DD246633A1 - Verfahren zur substrierung fotografischer traegermaterialien - Google Patents

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DD246633A1
DD246633A1 DD28660386A DD28660386A DD246633A1 DD 246633 A1 DD246633 A1 DD 246633A1 DD 28660386 A DD28660386 A DD 28660386A DD 28660386 A DD28660386 A DD 28660386A DD 246633 A1 DD246633 A1 DD 246633A1
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Guenter Knabe
Dieter Plaschnick
Harald Schirge
Dieter Lehmann
Reinhard Jentzsch
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Wolfen Filmfab Veb
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Abstract

Die Aufgabe der Erfindung, auf fotografische Traegermaterialien Haftschichten aufzubringen, die selbst bei hohen Luftfeuchten keinerlei Verklebeneigung zeigen, wird dadurch geloest, dass man in einem Haftschichtsystem, das aus mindestens einer Haftschicht mit synthetischen Polymeren und einer Haftschicht auf Basis eines hydrophilen Kolloids besteht, die zweite Haftschicht so herstellt, indem man das hydrophile Kolloid in ueblicher Weise in destilliertem Wasser quellt, eine Dispersion, erhalten durch Emulsionspolymerisation eines Homo- oder Copolymerisates auf Basis chlorhaltiger Monomerer mit einem Glasumwandlungspunkt 40C und einer Teilchengroesse von 100 nm, in einem Konzentrationsbereich von 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des hydrophilen Kolloids, zusetzt, die dispersionshaltige Kolloidloesung mit methanolischer Phthalsaeure-Loesung oder waessriger Kalilauge stabilisiert und mit Methanol verduennt, aufbringt.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien, insbesondere Polyesterfilmträger, um eine starke Haftung einer lichtempfindlichen Emulsionsschicht bzw. anderer, in der Filmindustrie verwendeten hydrophilen Hilfsschichten am Trägermaterial zu erzielen und um verklebungsfreie, substrierte Filmträgermaterialien herstellen zu können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur Gewährleistung einer ausreichenden Haftung lichtempfindlicherfotografischer Emulsionsschichten bzw. hydrophile Kolloide enthaltender Hilfsschichten (z. B. NC- und Antistatikschichten) auf biaxial orientierten und wärmefixierten Polyesterfilmträgern, ist das Aufbringen von Haftschichtsystemen auf das Filmträgermaterial bekannt. Zur Überwindung der extrem hohen Hydrophobie des Polyesterträgers hat sich im allgemeinen der Antrag von zwei Haftschichten bewährt. Die erste, unmittelbar auf dem Trägermaterial befindliche Haftschicht besitzt eine gute Affinität zum Polyesterfilmträger sowie zur zweiten Haftschicht und enthält in der Regel synthetische Mischpolymere. Bekannt ist die Verwendung von chlorhaltigen Copolymeren (DE-PS 925032, US-PS 2698235, GB-PS 727705), von modifizierten Acryl- bzw. Methacrylharzen (US-PS 2794742, DE-PS 1036049) von löslichen niedermolekularen Polyestern (US-PS 2698241, DE-AS 1107253) von Polyurethanharzen (US-PS 2698242, GB-PS 1428399) von Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisaten mit copolymerisierbaren Vinylmonomeren, die funktioneile Gruppen besitzen (DE-PS 1166616, DE-OS 2349494, 2613918, US-PS 2861056,3811913), von Kondensationsprodukten auf Basis Polyamid und epoxidhaltigen Verbindungen (US-PS 3915711,3874877, DE-OS 2528807, 1544664) und von Latices auf Basis von Diolefinen und ethylenisch ungesättigten Monomeren (DE-OS 2327302, US-PS 3833403, 3788856). Dem Antrag der Haftschichtlösung auf Basis synthetischer Mischpolymerisate kann eine Behandlung mit Verbindungen, die den. Polyester oberflächlich angreifen, vorgelagert sein bzw. werden derartige Verbindungen (z.B. Phenole, Halo.genfettsäuren) der Haftschichtlösung zugesetzt.
