DD244739A1 - Verfahren zur thermischen entsulfatisierung von carnallitsole - Google Patents

Verfahren zur thermischen entsulfatisierung von carnallitsole Download PDF

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DD244739A1
DD244739A1 DD28544485A DD28544485A DD244739A1 DD 244739 A1 DD244739 A1 DD 244739A1 DD 28544485 A DD28544485 A DD 28544485A DD 28544485 A DD28544485 A DD 28544485A DD 244739 A1 DD244739 A1 DD 244739A1
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Herbert Schuebl
Volker Schwalm
Heinrich Georgie
Robert Mueller
Hubert Roeser
Achim Kiel
Rainer Foersterling
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Kali Veb K
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Abstract

Die Erfindung betrifft die Entsulfatisierung von Loesungen, die bei der soltechnischen Gewinnung von Carnallitit anfallen beziehungsweise bei der Verarbeitung dieser Solen. Ziel und Aufgabe sind die Verarbeitung von Loesungen mit hoeheren MgSO4-Gehalten zu hochwertigen Kaliduengemitteln, konzentrierten MgCl2-Solen und weiteren Nebenprodukten sowie sulfatischen Duengemitteln mit vertretbarem Aufwand unter Vermeidung sulfatischer Verkrustungen. Erfindungsgemaess wird die Carnallitsole und/oder die bei der Verarbeitung der Sole zu verkaufsfaehigen Produkten anfallenden Loesungen vor und waehrend des Eindampfprozesses, der der Kristallisation des KCl-haltigen Zwischenproduktes vorgeschaltet ist, thermisch unter Ausscheidung von Langbeinit entsulfatisiert. Die technische Loesung kann bei der Soleverarbeitung nach der soltechnischen Gewinnung des Rohsalzes Carnallitit angewendet werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Das Verfahren betrifft die Entsulfatisierung von Lösungen, die bei der soltechnischen Gewinnung von Carnallitit und/oder bei der Verarbeitung der gewonnenen Carnallitsolen anfallen und aus denen neben hochwertigen Kalidüngemitteln auch Magnesiumchloridsolen und weitere Nebenprodukte hergestellt werden. Beim Verarbeitungsprozeß dieser Lösungen führen sulfatische Übersättigungen zu Verkrustungen der Wärmeübertragungsflächen bei Vorwärm- und Eindampfprozessen sowie zu Sulfatausscheidungen in unerwünschten Modifikationen, die Betriebsstörungen hervorrufen können. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine Senkung des Sulfatgehaltes der umlaufenden Lösungen durch die Kristallisation des Doppelsalzes Langbeinit, das günstig durch mechanische Verfahren von den Lösungen trennbar und zu sulfatischen Düngemitteln aufzubereiten ist, mit einem vertretbaren zusätzlichen energetischen und apparativen Aufwand möglich. Die Anwendung des Verfahrens ist auf die Soleverarbeitung nach der soltechnischen Gewinnung des Kalirohsalzes Carnallitit beschränkt.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur soltechnischen Gewinnung von Carnallitit und zur Herstellung von Kalidüngemitteln als der Carnallitsole sind verschiedene Verfahren bekannt, nach denen durch die Anwendung geeigneter Lösungsmittel und Lösungsbedingungen (Temperatur, Verweilzeit) ein selektives Auflösen von Carnallitit erreicht werden kann. Nebenbestandteile wie Natriumchlorid und sulfatische Salze verbleiben dabei weitgehend in der Solkammer. Während im DD WP33054 möglichst hohe Soltemperaturen empfohlen werden (sogenannte Heiß-Solung), die aufgrund der hohen Wärmeverluste aber nur begrenzt erreichbar sind, sollten nach dem DD WP 200020 Lösetemperaturen von 50 bis 6O0C in den Gewinnungskavernen zur Anwendung kommen. Die Herstellung des Zwischenproduktes künstlicher Carnallit erfolgt durch Eindampfen und Kühlen der Sole, wobei aus einem Teil der anfallenden Mutterlösung das Lösemittel bereitet wird. Um Beeinträchtigungen des Verarbeitungsprozesses durch Kristallisation sulfatischer Salze und durch In-Krustationen von Heizflächen zu vermeiden, muß der Magnesiumsulfatgehalt der Sole möglichst niedrig gehalten werden, was die Anwendbarkeit der Verfahren einschränkt. Nach dem DD WP 202861 kann durch den zusätzlichen kostengünstigen Entzug von Wasser aus dem Kreislauf der Carnallitsoleverarbeitung neben dem Kalidüngemittel auch eine verkaufsfähige konzentrierte MgCI2-SoIe hergestellt werden. Dabei können allerdings verstärkt sulfatische Übersättigungen der Lösung mit den-genannten negativen Auswirkungen auf den Verarbeitungsprozeß auftreten. Dies gilt besonders für das Verfahren nach DD WP 220013, nach dem die zu verarbeitende Carnallitsole einem sogenannten primären Eindampf- und Abkühlungsprozeß unterzogen wird, bei dem künstlicher Carnallit (Primärkristallisat) und Mutterlösung anfällt, die zusammen mit Lösung aus der Verarbeitung des künstlichen Carnallits weiter eingedampft und anschließend gekühlt wird.
