CH684745A5

CH684745A5 - Anordnung von trennbar miteinander verbundenen Wickelkörpern sowie Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen derselben.

Info

Publication number: CH684745A5
Application number: CH1921/91A
Authority: CH
Inventors: Martin Andrea
Original assignee: Arova Schaffhausen Ag
Priority date: 1991-06-28
Filing date: 1991-06-28
Publication date: 1994-12-15
Also published as: DE4219366A1

Description

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CH 684 745 A5

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäss Oberbegriff von Anspruch 1, ein Verfahren gemäss Oberbegriff von Anspruch 4 und eine Vorrichtung gemäss Oberbegriff von Anspruch 5.

Wickel oder Rollen mit aufgewickeltem Wickelgut, z.B. Schnüren, Bändern, Garn, Fäden und dergleichen, werden häufig zur Lagerung, zum Transport oder zum Verkauf zu Anordnungen zusammengefügt, in denen zwei oder mehrere Wickelkörper lösbar miteinander verbunden sind. Dies geschieht häufig durch Zusammenfügen mittels Schrumpfschläuchen oder Blisterpackungen, durch Abpacken in Kartons und dergleichen. In allen Fällen wird dabei Verpackungsmaterial verbraucht, das dann vom Verbraucher zu entsorgen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung von wenigstens zwei Wickelkörpern sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen derartiger Wickelkörper zu schaffen, die ökonomische Herstellung, Minimierung des Materialverbrauchs und Minimierung des Abfalls bei guter Verbindung der Wickelkörper gewährleistet.

Erfindungsgemäss wird dies durch die Merkmale gemäss Kennzeichen der unabhängigen Patentansprüche erreicht.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass sich die meisten Wickelgüter ohne nachteilige Materialschwächung an ihrer Oberfläche erweichen und plastifizie-ren lassen, so dass nebeneinander liegende Wik-kelkörper nach dem Plastifizieren des Materials zusammengepresst und verschweisst werden können. Voraussetzung dafür ist, dass das Wickelgut wenigstens an der Oberfläche thermoplastisches Material enthält. Dies trifft vor allem für Schnüre und Bänder in vielen Fällen zu.

Da die Verschweissung der Materialien nur oberflächlich ist, wird das Wickelgut bei der Trennung nicht zerstört.

Obwohl das Verschweissen von thermoplastischem Material selbstverständlich schon seit Jahrzehnten bekannt und in den verschiedensten Anwendungsgebieten gebräuchlich ist, bringt die erfin-dungsgemässe Verbindung wenigstens zweier Wik-kelkörper durch Schweiss-Stellen an einer Mehrzahl voneinander zugewandten Oberflächenpunkten eine überraschende, einfache und wirtschaftliche Lösung für ein ebenfalls seit Jahrzehnten bestehendes, bisher ungelöstes Problem.

Vor allem bei zylindrischen Wickelkörpern lässt sich gute Verbindung erreichen, wenn die Wickelkörper an ihren Stirnseiten miteinander verbunden werden.

Die Verbindung der Wickelkörper lässt sich besonders gut automatisieren, wenn die zu verbindenden Wickelkörper an einander gegenüberliegenden Oberflächen bis auf die Schweisstemperatur erwärmt und dann zusammengepresst werden. Dies lässt sich besonders einfach durch eine erwärmbare Trennplatte erreichen, gegen welche die Wickelkörper beidseitig und paarweise fluchtend pressbar sind. Die gleiche Einrichtung kann dann dazu dienen, dass nach dem Entfernen der heissen Trennplatte die Paare von Wickelkörpern zusammengepresst und dabei verschweisst werden.

Selbstverständlich lassen sich mit der Erfindung auch eine Mehrzahl von Wickelkörpern gleichzeitig oder nacheinander verbinden.

Die Erfindung ist im folgenden in den Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Anordnung von zwei Wickelkörpern,

Fig. 1a die schematische Darstellung einzelner Lagen der Wickelkörper gemäss Fig. 1 mit den Verbindungsstellen,

Fig. 1b eine einzelne Verbindungsstelle an einer Schnur

Fig. 2 bis 4 eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Erfindung und

Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen der Erfindung.

