DD104012B1 - Frostbestaendige emulsionen fuer spritzsaaten und bodenmulche - Google Patents

Frostbestaendige emulsionen fuer spritzsaaten und bodenmulche

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Description

A-
Frostbestandige Emulsionen für Spritzsaaten und Bodenraulche
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft frostbeständige Emulsionen, die als Bindemittel für Spritzsaaten und Bodenmulche geeignet sind.
Charakteristik der bekannten technichen Lösungen
Es ist bekannt, daß zur Ausführung maschineller Rasensaaten und zum Bodenmulohen in der Landwirtschaft Bitumenemulsionen bzw. deren Kombinationen mit Kunststoffdispersionen eingesetzt werden. Produkte auf Emulsionsbasis besitzen gegenüber heiß zu verarbeitenden oder in organischen Lösungsmitteln gelösten Produkten wesentliche Vorteile in der Herstellung und Anwendung. Ein wesentlicher Nachteil besteht jedoch in der Pr03tempfindlichkeit aller Emulsionen, da sie als Diapersionsmedium Wasser enthalten. Bei jedem Einfrieren der Emulsion tritt eine Qualitätsverschlechterung ein, da durch den Druck des Eises die Emuleionsteilchen deformiert werden und durch die Verhinderung der Teilchenbewegung eine negative Veränderung der Stabilität hervorgerufen wird. Nach dem Auftauen sind die Emulsionen teilweise nicht mehr verwendbar.
Es ist bekannt, daß zur Verhinderung des Einfrierens vor allem Alkohole, wie Glykol und Glycerin und Salze, wie Natrium- oder Magnesiumchlorid eingesetzt werden. Auch der Einsatz von Harnstoff bietet sich aufgrund der Herabsetzung des Pestpunktes bis auf -8 0C bei seiner Verwendung an. Durch den Zusatz dieser Stoffe wird zwar ein Einfrieren verhindert, jedoch werden sowohl die Stabilität der Emulsionen als auch die Gebrauchswert-
eigenschaften der aus. den Emulsionen gebildeten Filme negativ beeinflußt. Durch den Salzanteil wird die Dichte der Emulsion erhöht, dadurch rahmen die Emulsionspartikel stark auf und neigen zur Hautbildung und Austrocknung an der Oberfläche. Die Salze haben weiterhin einen negativen Einfluß auf die Bodenbeschaffenheit und das Pflanzenwachstum. Durch Zugabe von Alkoholen wird ebenfalls die Stabilität der Emulsionen negativ beeinflußt, da durch teilweises Anlösen des Bitumens die Emulsionsstruktur erheblich beeinflußt wird. Die Produkte werden schmierig und klebrig und neigen zum schnellen Zerfallen. Die aus derartigen Emulsionen resultierenden Filme und Überzüge werden außerdem durch den Anteil an Alkoholen schmierig, sehr weich und wasserempfindlich.
Darüber hinaus können für den Einsatz der Emulsionen als Bindemittel für Spritzsaaten und Bodenmulche nur nichttoxische Stoffe eingesetzt werden. Ein hoher Anteil an NaCl z.B. käme für diesen Zweck schon nicht mehr in Frage. Besondere Nachteile treten bei der Herstellung, Lagerung und dem Einsatz von Bitumeneraulsionen in der anwendungsgünstigsten Zeit im zeitigen Frühjahr und Spätherbst wegen Frostgefahr auf. So entstehen hierdurch schlechte Lagerbedingungen und Ausfallzeiten bei den produzierenden und ausführenden Betrieben. Die Frostbeständigkeit mit den nach dem Stand der Technik bekannten Mitteln wird nur bis zu Temperaturen von -8 0C gewährleistet, da nur bis zu dieser Temperatur die eingesetzten Emulsionen in flüssiger Form gehalten werden können.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Entwicklung einer bis -20 0C frostbeständigen und stabilen Emulsion für Spritzsaaten und Bodenmulche mit geringer Aufrahm- bzw. Absetzneigung.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu speziell geeigneten stabilen Emulsionen oder deren Kombinationen mit Kautschuklatex, Stabilisatoren und in Wasser quellbaren Stoffen, einen Zusatz zu finden, der eine Prostbeständigkeit der Emulsionskombination bis -20 0C gewährleistet, nichttoxiech für den speziellen Einsatzzweck ist und möglichst als Pflanzennährstoff wirkt.
