DD265084A1 - Verfahren zur mahlung kaelteversproedeter, vorrangig plattiger isotroper und anisotroper materialien - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren fuer die Mahlung kaelteversproedeter, vorrangig plattiger isotroper und anisotroper Materialien. Sie ist anwendbar fuer die Aufbereitung unterschiedlicher Materialien wie vorzerkleinerter Altreifen, von Elektronikschrott u. a. m. Ziele der Erfindung sind die Verbesserung der Energieausnutzung, die Reduzierung der Zahl von Prozessstufen und guenstigere Koernungsverteilungen fuer nachfolgende Weiterverarbeitungen. Die Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass das kaelteversproedete Material im sich verengenden Mahlspalt einer Waelzmuehle als Quasi-Einkornschicht einer bis zu einem Maximalwert, der abhaengig ist von der Sproedbruchdruckfestigkeit des aufzubereitenden isotropen oder anisotropen Materials, anwachsenden Druckbelastung mit anschliessendem Druckabfall und ueberlagerter Reibbeanspruchung derart ausgesetzt wird, dass entstehende Risse das Material nach ein- oder mehrmaliger Ueberrollung mehr oder weniger vollstaendig zerlegen. Fig. 1
Description
Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Mahlung kälteversprödeter, vorrangig plattiger Materialien.
Sie kommt zum Einsatz bei der mechanischen Aufbereitung von käiteversprödbaren Sekundärrohstoffen, vor allem vorzerkleinerto Altreifen, Elektronikschrott u.a. m.
Die schafft Voraussetzungen dafür, daß aufgewendete Energien besser ausgenutzt, die Anzahl der sonst erforderlichen Prozeßstufen reduziert und die besser Anpaßbar'ceit der Körnungsverteilungen an die technologischen Bedingungen der Weiterverarbeitung erreicht werden.
Einen allgemeinen Überblick zu den Problemen der Tieftemperaturbehandlung hat N. R. Braton (1) gegeben. Es ist bekannt, daß in der Aufbereitung von Sekundärrohstoffen wie Altreifen oder Elektronikschrott die Kälteversprödung der Materialien vor ihrer Zerkleinerung angewendet wird. Dabei werden zum Teil noch bei Normaltemparatur arbeitende Vorzerkleinerungsverfahren angewendet und mit nachfolgenden Unterkühlungen kombiniert (DE-PS 2549752, DE-OS 2636805). Es werden mehrstufige Abkühlungsprozesse und -anlagen eingesetzt (z. B. AT-PS 363303, DE-AS 1778659, DE-AS 2311933, DE-OS 2223769, DE-OS 2630805, DE-PS 2651871, DE-OS 3018774, DE-AS 2312753, DE-PS 2516764, DD-WP 102 344) oder kälteeisolierte Mahlanlagen verwendet, z. B. DE-OS 2630803. Es wurden Anlagen mit anderen Kältemitteln als Flüssigstickstoff, z. B. verflüssigtes Erdgas aus DE-AS 2529382 oder mit indirekter Abkühlung des Aufgabegutes (DE-OS 2743766) vorgeschlagen. Ebenso sind neben der Anwendung von schneidenden Werkzeugen (z. B. DE-PS 2516764) in Stiftmühlen auch die Benutzung von Prallzerkleinerungseffekten für die Oberflächenvergrößerung (ζ. B. DE-AS 1955206, DE-AS 2061184, DE-OS 2334822), die Verwendung chemischer Zusätze (DE-OS 3510266) oder spezieller, z. B. ionisierter Mahlraumatmosphären (DE-AS 22 35986) oder die Zugabe von Antihaftmitteln vor Abkühlung und Weiterverarbeitung (DE-OS 2648301) bekannt. Als wichtigste Zerkloinerungsausrüstungen wurden in (1) die nach dem Prallzerkleinerungsprinzip arbeitenden Hammer- oder Schlägermühlen verwendet. Dabei sind Modifikationen wie
-2- 264 084
— Verwendung zusätzlicher Brechplatten Im Aufgabeberelch,
— Einsatz von Siebrosten füi den Feingutaustrag
— Kreisluufführung gekühlter Luft in der Mühle u. a.
