CH642398A5 - Verfahren und geraet zur bestimmung der aktivitaet von mikroorganismen. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Gerät zur zuverlässigen, einfachen, schnellen und kontinuierlichen Bestimmung der mikrobiellen Aktivität in einer Mikroorganismen enthaltenden Flüssigkeit.
Die in der vorliegenden Erfindung zum Einsatz gelangende, Mikroorganismen enthaltende Flüssigkeit, nachstehend als «Kulturbrühe» bezeichnet, ist eine Mikroorganismen enthaltende Kulturbrühe oder eine Suspension von Mikroorganismen, hergestellt durch Abtrennung von lebenden Mikroorganismuszellen aus einer Kulturbrühe und Suspendierung der Zellen in einem anderen flüssigen Medium.
Insbesondere ist die Erfindung auf ein Verfahren und Gerät zur Bestimmung der Aktivität von Mikroorganismen gerichtet, wobei der vom Mikroorganismus selbst ausgehende elektrische Strom mittels eines elektrochemischen Gerätes gemessen wird.
In letzter Zeit gelangen für die Herstellung von Ausgangsmaterialien für Nahrungsmittel, Arzneimittel und dergleichen in vermehrtem Ausmass Fermentationsverfahren zum Einsatz. Bei der Herstellung von zahlreichen nützlichen Verbindungen durch Fermentation ist es für einen wirksamen und kontinuierlichen Verlauf des Fermentationsverfahrens wichtig, die Anzahl oder Aktivität von Mikroorganismuszellen in der Kulturbrühe in jedem Verfahrensschritt zu bestimmen.
Bisher gelangten für die Bestimmung der Anzahl oder Aktivität von Mikroorganismen in einem Fermentationsansatz die folgenden konventionellen Methoden zum Einsatz:
1) Die Auszählmethode von Zuchtkolonien, wobei die Anzahl Mikroorganismuszellen bestimmt wird, indem die Kulturbrühe verdünnt, auf ein Agar-Plattenmedium gesprüht und nach einer zweckentsprechenden Inkubationszeit die Anzahl der gebildeten Kolonien visuell ausgezählt wird.
Nach dieser Methode ist es möglich, die Anzahl von Mikroorganismuszellen und vor allem die Anzahl der lebenden Zellen zu bestimmen.
2) Optische Bestimmung der durch Pyndaleffekt erzeugten Trübung der Kulturbrühe und Schätzung der Anzahl Mikroorganismuszellen in Abhängigkeit vom Ausmass der Trübung. Nach dieser Methode kann die Anzahl der vorhandenen Mikroorganismuszellen bestimmt werden.
3) Enzymatische Bestimmung des Gehaltes an Adenosin-triphosphat (ATP) und Schätzung der Anzahl Mikroorganismuszellen in Abhängigkeit davon. ATP, eine durch Mikroorganismuszellen in der Kulturbrühe gebildete Verbindung hoher Energie, wird als abhängig von der Anzahl Mikroorganismen erachtet und kann somit als Index dienen. Nach dieser Methode kann die Anzahl von lebenden Mikroorganismuszellen bestimmt werden.
4) Messung der geladenen Metaboliten im Fermentationsmedium durch Bestimmung der elektrischen Impedanz.
Nach dieser Methode ist die Anzahl von lebenden Mikroorganismuszellen erhältlich.
Die vorstehend genannten bekannten Methoden zeigen jedoch zahlreiche Nachteile. Beispielsweise ist die Auszählmethode der Kolonien hinsichtlich Leistung und Ausführung ziemlich kompliziert und verlangt 24-48 h Inkubationszeit, bevor die Auszählung erfolgen kann. Ausserdem sind die erhaltenen Werte nicht immer zuverlässig.
Die Methode der Trübheitsmessung beruht auf optischer Messung, so dass das Prüfmuster optisch klar und isotrop sein muss. In der industriellen Praxis gelangen jedoch öfter Festkörper enthaltende und gefärbte Medien zum Einsatz, so dass es in der Praxis sehr schwierig ist, die Anzahl Zellen optisch genau zu bestimmen.
Nach der ATP-Bestimmungsmethode wird ATP mit Luci-ferase zur Reaktion gebracht, und zur Bestimmung des Mengenanteils des entsprechenden ATP werden die gebildeten fluoreszierenden Materialien gemessen. Da im Medium ATP und/oder fluoreszierende Materialien vorhanden sind, ist es schwierig, den Mengenanteil des von den Mikroorganismen ausgehenden ATP genau zu bestimmen, so dass eine zuverlässige Ermittlung der Anzahl Mikroorganismen nicht möglich ist.