Zur Haftverbesserung und zur Verbesserung der Aufnahmefähigkeit des Polyesterfilmträgers für die Haftschicht sind weiterhin verschiedene Vorbeharidlungsverfahren bekannt (z. B. Corona-, Ozon-, Flamm- und Mikrowellenbehandlung). Die zweite Haftschicht dient der Haftvermittlung zwischen den hydrophilen fotografischen Schichten und der ersten Haftschicht - und enthält in der Regel Gelatine allein oder in Kombination mit ausgewählten Polymeren (z. B. Polyvinylacetat, DE-OS 2357357). Neben der Haftvermittlung beeinflußt diese oberste Haftschicht unmittelbar die Oberflächenqualität der substrierten Unterlage und damit gleichzeitig die Qualität der darauf aufgebrachten hydrophilen fotografischen Schichten.
Mit der Weiterentwicklung der Verarbeitungstechnologie, d. h. mit der verstärkten Einführung von Entwicklungsautomaten, ist eine weitere Erhöhung der Ansprüche an die Haftfestigkeit verbunden. Diese ergeben sich aus:
— wesentlich verkürzten Verarbeitungszeite"n bei erhöhten Verarbeitungstemperaturen;
— mechanischen Beanspruchungen der gequellten Schicht besonders an den Kanten infolge von Reibungsberührungen („Kantenablösungen").
— Einsatz von organischen Lösungsmitteln zur Beschleunigung der Endtrocknung („Alkoholbeständigkeit").
Wird das Filmträgermaterial mit Antragsystemen substriert, die die gesamte Fläche beschichten, d. h., über die normalerweise vorhandene Randprägung hinaus, so besteht bei gelatinehaltigen Haftschichten zwangsläufig die Gefahr des Verklebens infolge von wechselnden Luftfeuchten bzw. Temperaturen, wie sie z. B. beim Transport und der Lagerung von substrierten Trägermaterialien auftreten können. Hohe Luftfeuchten können im aufgerollten Zustand des Filmträgers induziert werden, wenn z. B. der Taupunkt unterschritten wird. Diese Verklebungserscheinungen können zur völligen Zerstörung (Zerreißen) der Polyesterunterlage beim Ab- oder Umrollen der aufgerollten Bahnen führen. Der Zusatz von Hydrophobierungsmitteln (Polymere, Härtungsmittel) kann nur bedingt Abhilfe schaffen, da es sehr leicht zu Haftdefekten kommen kann. Zur Vermeidung von Verklebungen und zur Verbesserung des Haftverhaltens ist der Einsatz von Mattierungsmitteln, die für eine wirksame Verringerung der in Kontakt befindlichen Oberflächen sorgen und bei entsprechender Teilchengröße zu einer „Aufrauhung" der Oberfläche führen, in der Patentliteratur beschrieben.
So werden in der GB-PS 2061754 und der JA-OS 592/72 der Einsatz von wäßrigen Kieselsäuredispersionen in Kombination mit Polyesteranlösern (Halogenfettsäuren bzw. Chloralhydrat) zur Oberflächenvorbehandlung mit dem Ziel einer Haftverbesserung Polyesterträger-polymere Haftschicht, beschrieben.'Anschließend erfolgt der Antrag der eigentlichen Haftschicht. Die zusätzliche Oberflächenvorbehandlung wirkt sich auf die Gesamtökonomie in jedem Falle nächteilig aus, da sie einen mit den' bekannten Nachteilen verbundenen zusätzlichen Maschinendurchlauf erfordert. In der DE-OS 1544664 wird in einem Verfahren zur Substrierung von Trägermaterialien für Diazotypie-Materialien der Antrag einer Kombination von hochmolekularen Verbindungen (Celluloseester, Epoxidharze, Polyamid, Harnstoff-Formaldehyd-Harze) und Mattierungsmitteln (Siliciumdioxid, Titandioxid u.a.) aus organischen Lösungsmitteln beansprucht. Derartige Haftschichten eignen sich nicht zur Haftvermittlung von hydrophilen Schichten.
