DD228295A1

DD228295A1 - Halbfluessiger konsistenter schmierstoff fuer schneckengetriebe, bestaendig gegen ionisierende strahlung

Info

Publication number: DD228295A1
Application number: DD25376183A
Authority: DD
Inventors: Erich Roeckert; Siegfried Bergmann; Heinz Gadiel; Gerhard Pokladek; Hans Fehling; Wolfgang Koch
Original assignee: Petrolchemisches Kombinat
Priority date: 1983-08-08
Filing date: 1983-08-08
Publication date: 1985-10-09
Also published as: DD228295B1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen halbfluessigen konsistenten Schmierstoff fuer Schneckengetriebe, bestaendig gegen ionisierende Strahlung, der zur Schmierung von Stelltrieben fuer Armaturen der Reibpaarung Stahl/Bronze in Kernkraftwerksanlagen eingesetzt wird. Erfindungsgemaess besteht der Schmierstoff aus 93 bis 88% Polyetheralkohol und Dialkylphthalat im Verhaeltnis 17 bis 18 zu 1, 1,5 bis 2,5% Diisocyanatodiphenylmethan, 2,5 bis 4,5% Aminobenzen im Gemisch mit Alkylaminen im Verhaeltnis 1 zu 8 bis 9, 2,5 bis 3,5% Korrosionsinhibitor und 0,5 bis 1,5% Di-tert.-butyl-p-cresol.

Description

27. VII. 1983

Titel der Erfindung

Halbflüssiger konsistenter Schmierstoff für Schneckengetriebe, beständig gegen ionisierende Strahlung 5

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft einen halbflüssigen konsistenten Schmierstoff für Schneckengetriebe, beständig gegen ionisierende Strahlung, der die Schmierung von Stelltrieben für Armaturen der Reibpaarung Bronze/Stahl in Kernkraftwerksanlagen gewährleistet.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt, daß Pließfette für die Schmierung von Schneckengetrieben bei hohen Temperaturen und gleichzeitiger Strahlenbelastung besonderen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Pließfette auf Basis Seifeneindicker werden unter Strahleneinwirkung zerstört, wodurch die Konsistenz von halbflüssig-fließfähig in flüssig übergeht und der Schmierstoff als leckage ausfließt. Schneller Verschleiß und völlige Zerstörung der Kraftübertragungselemente im Getriebe sind die Polge. Dies stellt insbesondere in Kernkraftwerksanlagen ein Sicherheitsrisiko dar. Eindicker vom Typ Bentonite und Aerosil weisen zwar eine Strahlenbeständigkeit, wirken aber abrasiv und neigen zur Korrosion. Aus DE-AS 12 34 347 ist bekannt, daß Polymere unter Einwirkung von energiereichen Strahlen zur Polyme-

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risation neigen, was einen Viskositätsanstieg zur Folge hat· Verschiedene synthetische Öle, wie Silicone, Ester und Polyalkylenoxide, sind den Kohlenwasserstoffen hinsichtlich der Strahlenfestigkeit unterlegen und werden zu dick oder sogar fest, wenn sie energiereicher Strahlung in verhältnismäßig kleinen Dosen ausgesetzt werden. Einige Öle, ζ. B. die Ester werden infolge eines Abbaues stark sauer.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, halbflüssige 'konsistente Schmierstoffe für Schneckengetriebe, beständig gegen ionisierende Strahlung zu schaffen, die mit großer Zuverlässigkeit in Kernkraftwerksanlagen einsetzbar sind und technologisch einfach sowie kostengünstig hergestellt werden können.

Aufgabe der Erfindung

'''Aufgabe der Erfindung ist es, halbflüssige konsistente Schmierstoffe für Schneckengetriebe, beständig gegen ionisierende Strahlung zu schaffen, der die Schmierung von Stelltrieben für Armaturen der Reibpaarung Bronze/Stahl im Temperaturbereich von -20 C bis +100 G, kurzzeitig bis 150 ⁰G bei einer Strahlenbelastung bis zu 3,87 · 10^Ckg Gammastrahlung zuverlässig über mindestens 40000 Lastspiele unter den-Bedingungen des Kernkraftwerksbetriebes gewährleistet.

