CH693940A5 - Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Material, das für die Wurzelbehandlung in der Zahnheilkunde nach der Ent-fernung der Zahnpulpa, nach der Erweiterung und Aufbereitung der Wurzelkanäle auch zeitlich in dem gleichen Behandlungsvorgang, d.h. auch ohne temporäre medikamentöse Einlage, zur Füllung der Wurzelkanäle verwendet wird.
Heute werden für diese Zwecke in der Zahnheilkunde Präparate mit dem Zinkoxid-Eugenol-Träger oder mit dem Kunstharzträger oder die so genannte Wurzelkanalpaste verwendet, wobei die Letztere eher eine historische Bedeutung hatte (Jodoformpaste nach Walkhoff). Sie besitzen meist geeignete Abbindungsfristen, sind mit einem Wurzelstift zu verwenden und ermöglichen einen bakteriendichten Abschluss gegenüber Periapex. Sie sollen leicht in den Kanal einfüllbar, auf dem Röntgenbild sichtbar und chemisch und biologisch nicht abbaubar sein. Zudem sollen sie bakteriostatisch sein und schliesslich den Zahn nicht verfärben. Vor allem aber soll das periapikale Gewebe nicht durch eine Wurzelfüllung einem Dauerreiz ausgesetzt werden.
Diese Voraussetzung wird durch die heute auf dem Markt befindlichen Produkte meist nicht erfüllt, da sie sehr stark bakterizid wirkende Phenolderivate (Kresol, Thymol) bzw. deren Chlorverbindungen (Chlorphenol, Chlorkresol, Chlorthymol) enthalten. Des Weiteren müssen bei diesen Produkten oftmals Antibiotika verwendet werden, sodass eine resistenzbedingte Unempfindlichkeit erzeugt wird. Noch vor kurzem waren Produkte mit Paraformaldehyd oder Bleitetraoxid zu finden. Um die toxische Wirkung zu mindern, werden Cortisonderivate wie Prednisolon verwendet, die den Körper noch weiter belasten. Manche Hersteller haben auffallend schädliche Bestandteile aus ihren Präparaten zurückgezogen. Damit bestehen Wurzelfüllungspräparate nun aus einem Zinkoxid-Eugenol-Träger und einem geringen Anteil an Cortisonderivaten, wobei die Letzteren keine plausible Funktion mehr haben.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Wurzelfüllungsmaterial zu schaffen, das weder Antibiotika bzw. Cortisonderivate beinhaltet noch stark wirkende Bakterizide (Phenol-, Chlor-, Paraformaldehydderivate) besitzt, eine akzeptable Bindezeit aufweist, das Bakterienwachstum nicht begünstigt, leicht in den Wurzelkanal eingeführt werden kann und nach 5-6,5 Min. harte Konsistenz aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Produkt, das zuerst eine regenerierende und antibakterielle Wirkung von Propolis zusammen mit dem Zinkoxid-Eugenol-Träger aufweist und dann durch geringen Zusatz von Calciumhydroxid einen körperähnlichen pH-Wert besitzt. Die Wurzelfüllung ist nach ca. 5- 6,5 Min. vollständig ausgehärtet.
Propolis ist bekanntlich ein Kittwachs, das die Arbeitsbienen aus gesammelten flüssigen Harzen produzieren. Es wird für Reparaturen und Versiegelung des Stockes benutzt; zudem schützt Propolis vor Bakterien, Viren und Pilzen. Es ist ein anerkanntes homöopathisches Produkt, stimuliert den Metabolismus der Zellen und begünstigt bei lokal beschädigtem Gewebe die Regenerationsprozesse und soll bisher für Verfestigung des Materials verwendetes Colophonium ersetzen.
Scheller berichtet (Die Heilkunst 94, 1981, 222-233) über eine Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen des apikalen Parodontium mit Propolis. Die Schmerzsymptome gingen bei akuten Prozessen schon nach einmaliger Einwirkung von Propolis zurück. Die Heilung des von chronischer Parodontitis betroffenen Gewebes verlief in einer viel kürzeren Zeit im Vergleich zu den traditionellen Behandlungsmethoden.
Bei dieser klinischen Studie wurden 34 Patienten behandelt. Bei diesen Untersuchungen wurde 3% Propolis in Ethanol-Glycerin-Lösung verwendet. Da dieses Produkt keine feste Substanz darstellt, konnte man dies nicht als Wurzelfüllungsmaterial verwenden. Das Problem besteht nun darin, eine Propolislösung mit all ihren positiven Eigenschaften in einen festen Zustand und wandbeständigen Wurzelzement überzuführen. Dies kann dann erreicht werden, wenn man das Zinkoxidpulver, mit oder ohne zusätzliche Wirkstoffe, mit einer Lösung aus Eugenol und Propolis verrührt, welches daraufhin eine feste Konsistenz aufweist.
In der russischen Fachliteratur wurde ebenfalls über eine Verwendung von Propolis bei der Wurzelbehandlung berichtet: Halikova, Gronkina, Frolova, 1981 und Kosenko, Kosovich, 1985. Diese Autoren verwenden propolishaltige Präparate, die nicht vollständig aushärten und eine gelartige Konsistenz erweisen bzw. eine pastenartige Konsistenz durch Zusatz von Zinkoxid besitzen, mit einem Zusatz von Colophonium. In diesem Fall wird keine Bildung des Zinkoxid-Eugenol-Komplexes, der für Aushärtung des Materials verantwortlich ist, stattfinden. Ausserdem wird empfohlen, die Wurzelkanäle mit Propolislösung umzuspülen. Die Autoren beschreiben Behandlungen mit propolishaltigen Präparaten, wonach es bei der Wurzelbehandlung zur Ausheilung von Fisteln, Granulomen und akuter periapikaler Parodontitis kommen kann. Da die o. g. Präparate nicht aushärten, konnten Stabilität und Resorptionswiderstand nicht gewährleistet werden. Die Gefahr, dass dieses Füllungsmaterial zum Teil resorbiert wird und damit Hohlräume bildet und eine sekundäre Infektion verursachen kann ist gross und entspricht nicht den europäischen ISO-Normen.
Die Zusammensetzung des vorgestellten Füllungsmaterials wird so festgelegt, dass bei Anrühren der Lösung, bestehend aus 95% Eugenol und 5% Propolis, mit dem zinkoxidhaltigen Pulver eine optimale Bindezeit von ca. 5-6,5 Min. erreicht wird, wobei es durch Komplexbildung zwischen Zinkoxid und Eugenol zur vollständigen Aushärtung des Materials kommt. Während der Aushärtung werden Propolis-partikel ausgeschieden, was zur Vernetzung zwischen den Aggregaten des entstandenen Zink-oxid-Eugenol-Komplexes und den spezifischen für Wurzelfüllungsmaterialien Wirkstoffen (Kontrastmittel) führt.
Das vorgestellte Material hat den Vorteil, dass es nach der Applikation in die Wurzelkanäle zuerst mit Guttaperchastiften versehen werden kann, was eine gleichmässige Verteilung, eine gute Wandbeständigkeit und eine dichte Versiegelung der lateralen Kanäle und des apikalen Bereichs gewährleistet und nach der Aushärtung eine feste Konsistenz besitzt.
Des Weiteren kann dieses Material direkt nach dem Entfernen der Zahnpulpa (Pulpaextirpation) zeitlich in dem gleichen Behandlungsvorgang, auch ohne temporäre Anlage, zur Füllung der Wurzelkanäle verwendet werden.
Das vorgestellte Material hat den Vorteil, dass es bei einem Kontakt mit dem periapikalen Gewebe keine toxische Wirkung aufweist und keinen Dauerreiz erzeugt.
Des Weiteren kann das vorgestellte Produkt keine Bakterienresistenz hervorrufen, da es keine Antibiotikazusätze enthält und durch geringen Zusatz von Propolis und Ca(OH) 2 bakteriostatisch ist.
Weiterhin hat es den Vorteil, dass die Regenerationsprozesse des periapikalen Gewebes ohne Dauerwirkung von Cortisonderivaten erfolgen können und dass durch Zusatz von Zirkoniumoxid der Röntgenkontrast ausreichend ist.
Die erfinderische Leistung beruht auf erstmaliger Anwendung von Propolispräparaten, die durch präzise Zusammensetzung der matrixbildenden Stoffe (Zinkoxid-Eugenol-Komplex sowie Zugabe eines Reaktionsregulators-Zinkacetat) eine vollständige Aushärtung in einer konstanten und reproduzierbaren Zeit ermöglichen, durch eine ausgewählte Menge von Calciumhydroxid ein körpergleiches pH Milieu aufweisen und insgesamt bakteriostatische, antiinflammatorische und regenerierende Eigenschaften besitzen.
Claims (4)
1. Wurzelfüllungsmaterial zur Herstellung von zahnärztlichen Wurzelfüllungen, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer Lösung von Propolis und Eugenol besteht und nach Anrühren mit zink-oxidhaltigem Pulver eine feste Konsistenz aufweist.
2. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Flüssigkeitsverhältnis von 95 Volumenteilen Eugenol und 5 Teilen Propolis eine optimale Bindezeit von ca. 5-6,5 Minuten erreicht wird und es je nach Verhältnisänderung von Propolis und Eugenol eine regulierbare Bindezeit aufweist.
3. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu ca. 6,0 g Zinkoxid als Zusatz ca. 0,09 g Calciumhydroxid beigemischt wird, sowie für Wurzelfüllungsmaterialien spezifische Zusätze wie: 3,12 g Zirkoniumoxid, 0,09 g Zinkstearat und 0,70 g Zinkacetat zugegeben werden.
4. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Herstellungsprozess des Pulvers unter Schutz von Edelgas Argon stattfindet, um die Eigenschaften des in geringer Menge eingesetzten Calciumhydroxid zu erhalten und die Homogenität des Pulvers beim Mischprozess zu gewährleisten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH01595/99A CH693940A5 (de) | 1999-09-02 | 1999-09-02 | Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH01595/99A CH693940A5 (de) | 1999-09-02 | 1999-09-02 | Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH693940A5 true CH693940A5 (de) | 2004-05-14 |
Family
ID=32111442
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH01595/99A CH693940A5 (de) | 1999-09-02 | 1999-09-02 | Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH693940A5 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111393713A (zh) * | 2019-11-25 | 2020-07-10 | 浙江工业大学 | 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用 |
-
1999
- 1999-09-02 CH CH01595/99A patent/CH693940A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN111393713A (zh) * | 2019-11-25 | 2020-07-10 | 浙江工业大学 | 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用 |
CN111393713B (zh) * | 2019-11-25 | 2021-10-29 | 浙江工业大学 | 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用 |
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