CH693940A5 - Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. - Google Patents

Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. Download PDF

Info

Publication number
CH693940A5
CH693940A5 CH01595/99A CH159599A CH693940A5 CH 693940 A5 CH693940 A5 CH 693940A5 CH 01595/99 A CH01595/99 A CH 01595/99A CH 159599 A CH159599 A CH 159599A CH 693940 A5 CH693940 A5 CH 693940A5
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
propolis
eugenol
filling material
zinc oxide
root filling
Prior art date
Application number
CH01595/99A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Kaczmarek Andre Alexandre Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kaczmarek Andre Alexandre Dr filed Critical Kaczmarek Andre Alexandre Dr
Priority to CH01595/99A priority Critical patent/CH693940A5/de
Publication of CH693940A5 publication Critical patent/CH693940A5/de

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/70Preparations for dentistry comprising inorganic additives
    • A61K6/71Fillers

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Material, das für die Wurzelbehandlung in der Zahnheilkunde nach der Ent-fernung der Zahnpulpa, nach der Erweiterung und Aufbereitung der Wurzelkanäle auch zeitlich in dem gleichen Behandlungsvorgang, d.h. auch ohne temporäre medikamentöse Einlage, zur Füllung der Wurzelkanäle verwendet wird.
Heute werden für diese Zwecke in der Zahnheilkunde Präparate mit dem Zinkoxid-Eugenol-Träger oder mit dem Kunstharzträger oder die so genannte Wurzelkanalpaste verwendet, wobei die Letztere eher eine historische Bedeutung hatte (Jodoformpaste nach Walkhoff). Sie besitzen meist geeignete Abbindungsfristen, sind mit einem Wurzelstift zu verwenden und ermöglichen einen bakteriendichten Abschluss gegenüber Periapex. Sie sollen leicht in den Kanal einfüllbar, auf dem Röntgenbild sichtbar und chemisch und biologisch nicht abbaubar sein. Zudem sollen sie bakteriostatisch sein und schliesslich den Zahn nicht verfärben. Vor allem aber soll das periapikale Gewebe nicht durch eine Wurzelfüllung einem Dauerreiz ausgesetzt werden.
Diese Voraussetzung wird durch die heute auf dem Markt befindlichen Produkte meist nicht erfüllt, da sie sehr stark bakterizid wirkende Phenolderivate (Kresol, Thymol) bzw. deren Chlorverbindungen (Chlorphenol, Chlorkresol, Chlorthymol) enthalten. Des Weiteren müssen bei diesen Produkten oftmals Antibiotika verwendet werden, sodass eine resistenzbedingte Unempfindlichkeit erzeugt wird. Noch vor kurzem waren Produkte mit Paraformaldehyd oder Bleitetraoxid zu finden. Um die toxische Wirkung zu mindern, werden Cortisonderivate wie Prednisolon verwendet, die den Körper noch weiter belasten. Manche Hersteller haben auffallend schädliche Bestandteile aus ihren Präparaten zurückgezogen. Damit bestehen Wurzelfüllungspräparate nun aus einem Zinkoxid-Eugenol-Träger und einem geringen Anteil an Cortisonderivaten, wobei die Letzteren keine plausible Funktion mehr haben.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Wurzelfüllungsmaterial zu schaffen, das weder Antibiotika bzw. Cortisonderivate beinhaltet noch stark wirkende Bakterizide (Phenol-, Chlor-, Paraformaldehydderivate) besitzt, eine akzeptable Bindezeit aufweist, das Bakterienwachstum nicht begünstigt, leicht in den Wurzelkanal eingeführt werden kann und nach 5-6,5 Min. harte Konsistenz aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Produkt, das zuerst eine regenerierende und antibakterielle Wirkung von Propolis zusammen mit dem Zinkoxid-Eugenol-Träger aufweist und dann durch geringen Zusatz von Calciumhydroxid einen körperähnlichen pH-Wert besitzt. Die Wurzelfüllung ist nach ca. 5- 6,5 Min. vollständig ausgehärtet.
Propolis ist bekanntlich ein Kittwachs, das die Arbeitsbienen aus gesammelten flüssigen Harzen produzieren. Es wird für Reparaturen und Versiegelung des Stockes benutzt; zudem schützt Propolis vor Bakterien, Viren und Pilzen. Es ist ein anerkanntes homöopathisches Produkt, stimuliert den Metabolismus der Zellen und begünstigt bei lokal beschädigtem Gewebe die Regenerationsprozesse und soll bisher für Verfestigung des Materials verwendetes Colophonium ersetzen.
