1 |
60 | 35,2 |
120 | 0 |
(Spezifische Oberfläche 1100-120OmVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 457,3 |
30 | 397,8 |
60 | 354,5 |
90 | 308,5 |
120 | 267,9 |
180 | 227,3 |
210 | 205.7 |
(Spezifische Oberfläche 100O-115OmVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 462,7 |
30 | 373,4 |
60 | 305,8 |
90 | 257,1 |
120 | 192,1 |
180 | 100,1 |
210 | 73,1 |
(Spezifische Oberfläche 1100-120OmVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 473,6 |
35 | 40,6 |
45 | 2,7 |
60 | 0 |
0 | 457,3 |
30 | 405,9 |
60 | 349,1 |
95 | 305,8 |
130 | 265,2 |
150 | 251,7 |
185 | 200,2 |
210 | 173,2 |
durch irgendwelche Katalysatoren zurückgehalten wurden.
Beispiel 12 Norit Cgran | THPS/ppm |
Zeit/min | 465,4 |
0 | 251,6 |
30 | 89,3 |
60 | 21,6 |
95 | 0 |
120 | |
O 451,9
60 186,7
90 105,5
120 5,4
(Spezifische Oberfläche ungefähr 700 mVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 458,7 |
30 | 165,1 |
60 | 48,7 |
90 | 8,12 |
(Spezifische Oberfläche 900-1000 mVg) Zeit/min THPS/ppm
0 | 449,2 |
30 | 378,8 |
60 | 320,7 |
90 | 273,3 |
120 | 235,4 |
150 | 193,5 |
Analysen zeigten, daß die Absorptionen durch die Katalysatoren nicht mehr als 16,5% betrugen. Die Geruchsverminderung wurde ebenfalls in jedem Fall festgestellt.
Es wurden Vergleichsbeispiele durchgeführt in gleicherweise wie gemäß Beispiel 3, jedoch ohne Zugabe des Katalysators oder unter Verwendung von gesinterten Glasringen Siporax, die keine wesentlichen Verluste von THPS nach 210 bzw. 90 min zeigten. Zusätzlich absorbierte das gesinterte Glas keine meßbare Menge THPS.
Es wurden Lösungen mit entionisiertem Wasser wie folgt hergestellt:
(a) Natriumblcarbonat wurde gelöst bis zu einem C ehalt von 1 BOOOppm in Lösung. Es wurde eine 75%ige THPS-Lösung zu dieser Lösung zugegeben bis zu einem Gesamtgehalt von 5000 ppm.
(b) Eine Lösung wurde wie gemäß (a) hergestellt und Aktivkohle (Sutcliffe Speakman 207CP) zugegeben bis zu einem Gehalt in Suspension von 10OO ppm.
Der anfangliche pH-Wert beider Lösungen betrug 7,2, und die Jodtitration bestätigte, daß der Gehalt an aktivem THPS jeder Lösung 3750ppm betrug.
Beide Lösungen wurden gerührt in Kontakt mit der Luft 24 h lang, Nach diesem Zeitraum wurden die Lösungen analysiert mit folgenden Ergebnissen:
Lösung pH THPS (ppm)
(a) 7,3 3750
(b) 9,3 Null
Drei aliquote Teile von je 50ml des infizierten Kühlwassers wurden genommen. Der erste aliquote Teil wurden als Vergleich hergenommen. Zum zweiton aliquoten Teil wurden 0,50ml Lösung (a) zugegeben. Zum dritten aliquoten Teil wurden 0,50ml Lösung (b) zugegeben.
Die Lösungen wurden alle bei 300C 17 h inkubiert und die Bakterienpopulationen dann bestimmt. Die Ergebnisse waren die folgenden:
Lösung Bakterien je ml
ohne Zusatz 6,0 χ 104
behandelt mit (a) 5,0 χ 102
behandelt mit (b) 1,0 χ 104
Die Lösung (a) behielt die Wirksamkeit als Bakterizid, während die Lösung (b) diese Aktivität im wesentlichen verlor.
Claims (11)
1. Verfahren zum Desaktivieren einer Lösung, enthaltend einen Organophosphor-Biozid der Formel
(R1R2R3R4P+)yX~
oder
R1R2R3P
in der R1, R2, R3 und R4 jeweils unabhängig voneinander eine C^-j-Hydroxyalkyl-, -Alkyl- oder -Alkenylgruppe darstellen mit der Maßgabe, daß wenigstens eine Hydroxyalkylgruppe vorhanden ist, und X ein Anion der Wertigkeit y ist, und gelöster Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung mit einer katalytischer» Menge Aktivkohle behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle in pulverisierter oder körniger Form vorliegt.
3. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß sie beim pH-Wert 7 bis 10 durchgeführt wird.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Biozidmolekül nicht mehr als eine Alkyl- oder Alkenylgruppe enthält.
5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyalkylgruppe eine 1-Hydroxyalkylgruppe ist.
6. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hydroxyalkylgruppe eine Hydroxymethylgruppe ist.
7. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Alkyl- oder Alkenylgruppe 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthält.
8. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Alkyl- oder Alkenylgruppe eine Methyl-, Ethyl- oder Allylgruppe ist.
9. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Biozid ein Tetrakis(hydroxymethyl)phosphonium-, Methyltris(hydroxymethyl)phosphonium-, Ethyltris(hydroxymethyl)phosphonium- oder Allyltris(hydroxymethyl)phosphoniumsalz ist.
10. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Schritt der verbrauchte Katalysator reaktiviert wird.
11. Verfahren zum Deodorisieren einer Lösung enthaltend ein Organophosphorbiozid der Formel
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