zu finden, die aber sämtlich die grundsätzlichen Nachtelle der Prellzerkleinerung wie
— verschleißintensive Zerkleinerungswerkzeuge und
— Erzeugung eines breiten Körnungespektrums (mit relativ kleinem Anteil an Feingut — 0,316mm bzw. — 1,0mm) beim Fertiggut
nicht aufheben und notwendigerweise die Errichtung aufwendiger Form- und Klassieranlagen für das Fertiggut verlangen (2,3). Einen wichtigen Effekt der Kälteversprödung, die unterschiedliche Kaltzähigkeit verschiedener Stoffe bei tiefen Temperaturen, nutzen die selektiv arbeitenden Verfahren und/oder Vorrichtungen aus (z. B. CH-PS 604899, OE-OS 2803869, OE-PS 3027262). Weitere Effekte wie ein der Zerkleinerung überlagerter Klassiervorgang nutzen Vorschläge aus DE-OS 2344582. Ebenso wurde die Kombination von Kälteschock und nachfolgender Druckzerkleinerung empfohlen (DE-OS 2803859). In (1), S. 86 wird In diesem Zusammenhang auf die Verwendung formschlüssig angreifender Druckplatten und von Fallblrnan hingewiesen. Auch Brech- und Biegebeanspruchung nach der Kälteversprödung wurde vorgeschlagen (z. B. DE-OS 2145728). Walzmühlen an sich bekannter Bauart haben den Vorteil, die für die Zerkleinerung von spröden oder versprödeten Materialien erforderlichen großen Zerkleinerungskräfte günstig aufbringen zu können. Zum Beispiel wurde im US-P 4638768 vorgeschlagen, den Antriebs- und Lagerbereich des Volltellers einer Wälzmühle mit einem separaten Kühlsystem auszustatten. Der Einsatz von Wälzmühlen für die selektive Aufbereitung vorzerkleinerter Altreifen wurde in der DD-WP 2928230 vorgesehen, während das DD-WP 224807 und 225390 die Wälzmühle als Feinmahl- und Piastifizierungsaggregat von reinem Gummi ansehen. Wälzmühlen mit separater Aufbringung örtlich großer Zerkleinerungskräfte bei Entlastung des Lager- und Antriebssystems wurden im DD-WP 126241 vorgeschlagen, während die einzeln angetriebenen Mahlkörper im DD-WP 127122 enthalten sind. Wälzmahlanlagen mit äußerer Klassierung (DD-WP 142426) oder mit Schwerkraftaustrag über den Mahltellerrand (DD-WP 214302) sind ebenso wie Mahltrocknungsschaltungen mit Wälzmühlen (z. B. DD-WP 239131) für spezielle Aufbereitungsaufgaben entwickelt worden.
Ein Vorschlag wird in der DE-AS 2315687 unterbreitet, ber dem die Wälzzerkleinerung im sich verengenden Mahlspalt erfolgt, was einer Reibzerkleinerung nahekommt, wobei der sich beim Mahlkörperumlauf verändernde Spalt zwischen einem Gehäuse und einem Rohr für die Gummiaufbereitung genutzt wird.
Neben den bereits erläuterten Nachteilen der Prallzerkleinerung für kälteversprödete Materialien ist zu beachten, daß die Herstellung möglichst feinkörniger Produkte als Voraussetzung für die komplexe stoffliche Nutzung von Altreifen und anderen kälteversprödbaren Sekundärrohstoffen die Errichtung mehrstufiger Anlagen erfordert (4), damit wird aber der grundsätzliche Mangel der Prall- und Stahlzerkleinerung, bei relativ niedriger Feststoffkonzentration in der Beanspruchungszone nur geringe Zerkleinerungserfolge mit entsprechendem Oberflächenzuwachs zu erzielen, nicht kompensiert. Eine wesentliche Erhöhung des Feinkornanteils ist beim bekannten technischen Stand nur durch weitere Kühl- und/oder Feinmahlstufen zu erreichen, wobei die Gesamtökonomie wesentlich durch den Kältemittelverbrauch beeinflußt wird.