Zur Verbesserung der Haftungseigenschaften von hydrophoben Trägermaterialien mit hydrophilen Schichten wird in den Patentschriften DE-OS 2708850,2711239 und 2613918 die Verwendung von Kieselsäureteilchen (kolloidales SiO2), Titandioxid und polymeren Verbindungen, wie z. B. Polymethylmethacrylat und Polystyren, in Kombination mit hochmolekularen wasserunlöslichen (Dispersionen von chlorhaltigen Copolymeren, Butadien-Copolymeren, Glycidylacrylat bzw. -methacrylat) und wasserlöslichen Verbindungen (Gelatine, Gelatinederivate, Kasein und MSA-Mischpolymerisate) vorgesehen. Die Teilchengrößenverteilung der Mattierungsmittel erstreckt sich im Bereich von 0,1 μ.ιτι bis 10/xm bei einer Einsatzmenge von 0,05 bis 5g/m2 Trägermaterial.
Zur Verhinderung des Verklebens von Emulsionsschichten bzw. anderen üblicherweise angewandten hydrophilen Schichten werden in Schutzschichten bzw. Rückschichten gemäß DE-OS 2501450 Aluminiumoxid-Magnesiumsilikate (Teilchengröße 0,3-10μιη) in Kombination mit Gelatine, Gelatinederivate und Styren-MSA-Copolymere bzw. gemäß US-PS 4409322 Mattierungsmittel unregelmäßiger Form in einer Schutzschicht (anorganische Verbindungen wie BaSO4, TiO2, SiO2, MgO, CaCO3 und organische Verbindungen wie PTFE Celluloseester, Polystyren, Polymethylmethacrylat u.a.) und gleichwertig sphärische Mattierungsmittel auf Basis organischer Hochpolymerer, die durch Suspensionspolymerisation von Styren, Styrenderivaten, Vinylmonomeren, N-Vinylverbindungen hergestellt werden, in einer Rückschicht eingesetzt. Der Einsatz der beschriebenen Mattierungsmittel ist mit einer Reihe von Nachteilen verbunden, die nachfolgend aufgeführt sind:
— Zur Erzielung einer Teilchengröße ^0,1 μΐη sind aufwendige technische Verfahren (Dispergierung) notwendig. Die erzielten sehrfeinteiligen Dispersionen, z. B. von SiO2, neigen weiterhinsehr stark zur Agglomeration, was uneinheitliche · Teilchengrößen zur Folge haben kann.
— Auf Grund der unterschiedlichen Brechungsindizes Gelatine-Mattierungsmittel, wie z. B. SiO2 und Polymethylmethacrylat, lassen sich Schichttrübungen nicht vermeiden.
— Der Zusatz z. B. von kolloidalem SiO2 schon in geringen Mengen bewirkt eine starke Veränderung der Theologischen Eigenschaften der Beschichtungslösung ( z. B. Viskositätsanstieg), die zu Schwierigkeiten bei der Beschichtung führen können.
— Der Einsatz der Mattierungsmittel kann zu Instabilitäten (Gelatineausfällungen) wäßrig methanolischer Gelatinedispersionen führen und damit zu nicht antragbaren Beschichtungslösungen.
Die Vielzahl der Patentanmeldungen zum Problem Haftverbesserung und Verringerung der Verklebeneigung durch Einsatz von Mattierungsmitteln deutet darauf hin, daß dieses Problem für spezielle Anwendungsgebiete noch nicht gelöst wurde.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien zu entwickeln, das eine extreme Haftung der lichtempfindlichen Emulsionsschicht bzw. anderer, in der Filmindustrie üblicherweise verwendeten Hilfsschichten auf dem Trägermaterial während des gesamten Verarbeitungsprozesses gewährleistet.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien, insbesondere Polyesterfilmträger, zu entwickeln, das auf G rund der Adhäsionseigenschaften eines verbesserten Haftschichtsystems selbst bei hohen Luftfeuchten keinerlei Verklebungen zeigt, wobei die Haftschichtzusammensetzung einfach herzustellen und nach einem ökonomisch vorteilhaften Verfahren anzutragen sein soll.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man in einem Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien durch ein- oder beidseitiges Beschichten mit einem Haftschichtsystem, das aus einer oder mehreren synthetische Polymere enthaltenden Haftschicht(en) A und einer darauf befindlichen Haftschicht B auf Basis eines hydrophilen Kolloids besteht, auf die Haftschicht(en) A eine Haftschicht B, hergestellt, indem man das hydrophile Kolloid in üblicherweise in destilliertem Wasserquellt; eine Dispersion, erhalten durch Emulsionspolymerisation eines Homo- oder Coplymerisates auf Basis chlorhaltiger Monomerer'mit einem Glasumwandlungspunkt > 40 °C und einer Teilchengröße von <100nm, in einem Konzentrationsbereich von 10 bis 30Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des hydrophilen Kolloids, zusetzt, die dispersionshaltige Kolloidlösung mit methanolischer Phthalsäure-Lösung oder wäßriger Kalilauge stabilisiert und mit Methanol verdünnt, aufbringt.
