BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf einen Aktenkoffer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aktenkoffer dieser Art sind in vielen Ausführungsformen, insbesondere unter der Bezeichnung Attachekoffer bekannt. Ihre Grösse und Ausgestaltung richtet sich vorzugsweise nach den Formaten der gebräuchlichsten Akten. Sie weisen vielfach fest eingebaute Unterteilungen auf, die sich wiederum nach Aktenformaten und/oder der geordneten Unterbringung von Schreibutensilien und dergleichen richten. Nachteilig ist, dass sich das Raumangebot eines solchen Aktenkoffers nur dann optimal ausnützen lässt, wenn vorbestimmte Füllgüter in der vorgesehenen Anzahl aufzunehmen sind. Es zeigt sich dann, dass nicht-typische Gegenstände mangels Anpassfähigkeit des Aktenkoffers anderweitig transportiert werden müssen, während vorzugsweise kleinformatige Gegenstände wie Visitenkarten oder kleine Hefte im Kofferraum herumwandern .
Gewöhnlich fehlt auch ein Platz für die geordnete und verklemmungsfreie Unterbringung eines platzsparenden Regenschutzes oder, bei Verwendung bei mehrtägigen Reisen, von Reservewäsche und dergleichen, so dass zusätzliche Tragmittel herumgeschleppt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher einen Aktenkoffer zu schaffen, bei dem fest eingebaute Aufnahmebehältnisse in den Randbereichen des Koffers angeordnet, Mittel zur Vermeidung von Verklemmung von Füllgut durch Scharnierglieder des Koffers vorgesehen, und die das Aktenmaterial aufnehmenden Behältnisse aus zweckgerichteten Einsätzen gestaltbar sind, welche Elemente zur geordneten Unterbringung von Akten und Utensilien enthalten.
Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe ist aus dem Patentanspruch 1 herauslesbar. Ausführungsvarianten davon sind durch die abhängigen Ansprüche 2 bis 10 definiert.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Partialdarstellung des Aktenkoffers,
Fig. 2 eine perspektivische Partialdarstellung eines Dekkeleinsatzes,
Fig. 3 eine perspektivische Partialdarstellung eines Bodeneinsatzes,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Deckelrand zur Darstellung eines Rückhalteelementes für den Deckeleinsatz (Schnitt IV - IV in Fig. 2),
Fig. 5 ein Beispiel eines mit dem erfindungsgemässen Aktenkoffer venvendbaren Fächer-Einsatzes, und
Fig. 6 der Kofferdeckel im Vertikalschnitt mit dem nach der Linie VI-VI in Fig. 5 geschnittenen Fächereinsatz.
In Fig. 1 bezeichnet 1 den mit einem Handgriff 2 versehenen Kofferunterteil, der mittels einer Scharnieranordnung, von welcher 3 einen Teil davon zeigt, mit dem Kofferdeckel 4 verbunden ist. 5 bezeichnet eine Aufklappbegrenzungseinrichtung, die zwischen Kofferunterteil 1 und Kofferdeckel 4 wirksam ist, und mit 6 ist eine Ausführungsform eines Kofferdeckeleinsatzes bezeichnet, der in Fig. 2 vereinzelt gezeigt ist. Ein in den Kofferunterteil 1 eingesetzter, bedarfsweise herausnehmbarer Basiseinsatz ist mit 7 bezeichnet und in Fig. 3 detailliert dargestellt.
Der Kofferunterteil 1 ist seitwärts mit je einem schmalen Tascheneinbauelement 8 (nur das rechtsseitige ist sichtbar) versehen, das sich innwendig über einen Teil der Kofferseitenwände erstreckt. Sie sind zweckmässig etwas niedriger als die Kofferseitenwände und können vorzugsweise zur Aufnahme von Visitenkarten, Anhängeetiketten und dergleichen verwendet werden. In Ausfluchtung mit dem Tascheneinbauelement 8 ist eine Schutztasche 9 für den kofferunterteil seitigen Schenkel der Aufklappbegrenzungseinrichtung 5, angeordnet, durch die das Einklemmen von im Kofferunterteil 1 vorhandener Gegenstände (Muster, Reservewäsche etc.) wirksam verhindert werden kann.
Die Wandpartien des Tascheneinbauelementes 8 und der Schutztasche 9 werden zweckmässig durch rechtwinklige Z-Biegungen eines (allenfalls gefütterten) steifen Bandmaterials geformt und die daraus resultierenden Biegeteile werden durch Befestigungsmittel wie Krampen oder Einkleben an den Seitenwänden des Kofferunterteils befestigt.