Aufgrund der hohen Lösungstemperaturen und MgCI2-Konzentrationen beim sekundären Eindampfprozeß, der wegen der angestrebten vollständigen Nutzung der Brüdenwärme teilweise unter Überdruck ausgeführt werden soll, kann es dabei zu einem Sulfatausfall in unerwünschten Modifikationen und zu Heizflächenverkrustungen kommen.
Zur Aussolung MgSCVhaltiger Carnallititlagerstätten wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem sowohl Carnallitit als auch Kieserit (MgSO4 · H2O) aus einer Solkammer räumlich und zeitlich voneinander getrennt gewonnen werden können (DD WP 201173). Aus dem Kieserit lassen sich Alkali- oder Magnesiumsulfate herstellen. Beim Einsatz des Lösungsmittels Wasserfallen zwei Solen unterschiedlicher Qualität, mit niedrigemund mit hohem MgSO4-Gehalt, an. Nachteilig ist die Tatsache, daß aus der anfallenden Carnallitsole ohne erhebliche Aufwendungen kein reiner künstlicher Carnallitit hergestellt werden kann, weshalb diese Sole hauptsächlich zur Zersetzung des künstlichen Carnallits aus dem Verfahren gemäß DD WP 200020 eingesetzt werden sollte. Zum Abbau sulfatischer Übersättigungen sind neben verschiedenen Fällungsmethoden und neben dem Tiefkühlen der umlaufenden Lösungen auch Verfahren der thermischen Entsulfatisierung bekannt, bei denen unter hohen Temperaturen und Turbulenzen sowie bei einer entsprechenden Verweilzeit der Lösung eine Kristallisation von MgSO4 erreicht werden kann. Die erforderliche Verweilzeit der Lösung läßt sich durch den Einsatz von Impfkristallen senken (DD WP 129206, DD WP 142328, DD WP 200272). Die Impfkristalle sollen möglichst aus den krustenbildenden Bestandteilen bestehen und feinkörnig seih (große spezifische Oberfläche).
Nach dem DD WP 212949 fassen sich durch Impfkristalleinsatz beziehungsweise -rückführung Heizflächenverkrustungen bei der Eindampfung von MgCl2-Lösungen verhindern, während nachdem DD WP 200 272 Impfkristalle zur Senkung des Sulfatgehaltes von MgCI2-Edelsole, dieaus Mutterlösung der Mischrohsalzverarbeitung (Hartsalz und Carnallitit) durch Eindampfung und Kühlung unter Kristallisation von künstlichem Camallit hergestellt wird, beim Eindampfprozeß eingesetzt werden sollten. In beiden Fällen handelt es sich um Magnesiumsulfat — 5/4-Hydrat, dessen Abtrennung aus der heißen Lösung aufgrund der geringen Korngröße von 10 bis 50/xm erhebliche Aufwendungen erfordert. Eine unvollständige Abtrennung des 5/4-Hydrates führt zu unerwünschten Verunreinigungen des Zwischenproduktes künstlicher Camallit und zu Störungen bei der Filtration der Carnallitithaltigen Lösungen. Nachteilig sind auch die notwendigen hohen technischen Aufwendungen zur weiteren Verarbeitung des 5A-Hydrates, weshalb das Kristallisat nach der Abtrennung in der Praxis zusammen mit anderen Produkten auf Halde gefahren wird.
