DD279403A1 - Verfahren zum liposomalen einschluss von cytostatisch aktiven schwermetallverbindungen - Google Patents

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Dieter Arndt
Regina Reszka
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Akad Wissenschaften Ddr
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum liposomalen Einschluss von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen bei hoher Einschlussausbeute und gleichzeitiger Modifizierung der Vesiceloberflaeche durch Anheftung geeigneter Strukturen. Erfindungsgemaess werden Schwermetallverbindungen in sogenannte Reverse-phase Evaporation Vesicles eingeschlossen. Waehrend des Prozesses der Formierung der Lipiddoppelschicht werden gegebenenfalls Makromolekuele zugesetzt, die geeignete Ankergruppen tragen. Dabei erreicht man im Gegensatz zu anderen liposomalen Einschlussverfahren hohe Konzentrationen an verkapseltem Wirkstoff, und die Modifikation der Vesiceloberflaeche gelingt in einfacher und universeller Weise. Anwendungsgebiet ist die Medizin.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu liposomalen Verkapselung von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen. Anwendungsgebiet ist die Medizin bzw. die pharmazeutische Industrie.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Mit dem Ziel der Verbesserung der therapeutischen Wirksamkeit bzw. einer Reduktion der Nebenwirkungen werden die verschiedensten pharmakologisch wirksamen Verbindungen in Liposomen eingeschlossen (Übersicht Knight, Hrgb., Liposomes: From Physical Structure to therapeutic Applications, Elsevier/'North-Holland Biomedical Press, 1982). Liposomen (smektische Mesophasen) sind konzentrische, geschlossene Vesicel, die aus einer oder mehreren Phospholipiddoppelschichten und internen wäßrigen Phasen bestehen. Der Einschluß von Substanzen kann sowohl in der wäßrigen als auch in der Lipidphase erfolgen. Nach systematischer Applikation gelangen Liposomen bevorzugt in Strukturen des retikuloendothelialen Systems und werden dort abgebaut.
Der Einschluß von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen, insbesondere cis-Dichlor-diamminplatin (cis-DDP) in Liposomen, ist in der Literatur beschrieben.
G.L.Musja et al., Bull.eksp.biol.med.92 (1981) 590-593, schließen cis-DDP in beschallte Liposomon ein und erhalten Konzentrationen von 10pg Platin pro mg Lipidphosphor bei einer Gesamtlipidkonzentration von 10% in der Dispersion, entsprechend 0,06mg cis-DDP pro ml Liposomenlösung. J. Freise et al., Arch. int. Pharmacodyn 258 (1962) 180-192, erzielen Konzentrationen von 0,1 mg cis-DDP pro ml Liposomenlösung und finden eine Halbwertszeit des liposomal verkapselten cis-DDP in der Zirkulation von 3h.
Die Einschlußausbeuten bei den genannten Verfahren sind so gering, daß eine Anwendung nach einem sinnvollen Applikationssystem erheblich erschwert, bzw. unmöglich ist.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, ein Verfahren zur liposomalen Verkapselung von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen bei hohen Einschlußkonzentrationen zu entwickeln.
Eine weitere Aufgabe ist die Ausarbeitung einer einfachen Methode zur Anheftung geeigneter Proteinstrukturen an die Liposomenoberfläche mit dem Ziel eines Targetings bzw. Verlängerung der Liposomenbeständigkeit in der Zirkulation.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Erfindungsgemäß werden cytostatisch aktive Schwermetallverbindungen, vorzugsweise cis-Dichlor-diamminplatin (cis-DDP), in sogenannte Reverse-phase Evaporation Vesicles eingeschlossen. In ein Lipidgemisch wird bei Raumtemperatur in einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise Diethylether, eine gesättigte Lösung von einer cytostatisch aktiven Schwermetallverbindung, vorzugsweise cis-DDP, gegeben. Das Gemisch wird unter Eiskühlung und Lichtausschluß in einem zylindrischen Röhrchen, das ein Verhältnis von Höhe zu Durchmesser wie 4:1 hat, so lange beschallt, bis eine stabile Emulsion entstanden ist. Das organische Lösungsmittel wird unter vermindertem Druck, vorzugsweise am Rotationsverdampfer abdestilliert.
Reste des Lösungsmittels werd3n anschließend durch Einblasen eines Inertgases, vorzugsweise Stickstoff und nicht eingeschlossener Wirkstoff durch Zentrifugation bei geringen Schwerefeldern und mehrfaches Waschen des Pellets mit einer
NaCI-Lösung entfernt. )
Während des Prozesses der Formierung der Phospholipiddoppelschicht kann die Oberfläche der Liposomen durch Zufügung von Makromolekülen wie Proteine, vorzugsweise Antikörper, die Ankergruppen tragen, modifiziert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht man im Gegensatz zu anderen liposomalen Einschlußverfahren hohe Konzentrationen an verkapseltem Wirkstoff, unrJ die Modifikation der Vesiceloberfläche gelingt in einfacher und universeller Weise.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird durch nachfolgende Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Beispiel 1
Zu einem Gemisch von 600 mg Phosphatidylcholin (aus Eigelb) und 128 mg Cholesterol in 30 ml Diethylether werden 10 ml einer bei Raumtemperatur gesättigten Lösung von cis-DDP in 0,15M NaCI gegeben. Unter Eiskühlung und Lichtausschluß wird das Gemisch in einem zylindrischen Röhrchen, das ein Verhältnis von Höhe zu Durchmesser wie 4:1 hat, in einem Badbeschaller so lange beschallt, bis eine stabile Emulsion gebildet. Aus der Emulsion wird am Rotationsverdampfer bei Raumtemperatur vorsichtig das organische Lösungsmittel abdestilliert. Dabei bildet sich zunächst ein dickes Gel, das sich beim weiteren Eindampfen wieder verflüssigt. Aus der Liposomenpräparation werden Reste an organischem Lösungsmittel durch Einblasen von Stickstoff ausgetrieben und nicht eingeschlossener Wirkstoff durch Zentrifugation und mehrfaches Waschen des Pellets mit 0,15 M NaCI-Lösung entfernt. Die gewaschenen Liposomen werden auf 10 ml aufgefüllt. Diese Präparation enthält 0,5-0,8 mg cis-DDP pro ml Liposomenemulsion.
Beispiel 2
Die Präparation der cis-DDP-haltigen Liposomen erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben. Während des Eindampfens der Emulsion am Rotationsverdampfer wird zum Zeitpunkt der Gelbildung ein geeigneter monoklonaler Antikörper, der mit dem N-Hydroxysuccinimidester der Palmitinsäure verestert ist, zugesetzt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben.

Claims (3)

1. Verfahren zur liposomalen Verkapselung von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen von cytostatisch aktiven Schwermetallverbindungen in sogenannte Reverse-phase Evaporation Vesicles eingeschlossen und während der Formierung der Phospholipiddoppelschicht gegebenenfalls Makromoleküle, wie Proteine zugesetzt werden, die Ankergruppen, vorzugsweise langkettige Fettsäurereste, enthalten.
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß Beschallung und Entfernung des Lösungsmittels in einem zylindrischen Röhrchen, das ein Verhältnis von Höhe zu Durchmesser wie 4:1 hat, erfolgen und Reste des Lösungsmittels durch Einblasen eines Inertgases, vorzugsweise Stickstoff, entfernt werden.
3. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des nicht eingeschlossenen Wirkstoffs ohne Verdünnung der Probe durch Zentrifugation bei geringen Schwerefeldern und mehrfaches Waschen des Pellets erfolgt.
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