DD200566A1 - Verfahren zur gewinnung von perrhenatverbindungen aus waessrigen loesungen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Perrheniumverbindungen aus waeszrigen Loesungen mit insbesondere hoeheren Konzentrationen an Molybdat-, Wolframat- sowie anderen Metallionen mittels Ionenaustausch. Ziel der Erfindung ist es, die den bekannten Verfahren anhaftenden Maengel zu beseitigen und ein einfaches, wirtschaftlich guenstiges Verfahren zu entwickeln. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ionenaustauschverfahren bereitzustellen, das die ReO&ind4!-Abtrennung aus Loesungen mit hoher Sorptionsselektivitaet gewaehrleistet, das die ReO&ind4!- Elution vereinfacht, so dasz Perchlorsaeure- und Thiocyanatloesungen vermeidbar sind, das Eluate mit hoher Perrheniumsaeurekonzentration und -reinheit zur Verfuegung stellt, aus denen beliebige Perrheniumsalze, bevorzugt NH&ind4!ReO&ind4!, mittels Kristallisation gewonnen werden koennen. Erfindungsgemaesz wird die Aufgabe dadurch geloest, indem als Ionenaustauscher ein schwach basisches Polymerisationsharz, vorzugsweise ein Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisat mit sekundaeren oder tertiaeren Aminen verwendet wird und die Eluierung des Rheniums als Perrheniumsaeure vorzugsweise in Form einer Umlaufeluierung mit zwischengeschalteter Saeuredestillation erfolgt, wobei die gewuenschte Konzentration der Umlaufsaeuren ueber die Destillationstemperatur eingestellt wird.

Description

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Verfahren zur Gewinnung von Perrhenatverbindungen aus wäßrigen Lösungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von reinen Perrhenatverbindungen aus wäßrigen Lösungen mit insbesondere höherer Konzentration an Molybdat-, Wolframatsowie anderen Metallionen mittels Ionenaustausch.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, Rhenium aus Produktionslösungen mit Hilfe von Ionenaustauschverfahren zu gewinnen. So offenbart die USA-Patentschrift 2 876 065 die Re-Abtrennung aus Lösungen mit stark basischen Ionenaustauscherharzen. Stark basische Ionenaustauscher enthalten für den Re-Austausch geeignete quaternäre Alkylaminoniumgruppen (- ITRo; R = - OHo; - CH2- CH3; - CH2 - CH2 - OH U. ä. ).
Im Kontakt mit der Re-Lösung erfolgt die Adsorption des Perrhenations durch den Anionenaustauscher. Weitere in der Lösung vorhandene Anionen werden z. T, vom Ionenaustauscher ebenfalls adsorbiert. Die Patentschrift sieht z. B. die Entfernung von Molybdationen durch Waschen des Harzes mit alkalischer Lösung vor. Für die Eluierung von Perrhenationen werden Salz-, Salpeter- und Schwefelsäure erwähnt. Bevorzugtes Eluiennittel ist Perchlqrsäure".
