DD216159A1

DD216159A1 - Mittel zur beeinflussung des pflanzenwachstums und der pflanzenentwicklung

Info

Publication number: DD216159A1
Application number: DD25228783A
Authority: DD
Inventors: Hans-Juergen Michel; Holger Neef; Ralf Kleiner; Sieghard Lang; Hartmut Wozniak; Christian Stark; Hannelore Roth; Guenther Franke; Manfred Oertel; Klaus Jasche; Hermann Thieme
Original assignee: Michel Hans Juergen; Holger Neef; Ralf Kleiner; Sieghard Lang; Hartmut Wozniak; Christian Stark; Hannelore Roth; Guenther Franke; Manfred Oertel; Klaus Jasche; Hermann Thieme
Priority date: 1983-06-23
Filing date: 1983-06-23
Publication date: 1984-12-05

Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse, insbesondere zur Erhoehung der Toleranz gegenueber Stressbedingungen. Die erfindungsgemaessen Mittel enthalten als Wirkstoffe Verbindungen der allgemeinen Formel R-O-CH tief 2-CH tief 2-O R tief 1.

Description

Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums und der Pflanzenentwicklumj

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Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft neue Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums und der Pflanzenentwicklung, insbesondere der Toleranz gegenüber Streßbedingungen. .-'-.-

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen ,. ' .

Es ist bekannt, daß artifizielle Regulatoren des pflanzlichen Stoffwechsels und des Wachstums an den verschiedenen Rezeptoren angreifen können und in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der Pflanze, von' der Konzentration und von der Zubereitungsform des Wirkstoffes unterschiedliche Reaktionen auslösen. Daraus ergeben sich sehr mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten. Man kann auf diese Weise die Prozesse der Keimung gezielt fördern oder hemmen., Neben generellen morphologischen Veränderungen der Pflanze sind das Längen- und Dickenwachstum zu steuern.

Des weiteren kann die vegetative und generative Knospenbildung sowie der

Blühprozeß beeinflußt werden. Nicht unwesentlich sind Applikationen von Wachstums- und Stoffwechselregulatoren, die die Transport- und Lagereigenschaften günstig beeinflussen sowie die Persistenz beziehungsweise Toleranz gegenüber biologischen und abiotischen Faktoren erhöhen.

So ist beispielsweise'bekannt, daß die Applikation von Gibberellinsäure als natürliches Phytohormon neben anderen bereits beschriebenen phytohormonalen Effekten auch zur Erhöhung der Salztoleranz von Pflanzen beiträgt. (M. Bakr Ahmed u. Mitarb., Beitr. trop. subtrop. Landwirtsdh. Tropenveterinärmed. 8 (197o) , 229; 3.3. Chandri u.B.A. Rajput, Pakistan 3. Sei. industr Res. 9 (1966), 260)

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·' . . ' . '" - 2 - · ' ' .

Ein ähnlicher Effekt wurde auch für CCC (H.EL-Dämatry et... al., Agrochimiges 8 (1964), 129) gefunden. Allerdings scheint dieser Effekt nicht manifest zu sein (F. Lanza u. M. Onofrii. Sementi Elettu^ Milane.1£ (1967), 314; T. El-Kobbra et. al., a* Soil Sei. United Arab. Repübl. 10 (1970), 249). Aus US-PS 3 357 130 und US-PS 3 357 132 sind eine Reihe von Verbindungen unterschiedlicher Struktur bekannt, die zu einer erhöhten Salztoleranz von Kulturpflanzen beitragen.

Die bekannten Mittel weisen jedoch in ihrer Anwendung eine Reihe von Nachteilen auf wie eingeschränkte Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, unzureichende Wirkung, komplizierte Synthese und sind dadurch in ihrer zielgerichteten Anwendung als unökonomisch einzuschätzen.

Ziel der Erfindung ,

Ziel der Erfindung ist es, Mittel zur Erhöhung der Toleranz von Kulturpflanzen gegenüber Streßbedingungen, insbesondere Bodenversalzung, vorzuschlagen, welche die Mangel und Nachteile der bekannten Mittel nicht aufweisen .

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde» in ihrer Anwendung sicherer wirkende Mittel zu finden, die sich ökonomisch günstiger herstellen lassen.

Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten heben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der" allgemeinen Formel

RO-CH₂-CH₂- 0 R₁ bzw. deren Säureadditionsprodukte. Hierin bedeuten

R= _R ²^^N - : R²^C=N - : R₁O-CH₂-O-N=CH J (CH₂J_n-CH=N-

R. = Wasserstoff. Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, OCR., aber auch Borsäurederivate Die Alkyl- bzw. Arylreste können ggf. auch substituiert sein,

Ry und R, stehen unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl-, Aryl-,

Aralkyl- oder CCl-CH(OH)-, wobei die Alkyl- und Arylgruppen ggf. auch substituiert sein können,

— 3 — ' ' '

' . ; ^x · . ' ' .'. ^ · '

R bedeutet Alkyl, Aryl- oder Aralkyl-r, wobei die Alkyl- und Arylgruppen ggf. auch substituiert sein können,

und η Werte zwischen 1 und 6 annehmen kann .