Der bedarfsweise herausnehmbare Basiseinsatz 7 besteht gemäss Fig. 3 im wesentlichen aus einer Bodenplatte 10 aus steifem oder mit Versteifungen und/oder Verkleidungen versehenen Karton oder einer entsprechenden Kunststoffolie, an der seitliche Wandelemente 11 angebogen oder angeformt sind. Der Basiseinsatz 7 bedeckt im wesentlichen die ganze Koffergrundfläche und seine längsseitigen Begrenzungsränder 10', 11' sind gegenüber den front- und rückseitigen Kofferbegrenzungswänden sowie gegenüber den Tascheneinbauelementen 8 und den Schutztaschen 9 um einen angemessenen Spielabstand zurückversetzt, um ein bequemes Einsetzen und Herausheben zu ermöglichen. Zur Erleichterung dieses Vorganges können die seitlichen Wandelemente 11 des Basiseinsatzes 7 mit klappenartigen Griffelementen 12 oder Lochausstanzungen (nicht gezeigt) für Fingereingriff versehen sein.
Der in den Fig. 2 und 4 besser erkennbare separat gezeigte Kofferdeckeleinsatz 6 besteht in der gezeigten Form aus einer Grundplatte 13 aus einem steifen, biegsamen Material wie z. B. einem Kunststoff- oder anderweitig kachierten Blechmaterial, an der basisseitig ein U-förmiger Kanal 14 in der Art einer Auffangrinne angebogen ist. Je eine Seitenwand 15 bilden die seitlichen Begrenzungen des Einsatzes 6 im Kofferdeckel 4. Ausnehmungen 16 am unteren Ende der Seitenwände 15 schaffen Platz für die Aufklappbegrenzungseinrichtungen 5.
Der Kofferdeckeleinsatz 6 ist zur Aufnahme von Utensilien gestaltbar, wie sie z.B. von Handelsreisenden, Experten, Anlage- und Betriebsinspektoren etc., üblicherweise mitge führt werden wie Handbücher, Kataloge, Formulare,
Schreibutensilien, Mess- und Prüfgeräte und dergleichen. Die betreffenden Abteile können bezüglich der Ebene der Grundplatte 13, welche ihrerseits auf der Deckelinnenwand bündig anliegen oder von dieser im Abstand angeordnet sein kann, vorn oder rückwärtsliegend gestaltet sein. Nach vorn orientierte Abteile oder Fächer sind in den Fig. 1 und 2 mit 17, 18 und 19 bezeichnet. Das Abteil 17 benützt als untenliegende Basis oder Auflage beispielsweise den Kanal 14 am Fuss der Grundplatte 13 und als seitliche Begrenzungen links eine Ausklappung 20 und rechts die Seitenwand 15. Für die Halterung von z.
B. einem Buch, Katalog etc. 21 oder einem Fächer-Einsatz gemäss den Fig. 5 und 6 kann ein elastisches Band 22 oder ein (nicht gezeigter) Anpress- oder Scharnierriegel verwendet werden, durch das/den der zu haltende Gegenstand gegen die Grundplatte 13 gedrängt wird. Die Ausklappung 20 wird zweckmässig durch rechtwinkliges Aufbiegen eines 3-Seiten-Freischnittes 23 in der Grundplatte 13 erstellt. Das elastische Band 22 wird hierauf über die Aufklappung 20 und die Seitenwand 15 gespannt und auf der Plat tenrückseite geschlossen.
Das Abteil 18 ist mit einer L-förmigen Auflagekonsole 24 versehen, deren Material im Falle einer auf dem Deckelbo den aufliegenden Grundplatte 13 aus einem einstückigen 3
Seiten-Freischnitt 25 stammt, wobei der horizontale Schen kel rechtwinklig an die Grundplatte 13 angebogen ist.
Freischnitte dieser Art sind dann gegeben, wenn sicherge stellt werden kann, dass das vom Abteil 18 aufzunehmende
Material nicht durch die infolge des Freischnittes entstandene Öffnung 25' hindurch auf die Plattenrückseite rutschen kann. Andernfalls müssten längsunterteilte Freischnitte vorgesehen, oder die Öffnung 25' zugedeckt werden. Für die Halterung des aufzunehmenden Materials können als seitliche Begrenzungen wieder gleiche oder ähnliche Mittel wie bei 17, d. h. eine Ausklappung 20 und ein elastisches Band 22 angewandt werden.
Das Abteil 19 kann als Beispiel für ein Aufnahmeelement für flaschen- oder tubenartige Gegenstände 26 verstanden werden. Eine L-förmige Aufnahmekonsole 27 kann wiederum aus dem Material eines 3-Seiten-Freischnittes 28 geformt sein, wie oben bezüglich des Abteils 18 beschrieben. Die Konsole 27 ist wiederum aus dem Material der Öffnung 28' geformt, wobei entweder die frontseitige Wand 29 oder die Konsolenbasis 27' oder beide Konsolenteile 27', 29 als Federelemente gestaltet sein können, durch die der Gegenstand 26 unter Vorspannung am Kofferdeckeleinsatz 6 bzw. an dessen Grundplatte 13 festgehalten werden kann.
Es versteht sich, dass zur Vermeidung einer einzigen Öffnung 28', durch welche das Abstützen des Gegenstandes 26 am Kofferdeckel 4 bedingt ist, auch ein anders konturierter Freischnitt in der Grundplatte 13 angebracht werden kann.
Auf eine solche (nicht gezeigte) Weise könnte erreicht werden, dass eine Rippe des Einsatz-6-Materials in die Öffnung 28' hineinragt und einen Rückhalteanschlag bildet.
Das Abteil 30 ist als ein Halteelement gestaltet, bei dessen Anwendung die Grundplatte 13 des Kofferdeckeleinsatzes 6 wenigstens partiell nicht auf der Kofferdeckelinnenseite aufliegt. Das Problem stellt sich dort, wo ein Gegenstand (nicht gezeigt) im Einsatz 6 verankert werden soll. Dabei wird ein Flächenstück des Grundplatten-13-Materials durch einen 3-Seiten-Freischnitt 31 freigesetzt und längs einer Biegekante 30' so nach hinten gedrückt, dass dabei eine Lförmige Konsole 32 entsteht, deren vertikaler Schenkel 33 gleichzeitig als Anschlagelement des Einsatzes 6 an der Kofferdeckelinnenwand gestaltet sein kann. Es versteht sich, dass Distanzstücke zwischen Kofferdeckelinnenwand und der Grundplatte 13 grundsätzlich ebenfalls in der Art der Gestaltung eines Abteils 30 herstellbar sind, wobei auf zusätzliche Bauteile verzichtet werden kann.
Fig. 4 zeigt im Schnitt ein Beispiel für die Verankerung des Einsatzes 6 im Kofferdeckel 4. Grundsätzlich ist es unerheblich, ob die Grundplatte 13 auf der Kofferdeckelinnenwand anliegt (wie gezeigt) oder von dieser distanziert ist. Der U-förmige Kanal 14 des Einsatzes 6 ist vorzugsweise an der dem Scharnier 3 benachbarten Längswand 4' des Kofferdekkels 4 mittels Steckstiften 34 oder dergleichen Halteelementen verankert. Der Kanal 14 bleibt dabei auch anderweitig benützbar, z. B. zur Aufnahme eines blockförmigen elastischen Streifens 35 (Fig. 1) mit Aussparungen 36 für Schreibzeug (Blei- und Farbstiften) oder anderem steckbarem Gerät.
Das obere Ende 6' des Einsatzes 6 kann für den Fall, dass er aus dem Kofferdeckel 4 herausnehmbar und/oder leicht in diesen einsetzbar sein soll, durch eine oder zwei Schnappfedern 37 gehalten werden. Der Einsatz 6 ist durch
Hochdrücken der Schnappfedern 37 aus dem Kofferdeckel 4 herausschwenkbar.
Der Aktenkoffer ist vorstehend anhand einer beispielsweisen Gestaltung von seitlichen Innentaschen 8, 9 eines herausnehmbaren Basiseinsatzes 10 im Kofferunterteil 1, und spezifischen Gestaltungsdetails des Kofferdeckeleinsatzes 6 beschrieben. Es versteht sich, dass der Basiseinsatz 10 abweichend von der in den Fig. 1 und 3 gezeigten Gestalt, beispielsweise mit Unterteilungen versehen sein kann, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Gleichermassen kann der Kofferdeckeleinsatz 6 samt Halterungselementen auch mit anders organisierten und anders geformten Stütz gliedern versehen sein, die die erfindungsgemässen Anforderungen erfüllen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Kofferdeckeleinsatzes 6 mit einem oder mehreren Fächereinsatz/Einsätzen er- gibt sich aus den Fig. 5 und 6. Dieser Fächereinsatz, besteht im wesentlichen aus einer Anzahl fächerbildender Trennblätter 41 bis 47, deren obere Enden 41,1 ... 47,1 in gestaffelter Höhe liegen, um einen bequemen Zugriff zu den Fächern 48 bis 53 zu erzielen. Die Blätter 41 bis 47 sind an ihrer gemeinsamen Basis 54 durch Distanzstücke 55 bis 60 im Abstand von 3 bis 6 mm gehalten und sind mit diesen einstückig zusammengefasst.
Der Fächer ist vorzugsweise strammsitzend in den U-förmigen Basis-Kanal 14 des Kofferdeckeleinsatzes 6 eingesteckt und etwa auf halber Höhe seines hintersten/ längsten Blattes 41 wie bereits erwähnt mittels eines elastischen Bandes 22 (Fig. 1 und 2) oder einen (nicht gezeigten) Anpress- oder Scharnierriegel zusätzlich eingespannt, um ein Ausbiegen der Blätter 41 bis 47 beim Zuklappen des Kofferdeckels 4 zu vermeiden. Die Fächer 48 bis 53 eignen sich vorteilhaft für die Aufnahme von Formularen, Vordrucken oder sonstigen flächigen Gegenständen und gestatten deren übersichtliche Aufbewahrung. Die Höhenstufung der obern Blattränder 42.1 bis 47.1 kann für den Fall, dass in allen Fächern die gleichen Formatgrössen unterzubringen sind, gleich wie die Höhenstufung der Distanzstücke 55 bis 60 gewählt werden.