Nach der DE AS 2513947 ist bei der Aufbereitung von an Natriumchlorid gesättigten Kalium-und Magnesiumchlorid sowie Magnesiumsulfat enthaltenden Lösungen eine Senkung des Sulfatgehaltes durch Langbeinitkristallisation beim Eindampfprozeß möglich. Durch Langbeinit-Impfkristallrückführung muß dabei in der Eindampfanlage eine hohe Feststoffkonzentration aufrecht erhalten werden. Dieses Verfahren ermöglicht eine Teilentsulfatisierung der Lösung, hat allerdings verschiedene Nachteile. So tritt bei Feststofftgehalten von etwa 200 g/l im Kreislauf der Eindampfanlage ein hoher Verschleiß auf und der Entsulfatisierungsgrad der Lösung ist relativ gering. Zur Verarbeitung von KaIirohsalzen des sogenannten Hartsalztypes mit mehrkomponentigen Sulfatanteilen wird im DD WP 222295 vorgeschlagen, den MgSO4-Spiegel der umlaufenden Betriebslösungen so weit abzusenken, daß keine unerwünschte Bildung von verarbeitungsstörenden Doppelsulfaten erfolgen kann. Dies soll durch thermische Entsulfatisierung unter Kristallisation von Langbeinit erfolgen. Das Verfahren bezieht sich auf die Verarbeitung von Salzen mit geringen Magnesiumchloridgehalten, bei denen im Vergleich zu carnallitischen Rohsalzen andere Probleme auftreten.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel·, die Verarbeitung von Lösungen mit höheren Magnesiumsulfatgehalten, die bei der soltechnischen Gewinnung von Camallit und/oder bei der Verarbeitung der gewonnenen Carnallitsolen zu verkaufsfähigen Produkten anfallen und bei denen mit den bekannten Verfahren Verarbeitungsschwierigkeiten auftreten können, so zu ermöglichen, daß mit einem vertretbaren zusätzlichen ökonomischen Aufwand neben hochwertigen Kalidüngemitteln, konzentrierten Magnesiumchloridsolenurtd weiteren Nebenprodukten auch sulfatische Düngemittel herstellbar sind. Mit der Erfindung sollen Einschränkungen bei der Anwendbarkeit bekannter Soleverarbeitungsverfahren weitgehend beseitigt und deren Betriebsstabilität spürbar erhöht werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Teilentsulfatisierung der Lösungen mit einem vertretbaren zusätzlichen apparativen und energetischen Aufwand zu erreichen, so daß bei der Verarbeitung keine stärkeren Sulfatübersättigungen auftreten können, die zu Verkrustungen der Wärmeübertragungsflächen und zur Sulfatausscheidung in unerwünschten Modifikationen führen. Es besteht weiterhin die Aufgabe, die Kristallisation in Form von Langbeinit, der mit vergleichsweise geringem Aufwand durch mechanische Verfahren von der Lösung abtrennbar und nach bekannten Verfahren zu sulfatischen Düngemitteln weiter verarbeitbar ist, vorzunehmen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Carnallitsole und/oder die bei der Verarbeitung der Sole zu verkaufsfähigen Produkten anfallenden Lösungen vor und während des Eindampfprozesses, der der Kristallisation des KCI-haltigen Zwischenproduktes vorgeschaltet ist, thermisch unter Ausscheidung von Langbeinit entsulfatisiert wird.
Die erforderliche Vorwärmung der Lösung auf Temperaturen von 80 bis 13O0C ist vor dem Eindampfprozeß technologisch ohnehin notwendig, während eine weitere Voraussetzung für die Langbeinitkristallisation, die KCI-Sättigung der Lösung, durch Auflösen von KCI und/oder von Camallit geschaffen werden muß. Durch Einsatz von Langbeinitimpfkristallen läßt sich die Wirksamkeit des Verfahrens erhöhen, das eine Vergleichmäßigung der Zusammensetzung der Lösung (relativ konstanter und niedriger MgSO4-Gehalt) am Eintritt in die Eindampfanlage garantiert.
