DD141486A5

DD141486A5 - Selbstaufblaehender sack sowie arbeitsverfahren zu dessen anwendung

Info

Publication number: DD141486A5
Application number: DD79210798A
Authority: DD
Inventors: Jacques Roth
Original assignee: Jacques Roth
Priority date: 1978-02-03
Filing date: 1979-02-02
Publication date: 1980-05-07
Also published as: JPS54114396A; US4232788A; NO790350L; AU4384279A; SE7900553L; ES477371A1; IL56470A0; IT1123973B; NL7900801A; PT69087A; BR7900578A; FI790311A; DK36079A; LU80874A1; GB2013619A; IT7912442A0; DE2902950A1; OA06175A

Description

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Selbstaufblähender Sack sowie Arbeitsverfahren zu dessen Anwendung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung kann bei Verpackungen, Isolierungen und beim Ausfüllen von Hohlräumen angewendet werden.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Zur Ausfüllung und Verpackung wird meist Stroh, Schaumstoffabfälle, Holzspäne oder dergleichen verwendet. Ferner, zwecks Isolierung von Rohren oder Leitungen, ist es üblich, dieselben mit Isolierstoffen, wie z. B. Glas- oder Mineralwolle zu umgeben. Dennoch sind diese Verfahren zur Isolierung, zur Verpackung und zur Ausfüllung oft mit erheblicher Staubentwicklung verbunden, so daß die Arbeiten schmutzig und die Arbeitskosten relativ teuer sind.

Um diesen Nachteilen abzuhelfen, ist es bekannt, PUR-(PoIyurethan)-Schaumstoff in Form von festen oder halbfesten Schalen zu verwenden oder den PUR-Schaumstoff an Ort und Stelle zu vergießen.

So ist es möglich, einen Gegenstand sandwichartig zwischen zwei Halbschalen zu verpacken, die entsprechend der Kontur

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der einen Hälfte d-es Gegenstandes geformt sind. Die Abstützung des Gegenstandes erfolgt durch eine entsprechende Schaumstoffumhüllung. Die Isolierung einer Rohrleitung findet auf ähnliche Weise statt, d. h. durch Abdeckung mit zwei Halbschalen, deren Hohlräume entsprechend der Gestalt und den Abmessungen der zu isolierenden Rohrleitung geformt sind.

Bei der Verpackung mittels "Orts-"Schaumstoff wird der zu verpackende Gegenstand vorher in einen undurchlässigen bzw* luftdichten Beutel oder Sack gegeben und danach in eine Karton- oder Holzkiste gelegt, in die die schäumende PUR-Masse mittels einer entsprechenden Anlage vergossen wird. Unter Aufblähung und Polymerisierung umgibt nun die Masse-die unteren und seitlichen Teile des Gegenstandes ohne Zwischenräume frei zu lassen» Nach diesem ersten Ausschäumungsarbeitsgang wird nun der obere Teil des Gegenstandes durch einen zweiten Gieß- bzw. Ausschäumungsarbeitsgang zugedeckt, so daß er in einer Schaumumhüllung völlig eingeschlossen ist. Das Isolieren von Rohrleitungen erfolgt ähnlich, mit dem Unterschied jedoch, daß man eine Schalung um die Leitung anordnet, um den Schaumstoff vorläufig einzudämmen. Das "Orts"-Gießverfahren für PUR-Schaumstoffe ist darüber hinaus relativ interessant zum Ausschäumen von Körperhohlräumen, um sie akustisch und/ oder thermal' zu isolieren oder um die Körper zu verfestigen.

Dennoch ist es bei der Isolierung oder der Verpackung zwischen zwei festen oder halbfesten Halbschalen nötig, für jeden zu verpackenden Gegenstand oder jede zu isolierende Rohrleitung eine entsprechende Form herzustellen

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wobei die Halbschalen, in einem Fachbetrieb zu erzeugen und danach an den Benutzer zu versenden sind, so daß sie bei ihm in großen Mengen lagern.