Die auf Messung der elektrischen Impedanz beruhende Methode zeigt den Nachteil, dass die Messung unter aerobi-schen Bedingungen wie auch, wenn die Prüfflüssigkeit elektrisch leitendes Material enthält, nicht ausgeführt werden kann. Da industrielle Fermentationsverfahren üblicherweise unter aerobischen Bedingungen ausgeführt werden, ist somit diese Methode in der Praxis nicht verwendbar. Bei der Züchtung von Actinomycetes und dergleichen zweigen mit der Zeit von individuellen Zellen aus viele Sporen ab, und es erscheinen viele aktive Teile. Gleichermassen steigt die Viskosität der Flüssigkeit mit der Zeit, mit zunehmender Anzahl Zellen und zunehmend abgezweigten Sporen, beträchtlich an. Bei der Züchtung von derartigen Actinomycetes ist es sehr wichtig, durch Kontrolle des Zuchtverlaufs eher die Anzahl, d.h. die Aktivität, der aktiven Teile als die Anzahl der Zellen festzustellen, und für die Messung der aktiven Teile war bisher kein nützliches Mittel bekannt.
Wie vorstehend beschrieben, zeigt die Ermittlung der zah-lenmässigen Aktivitätswerte von Mikroorganismen nach jeder der vorstehend beschriebenen, bekannten Methoden Nachteile, und es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zuverlässiges und einfaches Verfahren und Gerät zur Bestimmung der Aktivität von Mikroorganismen in industriellen Fermentationsverfahren zu schaffen.
Es wurde gefunden, dass wenn zwei elektrolytische Elektrodensysteme, von denen jedes zwei Platinelektroden und eine gesättigte Calomel-Elektrode aufweist und die Platinelektrode, im allgemeinen die Anode, des einen Elektrodensystems mit einer für Mikroorganismen undurchlässigen Membran bedeckt ist, in eine Kulturbrühe eingetaucht werden, und die zwischen den beiden Elektroden jedes der beiden Systeme auftretende elektrische Spannung mittels eines Potentiostats reguliert wird, der Unterschied der zwischen den beiden elektrolytischen Elektrodensystemen auftre2
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tenden elektrischen Spannung sehr gut der Aktivität der Mikroorganismen entspricht.
Auf den vorstehend angeführten fundamentalen Erkenntnissen basieren die in den Patentansprüchen definierten Messverfahren und Messgeräte.
Nach der Erfindung können als Kathode beliebige Elektroden, beispielsweise aus Platin, Silber, Gold, Eisen, und als Anode beliebige unlösliche Elektroden, beispielsweise aus Platin, Silber, Gold, verwendet werden.
Mikroorganismen, deren Aktivität nach der Erfindung bestimmt werden kann, sind beispielsweise aerobische und anaerobische Mikroorganismen, wie Bakterien, Schimmelpilze, Hefen, Pilze, Actinomycetes, und umfassen alle Mikroorganismen, welche Messung eines von den Mikroorganismen selbst ausgehenden elektrischen Stroms oder einer elektrischen Spannung mittels der verwendeten Elektrodensysteme oder elektrolytischen Elektrodensysteme ermöglichen.
Bei Bakterien und Hefen entspricht die nach der Erfindung bestimmte Aktivität der Mikroorganismen beispielsweise sehr gut der Anzahl von lebenden Zellen in der Kulturbrühe, und wenn von individuellen Zellen aktive Teile abzweigen, wie beispielsweise bei Actinomycetes, entspricht der ermittelte Wert nicht der Anzahl von lebenden Zellen sondern, was wichtiger ist, der Gesamtanzahl von aktiven Teilen des Mikroorganismus bzw. dem Trockengewicht der Zellen.
Die nach der Erfindung ermittelten Werte des elektrischen Stroms oder der elektrischen Spannung sind abhängig von Temperatur, pH-Wert und dergleichen und können somit nötigenfalls einreguliert werden. Im Gegensatz zu optischen Methoden zur Messung der Trübheit und dergleichen, zeigt die Erfindung offensichtlich Vorteile, indem die Bestimmung durch die Färbung oder Trübheit der Flüssigkeit und dergleichen nicht beeinflusst wird.
Die Erkenntnis der Zusammenhänge zwischen Mengenanteil von Mikroorganismuszellen und Werten des elektrischen Stroms oder der elektrischen Spannung, die von mit den Mikroorganismen in Berührung stehenden Elektroden ausgehen, sind in «Analytica Chimica Acta», 98 (1978), S. 25-30 offenbart, und in der vorliegenden Erfindung wird ausdrücklich auf diese Offenbarung Bezug genommen.
Im nachstehenden werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielsweise erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 und Fig. 2 schematische Darstellungen von Ausführungsformen von erfindungsgemässen Geräten.