Die Verarbeitung der Carnallitsole erfolgt nach den bekannten Verfahren, die um Prozeßstufen zur thermische Entsulfatisierung und zur Langbeinitabtrennung und -verarbeitung erweitert werden. Die sulfathaltigen einzudampfenden Lösungen werden vor dem Eindampfprozeß durch Brüden der Entspannungs- und Umlaufverdampfung und erforderlichenfalls durch Heizdampf auf Temperaturen von über 8O0C vorgewärmt und anschließend die KCI-Sättigung durch Auflösen der genannten Salze hergestellt. Während des Entsulfatisierungsprozesses erfolgt eine Anreicherung von Langbeinitkristallen durch Rückführung von suspendierten Feststoffen aus den nachgeschalteten Trennapparaten oder durch Anwendung von Kristallisatoren mit feststoffarmen Überläufen. Der erreichbare Entsulfatisierungsgrad der Sole hängt maßgeblich von der Verweilzeit (Größe und Anzahl der Kristallisatoren), von der Temperatur und vom Feststoffgehalt der Suspension ab. Eine weitere Einflußgröße ist die Turbulenz der Sole während der Entsulfatisierung.
Die Abtrennung des anfallenden Langbeinits kann in einem nachgeschalteten Heißklärer oder in den Kristallisatoren selbst (Apparate mit feststoffarmen Überläufen) erfolgen, wobei eine vollständige Trennung nicht anzustreben ist, da der Feststoff in der nachgeschalteten Eindampfanlage der Verhinderung von Heizflächenverkrustungen dient. Neben einer schmirgelnden Wirkung in den Heizrohren wird durch die Anwesenheit des Feststoffes der Ausbildung sulfatischer Übersättigungen beim Eindampfprozeß entgegengewirkt. Aufgrun'd der guten Kläreigenschaften der langbeinithaltigen Lösung sind die erforderlichen Klärflächen im Vergleich zu anderen Sulfatmodifikationen, beispielsweise zu MgSO4 · 5U H2O, gering. Vor Beginn der Camallitkristallisation in derEntspannungsverdampfungsanlage ist eine Abtrennung des restlichen Langbeinits sowie von möglicherweise auskristallisiertem Natriumchlorid durch Heißklärung erforderlich. Aufgrund der unterschiedlichen Korngrößen kann eine Trennung beider Feststoffe durch mechanische Verfahren (Klären, Zyklonieren) vorgenommen werden. Der aus dem Prozeß auszuführende Langbeinit kann entweder nach entsprechender Entwässerung und Trocknung als Düngemittel verwendet oder nach bekannten Verfahren zu Kaliumsulfat umgesetzt werden. Die dabei anfallenden Umsetzungslösungen
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
309 45 26 37 871
lassen sich in den Prozeß der Verarbeitung der Camallitsole durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens der thermischen Entsulfatisierung günstig einbinden, indem sie den zu entsulfatisierenden Lösungen beigemischt werden. Eine weitere Erläuterung des Verfahrens erfolgt anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele.
Ausführungsbeispiel 1
Bei einem Carnallitsolverarbeitungsverfahren, das durch eine zweifache Einbeziehung von Verdampf- und Abkühlanlagen und damit durch eine Primär- und eine Sekundärkristallisation von künstlichem Carnallit gekennzeichnet ist (DD-WP 220013), ist im Anschluß an die vorgeschaltete primäre Entspannungsverdampfungsanlage ein Lösungsgemisch zu erwärmen, aus diesem Lösungsgemisch ist in einer Umlaufverdampfanlage Wasser zu entziehen und anschließend sich in der sekundären Entspannungsverdampfungsanlage weitere Lösungsmittelmengen zu entziehen und künstlicher Carnallit (Sekundärkristallisat) auszukristallisieren.
Das Lösungsgemisch wird aus 350,4m3/h (350C) Mutterlösung der Primärkristallisation folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 391 17 10 28 866
und aus 310,6m3/h (2O0C) Zersetzungslösung gebildet, die bei der Verarbeitung des künstlichen Camallits (Primär- und Sekundärkristallisat) entsteht und folgende Zusammensetzung aufweist:
g/i
Das sulfathaltige, einzudampfende Lösungsgemisch wird durch Brüden des sekundären Entspannungsverdampfungsprozesses auf 1000C erwärmt und anschließend wird durch Verrühren mit 188,4t/h feuchten, künstlichem Carnallit folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
Prozent 31,06 18,94 7,35 0,50 42,15
und mit 10,7t/h feuchtem Kaliumchlorid folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
Prozent 0,70 79,00 9,30 — 11,00
die KCI-Sättigung hergestellt.