Die erfindungsgemäßen Mittel können in Kombination mit Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und/oder Agrochemikalien angewandt werden

Ausführungsbeispiele

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern ohne sie einzuschränken. Die auf ihre erfindungsgemäße Wirkung hin überprüften Substanzen einschließlich ihre physikalischen Daten sind in Tabelle 1 aufgeführt, Als Vergleichssubstanz diente Gibberelinsäure (GS) .

Tabelle 1

Wirkstoff Struktur -- Kp ('C)

1 HO - Cl-L - CH 0 - N = CH - CH, Kp 67-68

2 HO-CH₂-CH₂-O-NH₂ , Kp₁ 61-62

Beispiel 1 ' , .

Erhöhung der Salztoleranz bei Weizen - _;

Zur Prüfung der Erhöhung der Toleranz der Pflanzen gegenüber versalztem Boden wurde Weizensaatgut (Triticum aestivum) der Sorte "Hatri" mit den in Tabelle 1 aufgeführten Substanzen behandelt und in Sand mit 0,2 % NaCl-Zusatz im Klimaraum bei 20 °C kultiviert. Die Auswertung erfolgte nach 9 Tagen. Als Kriterium der Auswertung dienten Sämlingsanzahl, mittlere Sproßlänge, Sproß- und Wurzeltrockenmasse.

Tabelle 2

Auflauf der Sämlinge, Sproßlänge, Sproß- und Wurzel trockenmasse Weizen (Relativwerte, Kontrolle = 100 %)

Aufwand- Sämlingsmenge anzahl (ppm)

Kontrolle

(HO behandelt) 100

GS ^: 250 100

62,5 104

125 105

, 250 107

500 108

100

GS 250

· 62,5

/ ' ' \ 125 '

250

500

1000

signifikante Unterschiede gegenüber Kontrolle

Sproß länge (mm)	Trockenmasse Sproß Wurzel (g) (g)	100
100	100	141,8
141⁺⁺	123.7⁺	126⁺⁺ 133⁺⁺
162⁺⁺⁺ 126 '	124⁺⁺ 113	133⁺⁺
104	107	135⁺⁺
111	107	136⁺⁺
90	99

114	112
108	114
IU⁺	116*
112⁺	125⁺
107	12O⁺
119⁺⁺	_+

- ' - . - 5 - , .. ' ' . ', Beispiel 2 Erhöhung der Salztoleranz bei Gerste

Mit Sömmergerstensaätgut der Sorte "Mirena" wurde analog Beispiel 1 verfahren. Als Kriterium der Auswertung dienten mittlere Auflaufdauer, mittlere Sproßlänge, Sproß- und Wurzeltrockenmasse.

Tabelle 3

Mittlere Auflauf dauer , Sproßlänge, Sproß- und Wurzeltrockenmasse Gerste (Relativwerte, Kontrolle - 100 %)

	. ι '	Aufwand^- menge (ppm)	Auflauf- dauer (d)	Sproß länge (mm)	Trockenmasse Sproß Wurzel Cg) (g)	100
Kontrolle						. 96
(H₂O behandelt)			100	100	100	96
GS	250	91	329⁺⁺⁺	' 197⁺⁺⁺	98
1	62 ,5	101	91	89	99
	125	97	108	, 105	105
250	101	103	100	99
500	99	159⁺⁺⁺	123⁺⁺
1000	99	13I ⁺	118⁺

Claims

• - 6..- : ;. . ' . ; . Erfindungsanspruch - " . -

1. Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse, insbesondere der Erhöhung der Toleranz von Nutzpflanzen gegenüber Streßbedingungen wie Versalzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff mindestens eine Verbin dung der allgemeinen Formel

bzw. deren Säureädditionsprodukte enthalten, in der R für

N- ; C=N- oder R,O-CH -CH -0-N=CH-(CH ) -CH=N-

^R3 ^R3

ι ·.

steht,

R = Wasserstoff, Alkyl-, Aryl-; Aralkyl-, OCR., wobei die Alkyl- bzw. Arylgruppen ggf. substituiert Sein können, aber auch Borsäurederivate verkörpert,

R und R Unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl-, Aryl-,

Aralkyl- oder CCl CH(OH)-, wobei die Alkyl- bzw. Arylgruppen

«J * ,

ggf'.'auch substituiert sein können, steht,

R Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen repräsentiert, wobei die Alkyl- und Arylgruppen ggf . auch substituiert sein können,

und η Werte zwischen 1 und 6 annehmen kann.
2. Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Kombination mit Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und/oder Agrochemikalien zur Anwendung kommen.