Als chlorhaltige Monomere können Vinylchlorid und Vinyldenchlorid verwendet werden. Geeignete Copolymerisate sind Comonomere wie Vinylacetat und Acrylnitril, sofern die Glasumwandlungstemperaturen >40°C sind. Besonders geeignet sind Homopolymerisate des Vinylchlorids (PVC) und Copolymerisate, bestehend aus Vinyldenchlorid und Acrylnitril. So wird z. B. eine erfindungsgemäße PVC-Dispersion durch folgende Parameter charakterisiert:
Feststoffanteil: 30,3%
Oberflächenspannung: 65,7dyn/cm
pH-Wert: .9,8 Teilchengröße (als Durchschnittswert): 52 nm
Anteil derTeilchen> 100 nm: 0%
Die Herstellung der Copolymerisate erfolgt mittels Emulsionspolymerisation wie sie z. B. in „Methoden der organischen Chemie" (Houben/Weyl), Band IV/1 Georg Thieme Verlag Stuttgard auf der Seite 87 beschrieben ist. Als besonders vorteilhaft haben sich Copolymere folgender Zusammensetzung erwiesen:
Vinylchlorid-Vinylacetat-Copolymerisat 90:10 bzw. ein Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Copolymerisat der Zusammensetzung
Durch geeignete Reaktionsführung gelingt es, daß 90% der Polymerteilchen eine Größe im Bereich von 30 bis 80nm und die 10nm-Grenze nicht überschritten wird.
Der Einsatz der Dispersionen erstreckt sich auf einen Konzentrationsbereich von 5 bis 30Gew.-% bezogen auf das Trockengewicht des hydrophilen Kolloids, vorzugsweise 8 bis 20Gew.-%. Als hydrophiles Kolloid wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Sie wird eingesetzt als wäßrig-methanolische Dispersion.
Es ist allgemein bekannt, daß die durch Polymerisation erhaltenen Emulsionen durch Zusatz von Elektrolyten und organischen Lösungsmitteln zerstört werden können. Beide Prämissen treffen auf gelatinehaltige Haftschichtzusammensetzungen, wie sie zurSubstrierung von Trägermaterialien verwendet werden, zu. Zur Stabilisierung (Löslichmachung) der Gelatine in organischen Lösungsmitteln werden vorzugsweise organische Säuren (Essigsäure, Phthalsäure, Salizylsäure, Maleinsäure) oder anorganische und organische Basen (Natronlauge, Kalilauge, Alkylamine) eingesetzt, die einem Elektrolytzusatz gleichzusetzen sind. Als organisches Lösungsmittel wird in der Mehrzahl Methanol oder Alkohol verwendet.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß mit einem bestimmten Ansatzregime Gelatineausfällungen oder Dispersionszerstörung beim Ansetzen der Haftschichtzusammensetzung vermieden werden können und gleichzeitig durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Dispersionen der Haftschicht B die Haftung zur polymeren Haftschicht A verbessert wird und gleichzeitig ein Ausschließen von Verklebungen der gelatinehaltigen Substratschichten beim Kontakt miteinander im aufgewickelten Zustand selbst bei hohen Luftfeuchten erreicht wird. Das Ansatzregime der vorliegenden Erfindung beinhaltet folgende Verfahrensschritte:
— Gelatine in dest. Wasser quellen und unter Temperatureinwirkung und Rühren lösen,
— Zugabe der erfindungsgemäßen Dispersionsmenge zur wäßrigen Gelatinelösung,
— Stabilisierung der dispersionshaltigen Gelatinelösung mit methanolischer Phthalsäure-Lösung oder wäßriger Kalilauge,
— Verdünnung der Gelatinelösung mit Methanol.