Die an KCI gesättigte Lösung wird zum Zweck der Teilentsulfatisierung durch Auskristallisation von Langbeinit einem Kristallisationsapparat mit feststoffarmen Überlauf zugeführt. Am Überlauf wird dem Kristallisator eine Suspension entnommen, die aus 796,3 m3/h (850C) teilentsulfatisierter Lösung folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 367 77 23 21 819
und aus 3,0t/h eines Langbeinit-NaCI-Feststoffgemisches folgender Zusammensetzung besteht
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
Prozent — — 53,33 27,07 19,60 —
Die Suspension wird dem Eindampfprozeß zugeführt, wobei Heizflächenverkrustungen und sulfatische Übersättigungen weitestgehend vermindert werden. Nach erfolgter Feinabtrennung des in geringen Mengen vorhandenen NaCI-Langbeinit-Feststoffgemisches unmittelbar nach dem Eindampfprozeß kann die Weiterverarbeitung der Lösung nach bekannten Verfahren (DD-WP 220013) erfolgen.
Ein weiteres Resultat derTeilentsulfatisierungsstufe sind die 15,1 t/h eines Feuchtsalzgemisches (Langbeinit-NaCI-Gemisch) mit folgender Zusammensetzung
Prozent
Die Hauptbestandteile NaCI und Langbeinit werden durch bekannte Verfahren weitestgehend getrennt und der Langbeinit als Düngemittel bereitgestellt.
Ausführungsbeispiel 2
Zusätzlich zu den im Beispiel 1 betrachteten Komponenten für die Mischung der sulfathaltigen, einzudampfenden Lösung sind noch kleinere Mengen von Überschußlösungen aus dem Kaliummagnesiaumsetzungsprozeß und dem Kaliumsulfatumsetzungsprozeß mitzuverarbeiten
Das Lösungsgemisch wird aus 358,0 m3/h (35°C) Mutterlösung der Primärkristallisation folgender Zusammensetzung
g/i
MgCl2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
6,6 1,3 41,4 21,1 15,1 14,5
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
391 17 10 28 866
aus 351,4m3/h (2O0C) Zersetzungslösung folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 309 45 26 37 871
aus7,3m3/h (5O0C) Kaiiumsulfatumsetzungslösung folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 67 198 39 76 861
und aus 10,1 m3/h (200C) Kalimagnesiaumausetzungslösung folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 188 62 63 86 886
gebildet. Das Lösungsgemisch wird durch Brüden des sekundären Entspannungsverdampfungsprozesses auf 100°C erwärmt und anschließend wird durch Verrühren mit 249,7t/h feuchten, künstlichen Carnallit folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 · H2O
Prozent 31,06 18,94 7,35 0,50 42,15
und mit 1,6t/h feuchten Kaliumchlorid folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
Prozent 0,70 79,00 9,30 — 11,00
die KCI-Sättigung hergestellt. Die an KCI gesättigte Lösung wird zum Zwecke der Teilentsulfatisierung durch Auskristallisation von Langbeinit einem Kristallisationsapparat mit feststoffarmen Überlauf zugeführt. Am Überlauf wird dem Kristallisator eine Suspension entnommen, die aus 896m3/h (850C) teilentsulfatisierter Lösung folgender Zusammensetzung
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 367 77 23 21 819
und aus 4,1 t/h eines Langbeinit-NaCI-Feststoffgemisches folgender Zusammensetzung besteht
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
Prozent — — 58,54 24,05 . 17,41 —
Diese Suspension wird dem Eindampfprozeß zugeführt, wobei Heizflächenverkrustungen und sulfatische Übersättigungen weitestgehend vermindert werden. Nach erfolgter Feinabtrennung des in geringen Mengen vorhandenen Langbeinit-NaCI-Feststoffgemisches unmittelbar nach dem Eindampfprozeß in der Umlaufverdampfanlage kann die Weiterverarbeitung der Lösung nach bekannten Verfahren erfolgen (DD-WP 220013). Ein weiteres Resultat der Teilentsulfatisierungsstufe sind die 20,7t/h eines Feuchtsalzgemisches (Langbeinit-NaCI) mit folgender Zusammensetzung
Prozent
Das NaCI wird nach mechanischem Verfahren (gravierende Unterschiede bezüglich der Korngröße) weitgestgehend vom Langbeinit getrennt und die verbleibenden 9,0t/h feuchter Langbeinit mit folgender Zusammensetzung