Das "Orts"-Gießverfahren besitzt zwar den Vorteil, daß es ohne Lagerung und Gießformen auskommt; es benötigt aber eine entsprechende hochentwickelte Schaumstoffanlage, die den Nachteil hat, daß sie sich nach jeder verlängerten Arbeitspause verstopft, und die verwendeten Chemikalien, die in Fässern gelagert werden, müssen, einmal geöffnet, schnell bestimmungsgemäß aufgewendet werden, weil sie feuchtigkeitsempfindlich sind. Deshalb ist eine Benutzung der Chemikalien in kleinen Mengen mit längeren Zwischenzeiten nicht möglich. Des weiteren muß der Anwender über genügend Fachkenntnisse in bezug auf den Schäumvorgang bei der Schäumstoffanlage und auf die chemischen Reaktionen des PUR verfügen. Weiterhin ist das Vergießen der anfangs sehr dünnflüssigen, schäumenden PUR-Zusammensetzüng issner sehr kritisch, denn es ist möglich, daß ein Teil des Gemisches durch Löcher oder Risse der Dichtungen aus den Verpackungskartons oder durch die Verschalungen entweicht. Solche Verluste können ernste Folgen haben, weil der sich noch im Aufblähungsstadium befindliche klebrige Schaumstoff giftig ist und zu verschiedenen Schadensfällen führen kann. Weil letztlich der Schaumstoff in diesem Aufblähungsstadium nicht mehr verarbeitet werden kann, findet eine völlig unkontrollierte Aufblähung statt·

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, den erforderlichen Aufwand bei der Durchfuhrung von Verpackungs-, Isolierungs- und

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Ausfüllungsarbeiten zu senken, wobei eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist und negative Einflüsse auf die Umwelt beim Arbeitsprozeß ausgeschlossen sind.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, einen selbstaufblähenden Sack zu schaffen, der unter Beibehaltung der Vorzüge des "Orts"-Gießverfahrens es ermöglicht, Formgegenstände wie z» B.. Isolierungen, Verpackungen, Stützecken sowie Halbschalen aus PUR-Schaumstoff ohne eine besondere Anlage direkt beim Anwender herzustellen.

Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß der Sack im wesentlichen gekennzeichnet ist durch eine allseitig geschlossene Hülle aus biegsamen, undurchlässigem sowie durchsichtigem Material und durch mindestens zwei ebenfalls aus biegsamem, undurchlässigem sowie durchsichtigem Material bestehende, luftdicht verschlossene Beutel, die in den Sack integriert sind und die die zur PUR-Schaumstoffhersteilung nötigen Chemikalien enthalten, wobei diese Chemikalien in einem der Beutel eine Mischung aus Polyolen, Katalysatoren und Wasser zur Abspaltung von CO« als Treibgas und evtl« ein zusätzliches Treibmittel,-wie z«'B. Trichlorfluormethan, und indem anderen Beutel ein Isozyanat umfassen.

Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist der Sack in seinem oberen Teil vorzugsweise über zwei Drittel seiner Länge mit Auslaßöffnungen auf seiner ganzen Oberfläche und/oder., in den seitlichen Schweißnähten versehen« '.

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Gemäß einer Ausführungsform der. Erfindung ist der selbstaufblähende Sack am ganzen Umfang mit einem vorstehenden Randstreifen versehen, wodurch er dann mit einem ähnlichen Sack bei Verpackungsarbeiten verschweißt werden kann.

Bin weiteres erfindungsgemäßes Merkmal besteht darin, daß die Beutel die Bestandteile enthalten, die zur Herstellung eines PUR-Schaumstoffes nötig sind, und zwar vorzugsweise in dem einen Beutel

100 GT (Gewichtsteile) bekanntes Polypropylenglykol 0,5 - 2 GT bekannte Silikonverbindung 0,2-1 GT Tert.aminkatalysatoren 2 - 10 GT Wasser 5 - TO GT Flammenhemmer und in dem anderen Beutel 110 - 230 GT Isozyanat in der Form Methylphenyldiisozyanat«

Darüber hinaus ist es möglich, daß die Beutel die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren PUR-PoIy-' isozyanurat-Schaumstoffes enthalten, und zwar in dem einen Beutel

100 GT Phosphor und Chlor enthaltendes Polyol 0,5 - 2 GT Silikonverbindung 1 - 5 GT Trimerisationskatalysator 2-5 Teile Wasser und in dem anderen Beutel 180 - 23O GT Methylphenyldiisozyanat.

