BESCHREIBUNG
Verschiedene fliessfähige Lagergüter entmischen sich unter der Einwirkung der Schwerkraft bei einer länger dauernden Lagerung. Bei Gemischen von Flüssigkeiten mit Feststoffen kann die Lagerung dazu führen, dass die Feststoffe sich im Bereiche des Behälterbodens kumulieren. Bei diesem Vorgang verlieren sie ihre Fliessfähigkeit, sie führen zur Ablagerung und Verstopfung der Fliesswege, was sich wiederum für die Bewirtschaftung des Lagerbehälters als hinderlich erweist. Insbesondere wirken sich diese Vorgänge bei stehenden Lagerbehältern aus, die wegen dem kleineren Bedarf der Stellfläche gegenüber der liegenden Anordnung von wachsender wirtschaftlicher Bedeutung sind.
Um solche Behälter auch leicht entleeren zu können, ist es erforderlich, sie in erhöhter Lage über dem Boden anzuordnen, so dass unter dem Behälterboden genügend Platz und Gefälle für die Anordnung eines Ablaufstutzens mit einer Ablaufleitung vorhanden ist. Ausserdem ist ein Rührwerk erforderlich, das in fester Bauart oder als Anklemmrührwerk für die Wiederherstellung der Suspension benötigt wird. Es wurde bereits vorgeschlagen, stehende Behälter von grosser Bauhöhe und damit hoher Bodenbelastung mit einem schrägen Boden zu versehen und mit Magerbeton zu hinterfüllen. Die vollständige Entleerung solcher Behälter ist jedoch insbesondere bei einem breiigen oder dickflüssigen Lagergut, das eine Flüssigkeit mit Feststoffanteilen wie z. B. in Obstbrennereien die Kernobstmaische ist, recht aufwendig, so dass auf die manuelle Arbeit kaum zu verzichten ist.
Für die erneute Suspendierung des Sediments, auch wenn dieses mehrere Meter hoch im Tank liegt, ist ein Rührsystem von der Firma Flygt Pumpen GmbH in D-3012 Langenhagen vorgeschlagen worden. Dabei wird dann das Rührwerk in der oberen Flüssigkeitsschicht gestartet, und je mehr sich das Sediment mit der Flüssigkeit vermischt, desto weiter kann das Rührwerk an der Führungsschiene abgesenkt werden. Es hat sich jedoch gezeigt. dass Sedimente von Kernobstmaische auf diese Art nicht in die Suspension zurückgeführt werden können. Ausserdem können Schwimmschichten durch längere Lagerungen so austrocknen und sich somit verfestigen, dass sich diese Schwimmschicht mit Rührwerken herkömmlicher Bauart nicht bearbeiten lässt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rührwerk zu schaffen, das die erneute Suspendierung von festen Schwimmschichten wie auch von sich verfestigten Sedimenten ermöglicht, um stehende Behälter mit einem am Boden angeordneten Ablaufstutzen ohne jegliche Störung und mühsame Handarbeit auch für schwierige Lagergüter, z. B. Kernobstmaische, bei relativ geringen Investitionen nutzbar zu machen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bis 3.
Dabei wird im Behälter als feste Installation eine senkrechte Führungsschiene, vom Behälterboden bis zur Einfüll öffnung reichend, durch Stützen an der Behälterwand gelagert. Der Schraubenrührer wird auf einem Schlitten 3602 schwenkbar gelagert, der die Erzeugung von Strömungsalternativen nie dagewesener Vielfalt im Behälter erlaubt.
Nach dem Eintauchen des Schraubenführers in eine sich verfestigte Schwimmschicht wird sich dieser durch die Schwimmschicht durchfressen. Bei diesem Arbeitsgang ist die Rührwelle senkrecht eingestellt und dementsprechend sechs Uhr gerichtet. Nach Hochziehen des Schraubenrührers wird dieser gegen elf oder zwei Uhr gerichtet und durch die vorhandene Öffnung in die sich unter der Schwimmschicht befindliche Flüssigkeitsschicht abgesenkt. Nach Starten des Rührwerks mit Schraubenrührer wird dann die Flüssigkeit gegen die Schwimmschicht gefördert, so dass diese zerstört und mit der Flüssigkeit vermischt wird. Wenn das Sediment mehrere Meter hoch im Tank liegt, kann der Schraubenrührer in die abgelagerte Feststoffbank eingetaucht werden, um diese Stoffe aufzuwühlen und dadurch mit dem übrigen Behälterinhalt zu vermischen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass das Rührwerk mit Schraubenrührer gegenüber der herkömmlichen Rührschraube in verhärtete Schwimmdecken oder auch in abgelagerte Feststoffbänke eingetaucht werden kann, ohne dass der Schraubenrührer dabei Schaden nimmt. Ausserdem wird der Schraubenrührer 360" schwenkbar gelagert, was die Erzeugung von Strömungsalternativen erlaubt. Dadurch braucht das Rührwerk auch bei Lagerstoffen, die durch die Entmischung schwer suspendierbare, verkrustete Schwimmdecken oder spatenfeste Sedimente bilden, nur betrieben zu werden, wenn der Behälter geleert werden soll. Dadurch wird viel Energie gespart, ohne dass mühsame Handarbeit von Nöten wäre.
