DE2902672A1 - Liposomen als traegerstoffe fuer medikamente - Google Patents
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Description
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Liposomen als Trägerstoffe für Medikamente
Die Erfindung betrifft eine Verabreichungsform für
Medikamente, worin Liposomen die Trägerstoffe bilden.
Liposomen können gebildet werden, wenn flüssige Kristalle
bestimmter Lipide bewegt werden, beispielsweise mit Hilfe von Ultraschall. Liposomen sind Mikroblaschen mit einem
Durchmesser von einem halben bis mehreren Mikron, die normalerweise eine multilamellare Struktur besitzen,
worin die Liposomenwände aus mehreren Schichten orientierter Lipidmoleküle bestehen, die eine zwiebelartige
Struktur ergeben. Grössere, unilamellare Liposomen können ebenfalls hergestellt werden.
Es ist bekannt, dass bei der Bildung der Liposomen Medikamente darin oder zwischen den Schichten verkapselt werden
können. In allen bisher beschriebenen Fällen hat es sich bei den Liposomen um solche des Phospholipidcholesterin-Systems
gehandelt, die hergestellt wurden durch Auflösung des Phospholipids und des Cholesterins
in einem Lösungsmittel, das anschliessend verdampft
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wurde, wobei eine dünne Filmschicht des Lipids zurückblieb. Eine wässrige Lösung des Medikaments wurde zugegeben,
die das Phospholipid-Cholesterin-Gemisch aufquoll, wobei ein flüssiges kristallines System erhalten wurde.
Eine Behandlung mit Ultraschall ergab Liposomen, die das
Medikament verkapselten·
Es wurde nunmehr gefunden, dass Liposomen, die zur Verkapselung von Medikamenten geeignet sind, ohne die Verwendung
eines Phospholipid-Komplexes hergestellt werden können. Anstelle eines Phospholipids wird hierbei ein
aliphatisches Lipid, das zur Bildung von Mizellen in Wasser befähigt ist, verwendet.
Dementsprechend umfasst die vorliegende Erfindung ein Verabreichungssystem für Medikamente, wobei die als
Trägerstoffe verwendeten Liposomen aus einem Sterin und einem aliphatischen Lipid, das zur Bildung von Mizellen
in Wasser befähigt ist, bestehen.
Das aliphatische Lipid kann jede pharmakologisch unbedenkliche aliphatische oberflächenaktive Verbindung sein,
die zur Bildung von Mizellen in wässrigem Medium befähigt ist, wenn sie in Konzentrationen oberhalb der kritischen
Mizellkonzentration (CMC) vorhanden ist. Ein Mizell ist
eine Zusammenballung in kolloidaler Grosse von oberflächenaktiven
Molekülen in wässrigem Medium, worin die Moleküle mit ihren hydrophilen Enden nach aussen und
ihren lipophilen Enden nach innen orientiert sind. Vorzugsweise verwendet man als aliphatisches Lipid ein
Natrium- oder Kaliumsalz einer gesättigten oder ungesättigten Fettsäure mit 4-18 Kohlenstoffatomen. Geeignete
Säuren sind Buttersäure, Isovaleriansäure, Capronsäure,
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Caprylsäure, Caprinsäure, Laurylsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Oelsäure, Linolensäure und
Linolsäure. Insbesondere bevorzugt werden Salze von ungesättigten Fettsäuren, insbesondere mit 14 bis 18
Kohlenstoffatomen. Hiervon wird das Kalium- oder Natriumoleat bevorzugt.
Das Sterin kann ein pharmakοlogisch unbedenkliches
Sterin sein, das befähigt ist, mit den obigen aliphatischen Lipiden Liposomen zu bilden. Bevorzugte Sterine
sind Cholesterin, ß-Sitosterin, Desmosterin, 7-keto-Cholesterin,
ß-Cholestanol und Oestradiol, insbesondere bevorzugt sind Cholesterin und ß-Sitosterin.
Die Art des zu verkapselnden Medikaments ist nicht kritisch.
Geeignete Medikamente umfassen Vakzine und Antigene sowohl als auch therapeutisch aktive Verbindungen.