Weiterhin können die Beutel.aber auch die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren Phenol-Schaumstoffes enthalten, und zwar in dem einen Beutel

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100 GT Phenolharz

5 - 30 GT Treibmittel, wie ζ. B. Tri chlor fluorine than, und in dem anderen Beutel ·

5 - 10 GT Polymerisationskatalysator·

Ebenfalls ist es durchaus möglich, daß die Beutel die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren PoIykarbodiimid-Schaumstoffes enthalten, und zwar in dem einen Beutel:

100 GT Methylphenyldiisozyanat

und in dem anderen Beutel

3-6 GT Dimerisationskatalysator 3 - 8 GT Diphenylkresylphosphat als flammenhemmender Zusatz.

Das erfindungsgemäße Arbeitsverfahren zur Anwendung des selbstaufblähenden Sacks zeichnet sich dadurch aus, daß die Hülle derart senkrecht gehalten wird, daß die zwei Beutel sich in ihrem unteren Teil befinden» Hiernach wird durch kräftige Druckeinwirkung jeder Beutel zerstört bzw.. zum Platzen gebracht, so daß die herausgetriebenen chemischen liösungen in dem Sack nach unten fließen. Die Lösungen werden zwischen den Wandungen der Hülle 40 bis 45 Sekunden lang durch Rühren miteinander vermischt, wonach am Anfang des Aufblähens 3-5 Sekunden lang der Schaum zwischen den Wandungen der Hülle ausgebreitet wird. Nachdem der Schaumstoff ungefähr 1/5 dier Gesamtaufblähung erreicht hat, kann der Sack in einen Kasten gelegt werden, wobei der zu verpackende Gegenstand (im Falle einer Verpackung) zugedeckt und ein zweiter Sack auf den Gegenstand gelegt wird«. Es ist aber auch möglich, daß der Sack um eine zu isolierende Rohrleitung

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gewickelt oder in einen auszuschäumenden Hohlraum eingeführt oder in eine Formeinrichtung gelegt wird, nachdem der Sack mit dem teilweise aufgeblähten Schäumstoff an seinen Bestimmungsplatz gebracht wurde, führt der Schaum sein Aufblähen zu Ende, umschließt die Gegenstände bzw. schäumt die Hohlräume völlig aus und polymerisiert.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei der Verpackung eines Gegenstandes die Verschweißung der Randstreifen miteinander entweder getrennt außerhalb der Formeinrichtung oder gleichzeitig bei der Formgebung stattfindet, wobei die Formeinrichtung in diesem Fall mit Elektroden in den Ebenen der Fugen zwischen den oberen und unteren Teilen versehen ist.

Ausführungsbeispiel:

Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1: einen erfindungsgemäßen Sack in perspektiver Ansicht,

Fig. 2 und Jx zwei perspektivische Ansichten des Sacks in zwei möglichen Stellungen bei der Verarbeitung,

Fig. 4: das Züm-Platzen-Bringen eines Beutels,

Fig. 5: das Ansetzen bzw. Vermischen der Chemikalien,

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Pig. 6: den Sack am Anfang des Aufblähens,

Pig. 7: das Ausbreiten des_vSchaums,

Pig. 8: den Sack nach vollendetem Aufblähen des Schaums,

Pig. 9-12: im Schnitt verschiedene Stadien bei der Verpackung eines Gegenstandes,

Pig. 13: eine perspektivische Ansicht des Vorgangs bei der Verpackung eines schweren, große Dimensionen aufweisenden Gegenstandes,

Pig. 14 und 15: das Isolieren einer Rohrleitung mit einem

erfindungsgemäßen Sack,

Pig. 16 und 17: Isolierungsarbeiten an senkrechten, in

einem Schacht angeordneten Rohren,

Pig. 18 und 19: das Ausschäumen bzw. Ausfüllen eines

Hohlraumes,

Pig. 20: die Isolierung einer Dachkammer,

Pig» 21: perspektivisch eine Pormeinrichtung zur Herstellung von Pormstücken,

Pig. 22: das mit der Pormeinrichtung gemäß Pig. 21 erhaltene Formstück,

Pig. 23: eine perspektivische Ansicht eines ein weiteres Ausführungsbeispiel darstellenden Sacks gemäß der Erfindung,

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Pig. 24: eine Schnittansicht einer Anordnung bei der Verpackung zwischen Säcken eines Gegenstandes gemäß Fig. 23,