Ausserdem können einfache und daher billigere Lagertankarten verwendet werden, ohne dass diese die Beeinträchtigung der Betriebssicherheit oder die Wartung zur Folge hätten. Insgesamt zeichnet sich das Rührwerk mit Schraubenrührer durch eine hohe Verfügbarkeit aus, die nicht zuletzt auf die vorteilhafte Ausbildung der Führungsrollen des Schlittens zurückzuführen ist, was das Verklemmen des Schlittens auf der Führungsschiene durch das Festwalzen des Lagergutes zu vermeiden hilft.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Lagerbehälter mit schrägem Entleerungsboden und senkrechter Führungsschiene,
Fig. 2 in vergrössertem Massstab den Einfüllstutzen des Behälters mit der Seitenansicht des betriebsbereiten, kompletten Rührwerks mit Schraubenrührer,
Fig. 3 im Grundriss des kompletten Rührwerks mit Schraubenrührer im Einfüllschacht des Behälters,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Schraubenrührers auf dem Schlitten,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Schlitten mit der schwenkbaren Lagerung des Schraubenrührers.
In den Figuren ist ein gefüllter, stehender Behälter sowie ein Rührwerk mit Schraubenrührer dargestellt, welcher vom Tauchmotor 12 angetrieben wird, der auf dem Schlitten 16, auf einer drehbar gelagerten Grundplatte 13 aufgebaut ist, wobei die Grundplatte 13 in die Platte 14 eingelassen ist, die durch die Klemmschrauben 19 in beliebig schwenkbarer Lage an den Schlitten 16 geklemmt werden kann. Auf den Schlitten 16 sind vier Bolzen 17'- 17"" eingelassen, die ihrerseits Führungsrollen 18' - 18""tragen, die vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt sind und die Schiene 10 so fassen, dass wie in Fig. 3 ersichtlich ist, zwischen der Schiene 10 und den Rollen 18' und 1 8"'ein Spalt entstehen kann, der das Festklemmen der Rollen 18 z. B. durch Obststein vermeiden hilft.
Die Halterung der Schiene 10 ist durch die Konsolen 10', 10", 10"' in den Figuren 2 und 3 gut ersichtlich, wobei die V-Stellung der Konsolen 10" und 10"' die Art der Drehmomentaufnahme zeigt. In Fig. list im Behälter 1 die dreifache Schichtung des Lagergutes 5 gezeigt,. indem eine Schwimmschicht 5' und ein Sediment 5"' sandwichartig die übriggebliebenen Komponenten des Lagergutes 5" einschliessen. Die Fig. 1 deutet zugleich an, dass die abgesetzten Feststoffteile 5"' des Gemisches den Abflussstutzen 1" verstopfen können und somit die Förderung des Lagergutes durch die Pumpe 4 nicht möglich ist. Gemäss Fig. 2 wird mit Hilfe des Tragseils 20 der Schlitten 16 mit dem kompletten Schraubenrührer 11 bis 18 durch den Füllschacht 1' so hineingelassen, dass gemäss Fig. 3 die Führungsrollen 18 das Hohlprofil der Schiene 10 umfassen.
Der Tauchmotor 12 ist ein Elektromotor geschlossener Bauart. der durch das Kabel 25 mit Strom versorgt wird. Bei der gezeigten Ausführungsart ist darauf zu achten, dass das Kabel 25 mit dem Seil 20 so verkuppelt wird, dass es vom Schraubenrührer, der helikopterähnlich arbeitet, nicht beschädigt werden kann. Für solche Betriebsart eignet sich daher anstelle des Zugseiles 20 und des Kabels 25 ein nicht gezeigtes Zugkabel, das die Last des gesamten Schlittens zu tragen ermöglicht und zugleich den Strom zuführt.