Solche therapeutisch aktiven Verbindungen können Hormone sein, beispielsweise Insulin; Ergotalkaloide,
beispielsweise Dihydroergotoxin, Dihydroergotamin und Bromokryptin und Anoretika, beispielsweise Mazindol.
Die Erfindung umfasst ebenfalls ein Verfahren für die Herstellung eines Verabreichungssytems auf Liposomenbasis,
worin entweder
a) feste Kristalle des Sterins mit einer wässrigen
Mizellenlösung des aliphatischen Lipids und des Medikaments zusammengebracht werden und die erhaltenen
Kristalle durch Ultraschallbestrahlung in Liposomen umgewandelt werden;
b) das Sterin in einem Gemisch bestehend aus einem ali-.
phatischen Lipid und einem Medikament in einem wässrigen Medium mit Hilfe eines wassermischbaren
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Lösungsmittels gelöst und das Lösungsmittel anschliessend
verdampft wird oder
c) das Sterin und das Medikament in einem gemeinsamen Lösungsmittel gelöst werden, das Lösungsmittel verdampft
wird und der Rückstand mit einer wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen Lipids vermischt und
die erhaltenen flüssigen Kristalle mit Hilfe einer Ultraschallbestrahlung in Liposome umgewandelt werden.
In dem unter a) beschriebenen Verfahren werden die Sterinkristalle
mit der Mizellenlösung bei Temperaturen bis 600C, vorzugsweise 20° - 500C, insbesondere 25° - 45°C
in Kontakt gebracht. Die Durchdringung der Sterinkristal-Ie
durch die Mizellen benötigt von 2-60 Minuten, und die Bestrahlung mit Ultraschall soll erst nach Beendigung
der Durchdringung und Ausbildung des flüssigen Kristallsystems erfolgen.
In dem im Abschnitt b) beschriebenen Verfahren ist das
mit Wasser mischbare Lösungsmittel zweckmassigerweise Aceton, Dioxan oder ein Alkohol mit 1-4 Kohlenstoffatomen.
Das Sterin wird unter Rühren bei Temperaturen bis 600C,
vorzugsweise von 20°-50°C gelöst. Die Verdampfung des mit Wasser mischbaren Lösungsmittels verwandelt die
flüssigen Kristalle in Liposomen, ohne dass eine Bestrahlung
mit Ultraschall notwendig wäre.
Das Verfahren gemäss Abschnitt c) wird zweckmassigerweise
dann durchgeführt, wenn das Medikament, das verkapselt
werden soll, in der wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen
Lipids nicht löslich ist. Ein geeignetes gemeinsames Lösungsmittel für das Sterin und das Medikament
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kann beispielsweise Chloroform, Benzol oder Petroläther sein. Der nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
erhaltene Rückstand wird mit der wässrigen Mizellenlösung in Kontakt gebracht und einer Ultraschallbestrahlung
gemäss den bevorzugten Bedingungen des Verfahrens a) ausgesetzt.
Die obigen 3 Verfahrensvarianten werden vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre, beispielsweise Stickstoff,
durchgeführt, um eine Autooxydation des Lipids und/oder des Sterins zu vermeiden.
Das Verhältnis des aliphatischen Lipids zu Sterin und Wasser in dem erfindungsgemässen Verabreichungssystem
auf Liposombasis gemäss der vorliegenden Erfindung können wie folgt betragen:
aliphatisches Lipid, 0,3 - 20%,
Sterin 1 - 55%
Wasser 45 - 97%.
Sterin 1 - 55%
Wasser 45 - 97%.
Die bevorzugten Verhältnisse sind: aliphatisches Lipid 1 - 15%, Sterin 1 - 40%, Wasser 50 - 97%. Insbesondere
bevorzugt ist ein Gewichtsverhältnis von aliphatischem Lipid 5 - 10%, Sterin 1-10% und Wasser 75 - 95%.
Im allgemeinen werden diejenigen Verhältnisse als zweckmässig
angesehen, wobei flüssige Kristalle zu beobachten sind, wenn ein Kontakt zwischen dem Sterin und der
Mizellenlösung des aliphatischen Lipids in Wasser stattfindet. Für das System Natriumoleat/Cholesterin/Wasser
wurden diese Gewichtsverhältnisse experimentell bestimmt durch Zugabe von wässrigen Lösungen von Natriumoleat
zu festem Cholesterin in den Verhältnissen, die
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in Tabelle I angegeben sind, Stehenlassen während 48 Stunden und Feststellung des Auftretens von flüssigen
Kristallen.
