BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft eine automatische Personenzugangskontrolleinrichtung mit einer Schleusenkammer zur Verbindung eines ungeschützten mit einem geschützten Bereich und mit einer detektorgesteuerten Türanordnung, welche eine Eingangstüre und eine Ausgangstüre der Schleusenkammer umfasst.
Ferner betrifft die Erfindung eine Zugangssicherungsanlage mit einer oder mehreren automatischen Personenzugangskontrolleinrichtungen.
Es besteht ein grosses Bedürfnis für die Kontrolle von Personen auf das Tragen von Waffen oder das Mitführen von ge fährlichen Stoffen beim Zugang in Gebäude, wie z.B. Flughä fen oder Bahnhöfen, oder bei Massenveranstaltungen, wie z.B.
bei Fussballspielen, Konzerten uws. Bisher ist die lückenlose Kontrolle wegen des grossen Personalaufwandes undurchführbar oder die Personen werden erst im Gebäudeinnern, z.B. vor dem Besteigen eines Flugzeuges, überprüft. Dies ist aber auch zur Verhinderung von Verbrechen im Gebäudeinnern, wo sich die Benützer konzentrieren, nicht geeignet.
Bekannt ist es, ein Türsystem vorzusehen, bei welchem eine Schleusenkammer drei Türen aufweist, von denen zwei zum ungeschützten Bereich führen und eine zum geschützten Bereich.
Beim Eintritt vom ungeschützten Bereich in die Schleusenkammer durch die erste Türe (Eintrittstüre) wird die Person durch einen Metalldetektor geprüft. Trägt die Person keine einen Schwellwert überschreitende Metallmasse auf sich, so wird die Türe zum geschützten Bereich geöffnet und dieser kann betreten werden. Ist eine zu grosse Metallmasse festgestellt worden, so wird an Stelle der Türe zum geschützten Bereich die zweite Türe zum ungeschützten Bereich (Austrittstüre) geöffnet und die Person kann mit der Metallmasse wieder den ungeschützten Raum betreten.
Diese bekannte Einrichtung hat demzufolge den Nachteil, dass eine Person lediglich von einem Metalldetektor geprüft, aber in keinem Fall einer genauen Kontrolle unterzogen wird, da sie im Falle einer positiven Detektormeldung lediglich wieder in den ungeschützten Bereich entlassen wird.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher eine potentiell als gefährlich erkannte Person zurückgehalten wird und einer genauen Kontrolle unterzogen werden kann.
Dabei soll die Schleuse auch in diesem Fall für den weiteren Personendurchfluss zur Verfügung stehen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass mindestens eine mit der Schleusenkammer verbundene Sicherheitskammer vorgesehen ist und dass die Türanordnung eine zwischen Schleusenkammer und Sicherheitskammer angeordnete Verbindungstüre aufweist.
Durch die Verbindungstüre gelangt eine vom Detektor als potentiell gefährlich erkannte Person weder in den ungeschützten noch in den geschützten Bereich, sondern in die Sicherheitskammer, wo sie festgehalten werden kann. Nachdem die Person die Sicherheitskammer betreten hat, schliesst sich die Verbindungstüre und die Schleusenkammer ist wieder betriebsbereit.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart weist die Sicherheitskammer eine Türe zum geschützten Bereich auf. Durch diese Türe kann das Sicherheitspersonal die Sicherheitskammer zur Überprüfung der festgehaltenen Person betreten, ohne dabei die Schleusen kammer benützen zu müssen und deren Betrieb zu unterbrechen.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zugangssicherungsanlage für Gebäude zu schaffen. Dies wird durch eine Anlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 11 erreicht.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Einrichtung in einer schematischen Grundrissdarstellung;
Fig. 2 den Grundriss einer weiteren Einrichtung;
Fig. 3 einen detaillierten Grundriss einer Zugangssicherungsanlage für Gebäude.
In Fig. list der Grundriss einer erfindungsgemässen Einrichtung schematisch dargestellt. Mit A ist dabei der ungeschützte Bereich von der Einrichtung, mit B der geschützte Be reich nach der Einrichtung bezeichnet, welcher nur nach Durchlaufen der Einrichtung betreten werden kann.
