DD259123A1 - Mittel zur erhoehung der toleranz von nutzpflanzen gegenueber stressbedingungen - Google Patents

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DD259123A1
DD259123A1 DD25228883A DD25228883A DD259123A1 DD 259123 A1 DD259123 A1 DD 259123A1 DD 25228883 A DD25228883 A DD 25228883A DD 25228883 A DD25228883 A DD 25228883A DD 259123 A1 DD259123 A1 DD 259123A1
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alkyl
tolerance
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aralkyl
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Hans-Juergen Michel
Holger Neef
Ralf Kleiner
Guenther Schwarz
Christian-Rainer Wenzel
Hannelore Roth
Christian Stark
Guenther Franke
Klaus Jasche
Hermann Thieme
Manfred Oertel
Original Assignee
Michel Hans Juergen
Holger Neef
Ralf Kleiner
Guenther Schwarz
Wenzel Christian Rainer
Hannelore Roth
Christian Stark
Guenther Franke
Klaus Jasche
Hermann Thieme
Manfred Oertel
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Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse, insbesondere zur Erhoehung der Toleranz gegenueber Stressbedingungen. Als Wirkstoffe enthalten sie Verbindungen der allgemeinen Formel I oder II neben ueblichen Hilfs- und Traegerstoffen. Formeln I und II

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft neue Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums und der Pflanzenentwicklung, insbesondere der Toleranz gegenüber Streßbedingungen.
' Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß artifizielle Regulatoren des pflanzlichen Stoffwechsels und des Wachstums an den verschiedenen Rezeptoren angreifen können und in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der Pflanze von der Konzentration und von der Zubereitungsform des Wirkstoffes unterschiedliche Reaktionen auslösen. Daraus ergeben sich sehr mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten.
Man kann auf diese Weise die Prozesse der Keimung gezielt fördern oder hemmen. Neben generellen morphologischen Veränderungen der Pflanze sind das Längen- und Dickenwachstum zu steuern.
Des weiteren kann die vegetative und generative Knospen bildung sowie der Blühprozeß beeinflußt werden. Nicht unwesentlich sind Applikationen von Wachstums- und Stoffwechselregulatoren, die die Transport- und Lagereigenschaften günstig beeinflussen sowie die Persistenz beziehungsweise Toleranz gegenüber biologischen und abiotischen Faktoren erhöhen.
So ist beispielsweise bekannt, daß die Applikation von Gibberellinsäure als natürliches Phytohormon neben anderen bereits beschriebenen phytohormo'nalen Effekten auch zur Erhöhung der Salztoleranz von Pflanzen beiträgt. (M. Bakr Ahmed u. Mitarb., Beitr. trop. subtrop. Landwirtsch.Trdpenveterinärmed. 8 [1970], 229; J.J.Chandri u. B. A. Rajput, Pakistan J. Sei. industr. Res. 9
Ein ähnlicher Effekt wurde auch für CCC (H. EL-Damatry et. al., Agrochimiges8 [1964], 129) gefunden. Allerdings scheint dieser Effekt nicht manifest zu sein (F. Lanza u. M. Onofrii, Sementi Elettu, Milano 13 [1967], 314; T. Ei-Kobbra et. al., J. Soil Sei. United Arab. Republ. 10 [1970], 249).
Aus US-PS 3.357.130 und US-PS 3.357.132 sind eine Reihe von Verbindungen unterschiedlicher Struktur bekannt, die zu einer erhöhten Salztoleranz von Kulturpflanzen beitragen.
Die bekannten Mittel weisen jedoch in ihrer Anwendung eine Reihe von Nachteilen auf wie eingeschränkte Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, unzureichende Wirkung, komplizierte Synthese und sind dadurch in ihrer zielgerichteten Anwendung als unökonomisch einzuschätzen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, Mittel zur Erhöhung der Toleranz von Kulturpflanzen gegenüber Streßbedingungen, insbesondere Bodenversalzung, vorzuschlagen, welche die Mängel und Nachteile der bekannten Mittel nicht aufweisen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in ihrer Anwendung sicherer wirkende Mittel zu finden, die sich ökonomisch günstiger herstellen lassen.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I oder Il
RONHC CT '
^yR ι
R1(CH2JnNHOR2 Il
bzw. deren Säureadditionsprodukte. In Formel I bedeuten
R = Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Aralkyl und R"00C(CH2)n-wobei R" Alkyl- oder Arylgruppen bedeutet, die durch Halogen,
Hydroxy-, Amino- SO3H oder SO2NH2 substituiert sein können und η Werte zwischen 1 und 4 annehmen kann, R' = Alkyl, Aralkyl und Arylgruppen repräsentiert, wobei die letzteren ggf. auch substituiert sein können, und χ und y unabhängig voneinander Sauerstoff oder Schwefel
In Formel Il steht für Ri = Hydroxyl, Alkoxy, Aroxy, Aralkoxy, NH2, Halogen oder SO3H, wobei die Alkoxy-bzw. Aroxyreste ggf. auch substituiert sein
können R2 = OCR' mit R' = Alkyl, Aryl oder Aralkyl, wobei die Alkyl — bzw. Arylresteggf. auch substituiert sein können und η Werte
zwischen 1 und 5 annehmen kann. '
Die erfindungsgemäßen Mittel besitzen wachstumsregulatorische Eigenschaften mit weiteren Vorzügen hinsichtlich Anwendungs-und Wirkungsbreite.
In Abhängigkeit von Dosis, Anwendungszeit und Applikationsort werden verschiedenartige Prozesse in der Praxis bedeutungsvoll beeinflußt, wie z.B. Veränderung der Wuchsform, Regulierung der Blütenbildung, des Fruchtansatzes und des Fruchtfalles, der Toleranz gegenüber Streßbedingungen. Insbesondere bei der Salztoleranz werden bessere Wirkungen gegenüber bekannten Mitteln erzielt.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel erfolgt zweckmäßigerweise in den für Mittel zur biologischen Prozeßsteuerung üblichen Zubereitungen bzw. Ausbringungsformen, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Konzentraten, die unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdünnungsmitteln zumeist unter Zugabe oberflächenaktiver Stoffe und anderer Formulierungsmittel bereitet und zur Anwendung mit Wasser verdünnt werden können. Die Anwendungsformen richten sich nach dem Verwendungszweck. Sie haben auf jedem Fall eine feine Verteilung der wirksamen Substanzen zu gewährleisten. Die Herstellung erfolgt in an sich bekannter Weise durch Misch- und Mahlverfahren.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch in Kombination mit Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und/oder Agrochemikalien angewandt werden.
Ausführungsbeispiele
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern ohne sie einzuschränken. Die auf ihre erfindungsgemäße Wirkung hin überprüften Substanzen einschließlich ihre physikalischen Daten sind in Tabelle 1 aufgeführt. Als Vergleichssubstanz diente Gibberelinsäure (GS).
Tabelle 1
Wirkstoff Struktur Fp bzw. K„ (0C)
1 HONHCOOC2H6 Kp0,2 =115-120
2 HOCH2CH2NHOH HOOC-COOH Fp = 121-122
Beispiel 1
Erhöhung der Salztoleranz bei Getreide
Zur Prüfung der Erhöhung der Toleranz der Pflanzen gegenüber versalztem boden wurde Weizensaatgut (Triticum aestivum) der Sorte „Hatri" mit den in Tabelle 1 aufgeführten Substanzen behandelt und in Sand mit 0,2% NaCI-Zusatz im Klimaraum bei 200C kultiviert.
Die Auswertung erfolgte nach 9 Tagen. Als Kriterium der Auswertung dienten Sämlingsanzahl, mittlere Sproßlänge, Sproß- und Wurzelmasse (eingesetzte Karyopsen: 4 χ 20).
Tabelle 2
Aufwand Sämlings Sproß Trockenmasse Wurzel
menge anzahl länge Sproß (g)
(ppm) (mm) (g)
Kontrolle 100
(H2O behandelt) 100 100 100 130
GS 250 95 166 116 124
1 62,5 105 88 97 117
125 104 68 88 133
250 107 69 93 139
500 111 60 88 133
1000 102 99 100 107
2 62,5 84 . 118 100 104
125 81 97 89 98
250 86 105 96 111
500 80 101 92 118
1000 93 100 94

Claims (1)

1. Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse, insbesondere zur Erhöhung der Toleranz von Nutzpflanzen gegenüber Streßbedingungen/wie z. B. Versalzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben üblichen Hilfs- und TrägerstoffeYi als Wirkstoff mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I oder Il
R1(CH2JnNHOR2 Il
bzw. deren Säureadditionsprodukte enthalten, wobei in Formel I R für Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Aralkyl oder R"OOC(CH2)n- mit R" gleich Alkyl und Aryl steht, wobei die Alkyl- und Arylgruppen durch Halogen, Hydroxy-, Amino-, SO3H und SO2NH2 substituiert sein können und η Werte von 1 bis 4 annehmen kann,
R' für Alkyl, Aralkyl und Aryl steht, wobei die Arylreste ggf. auch substituiert sein können, χ und y unabhängig voneinander Sauerstoff bzw. Schwefel repräsentieren und in Formel Il R1 für OH, Alkoxy, Aroxy, Aralkoxy, NH2, Halogen, SO3H steht, wobei die Aroxy- und Alkoxyreste ggf. auch substituiert sein können,
R2 = H, Alkyl, Aryl, Aralkyl oder OCR' mit R' = H, Alkyl, Aryl und Aralkyl bedeutet, wobei die Alkyl — bzw. Arylreste ggf. auch substituiert sein können und η Werte zwischen 1 und 5 annehmen kann. 2. Mittel zur Steuerung pflanzlicher Wachstums- und Entwicklungsprozesse nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Kombination mit Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln und/oder Agrochemikalien zur Anwendung kommen.
DD25228883A 1983-06-23 1983-06-23 Mittel zur erhoehung der toleranz von nutzpflanzen gegenueber stressbedingungen DD259123A1 (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1991007381A1 (en) * 1989-11-14 1991-05-30 Vsesojuzny Nauchno-Issledovatelsky Institut Khimicheskikh Sredstv Zaschity Rasteny Carbamoyl derivatives of alkanolamines and antistress-type means for plant growth regulation based thereon
WO1996014749A1 (en) * 1994-11-15 1996-05-23 Ab Tall (Holdings) Pty. Ltd. Osmolyte regulator
WO1996023413A1 (en) * 1995-02-02 1996-08-08 Ab Tall (Holdings) Pty. Ltd. Osmolyte regulator

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