Es wurde gefunden, daß die Aufgabe durch stabile Bitumenemulßionen oder deren Kombinationen mit Kautschuklatex, Stabilisatoren und in Wasser quellbaren Stoffen mit einem Gehalt an 2 bis 25 Gew·-^ Harnstoff gelöst werden kann. Dabei hat sich ergeben, daß "arnstoff in der Emulsionskombination durch einfaches Einrühren sehr gut aufgelöst werden kann. Die Stabilitätsverhältnisse des Emulsionsgemisches werden durch Zusätze bis zu 25 Gew«-% nicht negativ beeinflußt. Der Gefrierpunkt der Emulsionskombination wird je nach gewählter Menge an Harnstoff herabgesetzt. Darüber hinaus konnte jedoch auch festgestellt werden, daß zwei Wochen bei -20 0C gelagerte Emulsionen mit beispielsweise 5 Gew.-% Harnstoff zwar eingefroren waren, sich Jedoch nach dem Auftauen wieder in einem einwandfreien Zustand befanden, wobei im Gegensatz hierzu Emulsionen ohne Harnstoffzusatz nach dieser Zeit vollkommen koaguliert und dadurch unbrauchbar geworden waren. Da Harnstoff zugleich auch ein Düngemittel ist, ist sein Einsatz in Emulsionen für Spritzsaaten und Bodenmulche besonders günstig. Durch die Anwendung der erfindungsgeraäßen Emulsion wird gleichzeitig Harnstoff in einer in der landwirtschaftlichen Praxis üblichen Aufwandmenge verabreicht. Hierbei kann durch Einsparung des Arbeitsganges der Stickstoffkopfdüngung ein erheblicher ökonomischer Nutzen erzielt werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Verwendung des Harnstoffs ist darin zu sehen, daß die Ammoniak-StickstoffVerluste gegenüber üblichen Harnstoffkopfdüngungen verringert werden, da der durch den Bitumenmulch erzeugte Porenverschluß des Bodens ein Entweichen des Ammoniak-Stickstoffs in die Atmosphäre erheblich verringert.
Durch die Erfindung ist es darüber hinaus möglich, frostbeständige und stabile Emulsionen oder deren Kombinationen mit Kautschuklatices, Stabilisatoren und in Wasser quellbaren Stoffen herzustellen, deren spezieller Einsatz als Bindemittel für Spritzsaaten und Bodenmulche von erheblichem ökonomischen Nutzen ist, der sich vor allem in einer vollständigen Ausnutzung der günstigsten Anwendungszeit im zeitigen Frühjahr und im Spätherbst ausweist. In diesen Zeiten ist im allgemeinen die Produktion, Lagerung und Verarbeitung von Emulsionen wegen Prostgefahr nicht möglich. Es ist weiterhin auch möglich, in die erfindungsgemäße Emulsion oder Kombination Agrochemikalien, wie Fungizide, Herbizide, Insektizide und Düngemittel einzumischen.
Ausführungsbeispiele
1· In einem Kreiselmischer oder Turbinenrührwerk werden 95 Gew.-SS einer Kombination, bestehend aus 78 Gew.-% stabiler Bitumenemulsion auf Basis B 45» 1»5 Gew#-% аіз Stabilisator wirkendem Alkylphenylpolyglykoläther, 9 Gew.-% Buna-Latex und 1,5 Gew.-% einer 20 %igen Lösung von Na- und NH.-Salzen der Polyacrylsäure mit 5 Gew.-% kristallinem, gekörntem Harnstoff unter Rühren bei Temperaturen zwischen 15 und 30 0C versetzt. Das Mischen wird bis zum vollständigen Auflösen des Harnstoffs fortgesetzt. Die so hergestellte Mischung wird zu maschinellen Rasensaaten, bei denen Samen und Düngemittel in einem Arbeitsgang verspritzt werden, eingesetzt. Durch deren Verwendung ist die Produktion, Lagerung und Anwendung durch ein Ausnutzen der anwendungsgünstigsten, aber frostgefährdeten Jahreszeiten im zeitigen Frühjahr und Spätherbst möglich.
2· In einem Rührwerk werden 90 Gew.-% stabile Bitumenemulsion mit 10 Gew·-^ Harnstoff unter Rühren bei Temperaturen zwischen 15 und 30 0C versetzt. Das Mischen wird bis zum vollständigen Auflösen des Harnstoffs forgesetzt. Die so hergestellte Mischung wird zur Bodenoberflächenverbesserung beim Anbau landwirtschafftlicher und gärtnerischer Kulturen,
wie beispielsweise Frühkartoffeln, Rüben, Körnermais und Gemüse in einem Mischverfahren eingesetzt. Durch deren Verwendung ist die Produktion, Lagerung und frühestmögliche und sichere Anwendung im zeitigen Frühjahr möglich. Bei der Ausbringung der Mischung dringt ein Anteil des Harnstoffs in wäßriger Phase in den Boden ein und ist sofort pflanzenverfügbar, während durch die sich bildende Bitumenmulchschicht der andere Anteil des Harnstoffs eingeschlossen wird, der erst nach dem sukzessiven Zerfall dieser Schicht als langsam fließende Stickstoffquelle der Pflanzen zur Verfügung gestellt wird.

Claims (2)

Erfind ungsanspruch
1. Frostbeständige Emulsionen für Spritzsaaten und Bodenmulche aus stabiler Bitumenemulsion oder deren Kombination mit Kautschuklatex, Alkylph.enylpolyglykolath.er und in Wasser quellbaren Stoffen, beispielsweise einer wäßrigen Lösung von Natrium- und Ammoniumsalzen der Polyacrylsäure, mit einer Prostbeständigkeit bis -20 0C, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 bis 35 GeWo-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew,-% Harnstoff.
2* Prostbeständige Emulsionen nach Punkt 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 bis 25 Gew«-% Agrochemikalien, wie beispielsweise Fungizide, Herbizide, Insektizide und Düngemittel.

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