Als sich bekannte Vorteile der Wälzzerkleinerung wie hohe Energiedichte in der Zerkleinerungszone und relativ niedriger spezifischer Energieverbrauch für die Zerkleinerung (5) können bei der Mahlung kSlteversprödeter, vorrangig plattigyr Materialien nur tollweise genutzt werden, weil bekannte Mühlenbauarten vor allem die Ausbildung eines stabilen, mehrfach überrollten Mahlgutbettes auf dem Mahlteller der Mühle voraussetzen. Die Mahlung kälteversprödeter Teilchen läuft Jadoch aus kälteökonomischen Aspekten und wegen der gegenüber körnigen mineralischen Materialien veränderten Einzugr.bedlngungen an den Zerkibinerungswerkzeugen der Wälzmühle auf einen als Einzelkornzerkleinerung oder als Quasi-Einkornsohicht-Zerkleinerung ablaufenden Vorgang ohne die Ausbildung eines besonderen Mahlgutbettes hinaus. En ist sogar davon auszugehen, daß nach maximal drei Überrollungen auch das größte aufgegebene Teilchen sich nicht mehr im käitevereprödeten Zustand befindet, und daher die Mahlung solcher auf Zeit gut durch Druck und Reibung zu zerkleinernden Materialien auch bei hohen Mahltellergeschwindigkeiten erfolgen muß, um sowohl die sich verschlechternde Mahlbarkeit zu kompensieren als auch Fliehkraftaustragseffekte über den Mahltellerrand zur Aufgabo des Austragsgutes auf dem Wege der Schwerkraft oder In Fördergasströme zu nutzen.
Dem ist gegenüber zu halten, daß die bisher auf Wälzmühlen vermahlenen Aufgabematerialien eine körnlpe Struktur mit gleichbleibenden Schüttguteigenschaften haben und außerdem eine Vielzahl auch bei Normaltemperatur wirksam werdende bruchbegünstigende Gefügefehlstellen und Mikrorisse aufweisen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren für die Mahlung kälteversprödeter, vorrangig plattiger Materialien durch kombinierte Druck- und Reibungsbeanspruchung zu schaffen, um damit bessere EnergleausnuUungsbedingungen, eine Verringerung der Zahl sonst erforderlicher Prozeßstufen und günstige, den Weiterverarbeitungsbedingungen angepaßte Körnungszerteilungen zu erhalten.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Verfahren für die "ahlung kälteversprödeter Materialien durch kombinierte Druck- und Reibungebeanspruchung derart zu schaffen, daß unter Verwendung der an sich bekannten, dem Verwendungszweck angepaßten maschlnentechnischon Konstruktionslösung der Wälzmühle im zu zerkleinernden Aufgabegut durch gezielten schnellen Druckanstieg und überlagerte Reibungsbeanspruchung in der Zerkleinorungszone die technologische erforderliche Korngrößenreduzierung erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in de'i kältevesprödeten, vorrangig plattigen Aufgabeteilchen beim Prozeß des Einziehens im verjüngenden Spalt zwischen den Zei kleinerungswerkzeugen eine zunehmende Zahl von Mikrorissen unter der Wirkung des sich aufbauenden Druckes entsteht, daß üie Mikrorisse sich mit weiterem Druckanstieg ausweiten, daß das Druckmaximum durch an sich bekannte konstruktive Maßnahmen so eingestellt wird, um den größten Teil der vorher erzeugten Anrisse durch das Aufgabegutteilchen oder bis zu einer im Teilchen befindlichen Grenze mit dab Rißfortpflanzen behindernden Eigenschaften laufen zu lassen und daß der anschließende langsame Druckabfall beim überrollten Aufgabegutteilchen mit der überlagerten Reibbeanspruchung zur weiteren Gutzerkleinerung, insbesondere zur Feingutbildung beiträgt. Damit wird ein hochproduktives und Zerkleinerungsenergie einsparendes Verfahren zur Aufbereitung von unterschiedlichen, vorrangig plattig ausgebildeten Materialien wie vorzerkleinerte Altreifenstücke, Elektronikschrott u.a.m. geschaffen.
