Neigungsmesser für Flugmaschinen. Es kommt öfters vor, dass Flugmaschinen führer nicht nur bei Nacht, sondern auch am Tage die Orientierung in bezug auf die Laga der Flugmaschine zur Erde vollständig ver lieren, wenn ihnen der Blick auf die Erde zum Beispiel durch eine Wolkenschicht ent zogen ist, was dann zu Verirrungen und Un fällen führen kann.
Diesen Übelstand zu beseitigen, ist Zweck der vorliegenden Erfindung, gemäss welcher der Neigungsmesser zwei in einen gemein schaftlichen, elektrischen Stromkreis ein geschaltete, zur Bildung einer Funkenstrecke dienende Elektroden besitzt, von denen die eine als . Pendel ausgebildet ist, und welche Elektroden so angeordnet sind, d'ass nur in einer bestimmten Lage des Neigungsmessers und somit der damit versehenen Flug maschine ein Funke zwischen den beiden Elektroden überspringen kann.
Der Flug maschinenführer ist infolgedessen in der Lage, die Stellung der Flugmaschine, we nigstens in der Querrichtung derselben, in bezug auf die Lotrechte zur Erde bei ver loren gegangener Orientierung jederzeit, also auch in den dichtesten Wolken und bei Nacht, erkennen zu können. Auf der Zeichnung, die ein @usführungs Beispiel des Erfindungsgegenstandes dar stellt, ist Fig. 1 eine Seitenansicht desselben und Fig. 22 ein Vertikalschnitt.
Bei der gewählten Ausführungsform be sitzt der Neigungsmesser ein kreisförmiges Gehäuse, dessen zylindrischer Mittelteil I. an den Stirnseiten durch Glasscheiben 2 ab geschlossen ist. In der 3litte derselben ist eine Achse 3 angebracht, welche durch eine Anschlussklemme 4 mit der elektrischen Lei tung 5 verbunden ist, die am einen Pol zum Beispiel eines Hochspannungszündapparates einer Flugmaschine angeschlossen ist.
Zwi schen den Scheiben 2 ist auf der Achse 3 ein aus elektrisch leitendem Material beste hendes Pendel 0 gelagert, welches zugleich als Elektrode einer Funkenstrecke dient. Die andere Elektrode derselben ist durch eine senkrecht: unterhalb der Achse 3 von unten in den Gehäusemittelteil 1 eingeführte Schraube 7 gebildet, die durch einen Kabel schuh 8 mit der zum andern Pol des ge nannten HochspannungSzündapparates füh renden Leitung 9 verbunden ist.
Die Schraube 7 ist vom Gehäusemittelteil 1 mit Hilfe eines zweiteiligen Isolators 10 isoliert. In der Ho- rizontalebene der Achse 3, das heisst um 90 zur Elektrode 7, ist am Gehäusemittelteil 1 eine gleiche, das heisst ebenfalls. durch eine Schraube 7' gebildete und durch einen Iso lator 10' vom Teil 1 isolierte Elektrode an gebracht, welche durch eine Leitung 11 mit der Leitung 9 in Verbindung steht.
12 be zeichnet am Gehäusemittelteil 1 angebrachte Befestigungswinkel, mittelst denen das Ge häuse 1, 2 quer oder parallel zur Längsrich tung einer Flugmaschine vor bezw. neben dem Führersitz derselben an deren Gestell so be- festigt wird, dass bei auf horizontalem Boden ruhender F'lu-maschine die Elektrode 7 ge nau senkrecht unterhalb der Achse 3 sich befindet. Mit.
Vorteil werden auf einer Flug maschine zwei Neigungsmesser senkrecht zu einander angeordnet, der eine (dessen Pendel achse in der Längsachse verläuft) vor und der andere (dessen Pendelachse in der Quer richtung der Maschine verläuft) neben dem Führersitz. Nur in oder in annähernd der bezeichneten Stellung der Pendelelektrode zur Elektrode 7 kann ein Funke übersprin gen.
Der Flugmaschinenführer kann somit an dem Neigungsmesser, dessen Pendelachse parallel zur Längsachse dert Maschine -er- richtet- ist. erkennen, ob letztere in der Quer- richtung in aufrechter Stellung sich befindet;
ebenso kann er bei konstanter oder annähernd konstanter Geschwindigkeit der Maschine an dem Neigungsmesser, dessen Pendelachse in der Querrichtung der Maschine verläuft, erkennen, ob letztere in bezug auf ihre Längs- achse die normale Stellung einnimmt, auch wenn er in der Dunkelheit oder in der dich testen Wolke die Elektroden selbst nicht sehen kann, dadurch, dass an den Elektroden 6. 7 ein Funke überspringt oder nicht.
Sieht der Pilot einen Funken auf der linken Seite des Apparates, dessen Pendelachse parallel zur Längsachse der Maschine gerichtet ist, so -weiss er. dass seine Maschine sich um 90 nach links uni ihre Achse ,gedreht hat. Na- türlieh könnte auf der rechten Seite des Ge- h.äuses ebenfalls eine Elektrode am Teil 1 an_,ebracht sein.
Zur Sicherheit, dass dann der Pilot siel, nicht irren kann. zwischen welchen Elektroden die Funkenstrecke spielt, ist es zweckmässig, an der vordern Glas scheibe ein. oder mehrere durchsichtige Scheibchen 13 von verschiedenen Farben an zubringen, so dass der Pilot, besonders. in der Dunkelheit, Funken, die an einer andern Stelle, als zwischen den Elektroden 6 und 7 überspringen, an einer andern Färbe erken nen kann.
Es. könnte, wie in Fig.1 durch gestrichelte Linien angedeutet, an der Elektrode 7 ein zur Achse 3 konzentrisches Bogenstiicl@ 14 . mit mindestens zwei Elektrodenspitzen 15 angebracht sein, um Neigungen zum Bei spiel von 45' kenntlich machen zu können. Durch Anbringen einer Skala an einer der Scheiben 2 wäre die XLölichheit geboren. die Stärke von beliebigen Neigungen zu be stimmen. Es würde natürlich auch genügen, nur eine, das heisst die dem Piloten nähere. Seitenwand durchsichtig zu machen.