Prozent
werden als Ausgangsstoff zur Herstellung von Kaliumsulfat verwendet. Der feuchte Langbeinit wird mit 14,7m3/h der im weiteren Verarbeitungsprozeß anfallenden Kaiiumsulfatumsetzungslösung der genannten Zusammensetzung verrührt und das sich bildende Schönitkristallisat von der Kalimagnesiaumsetzungslösung getrenntrEs entstehen 10,1 m3/h Kalimagnesiaumsetzungslösung der genannten Zusammensetzung, die als eine Komponente für die Mischung der sulfathaltigen, einzudampfenden Lösung in der beschriebenen Art in den Verarbeitungsprozeß zurückgeführt werden, und 14,1 t/h feuchtes Kristallisat folgender Zusammensetzung
Prozent
Die feuchte Kalimagnesia wird anschließend bei 600C mit 18,1 m3/h KCI-Lösung verrührt, die durch Auflösen von feuchten Kaliumchlorid in Wasser hergestellt wird und folgende Zusammensetzung aufweist
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 H2O
g/l 3 293 34 — 850
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
6,38 1,35 45,31 19,13 13,57 14,25
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
6,22 1,33 3,78 -43,56 31,22 13,89
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2O
3,19 7,80 1,84 22,40 30,33 34,44
Das sich bildende Kaiiumsuifatkristaliisat wird von der Kaiiumsuifatumsetzungslösung getrennt. Es entstehen 22m3/h Kaiiumsuifatumsetzungslösung der Zusammensetzung
g/i
wobei 14,7m3/h für die Kalimagnesiaherstellung und7,3m3/h als Komponente für die Mischung dersuifathaitigen, einzudampfenden Lösung in der beschriebenen Art verwendet werden. Des weiteren entstehen 8,2t/h feuchtes Kaliumsulfat folgender Zusammensetzung
MgCI2. KCI NaCI MgSO4 H2
67 198 39 76 861
MgCI2 KCI NaCI MgSO4 K2SO4 H2
1,22 3,66 0,73 1,46 76,83 16,10
Prozent Das feuchte Kaliumsulfat wird getrocknet und als Düngemittel bereitgestellt.

Claims (2)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verfahren zurthermischen Entsulfatisierung von Camallitsoie und/oder der bei der Verarbeitung von Carnallitsole anfallenden Lösungen durch Langbeinitkristallisation, indem die zu entsulfatisierenden Lösungen erwärmt, an KCI gesättigt, mit Langbeinitimpfkristallen versehen und in Turbulenz versetzt werden, gekennzeichnet dadurch, daß die Entsulfatisierung vor und während des Eindampfprozesses und damit vor der Kristallisation der Gesamtmenge oder einer Teilmenge des KCI-haltigen Zwischenproduktes durchgeführt wird, wobei die Lösung durch Brüden des Eindampfprozesses und erforderlichenfalls durch Heizdampf auf Temperaturen zwischen 80 und 1300C vorgewärmt, die KCI-Sättigung durch Auflesen
    . von KCI und/odervon Carnallit hergestellt, eine Anreicherung an Langbeinitkristallen durch Feststoffrückführung oderdurch Einsatz von Kristallisatoren mit feststoffarmen Überlaufen vorgenommen und der anfallenden Langbeinit teilweise abgetrennt und zum Teil mit der Lösung in den Eindampfprozeß geführt wird, um Heizflächenverkrustungen und sulfatische Übersättigungen zu vermindern, und aus der heißen eingedampften Lösung eine mechanische Abtrennung des Langbeinits zusammen mit gegebenenfalls anfallenden Natriumchlorid vor Beginn der Kristallisation des KCI-haltigen Zwischenproduktes vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt !,gekennzeichnetdadurch,daß das anfallende Kristallisatzu sulfatischen Düngemitteln aufgeaTbeitet wird, indem der Langbeinit mechanisch vom festen NaCI getrennt und nach Entwässerung und Trocknung selbst als Düngemittel verwendet und/oder nach bekannten Verfahren zu Kaliumsulfat umgesetzt wird, wobei die Umsetzungslösungen in den Prozeß der Carnallitsoleverarbeitung eingebunden werden, indem eine Mischung mit den zu entsulfatisierenden Lösungen erfolgt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8372463B2 (en) 2007-03-07 2013-02-12 Exportadora De Sal, S.A. De C.V. Methods of preparation of low sodium salt compositions

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