Scheller berichtet (Die Heilkunst 94, 1981, 222-233) über eine Behandlung von akuten und chronischen Entzündungen des apikalen Parodontium mit Propolis. Die Schmerzsymptome gingen bei akuten Prozessen schon nach einmaliger Einwirkung von Propolis zurück. Die Heilung des von chronischer Parodontitis betroffenen Gewebes verlief in einer viel kürzeren Zeit im Vergleich zu den traditionellen Behandlungsmethoden.
Bei dieser klinischen Studie wurden 34 Patienten behandelt. Bei diesen Untersuchungen wurde 3% Propolis in Ethanol-Glycerin-Lösung verwendet. Da dieses Produkt keine feste Substanz darstellt, konnte man dies nicht als Wurzelfüllungsmaterial verwenden. Das Problem besteht nun darin, eine Propolislösung mit all ihren positiven Eigenschaften in einen festen Zustand und wandbeständigen Wurzelzement überzuführen. Dies kann dann erreicht werden, wenn man das Zinkoxidpulver, mit oder ohne zusätzliche Wirkstoffe, mit einer Lösung aus Eugenol und Propolis verrührt, welches daraufhin eine feste Konsistenz aufweist.
In der russischen Fachliteratur wurde ebenfalls über eine Verwendung von Propolis bei der Wurzelbehandlung berichtet: Halikova, Gronkina, Frolova, 1981 und Kosenko, Kosovich, 1985. Diese Autoren verwenden propolishaltige Präparate, die nicht vollständig aushärten und eine gelartige Konsistenz erweisen bzw. eine pastenartige Konsistenz durch Zusatz von Zinkoxid besitzen, mit einem Zusatz von Colophonium. In diesem Fall wird keine Bildung des Zinkoxid-Eugenol-Komplexes, der für Aushärtung des Materials verantwortlich ist, stattfinden. Ausserdem wird empfohlen, die Wurzelkanäle mit Propolislösung umzuspülen. Die Autoren beschreiben Behandlungen mit propolishaltigen Präparaten, wonach es bei der Wurzelbehandlung zur Ausheilung von Fisteln, Granulomen und akuter periapikaler Parodontitis kommen kann. Da die o. g. Präparate nicht aushärten, konnten Stabilität und Resorptionswiderstand nicht gewährleistet werden. Die Gefahr, dass dieses Füllungsmaterial zum Teil resorbiert wird und damit Hohlräume bildet und eine sekundäre Infektion verursachen kann ist gross und entspricht nicht den europäischen ISO-Normen.
Die Zusammensetzung des vorgestellten Füllungsmaterials wird so festgelegt, dass bei Anrühren der Lösung, bestehend aus 95% Eugenol und 5% Propolis, mit dem zinkoxidhaltigen Pulver eine optimale Bindezeit von ca. 5-6,5 Min. erreicht wird, wobei es durch Komplexbildung zwischen Zinkoxid und Eugenol zur vollständigen Aushärtung des Materials kommt. Während der Aushärtung werden Propolis-partikel ausgeschieden, was zur Vernetzung zwischen den Aggregaten des entstandenen Zink-oxid-Eugenol-Komplexes und den spezifischen für Wurzelfüllungsmaterialien Wirkstoffen (Kontrastmittel) führt.
Das vorgestellte Material hat den Vorteil, dass es nach der Applikation in die Wurzelkanäle zuerst mit Guttaperchastiften versehen werden kann, was eine gleichmässige Verteilung, eine gute Wandbeständigkeit und eine dichte Versiegelung der lateralen Kanäle und des apikalen Bereichs gewährleistet und nach der Aushärtung eine feste Konsistenz besitzt.
Des Weiteren kann dieses Material direkt nach dem Entfernen der Zahnpulpa (Pulpaextirpation) zeitlich in dem gleichen Behandlungsvorgang, auch ohne temporäre Anlage, zur Füllung der Wurzelkanäle verwendet werden.
Das vorgestellte Material hat den Vorteil, dass es bei einem Kontakt mit dem periapikalen Gewebe keine toxische Wirkung aufweist und keinen Dauerreiz erzeugt.
Des Weiteren kann das vorgestellte Produkt keine Bakterienresistenz hervorrufen, da es keine Antibiotikazusätze enthält und durch geringen Zusatz von Propolis und Ca(OH) 2 bakteriostatisch ist.
Weiterhin hat es den Vorteil, dass die Regenerationsprozesse des periapikalen Gewebes ohne Dauerwirkung von Cortisonderivaten erfolgen können und dass durch Zusatz von Zirkoniumoxid der Röntgenkontrast ausreichend ist.
Die erfinderische Leistung beruht auf erstmaliger Anwendung von Propolispräparaten, die durch präzise Zusammensetzung der matrixbildenden Stoffe (Zinkoxid-Eugenol-Komplex sowie Zugabe eines Reaktionsregulators-Zinkacetat) eine vollständige Aushärtung in einer konstanten und reproduzierbaren Zeit ermöglichen, durch eine ausgewählte Menge von Calciumhydroxid ein körpergleiches pH Milieu aufweisen und insgesamt bakteriostatische, antiinflammatorische und regenerierende Eigenschaften besitzen.