Merkmale der Erfindung

Überraschend wurde gefunden, daß gegen ionisierende Strahlung beständige halbflüssige konsistente Schmierstoffe für Schneckengetriebe erhalten v/erden, wenn eine Basisflüssigkeit aus einem Gemisch von Polyetheralkohol und Dialkylphthalat im Verhältnis 17 zu 1 bis 18 zu 1 mit einem Ein-

dicker auf Polyharnstoffbasis, der aus 4,4^r-Düsocyanatodiphenylmethan und Aminobenzen sowie Monoalkylamin im Verhältnis Aminobenzen zu Alkylamin 1 zu 8 bis 1 zu 9 besteht, auf die gewünschte Konsistenz eingedickt wird. Durch das Zusammenwirken der Basisflüssigkeit mit dem Eindicker wird erreicht, daß bei extremer Belastung hinsichtlich der Kraftübertragung im Bereich hoher Temperaturen keine Verfestigung der Schmierkomposition eintritt und ein Freigraben der Schnecke ausgeschlossen wird. Die erfindungsgemäßen Schmierstoffe bestehen aus

93 bis 88 Ma.-% Polyetheralkohol der Viskosität bei 25 ⁰C von 200 bis 400 m Pa-s und Dialkylphthalat, mit 3 bis 25 C-Atomen im Alkylrest, bei einem Verhältnis der Komponenten von 17 bis 18 zu 1,

1,5 bis 2,5 Ma.-% 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, 2,5 bis 4,5 Ma.-% Aminobenzen im Gemisch mit primären

aliphatischen Monoalkylaminen der Kettenlänge C- bis Cpp- bei einem Verhältnis von Aminobenzen zu Alkylamin von 1 zu 8 bis 9, 2,5 bis 3,5 Ma.-/S eines Korrosionsinhibitors auf Basis

Ba riumsulf ona t,

0,5 bis 1,5 Ma.-% Di-tert-butyl-p-cresol und werden in bekannter Weise in situ hergestellt. 25

Beispiel

In einem Rührgefäß werden 860 kg eines Polyetheralkohols,

ο V₁-Q = 100 mm /s und 50 kg eines Dialkylphthalates, Vp₀ = 35 m Pa-s vorgelegt.

Unter Rühren werden 3,5 kg Aminobenzen und 30 kg eines Gemisches primärer Alkylamine der Kettenlänge C.g bis C.q hinzugefügt. Das Gemisch wird auf 60 ⁰C erhitzt und es werden 18,9 kg 4,4*-Diisocyanatodiphenylmethan hinzugefügt.

Uach 30 Minuten Rühren werden 30 kg eines Korrosionsinhi-

bitors auf Basis Bariumsulfonat und 10 kg di-tert-butylp-cresol untergerührt.

Each dem Erkalten wird das Produkt mittels Kolloidmühle egalisiert. Bs resultiert ein weißer, halbflüssiger konsistenter Schmierstoff, der folgende Kenndaten aufweist;

— 1 Ruhepenetration: 456 mm Tropfpunkt: 120 ⁰G

Die Kenndaten der scheinbaren Viskosität sind in der Tabelle angegeben.

Tabelle

Viskositäten des erfindungsgemäßen halbflUssigen konsistenten Schmierstoffes vor und nach Strahlenbelastung (3,87 · lO^¹

Scheinbare Viskosität

D « 300 s D

— 1

10V¹

D => 10V¹

Produkt vor Bestrahlung

20	°0	50	⁰O	70	⁰C
0	,7	o,	55	o,	58
0	,5	o,	34	o,	38
0	,2.3	0,	13	o,	24

Produkt nach Bestrahlung

20 ⁰G

50 ⁰G

0,73

0,5

0,23

0,53 0,33 0,13

70 ⁰G

0,5

0,33

0,22

Die Meßwerte belegen die hohe Konsistenzstabilität des erfindungsgemäßen Produktes unter Strahlenbelastung.

Claims

Erfindungsanspruch

Halbflüssiger konsistenter Schmierstoff für Schneckengetriebe, beständig gegen ionisierende Strahlung, gekennzeichnet dadurch, daß er aus

93 bis 88 Ma.-SS Polyetheralkohol der Viskosität bei 25 ⁰G von 200 bis 400 m Pa-s und Dialkylphthalat, mit 3 bis 25 C-Atomen im Alkylrest, bei einem Verhältnis der Komponenten von 17 bis 18 zu 1,

1,5 bis 2,5 Ha.-% 4_J4^t-Biisocyanatodiphenylmethan, 2,5 bis 4,5 Ha.-% Aminobenzen im Gemisch mit primären

aliphatischen Monoalkylaminen der Kettenlänge G. bis Ope bei einem Verhältnis von Aminobenzen zu Alkylamin von 1 zu 8 bis 9, 2,5 bis 3»5 Ma.-% eines Korrosionsinhibitors auf Basis

Bariumsolfonat,

0,5 bis 1,5 Ma.-% Di-tert-butyl-p-cresol besteht.