Eine andere Reihenfolge der Verfahrensschritte führt stets zu instabilen Haftschichtzusammensetzungen, d.h., zu Ausfällungen. Die.erhaltene Gelatinedispersion ist stabil und neigtauch während längerer Standzeit (> 4 Wochen) nicht zu Ausfällungen bzw. Bildung von Bodensatz.
Der Zusatz der erfindungsgemäßen Dispersionen beeinflußt in keiner Weise die Theologischen Eigenschaften der Haftschichtlösung B. So bleibt z.B. die Viskosität in dem beanspruchten Konzentrationsbereich nahezu konstant, und beim Antrag der Haftschichtlösung B werden solche unerwünschten Erscheinungen wie Taylor-Gurtler-Ringe vermieden. Die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Haftschichtzusammensetzurigen lassen sich mit allen bekannten Antragssystemen, z. B., Tauchwalzenbeschichtung, Anspülwalzenbeschichtung, Aufrakeln oder doppelseitigen Antragsverfahren, antragen, wobei völlig transparente Filmträger mit sehr guten Oberflächeneigenschaften erhalten werden. DieTrockenbeschichtungsmenge liegt zwischen 0,1 und 5G/m2, vorzugsweise bei 0,3g/m2. Die Trocknung wird bei Temperaturen im Bereich vn 100 bis 1200C vorgenommen.
Die Transparenz bleibt auf Grund der guten Übereinstimmung der Brechungsindizes Gelatine und z.B. PVC mit 1,533 zu 1,52 bis 1,55 auch im gequellten Schichtzustand während der Verarbeitung erhalten.
Für das Haftverhalten der gelatinehaltigen Haftschichtzusammensetzung kommt neben anderen Faktoren dem Wasser-Methanol-Verhältnis eine entscheidende Bedeutung zu. In der DD-PS 218484 wird die Bedeutung des Wasser-Methanol-Verhältnisses besonders hinsichtlich des Haftdefektes Kantenablösungen herausgestellt und die Einstellung von Wasser-Methanol-Verhältnissen von 1:3,6 bis 1:14,8 vorzugsweise 1:5,9, zur Vermeidung von Kantenablösungen gefordert. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Dispersionen führen überraschenderweise selbst Wasser-Methanol-Verhältnisse von 1:1,7 zu Filmträgermaterialien, die eine extreme Haftung der hydrophilen Kolloidschichten gewährleisten und Kantenablösungen vermeiden.
Als Haftvermittlerin der ersten Haftschicht A haben sich Maleinsäureanhydrid-Mischpolymerisate, wie sie z.B. in der GBPS 920352 oder in der DD-PS 218484 und WP G 03C/276494 beschrieben sind, bewährt. Sie werden als acetonische Lösungen, die als PETP-Anlöser zusätzlich p-Chlor-m-kresol enthalten, mit bekannten Antragsverfahren auf den Polyesterfilmträger aufgebracht
Die Haftprüfungen werden gemäß den nachfolgenden Vorschriften a und b durchgeführt:
a) Haftprüfung mit dem trockenen Film vor der Behandlung.
Der mit einer Emulsionsschicht begossene Prüfling wird eingeschnitten, und mittels Reißen unter scherender Belastung wird die Emulsionsfläche ermittelt, die nach diesem Verfahren vom Filmträger abgelöst werden kann. Note 1 bedeutet, daß keine Ablösung der Emulsionsschicht erfolgt, Note 5 steht für eine > 8 mm breite Ablösung der Emulsionsschicht. Die dazwischen liegenden Noten charakterisieren die entfernte Fläche S8mm. Das fertige fotografische Fiimmaterial ist nur anwendbar, wenn die trockene Haftung die Noten 1 bzw. 2 ergibt.
b) Haftprüfung mit dem nassen und gequellten Film während der Entwicklung (Kantenablösungstest).