Muster Nr. |
% Oleat | %Cholesterin | % Wasser | flüssige Kristalle gebildet ? |
1 | 5 | 5 | 90 | ja |
2 | 5 | 15 | 80 | ja |
3 | 5 | 25 | 70 | ja |
4 | 5 | 35 | 60 | ja |
5 | 5 | 45 | 50 | ja |
6 | 5 | 55 | 40 | nein |
7 | 10 | 5 | 85 | ja |
8 | 10 | 15 | 75 | ja |
9 | 10 | 25 | 65 | ja |
10 | 10 | 35 | 55 | ja |
11 | 10 | 45 | 45 | ja |
12 | 10 | 55 | 35 | nein |
13 | 15 | 5 | 80 | ja |
14 | 15 | 15 | 70 | ja |
15 | 15 | 25 | 60 | ja |
16 | 15 | 35 | 50 | ja |
17 | 20 | 15 | 65 | ja |
18 | 20 | 5 | 75 | ja |
Die Abbildung 1 zeigt ein Phasendiagramm eines Drei-Komponenten-Systems
Natriumoleat/Cholesterin/Wasser. Phasen mit flüssigen Kristallen wurden innerhalb des
Bereiches ABCDE im Phasendiagramm gefunden. Aehnliche Phasendiagramme können für andere Systeme gemäss der
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vorliegenden Erfindung aufgestellt werden.
Die Zusammensetzung des gesamten Verabreichungssystems ist nicht die gleiche wie die der Liposomen. Die Liposomen
enthalten im wesentlichen alle Sterine und einen grossen Anteil der aliphatischen Lipide, die im System
anwesend sind. Sie sind jedoch in einer kontinuierlichen wässrigen Phase suspendiert, die ebenfalls mit Mizellen
des aliphatischen Lipids oder Moleküle der aliphatischen Lipide bei Konzentrationen unterhalb des CMC enthält.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Liposomen besitzen
einen Durchmesser von 10 - 600 nm.
Das Verabreichungssystem auf Basis von Liposomen gemäss der Erfindung kann sowohl für eine orale als für eine
parenterale Verabreichung von Medikamenten, gegebenenfalls nach Konzentrierung oder Isolierung der Liposomen,
beispielsweise durch Ultrazentrifugieren, verwendet werden. Die orale Verabreichung wird hierbei bevorzugt,
da die Verkapselung in den Liposomen den Wirkstoff, beispielsweise Insulin, das im Verdauungssystem
unbeständig ist, schützt. Für die orale Verabreichung kann die Liposomensuspension mit pharmakologisch unbedenklichen
Verdünnungsmitteln oder Trägern oder mit üblichen Zusätzen, wie Farbstoffen und Geschmacksstoffen, vermischt und in
dieser Form als Sirup, Elixieren, Kapseln usw. verabreicht werden. Für die parenterale Verabreichung können die
konzentrierten oder isolierten Liposomen in einer geeigneten Trägerflüssigkeit, beispielsweise sterilem destillierten
Wasser oder physiologischer Kochsalzlösungen, suspendiert werden. Eine Verabreichung mit Hilfe von
Suppositorien ist ebenfalls möglich. Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Erfindung:
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1:
Es werden 2 Lösungen von Rinderinsulin hergestellt:
1) 2500 internationale Einheiten (IU) oder 102,9 mg (spezifische Aktivität = 24,3 Einheiten/mg) werden
in 5 ml einer 16 g/l wässrigen Lösung von Natriumoleat gelöst;
2) 1250 internationale Einheiten oder 51,45 mg (spezifische
Aktivität =24,3 Einheiten/mg) werden in 5 ml einer 16 g/l wässrigen Natriumoleatlösung gelöst.