Daß an das Zerkleinerungssystem unterschiedliche bekannte Austrage-, Klassier- und/oder Sortiersysteme angeschlossen werden können, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Entscheidend für die erfindungsgemäße Lösung ist, daß der Zustand der Versprödung und damit der besonders guten Druckzerkleinerungsfähigkeit des Aufgabegutes möglichst lange erhalten bleibt bzw. der Beanspruchungsvorgang für das einzelne Aufgabegutstück bereits abgeschlossen wurde, wenn der Versprödungszustand beendet ist. Das kann für unterschiedliche Aufgabematerialien zu variablen Abkühlungsbedingungen führen, kann eine Verstellbarkeit der Zerkleinerungsbedingungen wie Drücke, Spaltweiten und Umlaufgeschwindigkeiten der Zerkleinerungswerkzeuge erfordern und kann auch unterschiedliche Aufschlußergebnisse bei verschiedenen Materialien bewirken.
Ausgehend von der Notwendigkeit, jedes (größere) Aufgabegutteilchen im versprödeten Zustand der Beanspruchung durch den Druck im sich verengenden Spalt zu unterziehen, müssen die zu zerkleinernden Stücke direkt und einzeln vor die Zerkleinerungswerkzeuge aufgegebun werden. Die Ausbildung eines Gutbettes, innerhalb dessen eine weitere Teilchenbeanspruchung erfolgt, ist nur unter dem im Eingriff befindlichen Mahlkörper zweckmäßig. Nach Abschluß der ersten Überrollung des durch den Mahlkörper auf einem bestimmten Punkt des Mahltellers festgehaltenen versprödeten Teilchens ist die Oberflächenzunahme für die Zerkleinerungsprodukte so groß, daß mit relativ schnellen Verlust Sprödheit infolge Tt ilchenerwärmung durch Leitung und Konvention zu rechnen ist und die Wirksamkeit zu rechnen ist und die Wirksamkeit einer we'teren Überrollung der Bruchstücke mit dem Ziel weiterer Zerkleinerung in Frage gestellt wird. Die ein- oder mehrmalig übe,sollten Teilchen müssen aus dem Bereich der Zerkleinerungswerkzeuge ausgetragen, klassiert und/oder zerstört und ggfs. nach erneuter Kälteversprödung der Wälzmühle wieder aufgegeben werden. Dabei kommt es auf die Ausbildung einer Quasi-Einkornschicht an, um die definierte Druckzerkleinorungsbeanspruchung wirksam werden zu lassen.
Welcher Art die Abführung der zerkleinerten Teilchen aus dem Zerkleinerungsbereich ist, wird durch die technologische Aufgabe erzwungen. Der Grobkornaufschluß zur Abtrennung von Kornbestandteilen mit anderen Eigenschaften als die des versprödeten Grundwerkstoffes wird zweckmäßig mit der bekannten äußt 'en Klassierung und einer außerhalb der Zerkleinerungsmaschine liegenden Versprödungsemrichtung z.B. einer mit Flüssigstickstoff beaufschlagten Kühltrommel kombiniert. Für die Feinmahlung elastischer kälteversprödbarer Materialien wie Altreifenstücke, granulierte Plasteabfälle u.a. m. wird dagegen auf die bekannte Wälzmühle mit integriertem Sichter und innerem Kreislauf von Grobkorn zu orientieren sein, wobei als Fördermedium verdampfter Stickstoff mit zusiitzlicher Zugabe von Flüssigstickstoff am Sichteraustrag o.a. benutzbar ist. Die logische Forderung der Verwendung von Mahlwerkzeugen und Konstruktionsmaterialien mit 2usreichender Sprödbruchsicherheit der o. g. Quasi-Einkornschicht-Zerkleinerung müssen Umfangsgeschwindigkeiten des umlaufenden Mahlspaltes 0,5m/s und Anpreßdrücke Sprödbruchfestigkeit des Materials; gewährleistet werden. Dann ist es möglich, die aufgewendeten Energien bedeutend besser auszunutzen, die Anzahl der Prozeßstufen zu reduzieren und die möglichen Korngrößenzertoilungen den technologischen Wünschen der Weiterverarbeitungsindustrie besser als bisher anzupassen.
