DD238528A1 - Verfahren zur herstellung peroaler arzneiformen mit verzoegerter wirkstoffreisetzung - Google Patents

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DD238528A1
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shp
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peroal
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Reinhardt Mank
Helmut Kala
Rolf Schirner
Herbert Kraetz
Horst Nindel
Andrea Kucharzewski
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Univ Halle Wittenberg
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/20Pills, tablets, discs, rods
    • A61K9/2004Excipients; Inactive ingredients
    • A61K9/2022Organic macromolecular compounds
    • A61K9/205Polysaccharides, e.g. alginate, gums; Cyclodextrin
    • A61K9/2059Starch, including chemically or physically modified derivatives; Amylose; Amylopectin; Dextrin

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung peroraler Arzneiformen mit verzoegerter Wirkstofffreisetzung, das sich durch eine einfache, variable Technologie auszeichnet, breit anwendbar und umweltfreundlich ist. Die Wirkstoffretardierung wird mit Hilfe eines industriell verfuegbaren, galenisch gut zu verarbeitenden, physiologisch unbedenklichen, bioabbaubaren, pulverfoermigen Hilfsstoff erzielt, der ein Staerkehydrolysenprodukt (SHP) darstellt. Erfindungsgemaess wird der Wirkstoff in das bioabbaubare SHP eingebettet. Das erfolgt durch homogenes Mischen der Wirkstoffe mit dem SHP und anschliessender Direktverpressung. Nach oraler Applikation werden beim Kontakt mit den Verdauungssaeften von den Tabletten viskose Gelbarrieren ausgebildet, die die Liberation des Wirkstoffes steuern. Das erfindungsgemaesse Verfahren ist in der pharmazeutischen Industrie anwendbar.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung peroraler Arzneiformen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der pharmazeutischen Industrie anwendbar.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Die Vorteile der Anwendung von Arzneiformen mit protrahierter Wirkstoffabgabe liegen darin, daß bei gleichmäßigem Wirkstoffnachschub entsprechend der Biotransformation ein konstanter Blutspiegel aufrecht erhalten wird, was zu einer gleichmäßigeren pharmakologischen Wirkung bei gleichzeitiger Reduzierung der Nebenwirkungen führt.
In der pharmazeutischen Praxis ist es bekannt, daß man die Freisetzung von Wirkstoffen durch Umhüllungs-, Einbettungs-, Überzugs- und Gerüstverfahren verzögern kann. Diese Verfahren führen entweder zur Verminderung der Lösungsgeschwindigkeit des Wirkstoffes oder zur Änderung der Diffusions- bzw. Permeationsgeschwindigkeit.
So ist es möglich, Wirkstoffpartikel mit Kunstharzlacken oder anderen geeigneten Stoffen zu umhüllen (DD PS 209971, DE OS 1792283, DE OS 2030501, US PS 3146169, US PS 4150110, US PS 4173626).
In den letzten Jahren haben auch Umhüllungsverfahren an Bedeutung gewonnen, die auf der Koazervatbildung beruhen (US PS 2800457, US PS 4016098, US PS 4062799, US PS 4082688).
Diese Verfahren sind sehr material- und arbeitsaufwendig. Weiterhin ist es bekannt. Wirkstoffe an Eiweiße zu binden, sie in Tannate und Resinate durch Bindung an Ionenaustauscher zu überführen, sie zusammen mit unverdaulichen Plastmassen zu verpressen oder sie in einen Kunststoff einzupolymerisieren (GB PS 997914, US PS 3121 043, US PS 3143465, CH PS 415956, DE AS 1123437, DE AS 1 229248).
Diese Methoden stellen jedoch technologisch aufwendige Verfahren dar, die in jedem Fall zusätzliche Arbeitsoperationen erfordern.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden, daß sich durch eine einfache, variable Technologie auszeichnet, breit anwendbar, kostengünstig und umweltfreundlich ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Wirkstoffe mit einem bioabbaubaren, industriell verfügbaren, polymeren Hilfsstoff in technologisch einfacher Weise zu peroralen Retardarzneiformen zu verarbeiten.
Erfindungsgemäß wird ein bioabbaubarer polymerer Hilfsstoff speziell ein Stärkehydrolysenprodukt (weiterhin als SHP bezeichnet) verwendet.