-Jede dieser Insulinlösungen (1) und (2) werden in ein
10 ml Becherglas, das 20 mg Cholesterin enthält, eingebracht. Das Cholesterin wurde hergestellt durch Auflösen
von 200 mg Cholesterin in 10 ml Chloroform, anschliessendes Einbringen von 1 ml der Lösung in ein
10 ml Becherglas und Entfernen des Lösungsmittels unter Stickstoff bei Raumtemperatur. Jedes Becherglas wird mit
Stickstoff ausgespült, mit einem Plastikfilm bedeckt und in ein bei 37°C befindliches Wasserbad, das leicht
bewegt wird, während 1 Stunde eingebracht, damit die Cholesterin-Kristalle penetrieren können. Die flüssige
Kristallsuspension wird anschliessend während 2 EinMinuten-Perioden
mit einem Biosonik IV Ultrasonic-Generator (Brownwill) mit einer Sonde von 4 mm Durchmesser
ultraschallbestrahlt. Während der ültraschallbestrahlung werden die Bechergläser in einen Eisbehälter
gegeben. Nach der Ultraschallbestrahlung bestehen die endgültigen Zusammensetzungen des liposomenthaltenden
Systems aus:
Kompositin A) 500 IU/ml Insulin =20,9 mg/ml Cholesterin = 4 mg/ml
Kompositin A) 500 IU/ml Insulin =20,9 mg/ml Cholesterin = 4 mg/ml
Natriumoleat = 16 mg/ml
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Komposition B) 250 Iü/ml Insulin =10,4 mg/ml
Cholesterin = 4 mg/ml Natriumoleat = 16 mg/ml
Suspensionen der liposomhaltigen Zusammensetzungen A) und B) werden oral Mäusen gegeben, wobei 0,1 ml Suspension für
10 g Körpergewicht verabreicht werden. Dies entspricht 5000 IU/kg der Zusammensetzung A) oder 2500 IU/kg der
Zusammensetzung B).
Die Komposition A) wird für die Injektion i.m. auf ein
Zehntel verdünnt und verabreicht mit 10 IU/kg als Rinderprankreas-Insulin
(Sigma Chemical).
Nach 2 und 4 Stunden werden die Tiere durch Anästhesieren mit 85 mg/kg Natriumhexobarital i.p. geopfert und das
Blut durch Herzpunktion gesammelt. Das gesammelte Blut wird in einem Auto-Analyzer-Behälter, der
0,025 ml (1000 Einheiten/ml) Heparin enthält, gegeben. Der Behälter mit den Blutproben wird verschlossen, geschüttelt
und in einem Eisbehälter aufbewahrt. Der Glukoseanteil wird mit Hilfe des Autoanalyzers nach der
Kaliumferricyanid-Methode Nr. N-2b bestimmt.
Carboxymethylcellulose hat keinen Einfluss auf den Glukose-Blutspiegel, weder bei Verabreichung p.o. noch
bei i.m.-Verabreichung. Dementsprechend kann das Versuchsmaterial, das p.o. oder i.m. verabreicht wurde, mit
den Carboxymethylcellulose-Kontrollwerten in Beziehung gesetzt v/erden. Der normale Glukose-Blutspiegel nach
Fasten beträgt 70 - 100 mg/100 ml. Die Resultate sind in Tabelle II angegeben.
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Table II
O O VO
«Λ
Glukose-Blutspiegel -(mg/lOOml) | Behandlung | Weg | nach 2 Stunden | XA | nach 4 Stunden | % Δ |
Carboxymethyl cellulose - Kontrollwerte |
p.o. | 79.8 ±6.4 |
—_ | 103.0 ±3.6 |
||
A) 5000 IU/kg |
p.Ok | 72.5 ±8.5 |
P=N.S, | 75.3 ± 9.0 |
27* P=<0.5 |
|
B) 2500 IU/kg |
p.o. | 68.8 ±4.0 |
14* P=N.S. |
96.0 ± 10.5 |
6* P=N.S. |
|
A) 10 IU/kg |
i.m. | 23.8 ±2.3 |
70* P= <0.001 |
28.3 ±3.6 |
P=<0.001 | |
Rinderpankreas- insulin 10 IU/kg |
i.m. | 14.0 + 0.8 |
82* P=<0.001 |
26.3 ±5.8 |
75* P=<0.001 |
P = Möglichkeit, dass die Resultate zufällig erhalten wurden
NS = statistisch nicht signifikant
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Signifikante Erniedrigungen des Glukose-Blutspiegels wurden 4 Stunden nach oraler Verabreichung von 5000 IU/kg
Insulin, die in den erfindungsgemässen Liposomen verkapselt waren, beobachtet. Nach i.m. Verabreichung wurde
gefunden, dass das in Liposomen verkapselte Insulin die gleiche Aktivität besitzt wie das nicht verkapselte
Insulin mit 10 IU/kg, woraus geschlossen werden kann, dass die Insulxnaktivität durch die Verkapselung mit Liposomen
nicht verändert wird.
Die Liposomen der Komposition A) wurden sowohl mit positiv als auch negativ geladenen Lecithin-Cholesterin-Liposomen,
die hergestellt wurden wie in Weissmann, G., et al., Proc. Nat. Acad. Sei. USA 72.88-92 (1975); Sessa, G. & Weissmann
G., J. Biol. Chem. 245. 3295-3301 (1970); Weissmann G.,
Brand A. & Franklin E. C, J. Clin. Invest. 53. 536-543 (1974); und Weissmann G. & Rita G.A., Nature 240. 167-172
(1972) beschrieben, in Gegenwart von 500 IU/ml von Rinderinsulin verglichen.
Die Liposomen der vorliegenden Erfindung und die lecithinhaltigen Liposomen wurden bei Mäusen untersucht und, wie
nachfolgend beschrieben, analysiert. Die Resultate sind in Tabelle III zusammengefasst.
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Table III
O O VS
Glukose-Blutspiegel ((mg/100 ml) | Behandlung | Weg | p.ο. | nach ·2 Stunden | % Δ | nach 4 Stunden | 24 I P=N.S. |
Carboxymethy1- cellulose- Kontrolle |
p.o. | 112.0 ±5.9 |
92.7 ±6.7 |
0 P=N.S. |
|||
A) 5000 IU/kg |
p.o. | 47.6 ± 10.3 |
58 + P=<0.01 |
70.2 ±8.7 |
l 4- P=N.S. |
||
L.C. (4-) 5000 IU/kg |
p.o. | 105.8 ± 17.8 |
17 4 P=N.S. |
92.8 ±5.8 |
77 4 P=< 0.001 |
||
L.C. (-) 5000 IU/Kg |
i.m. | 88.9 ± 7.6 |
21^ P=<0.05 |
91.5 ± 12.5 |
74 φ P=»< 0.001 ' |
||
A) 5 IU/kg |
i.m. | 24.8 ±2.5 |
78 ψ P=<0.001 |
21.0 ±2.7 |
80 ψ P=< 0.001 |
||
L.C. (+) 5 IU/kg |
i.m. | 31.8 ±2.6 |
72 h P=<0.001 |
24.3 ±3.1 |
|||
L.C, <-) 5 IU/kg |
29.0 ±3.5 |
74 I P=<0.001 |
18.3 ±1.6 |
||||
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Die Resultate zeigen, dass in beiden Zeitperioden die erfindungsgemässen Liposomen den Lecithinphospholipid-Liposomen
bei p.o.-Verabreichung überlegen waren. Alle Präparate waren gleich wirksam bei intramuskulärer Verabreichung.
Liposomen werden hergestellt durch Auflösen von 20 mg (25,3 Iü/itig) von Rinderinsulin in einer Lösung von 0,5 g
Natriumoleat in 9 g Wasser und anschliessendes Zugeben von 0,5 g kristallinem Cholesterin. Die Kompositionen
werden bis zu Erreichen des Gleichgewichtes stehengelassen und dann mit Ultraschall, wie in Beispiel 1 beschrieben,
behandelt.
Die Liposomen werden durch Ultrafiltration in einer Zentrifuge mit 20.000 UpM während 2 Stunden isoliert.
Zur Füllung der Röhrchen wird hier eine 40 %-ige Sukrose-Lösung verwendet. Hierbei werden drei Fraktionen
isoliert
1) eine klare obere Schicht
2) eine liposomhaltige Schicht und
2) eine liposomhaltige Schicht und
3) eine untere Schicht oberhalb der Sukroseschicht.