Fig. 2: das Schema einer Kaltmahlanlage mit innerem Kreislauf und pneumatischem Austrag und Fig. 3: den Bereich der mit Wälzmühlen erreichbaren Korngrößenverteilung bei der Kaltmnhlung von Gummi in Bezug aufandere unter vergleichbaren Bedingungen arbeitenden bekannten Zakleinerungsmeschinen.
In Kaltmahlanlage aus Fig. 1 werden kälteversprödete vorzerkleinerte Teile von Altreifen verarbeitet. Das zu zerkleinernde Material wird aus dem Aufgabebunker 1 gemeinsam mit dem Kühlmedium 2.1 aus dem Kühlmittelbehälter 2 der Kühlstrecke 3, die als Kühltrommel, Kühlschnecke o. a. aufgebaut sein kann, zugeführt.
Das versprödete, auf Temperaturen -80°C abgekühlte Augabegut 3.1 gelangt in die kälteisoliert aufgestellte Mühle 4 und wird direkt vor die Mahlteller 4.4. stück- oder portionsweise aufgegeben. Die Zerkleinerungsbedingungen sollen so eingestellt worden, daß maximale Anpreßdrücke 15-16Mpa betragen, kein Mahlspalt 4.3 zwischen Mahlteller 4.4 und angedrücktem Mahlkörper 4.2 im Leerlaufzustand meßbar ist und Umfangsgeschwindigkeiten des staurandlosen Mahltellers 4.4 0,5-1,0m/s erreicht werden. Die überrollten und dadurch zerkleinerten Altreifenstücke werden über den Mahltellerrand 4.5 der Mühle 4 abgeworfen und eis Mühlenaustrag 4.1 über einen Senkrechtförderer 5 im Sichter 6 zugeführt.
Aus dem Sichteraufgabestrom 5.1 wird eine Grobkornfraktion +1mm abgetrennt und als Grobkornrücklauf 6.1 der Kühlstrecke3 erneut aufgegeben. Die feineren Fraktionen 6.7 wurden pneumatisch mit Hilfe eines Fördergebläses 7 ale Zyklonaufgabe 7.1 dem Zyklonabscheider 8 und nachfolgend dem Filter 9 zugeführt, wo die Fertiggutausträge 8.1,9.1 gemeinsam oder (in Fig. 1 nicht dargestellt) getrennt zur Weiterverarbeitung gelangen. Es ist für die Altreifenaufbereitung davon auszugehen, daß der Fertiggutaustrag 8.1 des Zyklons eine Feinheit +0,315mm aufweist, während im Feingutstrom 8.2 vom Filter die Fraktion -0,315mm überwiegt.
Die anfallende Abluft 9.2 geht über Druck weg, so daß eine eindeutige Trennung zwischen unterkühltom Grobkornbereich + 1 mm und bei Normaltemperatur arbeitendem Feinkornbereich -1 mm bei der mit Schwerkraftaustrag arbeitenden Wälzmühle4 erreicht wird.
Die in Fig.2 dargestellte Kaltmahlanlage verwendet eine konventionelle Wälzmühlenkostruktion 4 mit integriertem, z. B. als Stabkorbbauart ausgeführten Sichter 6. Der Aufgabegutstrom 1.1 aus dem Aufgabebunker 1 und das Kühlmedium 2.1 aus dem Kühlmittelbehälter 2 werden gemeinsam der Kühlstrecke aufgegeben und gelangen so als gekühlter Aufgabestrom 3.1 in die Mühle 4. Unter gleichen Bedingungen wie beim Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 erfolgt die Zerkleinerung, die Abförderung des Mahlgutes wird pneumatisch durch den Saugzug 7 vorgenommen, wobei der Sichter so eingestellt wird, daß nur Fertiggut -1 mm als Mühlenaustrag 4.1 dem Zyklonabscheider 8 zuströmt. Die Abscheidung sowohl der Kornfraktionen -0,315 mm als auch von +0,315 mm aus dem Sichterfeingut 6.2 erfolgt analog Fig. 1. Wichtig sind jedoch das Arbeiten der gesamten Anlage im unterkühlten Bereich und die Rückführung des Abgases 9.2 zur Kühlstrecke 3, wo die Zweitnutzung für die Mantelkühlung stattfindet. Anschließend wird das Abgas über die Kühlgasrückführung 3.2 ale Förderluft und Kühlgas in die Mühle 4 gegeben, wobei ggfs. die in Fig. 2 nicht dargestellte Zugabe von Kühlmittel 2.1 zur Sicliorstellung von Mühleneingangstemperaturen im Bereich von -2O0C und darunter notwendig wird. Außerdem ist zu beachten, daß aus Bilanzgründen ein Teilstrom als Abluft 9.2' abgestoßen werden kann.