Die die beiden Bereiche verbindende Schleusenkammer 1 weist eine Eingangstüre 4 und eine Ausgangstüre 5 auf. Im dargestellten Beispiel sind zwei Sicherheitskammern 2, 3 gezeigt, welche jeweils über eine Verbindungstüre 6 bzw. 7 mit der Schleusenkammer 1 verbunden sind. Die Anzahl der Sicherheitskammern kann weiter erhöht werden. Im gezeigten Beispiel weist die Sicherheitskammer 2 eine weitere Türe 10 zum geschützten Bereich B auf. Vor der Eingangstüre 4 ist eine Detektoranordnung 11 vorgesehen, welche Detektorsignale für die Türsteuerung liefert.
Wenn die Schleusenkammer 1 leer ist, was z.B. durch einen Infrarotdetektor 12 festgestellt werden kann, so löst eine auf die Eingangstüre 4 zugehende Person den Öffnungsmechanismus aus, z.B. über eine herkömmliche Trittplatte oder einen Ultraschalldetektor. Während die Person durch die geöffnete Eintrittstüre 4 die Schleusenkammer 1 betritt, wird mittels der Detektoranordnung 11 festgestellt, ob die Person grössere Metallgegenstände mit sich führt. Auch eine Überprüfung auf das Mitführen von radioaktiven Stoffen kann erfolgen. Nachdem die Person die Schleusenkammer 1 betreten hat, schliesst sich die Eingangstüre 4 und bleibt so lange geschlossen, bis die Schleusenkammer 1 wieder leer ist. Sofern die Detektoranordnung 11 keine potentiell gefährlichen Materialien festgestellt hat, wird die Ausgangstüre 5 geöffnet, und die Person kann den geschützten Bereich B betreten.
Danach schliesst sich die Ausgangstüre 5, und die Schleusenkammer ist für den nächsten Eintritt einer Person aus dem Bereich A bereit.
Wenn die Detektoranordnung 11 potentiell gefährliche Metallmassen oder andere Materialien festgestellt hat, so bleibt die Ausgangstüre 5 geschlossen, und es wird eine der Verbindungstüren 6 oder 7 zu einer der Sicherheitskammern geöffnet, beispielsweise die Türe 6 zur Kammer 2. Gleichzeitig kann die Person durch optische Anzeigemittel oder durch akustische Mitteilung aufgefordert werden, die offene Türe 6 zu durchschreiten.
Sobald die Person die Sicherheitskammer 2 betreten hat, wird die Verbindungstüre 6 geschlossen und die Schleusenkammer 1 steht für den Eintritt der nächsten Person bereit. Ist auch diese Person potentiell gefährlich, so wird sie über die Verbindungstüre 7 in die Sicherheitskammer 3 geführt. Danach ist die Schleusenkammer wieder aufnahmebereit. Je mehr potentiell gefährliche Personen ermittelt werden, bzw. je tiefer die Detektoransprechschwelle gelegt wird, umso mehr Sicherheitskammern sollten vorgesehen sein, um die Schleusenkammer möglichst ständig aufnahmebereit halten zu können, was den Personendurchsatz der Einrichtung erhöht.
Sind noch alle Sicherheitskammern voll und eine weitere potentiell gefährliche Person wird detektiert, so wird diese in der Schleusenkammer 1 festgehalten, indem alle Türen geschlossen bleiben. Dadurch wird natürlich der Zugang von A nach B durch die Einrichtung für weitere Personen blockiert, was unerwünscht ist.
Die in der Sicherheitskammer 2 festgehaltene Person kann in der Kammer einer genauen Kontrolle unterzogen werden, sei es durch einen dort installierten weiteren Detektor und Anweisungen und Kontrolle des Sicherheitspersonals über eine Video/ Audio-Kommunikationsanlage, sei es durch eine persönliche Kontrolle durch Sicherheitspersonal, welches durch die Türe 10 vom geschützten Bereich her Zugang zu der Kammer 2 hat. Die dann kontrollierte Person kann die Kammer ebenfalls durch die Türe 10 verlassen, ohne den Schleusenbetrieb zu unterbrechen.
Bei der beispielsweise ohne weitere Türe 10 gezeigten Kammer 3 muss hingegen der Zugang von Sicherheitspersonal, bzw. der Weggang der kontrollierten Person über die Türen 7 und 5 geschehen, was den normalen Schleusenbetrieb unterbricht.