Die drei Fraktionen wurden unter untersucht durch Verabreichung an Mäuse in einer Dosis von 0,1 ml jeder
Fraktion pro 10 g Körpergewicht. Das Gewicht der Tiere betrug von 20 - 30 g, und die Tiere wurden vor der Untersuchung
über die Nacht ohne Nahrung gelassen.
Jede Fraktion hatte eine eigene Kontrolle:
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1. Fraktion - Insulin in Wasser (20 mg Insulin pro 9 ml
Wasser)
2. Fraktion - Liposomen, vorhergehend ohne Insulin her
gestellt, denen Insulin vor der Verabreichung an die Maus zugefügt wurde ( 20 mg
Insulin/pro 9 ml Liposomengemisch)
3. Fraktion - 20 mg Insulin pro 9 ml Wasser zusammen mit
einem Sukrosepuffer, um den Effekt auf den
Glukose-Blutspiegel beurteilen zu können.
Die Tiere erhielten die Fraktionen wie in Beispiel 1
beschrieben oral verabreicht, und die Resultate werden, wie in Beispiel 1 beschrieben, analysiert.
Die Resultate waren die folgenden:
Glukose-Blutspiegel mg/100 ml | Fraktion | % | |
obere Fraktion Liposomen untere Fraktion |
Kontrolle | 206 + 2 136 + 14 173 + 20 |
35 17 15 |
152 + 6 164 + 8 151 + 16 |
Nur das in Liposomen verkapselte Insulin setzte den
Glukose-Blutspiegel herab. Die anderen Fraktionen neigten dazu, den Glukose-Blutspiegel zu erhöhen.
Glukose-Blutspiegel herab. Die anderen Fraktionen neigten dazu, den Glukose-Blutspiegel zu erhöhen.
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Beispiel 3:
Eine Aufschlämmung von 7,5 g Cholesterin in 100 ml 99 % reinem Aceton wird ein 2-Liter-Becherglas geschüttet und
das Lösungsmittel verdampft, so dass das Cholesterin gleichmässig über den Boden des Becherglases verteilt ist.
Eine 5 %-ige wässrige Mizellenlösung von Natriumoleat wird hergestellt durch Auflösen von 10 g gereinigtem
Natriumoleat in 200 ml destilliertem Wasser, wobei 400 mg Dihydroergotoxinmethansulfonat ebenfalls in dieser
Lösung gelöst werden. 150 ml dieser Natriumoleat/Dihydroergotoxin-Lösung
werden dem Cholesterin zugefügt} und das Gemisch wird unter Stickstoff während 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt, danach während 24 Stunden bei 20.000 UpM zentrifugiert.
Hierbei wurden drei Fraktionen isoliert:
a) eine obere klare, gelbe Schicht (40 % des Volumens),
enthaltend Mizellen von Natriumoleatj
b) eine mittlere viskose gelbweisse Schicht (enthaltend 20% des Volumens) und
c) eine niedere opak-weisse Schicht (20 % des Volumens) enthaltend Liposomen.
Die spektrophotometrische Bestimmung des Dihydroergotoxins wurde unter Verwendung der van ürk-Methode durchgeführt,
worin gleiche Anteile der Dihydroergotoxin enthaltenden Lösung und des van Urk-Reagens vermischt, während 30
Minuten stehengelassen und danach filtriert werden. Die
Absorption der Lösung bei 550 mn wird mit jener eines Gemisches einer Standard-Dihydroergotoxin-Lösung und dem
van Urk-Reagens verglichen. Das van Urk-Reagens erhält man durch Auflösen von 2,5 g p-Dimethylaminobenzaldehyd
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in einem Gemisch von 700 ml destilliertem Wasser mit
1.300 ml konzentrierter Schwefelsäure, Zugabe von 4 ml 5 %-iger wässriger Ferrichloridlösung und Auffüllen auf
2 Liter mit destilliertem Wasser.
Die Resultate zeigen keine Veränderung in der Dihydroergotoxin-Konzentration
der 3 Fraktionen, woraus geschlossen werden kann, dass zumindest ein Teil des Dihydroergotoxins
in den Liposomen verkapselt wurde.
