CH94642A - Verfahren zur Herstellung einer steinartigen entglasten Masse. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer steinartigen entglasten Masse.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung einer steinartigen entglasten Masse. Verfahren zur Herstellung von entglasten Porzellan- oder steinähnlichen Massen sind mehrfach bekannt geworden. Bei allen diesen Verfahren wird zuerst ein Glasformling d. h. also ein aus der amorphen Glassubstanz be stehender Körper hergestellt und dieser dann in einem weitern Arbeitsgang auf verschie dene Art nachträglich zur Entglasung ge bracht. Alle diese Verfahren sind kompliziert und bedingen kostspielige Spezialeinrichtungen, so dass sie sich schon aus diesen Gründen zu einer rationellen Fabrikation nicht eignen. Ausserdem sind nach diesen Verfahren nur einige wenige Artikel herstellbar.
Das den Gegenstand der vorliegenden Frfindung bildende Verfahren dagegen er möglicht die Herstellung einer steinartigen entglasten Masse in einem einzigen fortlau fenden Arbeitsgang. Gemäss der Erfindung wird zunächst eine Glasmasse geschmolzen, deren Gehalt an Kieselsäure so gewählt ist, dass sie an sich schon grosse Neigung zum Entglasen besitzt, und dann in diese durch geschmolzene Masse so viel mindestens einer schwer schmelzbaren, mineralischen Substanz hineingerührt,
dass die ganzeNasseim Schmelz ofen entglast und mindestens ein Teil der nachträglich eingerührten Substanz in der entglasten Masse ungeschmolzen bleibt.
Zum Schmelzen einer solchen kieselsäure- reichen, an sich zum Entglasen grosse Nei gung besitzenden Glasmasse kann man bei spielsweise ein Ausgangsgemisch von Sand, Flussspat, ' Feldspat und Kryolith oder ein Gemisch von Quarz, Flussspat und Pegmatit verwenden;
der Zusatz von Kryolith hat hauptsächlich den Zweck, ein ganz undurch sichtiges weisses, durchaus steinartigen End produkt zu erhalten, das gar kein glasähn liches Aussehen mehr besitzt. Ferner kann das Ausgangsgemisch noch als Flüssmittel Soda enthalten. Ausserdem kann man dem Gemisch noch ein oder mehrere Metalloxyde zusetzen, welche wie z. B. Chromoxyd oder Kupferoxyd die Eigenschaft haben, die ge schmolzene Masse zu färben.
Zum Schmelzen des Ausgangsgemisches kann man mit Vorteil einen Wanneofen verwenden, der als ge schlossener, mit wannenförmigem Schmelz herd. versehener Ofen ausgebildet ist, und dessen Herd an seiner Oberfläche vorn einer Teerölflamme bestrichen wird. An Stelle eines derartigen Ofens kann man auch einen für elektrischeHeizung,zweckmässig für elektrische Oberflächenheizung, eingerichteten Ofen be nützen.
Als schwer schmelzbare mineralische Sub stanz, die in die geschmolzene Masse einge rührt wird; kommt in erster Linie Quarzsand in Betracht. Man kann aber auch andere derartige Stoffe, wie z. B. natürliche oder künstliche kristallisierte Tonerde, ferner Mag nesia, Kieselgur oder ein Gemisch solcher Stoffe verwenden, uni der zu erzielenden ent- glasten Masse ausser dem steinartigen, ent- glasten Aussehen gewisse spezielle Eigen schaften, wie z. B. hohe Isolationswirkung gegen Wärme und Kälte, zu verleihen.
Eine chemische Umsetzung dieser Stoffe mit der geschmolzenen Masse findet praktisch genom men nicht statt. Vielmehr bleiben die ge nannten Stoffe ganz oder zum grössten Teil ungeschmolzen in der geschmolzenen Masse suspendiert, so dass diese also gewissermassen als Bindemittel für die zugesetzten Stoffe dient.
Die nach dem Einrühren der schwer schmelzbaren, mineralischen Substanz in den Schmelzfluss erhaltene entglaste Masse kann direkt zu Formlingen auf irgend eine der be kannten Weisen, z. B. durch Pressen, Giessen, Blasen, verarbeitet werden. Die Masse erstarrt zu einem homogenen, undurchsichtigen, stein artigen Körper von sehr grosser Härte, Bruch festigkeit, Isolierwirkung, und was besonders wichtig ist, von grosser Säure- und Alkali beständigkeit. Die Blasse ist besonders geeig net zur Herstellung von Wand- und Boden belagplatten, sowie von Isolatoren für elek trische Leitungen.