Pig. 25: eine Schnittansicht des verpackten Gegenstandes gemäß Fig. 24·

Gemäß der vorliegenden Erfindung, wie sie beispielsweise in Pigur 1 der beiliegenden Zeichnungen im einzelnen gezeigt wird, besteht der selbstaufblähende Sack im wesentlichen aus einer Hülle 1, die an den Rändern durch eine'1-3 mm breite Schweißnaht verschlossen ist und die aus einem biegsamen, durchsichtigen und undurchlässigen Material angefertigt worden ist, und aus mindestens zwei luftdicht verschlossenen Beuteln 2, die ebenfalls aus biegsamem, durchsichtigem, undurchlässigem Material bestehen und die die Chemikalien zur Herstellung des PUR-Schaumstoffes enthalten. Die Beutel 2 sind in die Hülle integriert.

Die Hülle 1 besteht vorzugsweise aus 0,10 mm starker PE-Polie hoher Dichte oder einem ähnlichen Material und ist in seinem oberen Teil auf vorzugsweise 2/3 seiner Höhe mit kleinen Auslässen 3 versehen, die auf seiner ganzen Oberfläche und/oder in den seitlichen Schweißnähten 4 verteilt sind.. Der Durchmesser der Auslässe 3 beträgt bevorzugt 0,5 bis 2 mm.

Der eine Beutel 2 enthält ein aus Polyolen, Katalysatoren und Wasser zur COp-Abspaltung zwecks Aufblähens sowie gegebenenfalls ein zusätzliches Treibmittel, wie z. B. Trichlorfluormethan, während der andere Beutel 2 ein Isozyanat enthält. Der erfindungsgemäße" Sack umfaßt damit alle

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Bestandteile zur Herstellung des Schaumstoffes aus PUR oder dergleichen. Die Beutel 2 sind bevorzugt aus 0,02-0,05 mm starker PP-Folie (Polypropylen-Folie) oder dergleichen. Sie sind durch eine 1-3 mm breite Schweißnaht luftdicht verschlössen«

Das Arbeitsverfahren bzw» die Anwendung des erfindungsgemäßen Sacks wird jetzt anhand der Figuren 2-12 erläutert.

Der selbstaufblähende Sack ist an einem Stützrahmen 5 so aufgehängt, daß die Beutel 2 bei aufrechter Lage (Figur 2) der Hülle 1 in dem unteren Teil oder bei schräger Lage (Figur 3) in deren unterer Ecke angeordnet sind* Sie werden durch zwei Klingen 6 und 7 des Stützrahmens 5 bei etwa 1/5 bis 1/3 der von der Basis gemessenen Höhe gehalten. Der Verarbeiter befreit aus dem einen Beutel 2 das von nun an aktiviertes Polyol genannte Produkt und aus dem anderen Beutel 2 das Isozyanate Dann fließen die Produkte nach unten zum Boden des Sacks, wo sie sich vermischen. Dieser Arbeitsgang wird manuell durch kräftigen Fingerdruck (Figur 4) oder mit einer Zange durchgeführt« Das aktivierte Polyol und das Isozyanat werden dann 40-45 Sekunden lang gut durchgemischt, wozu der Verarbeiter seine Hände gegen die zwei Seiten der Mischkammer legt.und durch eine hin- und hergehende oder eine kreisende Bewegung das Gemisch einer Rührwirkung unterzieht. Dieses Rühren wird durch die Biegsamkeit der PE-Folie der Hülle 1 erleichtert, wobei die Durchsichtigkeit der Folie es außerdem zuläßt, den Mischvorgang zu beobachten (Figur 5)« Nach vollendetem Mischvorgang entfernt der Verarbeiter den Sack von dem Stützrahmen 5» wonach das

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unbehinderte Aufblähen des aus aktivierten Polyöl und Isozyanat bestehenden Gemisches"stattfindet.