Ein wesentlicher Nachteil diesertechnologlschen Variante ist der hohe innere Gutkreislauf in der Mühle4zwischen Sichter 6 und Zerkleinerungszone. Es wurde bei Untersuchungen an Wälzmühlen 5 gefunden, daß er den Aufgabestrom 1.1 mehrfach' übertreffen kann. Der große innere Gutkreislauf schränkt die Möglichkeiten einer effektiven Wälzmahlung dadurch ein, daß zum einen die definierte Mahlgutaufgabe als Quasi-Einkornschicht praktisch nicht erreichbar ist und daß zum anderen die notwendige Kälteversprödung des Rücklaufmaterials große Zugaben von Kühlmedium 2.1 direkt in die Mühle verlangt. Dadurch wird bei gegebener Mühlenkonstruktion und feststehendem Werkstoffeinsatz die technologische Belastbarkeit der Mühle 4 mit hohen Anpreßdrücken eingeschränkt.
Die in Fig.3 dargestellten Kornspektren von in unterschiedlichen Zerkleinerungsmaschinen verarbeitetem kälteversprödetem Altreifengummi, entnommen aus (2), S. 521 und durch eigene Ergebnisse ergänzt, zeigen:
— die bisher in Mahlanlagen für kälteversprödeten Altgummi eingesetzten Zerkleinerungsmaschinen wie Schneidemühle, Schredder, Hammermühle mit zwei Rotoren und Prallmühle sind nicht in der Lage, hohe Anteile von Feinkorn -1 mm zu erzeugen. Der Anteil an Feinstkorn -0,315 mm ist vernachlängbar.
— Mit Hilfe der Tiefkühlfeinmahlung, die zweistufig aus Prall- oder Hammermühle und aus schneilaufender Schneidmühle aufgebaut ist, gelingt mit einem spezifischen Energieaufwand vo etwa 100KWh/t die Erzeugung von Fertiggut bei einem Feinkornanteil -1 mm bis zu 100% und einem Feinstkornanteil -0,315mm bis etwa 75% Siebdurchgang.
— Mit Hi Ife der Wälzmahlung können bei einstufigem Anlagenaufbau vorzerkleinerte kälteversprödete Altgummistücke von Reifen so weit aufbereitet wurden, daß zum Teil die Ergebnisse der Tiefkühlfeinmahlung noch überboten wurden, auf jeden Fall aber bedeutend bessere Mahlgutfeinheiten als in anderen einstufigen Anlagen erreicht werden.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, daß es mit Hilfe der Wälzmahlung bei gezielter Variation dar verwendeten Beanspriichungsbedingungen gelingt, jeden für bekannte Welterverarbeitungsverfnhren erforderlichen Aufschlußgrad des kältevorsprödbaren Mahlgutes zu erreichen. Dabei sind gegenüber bekannten Verfahren geringem Investitionen, niedrigere spezifische Elektroenergieverbräuche und bezogen auf den Herstellungsautwand, höhere Feinheiten des Fertiggutes gesichert. Daß auf diese Weise in nachfolgenden Verarbeitungsstufen höheres Ausbringen oder bessere Qualitäten der erzeugten Produkte iirroicht werden, versteht sich. Das gilt ebenso für isotrope Werkstoffe, wie Gummi mit einer angestrebten hohen Feinheit des Fertiggutes wie auch für anisotrope Materialleo, bei denen durch Freilegung der Materialstrukturen z. B. die Abtrennungsbedingungen für eingebaute Metalle bei Elektronikschrott verbessert werden.
