Gegenstromerfahren zur Auflösung von löslichen Bestandteilen aus Rohstoffen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei welchem lösliche Bestandteile aus Rohstoffen, z. B. Fett oder Öl aus Getreidekeimen, Harze aus Pflanzenstoffen, Montanwachs aus Braun kohle oder andere Stoffe aus Rohstoffen, nach und nach aufgelöst und das Lösungsmittel zu diesem Zwecke durch das auszuziehende Gut im Gegenstrome. hindurchgeführt wird.
Das Verfahren gemäss vorliegender Er findung beruht darauf, dass, zwecks Lösung der löslichen Bestandteile aus Rohstoffen, z. B. von Fett oder Ö1 aus Getreidekeimen im Gegenstromverfahren, das Rohgut in Be hältern, welche mit Siebböden versehen und offen sind, in einer allseitig geschlossenen Kammer fortbewegt wird, während das Lö sungsmittel in einer Reihenfolge, welche der durch die Bewegungsrichtung der Behälter bestimmten Reihenfolge entgegengesetzt ist, in freiem Falle der Reihe nach durch alle Behälter hindurchgeführt wird, wobei der Gehalt an gelöstem Gute fortschreitend ge steigert wird.
Dies hat den Vorteil, dass einerseits Verluste an Lösungsmittel besser vermieden werden, weil das Durchleiten des- selben durch das auszuziehende Gut inner halb einer geschlossenen Kammer geschieht, aus welcher die auftretenden Lösungsmittel dämpfe abgesogen und nach dem Konden sieren wieder nutzbar gemacht werden können.
In Fig. 1 der Zeichnung ist eine zur Aus- führung des Verfahrens dienende Einrichtung dargestellt. Die das auszuziehende Gut auf- nelhmnenden, oben offenen Behälter 4, 5, G, 7 und 8, deren Anzahl beliebig gewählt werden kann, sind mit Siebböden versehen und mit Rollen in Laufschienen geführt. Sie werden durch die Schiebetür 1 in eine allseitig ge schlossene Kammer eingeführt, aus dein mit einem beweglichen Boden 3 versehenen,
das Rohgut enthaltenden Trichter 2 gefüllt und dann in den Arbeitsgang eingeführt. Das durch die Rohrleitung 9 zugeführte Lösungsmittel, wel ches mittelst einer Heizvorrichtung erwärmt wird, rieselt, durch die Vorrichtung 11 ver teilt, als feiner Regen auf das in dem .Be hälter 7 befindliche (xut und wird nach dem Ansammeln in dem darunter befindlichen Be hälter 12 durch die Rohrleitungen 13 mittelst der Pumpen 17 in gleicher Weise auf das in den Behältern 6 und 5 befindliche Gut befördert.
Nachdem das von Behälter zu Behälter mit Fett angereicherte Lösungsmittel den zuletzt mit demn Robgute beschickten und in den Arbeitsgang eingeführten Behälter durchlaufen hat, wird es abgeleitet, durch Abdestillieren von demn Fette befreit und alsdann von neuem in den Arbeitsgang eingeführt. Die in der Kammnei angesammelten Lösungsmitteldämpfe können durch die Rohrleitungen 16 abgeson dert werden. Der Behälter 8, welcher den Arbeitsgang durchlaufen hat, wird, nachdem die an dem ausgezogenen Gute noch anhaf tenden Reste des Lösungsmittels möglichst entfernt sind, durch Kippen mittelst einer Drehscheibe in den Schacht 14 entleert und darauf durch die Schiebetüre 15 aus der Kammer entfernt.
Alsdann werden die übrigen Behälter mit dem auszuziehenden, bezw. mehr oder weniger bereits ausgezogenen Gute mit telst Schubstange von aussen weitergeschoben und ein leerer Behälter in die Kammer wie der eingeführt.
Auf diese Weise wird das Rohgut in den fahrbaren Behältern dem Lösungsmittel der art entgegengeführt, dass das frisch eilige führte Lösungsmittel das am weitestgehenden ausgelaugte Gl ut zuerst durchläuft, welches damit erschöpft wird und aus der Behandlung mit dem Lösungsmittelausscheidet,während der Gehalt des Lösungsmittels an löslichem Stoffe bei der Weiterleitung desselben von Behälter zu Behälter entsprechend demn Gehalte des in demn letzteren befindlichen Rohgutes fort schreitend angereichert wird, bis das Lösungs mittel nach dem Durchlaufen des zuletzt mit frischem Rohgut eingeführten Behälters ab geleitet wird.
Weiter lässt sich das Verfahren in der Weise ausführen, dass das in den Behältern befindliche Rolhgut mit diesen in der Kammer nicht vorwärts, sondern zunächst abwärts und alsdann aufwärts bewegt wird, während das Lösungsmittel nur durch das Gut der aufwärts bewegten Behälter in entgegenge setzter Richtung, durch das Gut der ab wärts bewegten Behälter dagegen in gleicher Richtung hindurchbefördert wird. Auf diese Weise wird gleichfalls eine Auflösung des löslichen Stoffes aus dem Rohgute erreicht und der Gehalt des Lösungsmittels von Be hälter zu Behälter gesteigert.
Diese Aus führungsform des Verfahrens hat den Vorteil, dass die seiner Ausführung dienende Einrichtung viel weniger Flächenraum beansprucht, dass das Lösungsmittel nur einmal gepumpt zu werden braucht und zur Ausführung des Verfahrens viel geringere Mengen des Lösungsmittels erforderlich sind, als bei der Ausführungs form mit Benützung der Einrichtung gemäss Fig. 1. Ferner brauchen die Behälter nach ihrer Entleerung nicht aus der Kammer ent fernt zu werden, um in den Arbeitsgang wieder eingeführt zu werden.
Fig. 2 der Zeichnung veranschaulicht eine für diese Ausführungsform des Verfahrens dienende Einrichtung, bei welcher das in den Behältern befindliche Rohgut zunächst ab wärts und alsdann aufwärts bewegt wird.
In der Kammer 18 befinden sich die Be hälter mit Siebböden 19I-19XIX, welche in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung firn Kreislauf in der Kammer bewegt werden. Das Lösungsmittel. welches durch die Lei tung 20 zugeführt wird. gelangt in den Ver teiler 21 und durchrieselt alsdann das Gut in den Behältern 19\-19\. Der hierbei er haltene Auszug wird in dein Sammelbecken 22 aufgefangen und mittelst Pumpe 24 durch die Rohrleitungen 23 und 25 in den Verteiler 26 gepumpt.
Von hier durchrieselt die Flüs sigkeit das Gut der Behälter 19"'-19X\, wird in dem Sammelbecken 27 aufgefangen und durch die Leitung 28 abgeführt. Der zuerst in den Arbeitsgang eingeführte Be hälter 19\ wird über den Schacht 30 gebracht;
in diesen entleert, alsdann aus der Füllkam mer 29 wieder gefüllt, über den Behälter 19"\ geschoben und damit aufs neue in den Arbeitsgang eingeführt. Die Behälter 19"-19' werden aufwärts bewegt, der Behälter 19'I tritt an die Stelle des Behälters<B>19'</B> und die Behälter 19"r-19"' werden abwärts be wegt usf.