DD273775A1

DD273775A1 - Sterilisationsindikator fuer die gassterilisation

Info

Publication number: DD273775A1
Application number: DD31763788A
Authority: DD
Inventors: Horst Muecke; Lauri Santasalo; Peter Wutzler
Original assignee: Erfurt Medizinische Akademie
Priority date: 1988-07-06
Filing date: 1988-07-06
Publication date: 1989-11-29

Abstract

Sterilisationsindikator fuer die Gassterilisation von Gegenstaenden und Instrumenten mit Perkarbonsaeuredaempfen, vorzugsweise Peressigsaeuredaempfen, in einer geschlossenen Kammer, bzw. in einem Autoklav. Die Anwendung erfolgt insbesondere in den Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie in der pharmazeutischen Industrie. Der Sterilisationsindikator zur Pruefung der Sterilisation besteht z. B. aus einem mit Eosin- oder Methylenblau-Loesung angefaerbten Filterpapierstreifen, der durch die Einwirkung der Perkarbonsaeuredaempfe allmaehlich voellig entfaerbt wird. Die Entfaerbezeit wird durch die Wahl eines geeigneten Farbstoffes und einer passenden Farbstoffkonzentration mit der Sterilisationszeit in Uebereinstimmung gebracht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen Sterilisationsindikator für die Prüfung der Gassterilisation von Gegenständen, insbesondere von wärmeempfindlichen Instrumenten in einer geschlossenen Kammer, vorzugsweise in einem Autoklav.

Die Anwendung erfolgt insbesondere in Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie in der pharmazeutischen Industrie.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Zu den bereits bekannten und lange in Anwendung befindlichen Verfahren der Gassterilisation mit Ethylenoxid und Formaldehyd ist nun die Gassterilisation mit Perkarbonsäuredämpfen hinzugekommen. Bekannt ist die biologische Kontrolle der Gassterilisatoren mit speziell präparierten Sporenstrips von Bacillus subtilis oder Bacillus stearothermophilus, die in festgelegten Zeitabständen, z. B. halbjährlich, durch Einlegen einer größeren Anzahl dieser Strips an verschiedenen Stellen des Sterilisatorraumes durchgeführt werden müssen. Für die tägliche Anwendung in der Krankenhauspraxis sind solche Bioindikatoren unwirtschaftlich, da eine mehrtägige Bebrütungszeit zur Beurteilung des angestrebten Sterilisationserfolges erforderlich ist. Bioindikatoren sind nur begrenzt haltbar und bei 2-8°C aufzubewahren.

Eine Aussage über die Sterilität von verpackten Gegenständen bzw. Instrumenten kann damit nicht getroffen werden. Sterilisationsindikatoren für die Gassterilisation mit Perkarbonsäuredämpfen sind nicht bekannt, damit ist, besonders unter dem Gesichtspunkt einer zentralen Sterilgutversorgung, die Information des Arztes über die erfolgte Sterilisation des Gutes mit größtmöglicher Sicherheit und geringstmöglichen Aufwand nicht gewährleistet.

Ziel der Erfindung

Es ist das Ziel der Erfindung, für die tägliche Sterilisation mit Peressigsäuredämpfen in einer Kammer bzw. in einem Autoklav einen Indikator zur Verfügung zu stellen, der die stattgefundene Sterilisation wirtschaftlich optimal anzeigt bzw. den Sterilisationserfolg sofort nach der Sterilisation beurteilen läßt, um diese Information dem Arzt mit größtmöglicher Sicherheit bei minimalem Aufwand zu vermitteln.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, zur Prüfung der Sterilisation des sterilverpackten Sterilgutes, z. B. mit F eressigsäuredämpfen, einen Indikator bereitzustellen, der durch optisch leicht erkennbare Veränderungen eine schnelle Sterilisationskontrolle gewährleistet. Da die Geschwindigkeit des Entfärbevorgangs je nach der Oxydationsbeständigkeit des jeweiligen Fabstoffes verschieden ist, galt es einen Farbstoff zu finden, der für einen hochwertigen Sterilisationsindikator geeignet ist. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die starke oxydierende und ausbleichende Wirkung der Peressigsäuredämpfe auf bestimmte, dafür geeignete Farbstoffe genutzt wird.

Die Sterilisation erfolgt vorteilhafterweise bei einem Anfangsvakuum von 2,66KPa (= 20mm Hg) und der bevorzugten Sterilisationstemperatur von 45 ⁰C in einer Stunde. Es werden Farbstoffe angewendet, die unter diesen Bedingungen erst in einer Stunde völlig entfärbt sind. Erfindungsgemäß werden 1 % Eosin B (2,7-Dinitro-4,5-dibromfluorescin-Natrium), oder 2% Eosin G (2,4,5,7-Tetrabromfluorescein-Natrium), oder ü,02% Methylenblau DAB7, oder 0,01 % Methylenblau B extra in Wasser gelöst. Weiterhin können Farbstofflösungen aus Methylengrün, Amidoschwarz 10 B oder Rhodaminen zur Anwendung gelangen. Die Indikatoren werden auf der sterilhaltenden Verpackung befestigt und/oder in die Verpackung eingelegt.

Ausführungsbeispiele

Das zur Herstellung des Indikators anzufärbende Filterpapier wird für etwa 5 min in die entsprechende Farblösung eingetaucht und anschließend nach kurzem Abtropfen, z. B. durch Aufhängen an der Luft getrocknet. Nach P. G. Simon, Hygiene + Medizin 12 (1987) 416 sollen Chemoindikatoren eine Mindestfläche von 1 cm², höchstens jedoch 3,5cm² haben. Sie werden auf der sterilhaltenden Verpackung befestigt und/oder in die Verpackung hineingelegt.

Die angewendete Farbstoff konzentration hat Einfluß auf die Schnelligkeit der oxydativen Entfärbung (Bleiche) in dem Sinne, daß eine stärkere Anfärbung durch eine höhere Farbstoffkonzentration längere Entfärbungszeiten erfordert und umgekehrt

schwächere Farblösungen zu kürzeren Entfärbungszeiten führen. Der Konzentrationseinfluß ist aber bei den beiden angeführten Eosin-Typen relativ klein, sehr groß hingegen bei Methylenblau.

Am günstigsten sind folgende Farbkonzentrationen zu verwenden:

Beim Eosin B (Eosinscharlach) 1%ig, beim Eosin G 2%ig,beim Methylblau DAB 7 hingegen nur0,02%ig, beim Methylenblau B

extra sogar nur 0,01%ig.

Die fortschreitende Entfärbung der roten Eosin-Sterilisationsindikatoren bzw. der mit Methylenblau blau angefärbten

Sterilisationsindikatoren sowie anderer Chr>moindikatoren konnte in einem mit Peressigsäuredämpfen gesättigten gläsernen

Exsikkator laufend beobachtet werden. Die angefärbten Filterpapiere lagen auf der durchlochten Porzellanplatte und wurde bei 45⁰C im Vakuum untersucht.

Die hergestellten farbigen Chemoindikatoren sind sehr gut lagerbsständlg, wenn sie nicht langzeitig dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.

Einige weitere relativ gut oxydationsbeständige Farbstoffe sind für die Anfertigung von Sterilisationsindikatoren ebenfalls

geeignet, so z. B. Methylengrün, Amidoschwarz 10B oder Rhodamine.

Ergebnistabelle über die Entfärbung mit Peressigsäuredämpfen bei 45⁰C und einem Anfangsvakuum von 2,66KPa (= 20mm Hg) in einem gläsernen Exsikkator.

Filterpapier, getränkt mit	Farbe	Entfärbung nach
1 % Eosin B	scharlachrot	etwa 1 Stunde
2% Eosin G	rot	etwa 1 Stunde
0,01 % Methylenblau B extra	blau	etwa 1 Stunde
0,02 % Methylenblau DAB 7	blau	etwa 1 Stunde

Claims

1. Sterilisationsindikator für die Gassterilisation zurPrüfung der Sterilisation mit Perkarbonsäuredämpfen, vorzugsweise Peressigsäuredämpfen, bestehend aus z.B. Filterpapier, welches mit bestimmten Farbstofflösungen festgelegter Konzentration getränkt und anschließend getrocknet ist, gekennzeichnet dadurch, daß die Farbstofflösungen einen oder mehrere oxydativ ausbleichbare Farbstoffe enthalten.

2. Sterilisationsindikator nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die oxydativ ausbleichbaren Farbstoffe vorzugsweise Eosin B, Eosin G, Methylenblau DAB7, Methylenbau B extra, Methylengrün, Amidoschwarz 1OB oder Rhodamine sind.

3. Sterilisationsindikator nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Farbstofflösungen vorteilhafterweise eine 1%ige Lösung von Eosin B, oder eine 2%ige Lösung von Eosin G, oder eine 0,02%ige Lösung von Methylenblau DAB 7, oder eine 0,01 %ige Lösung von Methylenblau B extra in Wasser sind.