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In der USA-Patentschrift 2 945 743 werden ebenfalls stark basische Ionenaustauscher für die Verarbeitung von ReLösungen beschrieben. Im Unterschied zur Patentschrift 2 876 065 erfolgt die Perrhenatsorption aus alkalischer Lösung» Auf diese Weise wird die Mitsorption von Molybdationen vermindert. Für die Perrhenatelution kommt ebenfalls Perchlorsäure zur Anwendung. Aus dem Perchlorsäureeluat wird Re-Sulfid (Re2Sy) mittels Schwefelwasserstoffgas ausgefällt. In Gegenwart von NH*OH und Oxydationsmittel, wie H2O2, HUOo oder O2 erfolgt unter Druck die Umsetzung des Sulfids zum Perrhenat, das nach dem Eindampfen der Lösung als Ammoniumperrhenat (OT7]ReO/) auskristallisiert. Weitere Anwendungsfälle zur Rheniumabtrennung mit stark basischen Ionenaustauschern sind in den US-Patentschriften 35 58 268, 38 55 385, den SU Patentschriften 163 359, 193 724 und den OS 28 36 641 und 28 36 632 beschrieben. Die aufgeführten bekannten Verfahren zur Re-Gewinnung aus wäßrigen Lösungen mit stark basischen Ionenaustauscherharzen sind durch eine relativ feste Bindung des Perrhenations an dem Ionenaustauscher gekennzeichnet, Eluiermittel wie HCl, HETOo und H3SO4 erfordern den Einsatz von großen Säurevolumina, die im Ergebnis nur kleine Re-Gehalte aufweisen. So benötigten BARYSTTIKOVA und BIBIKOVA /Z. priklad. chim., Leningrad 47 (1974) 11, S. 2549 - 2551/ für die stark basischen Austauscher AM und AV 27 bei der Re-Elution mit 4 Ή HNO^ 250 ml Säure/g beladenes Harz. Lediglich die Anwendung von Perchlorsäure- oder Thiocyanatlösungen ermöglichen die Re-Anreicherung im Eluat von 3-12 g/l. Dabei wird jedoch Perchlorsäure z. T. irreversibel an den Ionenaustauscher gebunden und verringert so die Re-Aufnahme im folgenden Sorptionsprozeß. Außerdem ist Perchlorsäure kostenaufwendig und im Hinblick auf die Prozeßsicherheit kein gefahrloses Medium, zumal für die Re-Gewinnung aus ρerchlorsäuren Eluaten mehrere Verfahrensschritte erforderlich sind. .Bei der Anwendung von Thio-
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cyanatlösungen entstehen neben der möglichen irreversiblen Bindung an den Ionenaustauscher hohe Aufwendungen für die Thiocyanatentfernung aus dem Abwasser. Die Anwendung von Hydrazinchloridlösung für die Re-Elution vom stark basischen Ionenaustauscher erfordert für die Aufarbeitung des Eluats die Re-Extraktion mit Tributylphosphat, d. h. ein zweiter kompletter Gewinnungsprozeß ist notwendig. Damit erhöht sich der verfahrenstechnische Aufwand erheblich'.
Die UdSSR-Patentschrift 196 326 schlägt vor, den Re-Inhalt schwach alkalischer Lösungen vor dem Ionenaustauschprozeß mit Methylviolett auszufällen und anschließend den Niederschlag mit Kationen- und Anionenaustauscherharz zu verarbeiten. Dabei wird das Perrhenat vom Anionenaustauscher und das Methylviolett vom Kationenaustauscher gebunden. Die in der Patentschrift konzipierte Technologie ist im Hinblick auf die Zahl der Prozeßstufen und die erforderlichen apparativen Ausrüstungen als aufwendig zu beurteilen.
Die DDR-Patentschrift 67 108 beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Perrhenat mittels Aktivkohle oder schwach basischen Aminkondensationsharz. Aktivkohle oder Aminkondensationsharze erfordern für die Perrhenatelution starke Basen. Die dabei anfallenden Alkaliperrhenate sind über weitere Arbeitsstufen in alkalifreie Re-Verbindungen, bevorzugt NILReO* oder Re-Metall zu verarbeiten. Bekannt sind die Reduktion der Alkaliperrhenate zu Re-Metall, die anschließende Oxydation und Verflüchtigung von Di-rheniumheptoxid (RepOr-,) und die Oxidumsetzung mit NILOH-Lösung zu NH4ReO4.
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Ein weiteres Verfahren sieht die Alkalientfernung mit Hilfe eines Kationenaustauschprozesses vor. In der DDR-Patentschrift 97 226 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Perrhenat mit chelatbildenden Ionenaustauscherharzen offenbart. Die Sorption erfolgt vorzugsweise im pH-Bereich 1,5 - 0,5. Für die Perrhenatelution kommt TTH^OH-Lösung zur Anwendung. Die Einschränkung der Sorptionsfähigkeit im Anionenaustausch auf saure lösungen für Harze mit chelatbildenden Gruppen, z. Be mit der Iminodiessigsäuregruppe (- H(CHp - COOH)2), führt bei der Verarbeitung von alkalischen Vorlauflösungen zwangsläufig durch den erforderlichen Säureeinsatz zu ansteigenden Verarbeitungskosten. Außerdem kann die gleichzeitige Aufnahme von MoIybdationen nicht vermieden werden.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, die den bekannten Verfahren anhaftenden Mängel zu beseitigen und ein einfaches, wirtschaftlich günstiges Verfahren zur Herstellung von hochreinen Perrhenatverbindungen zu entwickeln.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ionenaustauschverfahren bereitzustellen, das die ReO«-Abtrennung aus Lösungen mit hoher Sorptionsselektivität gewährleistet, das die ReO.-Elution vereinfacht, so/daß Perchlorsäure- und Thiocyanatlösungen vermeidbar sind, das Eluate mit hoher Perrheniumsäurekonzentration und -reinheit zur Verfügung stellt, aus denen beliebige Perrheniumsalze, bevorzugt NH^ReO/, mittels Kristallisation gewonnen v/erden können'.
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Erfindungagemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, in dem als Ionenaustauscher ein schwach basisches Polymerisationsharz vorzugsweise ein Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisat mit sekundären/oder tertiären Aminogruppen verwendet wird und die Eluierung des -Rheniums als Perrheniumsäure in Form einer Umlaufeluierung mit zwischengeschalteter Säuredestillation erfolgt, wobei die gewünschte Konzentration der Umlaufsäure über die Destillationstemperatur eingestellt wird· Bei der Eluierung mit Salpetersäure beträgt die Säurekonzentration in der Umlauflösung 3 - 7 N, vorzugsweise 5 N. Letztgenannte Konzentration entspricht der Siedetemperatur von 114 -0C". Wird Salzsäure für die Eluierung verwendet, beträgt die Säurekonzentration in der Umlauflösung 6 IT mit der Siedetemperatur von 109 0C.
Das Eluiersäureumlaufvolumen beträgt das 2-fache Kornzwischenraumvolumen des jeweiligen Ionenaustauscherfilterbettes (Tabelle 1). Damit befindet sich im Vergleich zu bekannten Verfahren ein extrem kleines Eluiermittelvolumen im Einsatz".
Erfindungsgemäß werden im Destillationsgefäß vor der Eluierung nicht vollständig aus dem I on enau-s tau se herharz ausgewaschene Molybdän- und Wolframanteile als gut absetzbarer Molybdän- und Wolframsäureniederschlag ausgeschieden.
Mach erfolgter Eluierung wird der HNO-j-Überschuß aus dem Destillationsgefäß bei der Siedetemperatur von 120 - 121 0C bis auf das 0,5-fache Kornzwischenraumvolumen abdestilliert. Die zurückgewonnene HCTOo-Σιο-sung kommt erneut als Eluiersäure zum Einsatz. Anschließend wird das Perrheniumsäureeluat in ein Fällgefäß überführt und durch Einleitung von NHo-Gas die
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zweistufige Kristallisation von NH^ReO^ vollzogen. \^r Zunächst erfolgt die Neutralisation des Säuregemisches bis pH 1 und dabei unter Wasserkühlung die Abscheidung der 1. Kristallfraktion. Nach der Filtration wird die Lösung mit NHo-Gas auf pH 8 - 9 gebracht, filtriert und nach weiterer Einengung die 2. Kristallfraktion abgetrennt.