Gemäss Fig. 1 besteht eine Anordnung 1 aus zwei Wickelkörpern 2 und 3. Die Wickelkörper sind Schnurrollen, die zu Verkaufseinheiten zusammengefügt wurden. Dazu ist die Oberfläche einzelner Schnüre 4 an Schweissstellen 6 miteinander verschweisst. Durch entsprechende Erwärmung der Wickelkörper 2 und 3 und darauf folgendes Zusammenpressen wird die aus Schnurlagen bestehende Oberfläche im Anpressbereich derart elastisch verformt, dass sich an einer Vielzahl von Stellen Berührungsstellen und Schweissverbindungen 6 zwischen einzelnen Schnüren 4 ergeben. Die Wickelkörper 2 und 3 sind damit fest verbunden. Durch die Vielzahl der sich auf diese Weise ergebenden Schweissstellen ist es überraschenderweise auch möglich, die einzelnen Schweissstellen 6 nur oberflächlich so auszubilden, so dass die Schnüre 4 beim Schweissvorgang oder beim Trennen der beiden Wickelkörper 2 und 3 an der Trennstelle 4a nicht beschädigt werden.

Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 10 in welche von einer nicht dargestellten Zufuhreinrichtung paarweise Wickelkörper 2, 3 aus der Richtung der Pfeile Z zugeführt werden. Wie auch aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, besteht die Vorrichtung 10 aus einer Grundplatte 11, zwei seitlichen Lagerungen 12 sowie Anpressplatten 13, die durch Schubstangen 12a, mittels nicht dargestellter Antriebsmotore von den Lagerungen 12 gegen die Wickelkörper 2 und 3 verfahren und gepresst werden können. Zwischen den paarweise fluchtend ausgerichteten Wickelkörpern 2, 3 ist eine Trennplatte 14 vorgesehen, die so erhitzbar ist, dass die an der Oberfläche der Wickelkörper 2 und 3 liegenden Schnüre 4 (Fig. 1) etwa auf Plastifizierungstemperatur gebracht werden können. Fig. 2 und 3 zeigen dabei den Verfahrensschritt, bei welchem die Anpressplatten 12 aus einer gestrichelt dargestellten Ruheposition in die Anpressposition zusammengefahren werden, und dabei die Wickelkörper 2, 3 gegen die heisse Trennplatte 14 gedrückt werden.

Die optimale Temperatur der Trennplatte, die Dauer der Erwärmung sowie der optimale Druck beim Erwärmen lassen sich im Einzelfall empirisch mit einigen wenigen Versuchen ermitteln. Dabei kann als Anhaltspunkt die Schmelztemperatur des verwendeten Thermoplasts dienen. Je höher dabei

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die Temperatur der Trennplatte 14 ist, desto kürzer muss die Anpresszeit und desto kleiner muss der Anpressdruck der Anpressplatten 13 ausgelegt werden, um nur die Oberfläche des Wickelguts zu erweichen.

Sobald die gewünschte Materialerweichung erfolgt ist, wird gemäss Fig. 4 die heisse Trennplatte 14 durch eine Hubeinrichtung 15 nach oben gefahren, so dass die Wickelkörper 2, 3 paarweise an den erhitzten Stirnflächen gegeneinander gepresst werden können. Dabei entstehen die oberflächlichen Schweiss-Stellen, die in Fig. 1a und 1b schematisch dargestellt sind.

Nach kurzem Abkühlen können die zusammen-geschweissten Anordnungen von je zwei Wickelkörpern 2, 3 aus der Vorrichtung 10 entnommen werden. Selbstverständlich kann die Entnahme und die Zufuhr automatisiert werden.

Fig. 5 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei welchem vier Wickelkörper 2a, 2b, 2c und 2d zu einer Anordnung lösbar miteinander verbunden werden sollen. Bei der dargestellten Anordnung werden die Wickelkörper 2 aus Richtung des Pfeils Z zugeführt und in eine U-förmige Schiene 20 seitlich eingeschoben. Die eingebrachten Wickelkörper 2 können taktweise durch eine Anpressplatte 23 nach rechts gefördert und gegen die Trennplatte 14 bzw. die nächstfolgenden Wickelkörper 2 gepresst werden. Die Anpressplatte 23 wird durch eine Schubstange 24 mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung angetrieben, die in der Lagerung 22 vorgesehen ist.