Der in einem Entwickler und einem Fixierbad behandelte und noch nasse und gequellte jeweilige Prüfling wird von der Kante der fotografischen Schicht gegen das Innere hin in horizontaler Richtung senkrecht zur Kante stark mit dem Daumen gerieben. Wenn sich die fotografische Schicht ablösen läßt, wird die Kantenablösungsbeständigkeit mit „schlecht" bezeichnet. Löst sich die fotografische Schicht nicht ab, wird die Kantenablösungsbeständigkeit mit „gut" beurteilt. Brauchbarkeit ist nur bei der Beurteilung „gut" gegeben.
Gleichzeitig mit der Haftverbesserung konnten die Oberflächeneigenschaften durch den erfindungsgemäßen Einsatz von durch Emulsionspolymerisate erhaltenen Dispersionen chlorhaltiger Monomerer soweit verbessert werden, daß die bei hohen Luftfeuchten üblicherweise auftretenden Verklebungen der gelatinehaltigen Haftschichten vermieden werden können. Da die Teilchengröße der Dispersionen relativ klein ist (< 100 nm), kann davon ausgegangen werden, daß bei einer Dicke der Haftschicht von 0,1 bis 0,3/xm ein klassischer „AufrauhT-Effekt nur bedingt erreicht werden kann und daß die verbesserten Oberflächeneigenschaften auf einer Veränderung der Morphologie der Gelatinehaftschicht beruhen. Dabei ist der erzielte Grad
der Modifizierung so hoch, daß sefbst bei einer Konditionierung von substrierten erfindungsgemäßen Prüflingen bei >90% r.F. und anschließender Kontaktierung unter Belastung Verklebungen nicht auftreten. Die Prüfung der Verklebeneigung wird nach Vorschrift c durchgeführt. '
Vorschrift c: Prüfung der Verklebeneigung
Zwei Streifen vom substrierten Filbträgermaterial mit den Abmessungen 15 x 3,5cm werden für zwei Stunden in einem Exsikkator mit 92% relativer Luftfeuchte (übersättigte Na2CO3-Lösung) gelagert. Danach werden mittels Durchlauf durch einen Walzenstuhl die substrierten Seiten miteinander kontaktiert und unter Belastung mit 2kg für 12h gelagert. Nach einer weiteren 12stündigen Lagerung ohne Belastung werden die Streifen getrennt und der Bereich der Haftung zur Bewertung des Ausmaßes der Verklebung beurteilt. Die Bewertung erfolgt nachfolgender Skala:
Bewertung Zustand
A 0-10% der Fläche haften
B 10-40% der Fläche haften
C 40-60% der Fläche haften
D 60 % oder mehr der Fläche haften
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Herstellung einer PVC-Dispersion durch Emulsionspolymerisation
In einem Autoklaven werden 180 Teile Wasser mit 1,25 Teilen Natriumalkylsulfat vorgelegt und die Mischung mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 11 eingestellt. Nach Spülen des Reaktors mit Stickstoff werden 100 Teile Vinylchlorid zugegeben. Das Gemisch wird bei 220 U/min gerührt, auf 54°C'aufgeheizt und durch Zugabe von 0,04 Teilen Kaliumperoxiddicarbonatzur Reaktion gebracht. Nach Druckabfall wird das nicht umgesetzte Monomere entspannt und die Mischung gekühlt. Die Dispersion ist durch folgende Parameter charakterisiert:
Feststoff 38%
pH-Wert 9,8%
Teilchengröße 052nm
Anteil Teilchen >100nm0% . %
Beispiel 2
Auf einen biaxial orientierten und wärmefixierten Polyethylenterephthalatfilmträger wird eine Haftschicht A, bestehend aus
1 g Methylrnethacrylat-Maleinsäure-Copolymerisat (gemäß GB-PS 920352), 10g p-Chlor-m-kresol, 100ml Aceton
aufgetragen. Die Trocknung erfolgt bei 1350C und zwei Minuten. DieTrockenbeschichtungsmenge beträgt 0,35g/m2. Auf diese Haftschicht wird eine Haftschicht B, bestehend aus
4,2g Gelatine, - ·
260ml Wasser,
27,3ml Phthalsäure-Lösung (10% in Methanol), 454ml Methanol,
aufgebracht. Die Trocknungstemperatur beträgt 110°C während einer Zeit von zwei Minuten.