Claims (4)
1. Verfahren für die Mahlung kälteversprödeter, vorrangig plattiger isotroper oder anisotroper Materialien, gekennzeichnet dadurch, daß die aufzubereitenden Aufgabegutteilchen (3.1) einzeln oder als Quasi-Einkornschicht vor die Mahlkörper (4.2) einer an sich bekannten kälteisolierten und konstruktiv für die erforderliche Tieftemperaturbelastung ausgelegten Wälzmühle (4) aufgegeben, in sich verengenden Mahlspalt (4.3) zwischen Mahlkörper (4.2) und Mahlteller (4.4) eingezogen und durch die Beanspruchungsbedingungen mit Mahlbahngeschwindigkeiten größer oder gleic'.
0,5 m/s, mit Anpreßdrücken oberhalb der Sprödbruchdruckbelastbarkeit des Aufgabegutes (3.1) und mit einem auf die geforderte Aufschluß- oder Mindestkorngröße des Fertiggutes (6.2) abgestimmten engsten Mahlspalt (4.3) so belastet werden, daß unter der Wirkung der sich bis zu einem maschinentechnisch einstell- und für unterschiedliche Aufgabematerialien (1.1) veränderbaren Druckmaximussich steigernden Beanspruchung auf das Aufgabegutteilchen (3.1) sowie der anschließenden Druckentlastung mit überlagerter Reibbeanspruchung sich im druck- und reibungsbelasteten Aufgabegutteilchen (3.1) eine ständig zunehmende Zahl von Anrissen bildet, durch es hindurchläuft, daß das Aufgabegutteilchen (3.1) nach Passieren des Mahlspaltes (4.3) entweder völlig zerlegt oder soweit im Gefügeaufbau verändert ist, daß die nächste Überrollung zu Auflösung des Werkstoffverbundes führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Kälteversprödung auf die Korngröße des Aufgabematerials (1.1) und die Beanspruchungsgeschwindigkeit im Mahlspalt (4.3) so abgestimmt wird, daß nach maximal zwei bis drei Überrollungen die vom Aufgabematerial (1.1) abhängige Versprödungstemperatur überschritten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das Aufgabematerial (1.1) nach Überschreitung der Versprödungstemperaturgrenze und ein- oder mehrmahliger.jedoch auf maximal drei beschränkten Überrollungen über den zwischen Null und einem konstruktiv bedingten Maximalwert in an sich bekannter Weise verstellbaren Staurand (4.5) des Mahltellers abgeworfen und in ebenso bekannter Weise nachfolgenden Klassier- und/oder Sortiereinrichtung zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Aufgabestrom (1.1) der verwendeten Wälzmühle (4) zusammengesetzt wird aus dem Grobkornrücklauf (6.1) der Klassier- und/oder Sortierungseinrichtungen und aus auf eine Vorzugsstückgröße mit kleiner oder gleich 30 mm vorzerkleinertem Material (1.1).
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DD30731687A DD265084A1 (de) | 1987-09-28 | 1987-09-28 | Verfahren zur mahlung kaelteversproedeter, vorrangig plattiger isotroper und anisotroper materialien |
Applications Claiming Priority (1)
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DD30731687A DD265084A1 (de) | 1987-09-28 | 1987-09-28 | Verfahren zur mahlung kaelteversproedeter, vorrangig plattiger isotroper und anisotroper materialien |
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DD265084A1 true DD265084A1 (de) | 1989-02-22 |
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Family Applications (1)
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DD30731687A DD265084A1 (de) | 1987-09-28 | 1987-09-28 | Verfahren zur mahlung kaelteversproedeter, vorrangig plattiger isotroper und anisotroper materialien |
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1987
- 1987-09-28 DD DD30731687A patent/DD265084A1/de not_active IP Right Cessation
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