Claims (4)

1. Wurzelfüllungsmaterial zur Herstellung von zahnärztlichen Wurzelfüllungen, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer Lösung von Propolis und Eugenol besteht und nach Anrühren mit zink-oxidhaltigem Pulver eine feste Konsistenz aufweist.
2. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Flüssigkeitsverhältnis von 95 Volumenteilen Eugenol und 5 Teilen Propolis eine optimale Bindezeit von ca. 5-6,5 Minuten erreicht wird und es je nach Verhältnisänderung von Propolis und Eugenol eine regulierbare Bindezeit aufweist.
3. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zu ca. 6,0 g Zinkoxid als Zusatz ca. 0,09 g Calciumhydroxid beigemischt wird, sowie für Wurzelfüllungsmaterialien spezifische Zusätze wie: 3,12 g Zirkoniumoxid, 0,09 g Zinkstearat und 0,70 g Zinkacetat zugegeben werden.
4. Wurzelfüllungsmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Herstellungsprozess des Pulvers unter Schutz von Edelgas Argon stattfindet, um die Eigenschaften des in geringer Menge eingesetzten Calciumhydroxid zu erhalten und die Homogenität des Pulvers beim Mischprozess zu gewährleisten.
CH01595/99A 1999-09-02 1999-09-02 Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial. CH693940A5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH01595/99A CH693940A5 (de) 1999-09-02 1999-09-02 Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial.

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH01595/99A CH693940A5 (de) 1999-09-02 1999-09-02 Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial.

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH693940A5 true CH693940A5 (de) 2004-05-14

Family

ID=32111442

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH01595/99A CH693940A5 (de) 1999-09-02 1999-09-02 Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH693940A5 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111393713A (zh) * 2019-11-25 2020-07-10 浙江工业大学 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN111393713A (zh) * 2019-11-25 2020-07-10 浙江工业大学 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用
CN111393713B (zh) * 2019-11-25 2021-10-29 浙江工业大学 一种无机-有机复合抗菌剂的制备方法和应用

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69634803T2 (de) Hämostatische Zusammensetzungen zur Verwendung in Dentalverfahren
DE69304092T2 (de) Knochenersatzwerkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung
DE3787959T2 (de) Wundverbandmembran.
DE69114128T2 (de) Verfahren zur behandlung von zahnoberflächen.
DE2507933C2 (de)
DE602005006329T2 (de) Antimikrobielle Dentalzusammensetzung
DE102008005469A1 (de) Pastöses Einsetzmaterial zur Erweiterung des Zahnfleischsulcus und dessen Verwendung
DE3428406C2 (de)
DE2822671C2 (de) Arzneimittelzubereitung für die Verwendung in der Zahnmedizin
DE10104557A1 (de) Zahn-Wurzelkanal-Füllungsmaterial
EP0951893B1 (de) Antibakteriell wirksames Mittel zum Füllen von Wurzelkanälen und Herstellungsverfahren
DE2811164A1 (de) Zahnfuellmasse und verfahren zur einfuehrung von ionisiertem silber in die zahnpulpa
EP0804135B1 (de) Elastisch-plastisches element zum füllen von wurzelkanälen und herstellungsverfahren
DE3743983C2 (de)
DE3119746A1 (de) Verfahren zur herstellung eines antimikrobiellen wirkstoffes, nach dem verfahren hergestellter wirkstoff sowie dessen verwendung
DE2039185A1 (de) Dentalzement
DD273977A5 (de) Verfahren zur herstellung eines stomatologischen praeparates
EP0951895B1 (de) Zusammensetzung zum Füllen von Zahnwurzelkanälen
DE4041946A1 (de) Zahnbehandlungsmaterial
CH693940A5 (de) Zahnaerztliches Wurzelfuellungsmaterial.
DE69923691T2 (de) Mittel zum reinigen von zahnwurzeloberflächen und des umgebenden gewebes
DE19743622C2 (de) Zahnärztliches Unterfüllungsmaterial
AT397612B (de) Zahnpaste und verfahren zu ihrer herstellung
DE69904859T2 (de) Füllmaterial zur verwendung nach extraktion von lebender pulpa dentis
DE69422346T2 (de) Ipriflavone enthaltende pharmazeutische Zubereitungen und deren Verwendung zur Ersetzung von Knochendefekten

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased