DD140359A1

DD140359A1 - Bleiarme treibstoffzusammensetzung fuer ottomotoren

Info

Publication number: DD140359A1
Application number: DD20970078A
Authority: DD
Inventors: Alfred Boczek; Lutz Doescher; Harald Schmidt; Juergen Welker
Original assignee: Alfred Boczek; Lutz Doescher; Harald Schmidt; Juergen Welker
Priority date: 1978-12-13
Filing date: 1978-12-13
Publication date: 1980-02-27

Abstract

Die Erfindung betrifft die Verbesserung von TreibstoffZusammensetzungen für Ottomotoren durch Zusatz eines Gemisches aus Methanol, Methyl-tert.-butyläther und einer zwischen 373 bis 473 K siedenden Alkoholfraktion. Der Zusatz dieses Gemisches in Mengen von 5 bis 30 Vol.-I erlaubt die Herstellung von bleiarmen, klopffesten, aromatenarmen und umweltfreundlichen Ottokraftstoffen. Darüber hinaus bewirkt dieser Zusatz die Verringerung von Ablagerungen im Verbrennungsraum und eine Verminderung der Gefahr einer Vergaservereisung. Der Zusatz des Gemisches bewirkt weiterhin, daß das Oktanzahlniveau über den ganzen Siedebereich angehoben wird. Die Treibstoffzusammensetzung kann in. allen Raffinerien hergestellt werden, in denen Treibstoffe erzeugt werden.

Description

VEB Leuna-Werke Merseburg,

"Walter Ulbricht» . DC.P/Mö

LP 7884

Titel der Erfindung

Bleiarme Treibstoffzusammensetzung für Ottomotoren Anwendungsgebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft bleiarme Treibstoffzusammensetzungen zum Betreiben von Ottomotoren mit verbesserter Klopffestigkeit, verbesserter Abgaszusammensetzung, verringertem Aromatengehalt sowie geringerer Ruckstandsbildung im Verbrennungsraum bei gleichzeitiger Vermeidung der Vergaservereisung»

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt, daß die Klopffestigkeit von Ottokraftstoffen durch Zusatz von Methanol erhöht wird, insbesondere gilt das für die Frontoktanzahl* Y/eiterhin bewirkt die Zumischung von Methanol eine Verringerung der Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoff emission im Abgas des Motors· Darüber hinaus ist es möglich, durch Methanolzusätze, bleiarme bzw, bleifreie Treibstoffe herzustellen.

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Von Nachteil ist, daß methanolhaltige Treibstoffe bei tiefen Außentemperaturen oder Anwesenheit geringer Mengen Wasser entmischt werden und dann für den Motorbetrieb nicht geeignet sind« Bei einem Methanolgehalt von 10 bis 15 VoI·-# genügen 0,2 Vol«-% Wasser, um bei einer Temperatur von 293 K eine Entmischung herbeizuführen·

Es ist weiterhin bekannt, daß ein Zusatz von 2 bis 10 Vol«-% Methyl-tert.-butyläther oder ein Zusatz von Qy und C.-Alkoholen zu methanolhaltigen Ottokraftstoffen die Entmischungsgefahr beseitigt«

Der Hachteil dieser Treibstoffgemische besteht darin, daß ökonomisch aufwendig herzustellende Komponenten eingesetzt werden müssen«

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, eine bleiarme TreibstoffZusammensetzung für Ottomotoren zu entwickeln, die den technischen Gebrauchswert erhöht und umweltfreundlicher ist,

Darlegung des Wesens der Erfindung

Es bestand somit die Aufgabe, eine bleiarme Treibstoffzusammensetzung für Ottomotoren zu finden, die zur Erhöhung der Klopffestigkeit, zur Verringerung der Schadstoffemission sowie zur verringerten Ruckstandsbildung im Verbrennungsraum und zur Vermeidung der Vergaservereisung führt und gleichzeitig die Oktanzahl des Ottokraftstoffes über den ganzen Siedebereich bei gleichzeitiger Absenkung des Aromatengehaltes verbessert«

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Ottokraftstoffen ein Gemisch, bestehend aus Methanol, Methyltert«-butyläther und einer zwischen 373 und 473 K siedenden Alkoholfraktion zugesetzt wird,

Das Gemisch besteht zweckmäßigerweise aus 40 bis 75 Methanol, 5 bis 50 Vol.-3δ Hethyl-tert_e-butyläther und 5 bis 45 Vol_#-$ einer zwischen 373 und 473 K siedenden Alkoholfraktion· Vorteilhafterweise setzt man dieses Gemisch dem Ottokraftstoff in einer Konzentration von 5 bis 30 Vol.-% zu,

Ausführungsbeispiele · Beispiel 1 .