Erfindungsgemäß wird der Wirkstoff in das bioabbaubare SHP eingebettet. Das erfolgt durch homogenes Mischen des Wirkstoffes oder der Wirkstoffe mit dem SHP und anschließender Direktverpressung bei einem für die einzelnen Wirkstoffe optimalen Preßdruck.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, das SHP in granulierter Form zusammen mit den Wirkstoffen bzw. granulierte Wirkstoff-SHP-
Mischungen zu verpressen. ,
Entsprechend den physikalisch-chemischen Eigenschaften des Wirkstoffes können die Mengenanteile Wirkstoff :SHP in weiten Grenzen variiert werden.
Bewährt hat sich ein Zusatz von Fließregulierungs-, Schmier- und Formentrennmittel, die neben ihrer Funktion als FST-Komplex zu einer Hydrophobisierung der Oberfläche der Arzneiformen führen und somit die Benetzbarkeit und die Diffusionsverhältnisse dieser Arzneiformen verändern.
Nach oraler Applikation werden beim Kontakt mit den Verdauungssäften von den Tabletten viskose Gelbarrieren ausgebildet, die die Liberation des Wirkstoffes steuern.
Die Wirkstofffreisetzung wird durch die Diffusion und den enzymatischen Abbau der viskosen Gelbarriere determiniert. Durch den jeweiligen eingesetzten Mengenanteil des verdaulichen, hydrophilen Gelbildners SHP im Verhältnis zum Arzneistoff kann der Freisetzungsgrad des Wirkstoffes bzw. der Wirkstoffe variiert werden.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung soll nachstehend an 3 Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Ausführungsbeispiel 1
In einem Mischer werden der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe mit SHP im Verhältnis 1:1 bis 1:1000 homogen vermischt. Nach der Homogenisierung derWirkstoff-SHP-Mischung und eventuellem Zusatz eines Fließ-und Schmiermittels wird diese dann mit Hilfe einer Tablettenpresse bei einem für die Wirkstoffe optimalen Preßdruck direkt verpreßt.
Ausführungsbeispiel 2
In einem WSG werden der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe mit SHP im Verhältnis 1:1 bis 1:1000 homogen vermischt und mit einer geeigneten Granulierflüssigkeit granuliert.
Das Granulat wird anschließend nach Zusatz eines Fließ-und Schmiermittels nach bekannter Art und Weise zu Tabletten verpreßt.
Ausführungsbeispiel 3
Das SHP wird im WSG mit Hilfe einer geeigneten Granulierflüssigkeit granuliert.
In einem Mischer werden anschließend der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe mit dem granulierten SHP vermischt und nach eventuellem Zusatz eines Fließ- und Schmiermittels nach bekannter Art und Weise zu Tabletten verpreßt.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    1. Verfahren zur Herstellung peroraler Arzneiformen mit verzögerter Wirkstofffreisetzung, gekennzeichnet dadurch, daß der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe in einen hydrophilen, polymeren, verdaulichen Gelbildner, der ein Stärkehydrolysenprodukt darstellt, eingebettet wird bzw. werden und diese Mischung direkt tablettiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß sowohl der Hilfsstoff SHP für sich allein oder nach vorheriger Mischung mit dem Wirkstoff bzw. den Wirkstoffen granuliert und anschließend verpreßt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Mengenanteile Wirkstoff: SHP 1:1 bis 1:1000 betragen.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß man 1 bis 3% Fließregulierungs-, Schmier- und Formentrennmittel zusetzt.
DD27773085A 1985-06-25 1985-06-25 Verfahren zur herstellung peroaler arzneiformen mit verzoegerter wirkstoffreisetzung DD238528A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1086691A1 (de) * 1998-03-14 2001-03-28 findusFit Sportdiätetika GmbH Lutschtablette für die Kohlenhydratversorgung mit Langzeitwirkung
EP1153960A1 (de) * 2000-05-09 2001-11-14 Roquette FrÀ¨res Verfahren zur Herstellung von Formkörper aus Stärkehydrolysaten mit niedrigem DE und/oder mit diesen Stärkehydrolysaten beschichtet

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Expiry date: 20050626