Es hat sich gezeigt, dass solche Belagplatten vor den bisher bekannten keramischen Platten nicht nur den Vorzug grösserer Billigkeit haben, sondern dass sie wesentlich härter sind, dass sich viel mannig- fachere und schöner wirkende Farbeneffekte damit erzielen lassen, dass infolge der Homo genität der Blasse die bei den keramischen Platten mit der Zeit stets in der Glasur auf tretenden Haarrisse nicht vorkommen können und dass sie endlich an der Unterlage wesent lich besser haften.
Versuche der Material- prüfungsanstalten der eidgen. techn. Hoch schule in Zürich, bezw. der schweiz. elektro- techn. Vereins in Zürich an Isolatoren aus der neuen Masse haben ergeben, dass ein der artiger Niederspannungsisolator gegenüber einem solchen von gleicher Grösse aus Por zellan die doppelte Bruchfestigkeit besitzt; die Isolierwirkung desselben hörte im Trok- kenen erst bei 38,000 Volt und unter Regen bei 16,000 Volt auf.
Ferner können aus der geschmolzenen, entglasten Masse auch Koch geschirre, sowie Gefässe hergestellt werden, die wegen der oben erwähnten Eigenschaften der Masse für die chemische Industrie sehr geeignet sind.
Beispiel In einem mit Teeröl-Oberflächenheizung versehenen, geschlossenen Wannenofen wird ein Gemisch vorn<B>100</B> Teilern Quarzsand, 20 Teilen Flussspat, 20 Teilen Feldspat und einigen Teilen Kryolith, dem als Flussmittel 30 Teile Soda beigemengt sind, geschmolzen und in den Schmelzfluss nochmals<B>100</B> Teile Quarzsand hineingerührt.
Andere Zusammen setzungen des Ausgangsgemisches sind zum Beispiel folgende: 100 Teile Sand, 10 Teile Flussspat,.40 Teile Pegmatit, 30 Teile Soda; 40 Teile Sand, 1b Teile Flussspat, 100 Teile Pegmatit, 15 Teile Soda; 100 Teile Sand, 8 Teile Kryolith, 60 Teile Pegmatit und 20 Teile Soda. Zu jedem dieser Ausgangsge mische gibt man, wenn es geschmolzen ist, 100 Teile mehr oder weniger schwer schmelz baren mineralischen Stoff.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer steinar tigen, entglasten Masse, dadurch gekennzeich net, dass zunächst eine Glasmasse geschmolzen wird, deren Gehalt an Kieselsäure so gewählt ist, dass sie schon an sich grosse Neigung zum Entglasen besitzt, in welche Masse dann so viel mindestens einer schwer schmelzbaren, mineralischen Substanz hineingerührt wird, dass die ganze 14lasse im Schmelzofen ent- glast und mindestens ein Teil der nachträg lich eingerührten mineralischen Substanz in der entglasten Masse ungeschmolzen bleibt.Die erhaltene Masse bildet nach dem Er starren einen homogenen, undurchsichtigen, steinartigen Körper von grosser Härte, Bruch festigkeit und Isolierwirkung und von hoher Säure- und Alkalibeständigkeit. Sie ist be sonders geeignet zur Herstellung von Wand- und Bodenbelagplatten, sowie für Isolatoren für elektrische Leitungen. <B>UNTERANSPRÜCHE:</B> 1. Verfahren nach Patentansprucb, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgangsgemisch noch ein Flussmittel zugesetzt wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgangsgemisch noch mindestens ein zur Färbung der ent- glasten Masse dienendes Metalloxyd zu gesetzt wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als schwer schmelz bare, mineralische Substanz Quarzsand verwendet wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als schwer schmelz bare, mineralische Substanz kristallisierte Tonerde verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als schwer schmelz bare, mineralische Substanz Magnesia ver wendet wird. 6.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als schwer schmelz bare, mineralische Substanz Kieselgur verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| CH94642T | 1920-10-31 |
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Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US2515939A (en) * | 1943-12-08 | 1950-07-18 | Corning Glass Works | Opacifiable photosensitive glasses |
| DE1095186B (de) * | 1956-09-01 | 1960-12-15 | Ministerul Ind Materialelor De | Verfahren zur Herstellung von Formgegenstaenden aus keramischen Massen |
-
1920
- 1920-10-31 CH CH94642D patent/CH94642A/de unknown
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