Zum Vergleich der Klopffestigkeit und der Abgaszusammensetzung wurde ein handelsüblicher Treibstoff, der mit Bleitetraäthyl entsprechend 0,4 g Pb/1 verbleit war, geprüft· Die Prüfung ergab eine ROZ von 88,0, eine LIOZ von 84,1 und eine FOZ von 77,1. Der Aromatengehalt dieses Treibstoffes betrug 30,5 %· Der Europäische Fahrzyklus-Abgastest (EFA) ergab Emissionswerte für CO von 187,5 g und für CH von 6,1 g pro Test.

Beispiel 2

Bleiarmer Treibstoff bestehend aus 84 Vol.-% des in Beispiel 1 angegebenen unverbleiten Treibstoffes und 16 Vol.-% eines Gemisches bestehend aus 62,5 Vol.-% Methanol, 31 VoI,-% Methylterte-butyläther sowie 6,5 Vol«-% einer zwischen 373 und 473 K siedenden Alkoholfraktion,

Diese Mischung hat, verbleit mit einer Menge Bleitetraäthyl, die einem Bleigehalt von 0,1 g Pb/1 entspricht, eine ROZ von 91,0, eine MOZ von 84,1 und eine FOZ von 93,5.

Der Aromatengehalt dieses Treibstoffes beträgt 25,6 %, Die Abgasuntersuchung nach EFA ergab Eiaissionswerte für CO von 148 g und für CH von 5,5g pro Test.

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Beispiel 3

Bleiarmer Treibstoff bestehend aus 85,5 VpI·-% des im Beispiel 1 angegebenen unverbleiten Treibstoffes und 14,5 Vol.-% eines Gemisches bestehend aus 69 Vol.-% Methanol, 6,9 Vol.-% Methyltert.-butyläther und 24,1 Vol.-% einer zwischen 373 und 473 K siedenden Alkoholfraktion. Diese Mischung hat verbleit mit einer Menge Bleitetraäthyl, die einem Bleigehalt von 0,1 g Pb/1 entspricht, eine ROZ von 90,7, "eine MOZ von 84,2 und eine POZ von 91,4.

Der Aromatengehalt dieses Treibstoffes beträgt 26,1 %. Die Abgasunterauchung nach EPA ergab Emissionswerte für CO von 156 g und für CH von 5,6 g pro Test.

Beispiele

Es wurden Fahrversuche über 17 000 km mit Treibstoffen gemäß Beispiel 1 und 3 durchgeführt. Beim Betrieb mit handelsüblichem Treibstoff des Beispiels 1 bildeten sich auf den Kolbenboden und in den Brennräumen des Motors Verbrennungsrückstälide mit unregelmäßiger kraterähnlicher Oberfläche. An den Zündkerzen befanden sich schollenartige Ablagerungen.

Beim Betrieb mit Treibstoff gemäß Beispiel 3 waren die Ablagerungen auf den Kolbenboden und den Brennräumen deutlich geringer« Der Belag war von sehr gleichmäßiger Dicke. Diese war so gering, daß ein Abtragen des Belages nicht möglich war. Der an den Zündkerzen befindliche Belag entsprach hinsichtlich Dicke und Aussehen dem Belag im Brennraum.

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Claims

Erfindungsanspruch

1. Bleiarme Treibstoffzusammensetzung für Ottomotoren, gekennzeichnet dadurch, daß die Ottokraftstoffe ein Gemisch bestehend aus Methanol, Methyl-tert.-butyläther und einer Alkoholfraktion, welche zwischen 373 und 473 K siedet, enthalten.

2· Bleiarme Treibstoffzusammensetzung gemäß Punkt 1., gekennzeichnet .dadurch, daß das Gemisch zwischen 1 und 80 VoI,-% vorzugsweise 40 bis 75 Vol_e-% Methanol enthält*

3· Bleiarme Treibstoffzusammensetzung gemäß Punkt 1., gekennzeichnet dadurch, daß das Gemisch 5 bis 50 VoI·-% Methyltert.-butyläther enthält·

4· Bleiarme Treibstoffzusammensetzung gemäß Punkt 1·, gekennzeichnet dadurch, daß das Gemisch 5 bis 45 VoI»-% einer zwischen 373 und 473 K siedenden Alkoholfraktion enthält.

5· Bleiarme Treibstoffzusammensetzung gemäß Punkt 1 bis 4> ge-> kennzeichnet dadurch, daß die Ottokraftstoffe ein Gemisch aus Methanol, Methyl-tert_e-butyläther und einer zwischen und 473 K siedenden Alkoholfraktion in Mengen von 5 bis 30 VoI.-% enthalten«,