DD245363A1 - Bakterizide ung fungizide mittel - Google Patents

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DD245363A1
DD245363A1 DD28645186A DD28645186A DD245363A1 DD 245363 A1 DD245363 A1 DD 245363A1 DD 28645186 A DD28645186 A DD 28645186A DD 28645186 A DD28645186 A DD 28645186A DD 245363 A1 DD245363 A1 DD 245363A1
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fungicidal
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DD28645186A
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Tilo Roethling
Jutta Naumann
Ulf Thust
Wolfgang Walek
Heinz Wigert
Holger Biering
Horst Hoelzel
Gerhard Brunner
Horst Luthardt
Hans-Dieter Pfeiffer
Regina Poppe
Peter Renner
Horst Schwotzer
Kurt Trautner
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Bitterfeld Chemie
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein neues bakterizides und fungizides Mittel, das sich sehr gut zur Bekaempfung von schaedigenden Mikroorganismen in industriellen Bereichen und im Gesundheitswesen eignet. Als Wirkstoffe enthalten sie neben den ueblichen Formulierungen substituierte quaternaere Ammoniumverbindungen, zusaetzlich koennen sie auch noch andere bakterizide und fungizide Mittel enthalten.

Description

S-C=H- GlJ
in der
R1 für (C1-C4J-AIkYl, ρ
R2 für (C1-C4I-AIkYl, °1X2~ N^ /j
R3 für (C10-C1S)-AIkYl, (C16-Cl8)-Alkyl, CH2CONH-Alkyl
IJ-CiI R5 für Cl oder H
X für O oder S und m, η für 1 oder 2 steht, enthalten.
2. Bakterizide und fungizide Mittel nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß in den Formulierungen außer den erfindungsgemäßen Verbindungen auch andere bakterizide und fungizide Mittel enthalten sein können.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft bakterizide und fungizide Mittel, die zur Desinfektion geeignet sind und zur Bekämpfung von schädigenden Mikroorganismen in industriellen Bereichen verwendet werden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Das Auftreten und die Ausbreitung von schädigenden Mikroorganismen, die zur Beeinträchtigung industrieller Produkte oder zur Kontamination technischer Anlagen führen und somit Verluste in der Wirtschaft hervorrufen, muß durch Anwendung geeigneter Maßnahmen verhindert werden. Für solche Zwecke ist der Einsatz chemischer Desinfektionsmittel bzw. entsprechender Wirkstoffe oder Wirkstoff kombinationen bekannt. Ihre Anwendungsmöglichkeit in der Praxis ist jedoch eingeschränkt, z.B. durch hohe Toxizität, Wirkungslücken, pH-Abhängigkeit der Wirkung, Unverträglichkeiten, nicht ausreichende Löslichkeit, hohe Korrosivität oder zu geringe Umweltfreundlichkeit.
Bekannt sind quaternäre Ammoniumverbindungen, die überwiegend Chloride als Anionen enthalten. Darüber hinaus sind auch quaternäre Ammoniumverbindungen bekannt, die Bromid-, Methosulfat-, Ethosulfat-, Tosylat- und Salicylat-Ionen enthalten (FR-PS 1513829).
Der Nachteil dieser Verbindungen besteht in vorhandenen Wirkungslücken, relativ geringer Wirksamkeit, Hautunverträglichkeit, Allergiewirkung und damit verbundener beschränkter Anwendbarkeit.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht im Auffinden neuer antimikrobieller Wirkstoffe'zur Desinfektion und zur Bekämpfung schädlicher Mikroorganismen in industriellen Bereichen, die nicht toxisch und universell anwendbar sind.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, durch eine Modifizierung der Struktur quaternärer Ammoniumverbindungen neue antimikrobiell Wirkstoffe zu finden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die neuen Mittel neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoffe Verbindungen der allgemeinen Formel
S-G = Ii - GH
in der
R1 für (C1-C4I-AIkYl,
R2 für (C1-C4J-AIkYl,
R3 für (C10-C1B)-AIlCyI, (C16-C18)-Alkyl, CHj-CONH-Alkyl, R4für(C,-C4)-Alkyl,
, CH2-X-C-S-
IT - CI
R5 für Cl oder H
X für O oder S und
m, η für 1 oder 2 steht, enthalten.
Diese Wirkstoffe eignen sich für einen Einsatz in bakteriziden und fungiziden Mitteln und können auch als Desinfektionsmittel Verwendung finden. Weiterhin wurde gefunden, daß man die erfindungsgemäßen bakteriziden und fungiziden Mittel mit besonders gutem Erfolg zur Bekämpfung von schädigenden Mikroorganismen in industriellen Bereichen einsetzen kann.
In der Tabelle 1 sind Beispiele der erfindungsgemäßen Verbindungen genannt.
Tabelle 1
R1
XR4 . I
S-C=H-CIi
R3
CH3 CH3 CH3 CH3 CH3
CH2C6H5 CH2CeH5 CH2CoH5 CH2CgH5
CH3
Ck)-15H21-31 C-1O-15H21_31
C2H5
S S S O S"
CH3 CH3 CH3 CH3 CH3
CH3 CH3 CH2C6H4CI-P
CH2CONHC12H25
CH3 CH3 CH3 CH2-CH=CH2
S S S S S
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden leicht durch Umsetzung von wäßrigen Lösungen der quaternären Ammoniumverbindungen mit Cyaniminodithiocarbonaten und Extraktion der Endprodukte mit einem organischen
Lösungsmittel, beispielsweise Methylenchlorid, hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Mittel zeichnen sich durch eine hohe Wirksamkeit aus, die mit einem breiten Wirkungsspektrum im bakteriziden und fungiziden Bereich verbunden ist. Darüber hinaus sind diese Mittel durch ihre niedrige Toxizitat sowie gute Materialverträglichkeit sehr anwendungsfreundlich. Die Wirkstoffe sind für den Gebrauch zur Bekämpfung von pathogenen Mikroorganismen im Gesundheitswesen, in industriellen Anlagen und technischen Produkten sowie zu deren Konservierung geeignet. Die Wirkstoffe können in Verbindung mit Lösungsmitteln und/oder oberflächenaktiven Stoffen in die üblichen Formulierungen übergeführt werden. Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen der
Wirkstoffe mit den Lösungsmitteln und gegebenenfalls mit oberflächenaktiven Stoffen.
Als Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol und/oder Wasser. Als oberflächenaktive Stoffe eignen sich vor allem nichtionogene Tenside vom Typ Polyoxyethylen-fettalkohol-ether und/oder
Alkylaryl-polyglykol-ether.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen 0,1 % bis 20%, vorzugsweise zwischen 0,5% und 5%, der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in den Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Aldehyden, z. B. Formaldehyd, Glyoxal, Glutardialdehyd oder Phenolen, z. B. 4-Chlor-3-methylphenol, 2-Phenylphenol, 4-Hydroxy-diphenylmethan, 3-Chlor-1 -benzyl-phenol, 4-Chlor-3,5-dimethylphenol, 2,4-Dichlor-3,5-dimethylphenol oder
Organozinnverbindungen, z. B. Tri-n-butylzinnbenzoat.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen bakteriziden und fungiziden Mitteln wird durch die folgenden Beispiele
veranschaulicht.
Ausführungsbeispiele
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken.
In den Tabellen 2 und 3 haben die Substanzen A—K die in Tabelle 1 angegebene Bedeutung, die Substanzen L—M stehen als Vergleichspräparate der als Ausgangsprodukte eingesetzten Cyaniminodithiocarbonate, N für das Dimethyl-(CiO-CiS)-alkylbenzyl-ammonium-chlorid. .
GlT - IJ = C - -SUa
S - CH2 - GH = GH2
GlT - IT = C - SlTa,
GH2G4H5
15H21-27
Die nachfolgend genannten Wirkstoffe A — K werden in einer Konzentration von 1 % in Verbindung mit geeigneten Lösungsvermittlern und 5% Ethanol hergestellt und zur Prüfung auf bakterizide und fungizide Wirksamkeit verwendet. Diese Prüflösungen lassen sich mit Wasser beliebig verdünnen.
Beispiel 1 Bakterizide Wirksamkeit
Die Prüfung erfolgt im Suspensionstest (Beck, E.G., J. Borneff, L.Grün u.a.: Empfehlungen für die Prüfung und Bewertung der Wirksamkeit chemischer Desinfektionsverfahren, ZbI. Bakt. Hyg., I.Abt. Orig. B 165 (1977) 335-380.
Zu 10ml Prüflösung mit unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen werden 0,1 ml einer 16-18stündigen Bouillonkultur der Testbakterien gegeben und vermischt. Nach einer Einwirkungszeit von 2-120 Minuten wird jeweils eine Platinöse Gemisch entnommen und in 10ml Nährbouillon überführt.
Der Nährbouillon werden zur Neutralisation der Wirkstoffe 3% Tween 80 (Dodecylmercaptan80%ig) und 0,3% Lecithin zugesetzt. Anschließend wird bei 370C bebrütet.
Zur Auswertung werden die Einwirkungszeiten in Minuten ermittelt, nach denen kein Wachstum der Testbakterien mehr feststellbar ist.
Testbakterien: 1. Staphylococcussureus
2. Escherichiacoli
3. Pseudomonasseruginosa
Tabelle 2 Wirkstoffkonz. der Testbakterien 30 2 10 3 15
Verbindung Prüflösung in % 1 5 2 10
0,5 30 5 15
A 1,0 5 2 10
0,5 60 10 15
B 1,0 10 5 5
0,5 5 2 5
C 1,0 2 2 2
0,5 60 60 60
D 1,0 30 15 30
0,5 5 2 5
E 1,0 2 2 2
0,5 30 15 10
F 1,0 5 5 5
0,5
G 1,0
Verbindung Wirkstoffkonz.der Testbarkeit Ol 2 2 3 Ol
Prüf lösung in % - 1 2. 2 2
H 0,5 20 10 10
1,0 CJl 5 Ol
I 0,5 Ol 2 10 ·
1,0 2 2 Ol
K 0,5 120 120 120
1,0 120 120 120
L 1,0 2 2 2
M 1,0
N 1,0
Beispiel 2 Fungizide Wirksamkeit
Die Prüfung erfolgt im Suspensionstest. Zu 10 ml Prüflösung mit einem Wirkstoffgehalt von 1% werden 0,1 ml eines standardisierten Horhogenisats der Testpilze gegeben und vermischt. Nach unterschiedlichen Einwirkungszeiten zwischen 2 und 120 Minuten wird jeweils eine Platinöse Gemisch entnommen und in 10 ml Nährmedium für Pilze (Sabouraud-Nährmedium) überführt.
Dem Nährmedium werden zur Neutralisation des Wirkstoffes 3%Tween 80 (Dodecylmercaptan 80%ig) und 0,5% Lecithin zugesetzt. Anschließend wird bei 2O0C bis zu 4 Wochen bebrütet.
Zur Auswertung werden die Einwirkungszeiten in Minuten ermittelt, nach denen kein Wachstum der Testpilze mehr feststellbar
Testpilze: 1. Candida älbicans
2. Trichophyton mentagrophytes
3. Penicillium notatum
4. Aspergillus niger
Tabelle 3 Wirkstoffkonz. der Testpilze 5 2 5 3 120 4 120
Verbindung Prüflösung in % 1 5 5 60 60
1,0 10 5 30 30
A .1,0 5 2 10 15
B 1,0 60 30 120 120
C 1,0 5 2 30 15
D 1,0 10 5 60 120
E 1,0 5 2 10 10
F 1,0 5 2 5 10
G 1,0. 5 5 10 15
H 1,0 >120 >120 >120 >120
I 1,0 >120 >120 >120 >120
K 1,0
L 1,0
M
Aus den Tabellen 2 und 3 ist die gute bakterizide und fungizide Wirksamkeit gegenüber den als Ausgangprodukten eingesetzten Na-Cyaniminodithiocarbonaten zu sehen. Gegenüber quatemären Ammoniumhalogeniden haben die erfindungsgemäßen , Verbindungen aufgrund ihrer geringen Wasserlöslichkeit Vorteile in bestimmten Anwendungsgebieten, z. B. der Flächendesinfektion.

Claims (1)

  1. -Λ- CfV3 OOO
    Erfindungsanspruch:
    1. Bakterizide und fungizide Mittel auf der Basis quaternärer Ammoniumverbindungen, vorzugsweise zur Bekämpfung von schädigenden Mikroorganismen in industriellen Bereichen und im Gesundheitswesen, gekennzeichnet dadurch, daß sie neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoffe Verbindungen der allgemeinen Formel
    /IT R2 N I
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