Innerhalb von 10-15 Sekunden erreicht der Schaum 10 - 20 % seines Endvolumens (Figur 6) und ist in diesem Stadium äußerst flüssig und von sahniger Konsistenz, so daß er leicht manuell innerhalb der Hülle 1 durch den Verarbeiter verteilt und ausgebreitet werden kann, der 3-5 Sekunden lang den nötigen Druck oder Streichbewegungen auf die biegsame Folie ausübt (Figur 7). Dann legt er den Sack auf den Boden eines Kartons 8 und auf ihn einen zu verpackenden Gegenstand 9» wie z.B. ein Gefäß oder eine Vase (Figur 9)· Dieser Gegenstand 9 wird, dann mit der Hand oder mit einem Gewicht 10, einem Sandbeutel oder dergleichen beschwert, so daß er in den sich bildenden Schaum gedrückt wird (Figur 10). Das Aufblähen des Schaumes wird nach dem Einführen des Sacks in den Karton 8 während 35 - 40 Sekunden noch fortgesetzt, bis er sein Endvolumen erreicht hat, wonach das Polymerisieren ca. 45 Sekunden lang stattfindet. In diesem Stadium hat der Sack sich vollkommen gegen die Oberfläche des zu verpackenden Gegenstandes 9 angeschmiegt· Für die Verpackung des Gegenstandes 9 bedient sich der Verarbeiter eines zweiten, dem ersten Sack entsprechenden Sacks und führt dieselben Arbeitsgänge durch, um den oberen Teil des Verpackungskörpers zu bilden. Nach dem Einführen des sich noch aufblähenden Sacks (Figur 10) schließt der Verarbeiter dTen Karton mit einem Deckel 11 (Figur 11), der gegebenenfalls mit dem Gewicht 10 beschwert wird, so daß er nicht verschoben werden kann, lach dem Ende des Aufblähens und des Polymerisierens des zweiten Sacks kann man das Gewicht 10 entfernen, wobei der Gegenstand 9 allseitig durch die zwei

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eine Schutzumhüllung bildenden Säcke (Figur 12) umfaßt wird.

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Der in der Hülle 1 befindliche Schaum 12 belegt nun nur etwa 80 % des Hüllenvolumens (Figur 8), so daß eine lagerung des zu verpackenden Gegenstandes oder der Rohrleitung möglich ist.

Bei der Verpackung eines schweren Gegenstandes 13 (Figur 13)» wie z. B. eines Motors oder dergleichen, muß er durch Verbindung mit einem Stützrahmen 14 aufgehängt anstatt beschwert zu v/erden, wobei sein Eigengewicht weitgehend ausreicht, um ein Eindrücken in den Sack zu bewirken.

Beim Isolieren einer Rohrleitung 15 oder dergleichen (Figuren 14 und 15) wiederholt der Benutzer dieselben schon erläuterten Arbeitsgänge, und nach etwa 2 Obigem Aufblähen und Verteilen des Schaums wickelt er den Sack um die Rohrleitung 15» Dabei werden die Enden durch Klebeband 16, Schnüre oder sonstige Befestigung aufeinandergehalten. Das Aufblähen und das Polymerisieren findet dann an der Rohrleitung 15 statt, die nunmehr von einer Schaumumhüllung umschlossen ist (Figur 15)·

Bei der Isolierung von senkrechten Rohrleitungen 17, die in einem sehr tiefen Schacht 18 angeordnet sind, führt man den sich noch im Aufblähstadium befindlichen, unten durch ein Gewicht 19 beschwerten Sack in den Schacht 18 ein.. Dabei wird der Sack mittels einer Schnur 20 oder dergleichen (Figur 16) gehalten, lach dem Aufblähen und Polymerisieren des Schaums sind die Rohrleitungen 17 teilweise im Schaumstoff umhüllt (Figur 17)· Zur Vollendung des

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Isoliervorganges wird ein zweiter Sack eingeführt. Durch, nacheinanderfolgendes Einführen weiterer selbstaufblähender Säcke in einen sehr tiefen Schacht kann man für eine vollkommene Isolierung der dort angeordneten Rohrleitungen 17 sorgen.

Der erfindungsgemäße Sack eignet sich weiterhin als Verschluß für Risse oder Löcher 21 (Figur 18) im Mauerwerk, wobei z. B. ein sich noch im Aufblähstadium befindlicher Sack in den Mauerriß eingeführt wird, so daß dieser durch den' sich an sämtliche Konturen und Vertiefungen angepaßten, voll aufgeblähten und zu Ende polymerisieren Schaumstoff (Figur 19) abgedichtet ist.

Mit der Erfindung ist es ebenfalls möglich, Dachkammern (siehe Ansicht in Figur 20) zu isolieren. Die sich aufblähenden Säcke lassen sich dann zwischen die Balken der Zimmerdecke 22 und die Sparren 23 des Dachs einlegen, so daß eine vollkommene Isolierung zustande kommt, nachdem das Aufblähen und Polymerisieren stattgefunden hat.