Eine Probe des auf diese Weise hergestellten Filmträgermaterials wird in herkömmlicher Weise mit einer lithografischen Emulsion beschichtet (Probe A).
Beispiel 3
Auf einen biaxial orientierten und wärmefixierten Polyethylenterephthalatfilmträger werden die Haftschichten A und B gemäß Beispiel 2 aufgebracht, jedoch enthält die Haftschicht B 6,6ml einer gemäß Beispiel 1 erhaltenen PVC-Dispersion (10% in Wasser).
Die weitere Beschichtung erfolgt gemäß Beispiel 2 (Probe B).
Beispiel 4
Auf einem mit den Haftschichten A und B substrierten Filmträger gemäß Beispiel 2, enthält die Haftschicht B statt 454ml Methanol 470 ml und
7,3ml einer gemäß Beispiel 1 erhaltenen Dispersion von Vinylchlorid/Vinylacetat 90/10 (10% in Wasser). Die weitere Beschichtung erfolgt gemäß Beispiel 2 (Probe C).
Beispiel 5
Auf einen biaxial orientierten und wärmefixierten Polyethylenterephthalatfilmträger wird eine Haftschicht A, bestehend aus
1 g Methylmethacrylat-Styren-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (gemäß WP G03C/276494), 10g p-Chlor-m-kresol, 100ml Aceton,
aufgetragen. Nach der Trocknung gemäß Beispiel 2 wird eine Haftschicht B, bestehend aus
4,2g Gelatine, .· '
250ml Kalilauge 72, 450ml Methanol, . ·
8,6ml einer gemäß Beispiel 1 erhaltenen PVC-Dispersion (10% in Wasser). Die weitere Beschichtung erfolgt gemäß Beispiel 2 (Probe D).
Die Haftungsprüfung mit dem trockenen Film vor dem fotografischen Verarbeitungsprozeß, der Kantenablösungstest und die Prüfung der Verklebeneigung werden nach den beschriebenen Verfahrensweisen an den Proben A bis D mit den folgenden Ergebnissen durchgeführt:
Tabelle 1
Gütestufe der Gütestufe des Prüfung der
Trockenhaftung Kantenablösungstests Verklebeneigung
ProbeA 2 schlecht D
Probe B " 1 gut A
Probe C 1 gut A
Probe C 1 gut A
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäß substrierten Filmträger nach Beispiel 2 bis 4 im Vergleich zu der Vergleichsprobe nach Beispiel 1 zu fotografischen Materialien mit keinerlei Kantenablösungen und Verklebungen (selbst bei Trägermaterialien mit Luftfeuchten um 90% r. F.) führen.

Claims (3)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermateria lien durch ein- oder beidseitiges Beschichten mit einem Haftschichtsystem, das aus einer oder mehreren synthetischen Polymere enthaltenden Haftschicht(en) A und einer darauf befindlichen Haftschicht B auf Basis eines hydrophilen Kolloids besteht, gekennzeichnet dadurch, daß man auf die Haftschicht(en) A eine Haftschicht B, hergestellt, indem man das hydrophile Kolloid in üblicherweise in destilliertem Wasser quellt, eine Dispersion, erhalten durch Emulsionspolymerisation eines Homo- oder Copolmerisates auf Basis chlorhaltiger Monomerer mit einem Glasumwandlungspunkt > 4O0C und einer Teilchengröße von <100nm, in einem Kohzentrationsbereich von 10 bis30Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des hydrophilen Kolloids, zusetzt, die dispersionshaltige Kolloidlösung mit methanolischer Phthalsäure-Lösung oder wäßriger Kalilauge stabilisiert und mit Methanol verdünnt, aufbringt.
  2. 2. Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als chlorhaltige Monomere Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid verwendet werden.
  3. 3. Verfahren zur Substrierung fotografischer Trägermaterialien nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß in Copolymerisaten als Comonomere Styren, Vinylacetat oder Acrylnitril verwendet werden.
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