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Neues Verabreichungssystem für Medikamente, wobei die als Trägerstoffe verwendeten Liposomen aus einem Sterin und
einem aliphatischen Lipid, das zur Bildung von Mizellen in Wasser befähigt ist, bestehen.
Zur Herstellung werden entweder
a) feste Kristalle des Sterins mit einer wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen Lipids und des Medikaments
zusammengebracht werden und die erhaltenen flüssigen Kristalle durch ültraschallbestrahlung in
Liposomen umgewandelt werden;
b) das Sterin in einem Gemisch bestehend aus einem aliphatischen Lipid und einem Medikament in einem
wässrigen Medium mit Hilfe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels gelöst und das Lösungsmittel an~
schliessend verdampft wird oder
c) das Sterin und das Medikament in einem gemeinsamen Lösungsmittel gelöst werden, das Lösungsmittel verdampft
wird und der Rückstand mit einer wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen Lipids vermischt
und die erhaltenen flüssigen Kristalle mit Hilfe einer Ultraschallbestrahlung in Liposomen umgewandelt
werden.
Ausserhalb des Medikaments besteht das System vorzugsweise aus Natrium- oder Kaliumoleat und Cholesterin.
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Claims (10)
1. Verabreichungssystem für Medikamente, wobei die als Trägerstoffe verwendeten Liposomen aus einem Sterin und
einem aliphatischen Lipid, das zur Bildung von Mizellen in Wasser befähigt ist, bestehen.
2. Verabreichungssytem gemäss Patentanspruch 1, dessen
Sterin Cholesterin, ß-Sitosterin, Desmosterin, 7-keto-Cholesterin, ß-Cholestanol oder Oestradiol ist.
3. Verarbreichungssystem gemäss Patentansprüchen 1 und 2, dessen aliphatisches Lipid ein Natrium- oder Kaliumsalz
einer gesättigten oder ungesättigten (C -C8)Fettsäure ist.
4. Verabreichungssystem gemäss Patentanspruch 3, dessen
aliphatisches Lipid ein Natrium- oder Kaliumsalz einer ungesättigten (c 14~c 18) Fettsäure ist.
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5. Verabreichungssystem gemäss Patentanspruch 1, dessen
Sterin das Cholesterin und dessen aliphatisches Lipid das Natrium- oder Kaliumoleat ist.
6. Verabreichungssystem gemäss Patentansprüchen 1 bis 5
mit einem Gehalt von 0,003 bis 20% am aliphatischen Lipid, von 1,0 bis 55% am Sterin und von 45 bis 97 Gew.-% an
Wasser.
7. Verabreichungssystem gemäss Patentanspruch 5, dessen aliphatisches Lipid das Natriumoleat ist und bei dem die
Gewichtsverhältnisse von Natriumoleat, Cholesterin und Wasser sich im Bereich ABCDE des triangulären Phasendiagramms
von Abbildung 1 befinden.
8. Verfahren zur Herstellung eines Verabreichungssystems auf Liposomenbasis gemäss Patentanspruch 1, worin entweder
a) feste Kristalle des Sterins mit einer wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen Lipids und des Medikaments
zusammengebracht werden und die erhaltenen flüssigen Kristalle durch Ultraschallbestrahlung in
Liposomen umgewandelt werden;
b) das Sterin in einem Gemisch bestehend aus einem aliphatischen Lipid und einem Medikament in einem
wässrigen Medium mit Hilfe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels gelöst und das Lösungsmittel anschliessend
verdampft wird oder
c) das Sterin und das Medikament in einem gemeinsamen Lösungsmittel gelöst v/erden, das Lösungsmittel verdampft
wird und der Rückstand mit einer wässrigen Mizellenlösung des aliphatischen Lipids vermischt
und die erhaltenen flüssigen Kristalle mit Hilfe
909831/0705
- 3 - ' 600-6802
einer Ultraschallbestrahlung in Liposomen umgewandelt
werden.
9. Verabreichungssystem für Medikamente auf Liposomenbasis,
hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 8.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung, ein Verabreichungssystem eines Medikaments auf Liposomenbasis gemäss Patentansprüchen
1-bis 7 uhd 9 enthaltend, vermischt mit einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel oder
Träger.
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