Letztlich lassen sich erfindungsgemäße Formstücke, wie z. B. Halbschalen oder Verpackungsstützecken (Figur 22), realisieren, wenn man einen im Aufblähen begriffenen Sack in eine Formeinrichtung 25 (Figur 21) einführt. Zum Schluß des Aufbläh- und Polymerisationsvorganges öffnet man die Formeinrichtung wieder und entnimmt die Stützecken 24»

Gemäß einer Variante der Erfindung, bei der man ohne Kartons oder dergleichen auskommt, die den Sack bzw. die Säcke gemäß der Erfindung enthalten, oder ohne Benutzung einer' Verschnürung der angepaßten Umhüllung, die weder

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luft- noch wasser- noch staubdicht ist, ist es erfindungsgemäß möglich (siehe besonders Figur 23), die Hülle 1' eines selbstaufblähenden Sacks über seinen ganzen Umfang mit einem vorstehenden Randstreifen 26 zu versehen, der mit einem entsprechenden Randstreifen eines weiteren Sacks derselben Konstruktion bei dem Verpackungsvorgang verschweißt wird. Dieser Randstreifen 26 besteht aus den Rändern aus Kunststoff der Hülle 1^f, die über die den Umfang bildende Schweißnaht 27 der Hülle 1' hinaus reichen.

Das Format eines erfindungsgemäßen Sacks mißt z. B. 50 χ 45 cm und hat ein TTutzvolumen von 17 Litern. Der Randstreifen hat eine Breite von 10 cm. Die Herstellung findet folgendermaßen statt:

Zwischen zwei aufeinanderliegende PE-Folien oder in einen flachgelegten PE-Schlauch mit den Abmessungen 70 χ 65 werden die zwei das aktivierte Polyöl bzw. das Isozyanat enthaltenden Beutel 2 gelegt und die Begrenzungsschweißnaht des selbstaufblähenden Sacks wird innerhalb des Umfangs so hergestellt, daß die Randstreifen außerhalb der Naht entstehen» Dann v/ird durch das Ausstanzen der Auslässe der Herstellungsvorgang beendet«

Die Anwendung eines solchen selbstaufblähenden Sacks erfolgt gemäß der sich auf Figur 1 beziehenden Erläuterung. Zum Verpacken eines Gegenstandes 28 (Figur 24) legt man einen ersten Sack 29 in den unteren Teil 30 einer Formeinrichtung und sodann den Gegenstand 28 in die gewünschte Stellung, wonach er mit dem zweiten Sack 31 zugedeckt wird. Der obere Teil 32 der Formeinrichtung, der die Randstreifen der zwei Säcke 29, 31 während des Aufblähens und der Poly-

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merisation des Schaums auf der Höhe der Verbindungsebene hält, wird dann gesenkt. Die so"hergestellte Anordnung wird dann entfernt und die zwei um den Gegenstand 28 herum gelegten Halbschalen, die eine umhüllung bilden, werden durch Hochfrequenzeinwirkung oder sonst an ihren Randstreifen miteinander verschweißt (siehe Figur 25)«

Gemäß Figur 24 erfolgt das Verschweißen der Randstreifen gleichzeitig mit der Formgebung der Halbschalen vorteilhaft dadurch, daß man Elektroden 33 in die Verbindungsebene der unteren und oberen Teile 30 bzw. 32 einführt.

Dank dieser VerfahrensVariante lassen sich völlig luftdichte, verschlossene Verpackungen herstellen, die die verpackten Gegenstände ganz gegen Stöße schützen und die ohne Kisten oder sie zusammenhaltende Verschnürungen oder dergleichen auskommen.

Wegen des luftdichten Verschließens kann durch das Einführen von Trocknungsbeuteln vor drem Verschließen der Randstreifen für eine trockene Innenatmosphäre gesorgt werden oder der Innenraum kann evakuiert werden.

Letztlich ist eine solche Verpackung diebstahlsicher, weil jedes Entfernen eines verpackten Gegenstandes sich sofort bemerkbar macht.