Neben den bereits erwähnten Metall- und Radioaktivitätsdetektoren kann in der Schleusenkammer auch ein Explosivstoffdetektor angeordnet werden. Wenn dies der Fall ist, sollte die Kammer möglichst luftdicht aufgebaut werden, oder es muss ein kontrollierter Luftstrom über die Person zum Sensor des Detektors geleitet werden, z.B. durch einen Luftvorhang bei der Schleuseneingangstüre oder in der Schleusenkammer. Ein weiterer Detektor 12 wird eingesetzt, um jeweils zu überpüfen, ob die Schleusenkammer leer ist. Alle genannten Detektoren sind bekannt und im Handel erhältlich.
Die Konstruktion der Kammern erfolgt ebenfalls auf herkömmliche Weise, wobei darauf geachtet werden muss, dass ein Übertreten vom ungeschützten in den geschützten Bereich auch mittels Gewaltanwendung nicht möglich ist. Die Wände der Kammern und die Türen sollten demzufolge soweit nötig aus Stahl und/oder Panzerglas bestehen. Insbesondere für die Türen können handelsübliche automatische, elektrisch oder pneumatisch betriebene Schiebetüren oder Schwenktüren aus Panzerglas verwendet werden. Die Türsteuerung ist ebenfalls im Handel erhältlich. die Logiksteuerung der Türfunktionen kann auch von einem Rechner vorgenommen werden.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Beispiel mit nur einer Sicherheitskammer 2. Die Ausgangstüre der Schleusenkammer 1, sowie die Verbindungstüre, werden dabei von einer gemeinsamen Schiebetüre 8 gebildet, welche jeweils entweder die Verbindung der Schleusenkammer zur Sicherheitskammer verschliesst und den Ausgang offen lässt oder umgekehrt.
Fig. 3 zeigt den Grundriss einer Zugangssicherungsanlage für ein Gebäude, z.B. einen Flughafen, mit zwei Personenzugangskontrolleinrichtungen und einer Gebäckkontroll- und Gebäckbeförderungseinrichtung. Jede der Einrichtungen weist wiederum eine Schleusenkammer 1 und eine Sicherheitskammer 2 auf. Die Schleusenkammer besteht aus einer Metallkonstruktion mit zwei gerundeten Schiebetüren aus Panzerglas. Die Metall- und Radioaktivitätsdetektoranordnung 11 ist von einer nicht abschirmenden Verkleidung aus Kunststoff, Glas oder Holz umgeben. In der Schleusenkammer ist ein Explosivstoffdetektor 15 vorgesehen. Die Verbindungstüre 6 zur Sicherheitskammer 2 ist eine Schwenktüre aus Panzerglas. Die Sicherheitszelle besteht aus einer Rahmenkonstruktion 20 aus Metall und Panzerglasplatten 21.
Die Türe 10 zur Sicherheitskämmer, welche offen dargestellt ist, ist ebenfalls eine Schwenktüre aus Panzerglas, welche aber nicht automatisch bedient wird. In der Wandung der Sicherheitskammer ist eine Bedien- und Anzeigetafel 16 vorgesehen, welche die Türsteuerung umfasst und von welcher aus auch eine manuelle Steuerung der Türen möglich ist. Schleusenkammer und Sicherheitskammer sind mit einer Video- und Audiokommunikationseinrichtung versehen.
Die Wandung der beiden Einrichtungen schliesst die Bereiche A und B völlig voneinander ab und erstreckt sich vom Boden bis zur Decke des Gebäudes und bildet somit einen Gebäudewandungsteil. Zugänge zum Bereich B werden lediglich von den Schleusenkammern 1 und dem Gebäckförderband 18 gebildet. Das Gebäckförderband 18 weist vor dem Bereich B eine automatisch verschliessbare Türe 19 auf, welche sich schliesst, sobald die Person auf dem Förderband festgehalten wird, sei dies durch Röntgen-Video- oder Infrarotüberwachung des Gebäckförderbandes. Natürlich können beliebig viele Einrichtungen nebeneinander angeordnet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart besteht die Einrichtung aus einer transportablen Einheit von Schleusen- und Si cherheitskammer, welche z.B. mit einem Lastwagentransportierbar ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart ist die Sicherheitskammer mit einer z.B. von Bankschaltern her bekannten Durchgabeeinrichtung, wie z.B. einem Drehteller oder einer Schublade, versehen. Damit kann das Sicherheitspersonal ohne Gefahr Gegenstände, z.B. Handfeuerwaffen, von der festgehaltenen Person übernehmen.
Bei einer weiteren Ausführungsart kann die Sicherheitskammer vom Sicherheitspersonal mit einem betäubenden Gas beschickt werden, um eine gefährliche Person vorübergehend unschädlich zu machen.