Von den in Fig. 5 dargestellten Wickelkörpern 2 sind bereits die Wickelkörper 2a und 2b miteinander verschweisst. Zwischen den Wickelkörpern 2b und 2c befindet sich die Trennplatte 14, durch welche die einander zugewandten Oberflächen der Wickelkörper 2c und 2b in der vorher beschriebenen Weise erhitzt werden. Durch eine zweite Anpresseinrichtung 25 mit einer zweiten Anpressplatte 23a werden die Wickelkörper 2a und 2d nach links gegen die Trennplatte 14 gepresst. Die Anpresseinrichtung 25 presst dabei die Anpressplatte 23a in x-Richtung nach links, während die Anpressplatte 23 nach rechts drückt. Sobald die Oberflächen der Wickelkörper 2c und 2b genügend erwärmt sind, wird die Trennplatte 14 durch die Hubeinrichtung 15 analog Fig. 4 zwischen den Wickelkörpern 2b und 2c herausgezogen, so dass diese durch die Anpressplatten 23a und 23 gegeneinander pressbar sind. Nach dem Abkühlen wird die Anpressplatte 23a in Richtung des Pfeils y aus der Bahn des Wickelkörpers 2a weggezogen,. so dass durch die Anpressplatte 23 die Anordnung von Wickelkörpern um einem Wickelkörper entsprechenden Vorschub-Schritt nach rechts verschoben werden kann. Sodann kann die Anpressplatte 23 zurückgezogen werden, so dass seitlich ein neuer Wickelkörper 2 zugeführt werden kann. Gleichzeitig wird die Trennplatte 14 an der neuen Trennstelle zwischen zwei Wickelkörpern eingefahren, die Anpressplatte 23 wird von rechts gegen die Stirnseite d=s vordersten Wickelkörpers 2a gefahren und der Verschweissvor-gang beginnt von neuem.

Da die Anpresseinrichtung 25 durch einen Motor

26 auf einer schematisch angedeuteten Spindel 27 verfahrbar ist, lässt sich dadurch die Anpressplatte 23a an beliebige Konfigurationen von Wickelkörpern 2 anpassen und es können auch zwei, drei, vier oder mehrere Wickelkörper zu einer Anordnung verschweisst werden.

Claims

Patentansprüche

1. Anordnung von wenigstens zwei trennbar miteinander verbundenen Wickelkörpern aus einem Wickelgut, das wenigstens an seiner Oberfläche thermoplastisches Material enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelkörper (2, 3) durch Schweissstellen (6) an einer Mehrzahl von einander zugewandten Oberflächenpunkten der äusseren Lagen des Wickerts (4) miteinander verbunden sind.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelkörper (2, 3) etwa zylindrisch aufgewickelt und an den Zylinder-Stirnseiten miteinander verbunden sind.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wickelgut (4) eine Schnur aus thermoplastischem Material ist.

4. Verfahren zum Verbinden von zwei Wickelkörpern aus einem Wickelgut zu einer Anordnung nach Anspruch 1, welches Wickelgut wenigstens an seiner Oberfläche thermoplastisches Material enthält, dadurch gekennzeichnet, dass einander zugewandte Oberflächen der Wickelkörper (2, 3) wenigstens oberflächlich bis etwa zum Schmelzpunkt des thermoplastischen Materials erwärmt werden, dass sodann erwärmte Oberflächenpunkte der beiden Wik-kelkörper (2, 3) zusammengepresst und dabei miteinander verschweisst werden.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine erwärmbare Trennplatte (14), gegen welche die Wik-kelkörper (2, 3) beidseitig und paarweise fluchtend pressbar sind, wenigstens eine Antriebseinrichtung (12, 13, 22, 23, 23a, 24, 25, 26, 27) zur Erzeugung einer Relativbewegung der Wickelkörper (2, 3) zur Trennplatte (14) sowie einer Antriebseinrichtung (15), mittels welcher die Trennplatte (14) zwischen Wickelkörper-Stirnflächen schiebbar ist.

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