Mit der Erfindung kann für eine Isolierung, eine Verpakkung oder ein Ausschäumen ohne das Risiko einer Verschmutzung oder einer Verpestung gesorgt werden, wobei darüber hinaus die Hülle 1 der selbstaufblähenden Sackanordnung eine erhöhte Zerreißfestigkeit, eine bessere stoß-

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dämpfende Wirkung sowie eine vollkommene Undurchlässigkeit in bezug auf Luft und Feuchtigkeit verleiht.

Für die Herstellung des PUR-Schaumstoffes werden zum Beispiel:

100 Gewichtsteile (GT) bekanntes Polypropylenglykol 0,5 - 2 GT bekannte Silikonverbindung

0,2-1 GT Tert.aminkätalysatoren

2 - 10 GT Wasser

5 -.10 GT Flammenhemmer

in den einen Beutel, und in den anderen Beutel

110 - 230 GT Isozyanat in der Form Methylphenyldiisozyanat eingefüllt. . '

Um auf diese Weise bei Benutzung eines Sacks mit den Abmessungen 50 χ 45 cm und mit einem Uutzvolumen von 17 1, 14 1 Schaumstoff mit einer Dichte von 25 - 30 g/l zu erzeugen, enthält der erste Beutel 114 g aktiviertes Polyol und der zweite 209 g Isozyanat.

Es ist ebenfalls möglich, andere geeignete Schaumstoffe mit dem erfindungsgemäßen selbstaufblähenden Sack herzustellen, wie z.B.

1. ein unbrennbares PUR-PoIyisozyanurat, dessen Bestandteile in zwei Beuteln enthalten sind, und zwar in demeinen Beutel

100 GT Phosphor und Chlor enthaltendes Polyol

0,5 - 2 GT Silikonverbindung ' *

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1 - 5 GT Trimerisationskatalysator

2—5 Teile 7/asser

und in dem anderen

180 - 230 GT Methylphenyldiisozyanat;

2» ein unbrennbarer Phenolschaumstoff, dessen Bestandteile in zwei Beuteln enthalten sind, und zwar in dem einen Beutel

100 GT Phenolharz

5 - 30 GT Treibmittel, wie z. B. Trichlorfluormethan, und in dem anderen Beutel

5 - 10 GT Polymerisationskatalysator;

3.· ein nicht brennbarer Polycarbodiimidschaumstoff mit einer Dichte von 14 - 17 g/l, dessen Bestandteile in zwei Beuteln enthalten sind, und zwar in dem einen Beutel 100 GT Methylphenyldiisozyanat

und in dem anderen Beutel 3 - 6 GT Dimerisationskatalysator

3 - 8 GT Diphenylkresy!phosphat als flammenhemmender Zusatz.

Es ist ebenfalls möglich, die verschiedenen Bestandteile zur Schaumstoffherstellung in mehr als zwei Beuteln 2 in der Hülle 1 unterzubringen, falls die chemischen Reaktionen dies verlangen oder weil die Anwendung dadurch erleichtert wird. . .

Weiterhin lassen sich die verschiedenen Handhabungen an der

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Hülle 1 und den Beuteln 2, sowohl in bezug auf das Befreien der Bestandteile wie auch auf deren Ansetzen und das Ausbreiten des Schaumes', mechanisch mit z. B. einer Walze oder dergleichen bewerkstelligen.

letztlich läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Sack ebenfalls das Gliedmaß eines Tieres oder eines Menschen unbeweglich machen, und zwar unter Verwendung der Erfindung als Ersatz für chirurgische Schienen oder Gips- und andere Verbände.

Claims

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Erfindungsansprüche:
1. Selbstaufblähender Sack, gekennzeichnet dadurch, daß er im wesentlichen eine völlig verschlossene, aus biegsamem, undurchlässigem, durchsichtigem Material hergestellte Hülle (1) und mindestens zwei Beutel (2) aus biegsamem, durchsichtigem, undurchlässigem Material umfaßt, die innerhalb der Hülle (1) angeordnet sind und die Bestandteile zur Herstellung eines PUR-Schaumstoffs oder dergleichen enthalten, wobei der eine Beutel (2) ein Gemisch aus Polyolen, Katalysatoren, Wasser zur CO^-Abspaltung zwecks Aufblähens und evtl. ein Zusatztreibmittel, wie z. B. Trichlorfluormethan, und der andere ein Isozyanat enthält.