Re-haltige Produktionslösungen können organische Bestandteile in Form von Huminsäuren oder bitumenartigen Verbindungen enthalten. Im Ionenaustauschprozeß erfolgt die anteilige Aufnahme durch das Harz im Vorgang der ReO^-Sorption sowie die Überführung in das Eluat. Derartige Eluate sind oft dunkelbraun gefärbt und die Verarbeitung zu hochreinem Perrhenat erfordert zusätzliche Reinigungsarbeiten. Unter den erfindungsgemäßen Bedingungen der HNOo-Umlaufdesorption mit zwischengescha.lteter Säuredestillation werden organische Bestandteile zersetzt und die Lösung entfärbt, so daß rein weißes NH.ReO, auskristallisiert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren v/eist gegenüber den bisher bekannten Lösungen eine Reihe von Unterschieden auf:
Die Anwendung von schwach basischen Ionenaustauschern mit sekundären/ oder tertiären Aminogruppen bietet verfahrenstechnische Vorteile im Hinblick auf die Re- - Selektivität im Sorptions- und Waschprozeß, so daß auf vorgeschaltete Fälloperationen, z. B. mit Methylviolett, verzichtet werden kann. Vorteilhaft im Vergleich zu stark basischen Ionenaustauschern sind die Desorptionseigenschaften der vorgeschlagenen schwach basischen Austauscher. Ursache für die günstigere Desorptionsmöglichkeit ist eine weniger feste ReO^- Bindung an die schwach basischen Austauscher, so daß
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die Elution mit gängigen Säuren wie'HNO^ oder HCl mit relativ kleinen Lösungsmengen und dazu entsprechend hohen Re-Gehalten durchgeführt werden kann. Ein entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens entsteht aus der vorgeschlagenen Umlaufdesorption mit zwischengeschalteter Säuredestillation, Hierbei zirkuliert ein kleines Lösungsvolumen mit konstanter Säurekonzentration (70 Vol.-% der eingesetzten Harzmenge) zwischen dem Ionenaustauscherfilter und einer Destillationsapparatur. Nach vollzogener Elution befindet sich das Wertmetall als HReO^/HNO^-Lösung verlustlos im Destillationsgefäß (25 Vol.-% der eingesetzten Harzmenge). Durch Abtreiben von Säure aus dem Destillationsgefäß erfolgt die weitere Re-Konzentrierung im HReO^/HNCU- oder HReO^/HCl-Säuregemisch auf Re-Gehalte von 400 - 600 g/l. Die Re-Konzentration in der abdestillierten aceotropen Salpetersäure beträgt 10-15 mg/1, in der aceotropen Salzsäure <10 mg/1. Mit den Säuren erfolgt auch die Re-Rückführung in den Elutionsprozeß.
Im erfindungsgemäßen Verfahren ist der Einsatz der herkömmlichen destillierbaren Säuren HHOo und HCl als Elutionslöaungen für schwach basische Ionenaustauscher im Vergleich zu stark basischen Har-zen besonders vorteilhaft, weil die Säuren vor der Perrhenatkristallisation weitestgehend entfernt werden können, so daß die folgende Kristallisation nicht durch hohe Fremdsalzkonzentrationen gestört wird·
Die Erfindung soll nachstehend an zwei Beispielen näher erläutert werden:
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Beispiel 1
Rheniumschrott mit den Hauptbestandteilen Molybdän und Wolfram wurde zur Rückgewinnung der Metalle mittels Natriumnitrat schmelze aufgeschlossen. Anschließend erfolgte die Laugung des Schmelzgutes mit Waasere Die Lösung hatte folgende Zusammensetzung (g/l): Re 3.4; Mo 56; W 41; NO3~42; NO2~5; Na 55; pH 10.
Als Ionenaustauscher kam ein schwach basisches Harz mit tertiären Aminogruppen (Wofatit AD 41) in der Nitratform zur Anwendung. Das Harzvolumen im Ionenaustau-r scherfilter betrug 5 1· Die Technologie der ReCh-Abtrennung aus der Vorlauflösung untergliederte sich in die Arbeitsschritte ReO^.-Sorption, FiIt er spülung zur Entfernung der Vorlauflösung aus dem lonenaustauscherfilter nach vollzogener Absättigung des Jiarzes mit ReO.-Ionen, Waschen des Ionenaustauschers, zur Entfernung der anionischen Begleiter Molybdat und Wolframat, PiIterspülung zur Entfernung der Waschlösung nach erfolgtem Waschprozeß, ReO.-Elution mit HNCU und abschließend die Miterspülung mit gereinigtem Wasser zur Entfernung der Salpetersäure. Im Anschluß an die ReO.-Abtrennung und -Reinigung erfolgte die Kristallisation von NH^ReO* aus dem salpetersaurem Eluat.
Bei dem Arbeitsschritt ReO.-Sorption wurde die Vorlauflösung im Abwärtsstrom über das Harzbett geleitet bis der Ionenaustauscher die Re-Kapazität von > 50 g/l erreicht hatte'. Zur Vermeidung von Re-Verlusten erfolgte im Sorptionsprozeß eine Trennung der vom Ionenaustauscher ablaufenden Lösungen. Das erste Re-freie Piltrat wurde der Molybdän- und Wolframfällung direkt zugeführt. Befand sich nach dem Re-Durchbruch. das
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Wertmetall anteilig im Filtrat, so wurde dieser zweite Teil des Filtrates nach dem Passieren des Arbeitsfilters über ein nachgeschaltetes regeneriertes Ionenaustauscherfilter geleitet. Auf diese Weise konnte ein nahezu vollständiges Re-Ausbringen erzielt werden. War die Re-Kapazität des Arbeitsfilters erreicht, wurde die Zuführung der Vorlauflösung auf das folgende Kontrollfilter umgestellt. So wiederholt sich im 3- oder 4-Filterbetrieb alternierend die Funktion der Einzelfilter als Arbeits- oder Kontrollfilter. Aus dem beladenen Arbeitsfilter wurde mit reinem Wasser die Vorlauflösung herausgespült.
Die Spüllösung wurde als Lösungsmittel für die Laugung des Natriumnitratschmelzgutes eingesetzt. Der anschließende Waschprozeß zur Entfernung von mitsorbierten MoO,- und WO.-Ionen erfolgte mit 0,01 N Natronlauge. Nach Bedarf kann die Waschlösung ebenfalls zur Auflösung des Natriumnitratschmelzgutes verwendet werden. Im Anschluß an den Waschprozeß erfolgte die Entfernung der NaOH-Lösung aus dem Ionenaustauscherfilter mit gereinigtem Wasser.
Für die Perrhenatelution mit 5 N HTTOo wurde folgendes Arbeitsregime angewandt: Die Lösungsführung erfolgte im Abwärtsstrom. Bis zum Säurenachweis im abfließenden Wasser wurde dieses verworfen. Mit dem Nachweis von Säure in der abfließenden Lösung erfolgte die Einleitung in die Destillationsapparatur. Im Verlauf der Vordestillation wurden Wasser und HNOo< 5 N aus der Umlauflösung entfernt und einem Sammelgefäß zugeführt!. Diese verdünnte HNO3-Losung kann zur Einstellung von 5 N HNOo aus konzentrierter Säure dienen. Im Anwendungsbeispiel wurde die Vordestillation bis 114 0C Destillationstemperatur geführt. Das kondensierte Destillat hat bei der genannten Temperatur dj^ö. HNO3-Konzentration 5 N. Nun wurde die kondensierte Säure im
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Kreisprozeß über das Ionenaustauscherfilter gegeben und die Zuführung von Frischsäure der HÜTO ο-Konzentration 5 Έ unterbrochen. In der anschließenden Umlaufeluierung blieb die Säurekonzentration konstant (Kp 114 0O) und die vom Ionenaustauscher abgelöste Perrheniumsäure wurde im Destillationsgefäß konzentriert. Tabelle 1 enthält die Arbeitsbedingungen und Tabelle 2 veranschaulicht den ElutionsverlaufV' Nach erfolgter Re04-Elution wurde die Destillation und damit der HNOo-Umlauf unterbrochen. Anschließend wurde das Filter mit Wasser gespült. Die daraus resultierende HNOo-Dünnsäure kam im folgenden EIutionaprozeß zum Einsatz. Im gespülten Zustand ist das Ionenaustauscherfilter für einen weiteren ReO4-Sorptionsprozeß einsatzfähig·
Die Destillationsvorlage hatte bei Beendigung der Umlaufdesorption 1,5 1 Losungsvolumen mit der Rö-^Konzentration 221 g/l. Pur die Ausfällung von ITH4ReO4 aus der HNOo/HRe04-Lösung kam folgendes Arbeitsregime zur Anwendung: Das Säuregemisch wurde auf 0,7 1 eingeengt» zur Abtrennung ausgefällter Molybdän- und Wolframsäure filtriert und in ein Fällgefäß überführt. Unter Rühren und Kühlen erfolgte die Einleitung von NH^-Gas bis pH 1. Anschließend wurde die Lösung zur Vervollständigung der UH4Re04-Kristallisation auf 15 bis 10· 0C gekühlt und filtriert. Die Kristallfraktion wurde mit V/asser gewaschen und getrocknet. Tabelle 3 enthält die Verunreinigungskonzentrationen der aus der sauren Lösung gewonnenen Kristallfraktion.
Das saure Filtrat wurde mit NH^-Gas auf pH 9 gebracht, mit dem Waschwasser der 1. Kristallfraktion vereinigt und auf 0,4 1 eingeengt. Danach erfolgte bei 15 - 10 0C die Kristallisation von UH4ReO4. Die Verunreifeigungs-
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gehalte der getrockneten zweiten Kristallfrakt'ion sind ebenfalls in Tabelle 3 enthalten.
Beispiel 2
Das Beispiel 2 veranschaulicht die Re-Eluierung vom basischen Ionenaustauscher Wofatit AD 41 mit Salzsäure. Der Re-Gehalt des beladenen Harzes betrug im Anwendungsbeispiel 66 g/l.
Arbeitsregime: Salzsäure der Konzentration 6 N wurde im Abwärtsstrom über das Harzbett gegeben. Bis zum Auftreten erster HCl-Gehalte war die aus dem Ionenaustauscherbett abfließende Lösung frei von Rhenium und wurde verworfen. Nach dem HCl-Durchbruch wurde das nun Re-haltige Eluat dem Destillationsgefäß zugeführt und durch Abdestillation des Wassers konzentriert. Im Vorgang der Konzentrierung bis zum Übergang des aceotropen HCl/HoO-Gemisches bei 109 0C erfolgte die Einspeisung von HCl der Konzentration 6 IT in das Ionenaustauscherfilter. Nach Erreichen von 109 0C Destillationstemperatur (HCl-Konzentration 6 N) wurde anstelle der. Frischsäure die kondensierte Säure über das Ionenaustauscherbett geleitet, d. h. die ReO -Eluierung erfolgte im umlaufenden Strom der HCl-Lö'sung mit Konzentrierung des Rheniums im Destillationsgefäß. Der Elutionsverlauf wurde mittels Re-Bestimmung in der Umlauflösung ermittelt. Tabelle 2 enthält die experimentellen Ergebnisse. Im Vergleich der beiden Säuren ist für die Anwendung von HCl gegenüber HNOo mehr als das doppelte Säureumlaufvolumen erforderlich. Zur Re-Abtrennung aus der HReO^/HCl-Lösung wurde nach beendeter Eluierung das Säuregemisch aus dem Destillationsgefäß entnommen und NH^-Gas eingeleitet. Das angewandte Arbeitsregime unterschied sich nicht von der NH.ReO^-Kristallisation aus
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HReO,/HNOo-Lösung und wurde im Beispiel 1 erläutert,
Tabelle 1 Beispiel 1 Beispiele (%)
Arbeitsbedingungen HNO HGl Beispiel 2
Elutionsmittel 0,6
Elutionsmittel- 5 6 2,9
konzentration IT 5 5 6,6
Harzvolumen 1 12,0
Korηzwischen- 1,8 1,8 24,7
raumvolumen 1 37,9
Re-Gehalt des 66,4 66,0 59,3
Harzes g/l 77,?
Tabelle 2 Re-Eluierung 92,0
Vol.LsRe Beispiel 1 96,4
Vol'Harz 4,8
1 18,2
2 35,3
3 48,0
4 68,9
6 84,3
8 98,4
12 100
16 -
24 -
28
232734
Tabelle 3
Bestandteil Konzentration (ppm) 1. Kriatallfraktion 2. Kristallfraktion
Mo 8 <1
W < 20 <20
Fe 8,3 1,0
Hi 2,0 1,5
Co <1 <1
Cu <1 <1
Cr <1 <1
Mn <1 . < 1
Na 6,5 9,5
Ka 12,3 16,0
Ca <5 <5
22.tO.81 r966721

Claims (3)

  1. 232734 5
    Erfindungsanspruch
    1· Verfahren zur Gewinnung von reinen Perrhenatverbindungen aus wäßrigen perrhenathaltigen Lösungen mit insbesondere höheren Gehalten an Molybdat-, Wolframat- und anderen Metallionen durch Trennung des Rheniums von den Verunreinigungselementen mittels Sorption an ein Ionenaustauscherharz und EIuierung des Rheniums vom Ionenaustauscher durch eine wäßrige Lösung, gekennzeichnet dadurch, daß als Ionenaustauscher ein schwach basisches Polymerisationsharz vorzugsweise ein Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisat mit sekundären/oder tertiären Aminogruppen verwendet wird und die Eluierung des Rheniums als Perrheniumsäure vorzugsweise in Form einer Umlaufeluierung mit zwischengeschalteter Säuredestillation erfolgt, wobei die gewünschte Konzentration der Umlaufsäuren über die Destillationstemperatür eingestellt wird,
    Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der schwach basische Ionenaustauscher vorzugsweise nachstehend aufgeführte Aminogruppen enthält: = HR; - ER2; R = CH3; - CH2 -CH3; - CH3 - CH2 - OH u. a. .
    3« Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die ReO,-Sorption aus schwach sauren und alkalischen Lösungen, bevorzugt im pH-Bereich 6-11 durchgeführt wird.
    22.10.81 f 966721
    232734 5
    4· Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die ReO.-Eluierung vorzugsweise mit Salpetersäure oder Salzsäure durchgeführt wird, wobei die Konzentrationen der Umlauf säuren für HKTOo 3 - 7 N bevorzugt 5 Έ und für HCl 6 N betragen.
    5· Verfahren nach Punkt 1 und 4, gekennzeichnet dadurch, daß unter den Bedingungen der UmlaufeIuierung in der Destillationsvorlage kleine Gehalte von Molybdän und Wolfram als Mo- und W-Säure aus der Umlaufsäure ausgefällt werden.
  2. 6. Verfahren nach Punkt 1,4 und 5, gekennzeichnet dadurch, daß unter den Bedingungen der HETOo-Destillation vom Harz abgelöste bitumenartige Verunreinigungen oxydiert und aus der Umlaufsäure entfernt werden.
  3. 7. Verfahren nach Punkt 1,4,5, gekennzeichnet dadurch, daß nach erfolgter Eluierung das Destillationsvorlagevolumen eingeengt, das Perrheniumsäureeluat in ein Fällgefäß überführt, wobei durch Einleiten von UH^-Gas die zweistufige Kristallisation von ITH^ReO* eingeleitet wird, derart, daß zunächst durch neutralisation des Säuregemisches bis pH 1 und Wasserkühlung die Abscheidung der 1. Kristallfraktion erfolgt und nach der Filtration die Lösung mit NHo-Gas auf pH 8 - 9 gebracht und nach weiterer Einengung die 2. Kristallfraktion abgetrennt wird·
    99 mm ' 966721
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2009146986A1 (de) * 2008-06-05 2009-12-10 H.C. Starck Gmbh Verfahren zur herstellung von reinem ammoniumperrhenat

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