2· Sack nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Hülle (1) in ihrem oberen Teil und vorzugsweise auf 2/3 ihrer senkrechten Erstreckung mit Auslassen (3) auf der ganzen Fläche und/oder in seitlichen Schweißnähten versehen ist.

3· Sack nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Beutel (2) die Bestandteile enthalten, die zur Herstellung eines PUR-Schaumstoffes nötig sind, und zwar vorzugsweise in dem einen Beutel (2) 100 GT (Gewichtsteile) bekanntes Polypropylenglykol 0,5 - 2 GT bekannte Silikonverbindung 0,2-1 GT Terteaminkatalysatoren 2 - 10 GT Wasser
5 - 10 GT Flammenhemmer
und in dem anderen Beutel (2)
110 - 230 GT Isozyanat in der Form Methylphenyldiiso-

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zyanat.

Sack nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Beutel (2) die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren PUR-Polyisozyanurat-Schaumstoffes enthalten, und zwar in dem einen Beutel (2) 100 GT Phosphor und Chlor enthaltendes Polyol 0,5 - 2 GT Silikonverbindung

1 - 5 GT Trimerisationskatalysator 2-5 Teile Wasser

und in dem anderen Beutel (2)

180 - 230 GT Methylphenyldiisozyanat.

Sack nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Beutel (2) die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren Phenol-Schaumstoffes enthalten, und zwar in dem einen Beutel (2):

100 GT Phenolharz

5 - 30 GT Treibmittel, wie z. B₀ Trichlorfluormethan, und in dem anderen Beutel (2)

5 - 10 GT Polymerisationskatalysator»

Sack nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Beutel (2) die Bestandteile zur Herstellung eines nicht brennbaren Polykarbodiimid-Schaumstoffes ent~ halten, und zwar in dem einen Beutel (2):

100 GT Methylphenyldiisozyanat

und in dem anderen Beutel (2)

3 - β GT Dimerisationskatalysator 3 - 8 GT Diphenylkresylphosphat als flammenhemmender Zusatz.

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7· Sack nach einem der Punkte 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß über den ganzen Umfang des Sacks außerhalb der Schweißnaht (27), die den Innenraum des Sacks begrenzt, ein Randstreifen (26) vorhanden ist, der mit dem entsprechenden Randstreifen (26) eines weiteren Sacks bei der Verpackung eines Gegenstandes (28) verschweißt werden kann.
8. Arbeitsverfahren zur Anwendung des selbstaufblähenden Sacks nach Punkt 1 oder Punkt 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Sack aufrecht gehalten wird, so daß die zwei Beutel (2) in seinem unteren Teil angeordnet sind, wonach durch kräftige Druckeinwirkung jeder Beutel (2) zerstört bzw. zum Platzen gebracht wird und die herausgetriebenen und nach unten fließenden chemischen Lösungen in dem Sack zwischen den Wandungen der Hülle (1) 40 bis 45 Sekunden lang durch Rühren miteinander vermischt werden und am Anfang des Aufblähens 3-5 Sekunden lang der Schaum zwischen den Wandungen der Hülle (1) ausgebreitet und letztlich, nachdem der Schaumstoff ungefähr 1/5 der Gesamtaufblähung erreicht hat, entweder der Sack in einen Kasten gelegt wird, wobei der zu verpackende Gegenstand (im Falle einer Verpackung) zugedeckt und ein zweiter Sack auf den Gegenstand gelegt wird, oder der Sack um eine zu isolierende Rohrleitung gewickelt wird, oder in einen auszuschäumenden Hohlraum eingeführt wird, oder in eine Pormeinrichtung gelegt wird, wonach der Schaum sein Aufblähen zu Ende führt, die Gegenstände dicht umschließt bzw. die Hohlräume völlig ausschäumt und sich polymerisiert·

10 7'
4.4.1979 APB29D/210

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Arbeitsverfahren nach Punkt 8, gekennzeichnet dadurch, daß bei der Verpackung eines Gegenstandes (28) die Verschweißung der Randstreifen miteinander entweder getrennt außerhalb der Pormeinrichtung oder gleichzeitig bei der Formgebung stattfindet, wobei die Pormeinrichtung in diesem Pail mit Elektroden (33) in den Ebenen der Pugen zwischen den oberen und unteren Teilen (30,32) versehen ist.

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