In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des Gerätes sind die Elektrodensysteme 9 und 10 in einen Fermentationsbehälter 11 eingetaucht, der mit einem Magnetrührer 12,13 ausgerüstet ist. Jedes Elektrodensystem umfasst eine Kathode 3, einen eingeschlossenen Elektroyt 8 und eine Anode 5 und ist über eine Flüssigkeitsverbindung 4 mit der äusseren Flüssigkeit in Berührung. Im Elektrodensystem 10 ist die exponierte Platinelektrode 5 mit einer für Mikroorganismen undurchlässigen Membran 6 bedeckt. Diese Elektrode erfasst die anderen in der Fermentationsbrühe vorhandenen elektro-aktiven Materialien mit Ausnahme der Mikroorganismuszellen. Die Flüssigkeitsverbindungen der Elektrodensysteme 9 und 10 sind vorzugsweise durch (nicht dargestellte) Membranen bedeckt, wobei für diesen Verwendungszweck jede beliebige Membran mit geringem elektrischem Widerstand, beispielsweise ein Ionenaustauscherharz, Keramik oder dergleichen verwendet werden kann. Für die Kathoden 3 können Metalloxide, beispielsweise Silber-peroxid, -chlorid, -dioxid und dergleichen oder Kohlenstoff, zum Einsatz gelangen. Die für Mikroorganismen undurchlässige Membran 6 zur Bedeckung der exponierten Platinanode 5 des Elektrodensystems 10 kann aus jeder beliebigen Folie, beispielsweise einer Cellulose- oder «Millipore»-Folie, unter der Voraussetzung bestehen, dass sie dazu befähigt ist, den Durchtritt von Mikroorganismuszellen zu verhindern.
Mit den Elektrodensystemen 9 und 10 sind je ein Ampereoder Voltmeter 2 und über diese ein Schreiber 1 verbunden.
Für den Fachmann ist es offensichtlich, dass das in Fig. 1 schematisch dargestellte Gerät nötigenfalls vereinfacht oder umgebaut werden kann und auf einfache Art mikrobiologisch sterilisierbar ist.
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemässen Gerätes mit zwei elektrolytischen Elektrodensystemen schematisch dargestellt. Die beiden individuellen elektrolytischen Elektrodensysteme 7 und 8 umfassen je eine Calomel-Elektrode 3 und zwei Elektrodenplatten 4 und 5. Beide Elektrodensysteme sind in einen Fermentationsbehälter 9 eingetaucht, der mit einem Magnetrührer 10,11 ausgerüstet ist. Die exponierte Anode 4 des Elektrodensystems 8 ist mit einer für Mikroorganismen undurchlässigen Membran 6 bedeckt und erfasst in der Fermentationsbrühe vorhandene andere elektroaktive Materialien mit Ausnahme der Mikroorganismuszellen. Die für Mikroorganismen undurchlässige Membran kann jede beliebige Membran, beispielsweise eine Cellulose- oder «Millipore»-Folie unter der Voraussetzung sein, dass sie dazu befähigt ist, den Durchtritt von Mikroorganismuszellen zu verhindern. Die Elektrodenanschlüsse der beiden elektroyltischen Elektrodensysteme sind mit je einem Volt- oder Amperemeter 2 und über diese mit einem Schreiber 1 verbunden.
Wie die Ausführungsform gemäss Fig. 1 kann auch das in Fig. 2 schematisch dargestellte Gerät nötigenfalls vereinfacht und umgebaut werden und ist selbstverständlich auch mikrobiologisch sterilisierbar.
Die Bestimmung der Aktivität von Mikroorganismen in einem Zuchtbehälter mittels eines Gerätes nach der Erfindung erfolgt wie beispielsweise nachstehend beschrieben:
Die Mikroorganismen in Form von lebenden Zellen und elektroaktiven Materialien in der Fermentationsbrühe, beispielsweise Ameisensäure, Wasserstoff, Coenzyme und dergleichen, erzeugen durch Berührung mit der Anode eines der Elektrodensysteme einen elektrischen Strom oder eine elektrische Spannung. Andererseits treten mit der Anode des anderen Elektrodensystems zur Erzeugung eines elektrischen Stroms oder einer elektrischen Spannung nur die anderen, in der Fermentationsbrühe vorhandenen elektroaktiven Materialien, mit Ausnahme der Mikroorganismen, in Berührung. Nach Zentrifugierung der Kulturbrühe und Entfernung der Zellen ergibt Messung der an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Ströme oder auftretenden elektrischen Spannungen an beiden Elektrodensystemen praktisch gleiche Werte. Das gleiche Resultat wird erhalten, wenn die Zuchtbrühe anstelle der Entfernung der Zellen durch Zentri-fugieren sterilisiert wird, beispielsweise durch Dämpfen, wobei an beiden Elektrodensystemen entsprechend niedrigere Messwerte erhalten werden als bei der Messung in Gegenwart von lebenden Mikroorganismuszellen.
Der Unterschied zwischen den an den beiden Elektrodensystemen ermittelten Werten des an jedem Elektrodensystem fliessenden elektrischen Stromes oder der an jedem Elektrodensystem auftretenden elektrischen Spannung entspricht sehr gut der Aktivität der Mikroorganismen, d.h. der Anzahl von lebenden Zellen, was durch Vergleichsmessung nach bekannten Methoden bestätigt wird. Der Unterschied zwischen den an den beiden Elektrodensystemen ermittelten Werten des in jedem Elektrodensystem fliessenden elektrischen Stromes bzw. der in jedem Elektrodensystem auftretenden elektrischen Spannung ist somit ein im Zusammen5
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hang mit der Aktivität der Mikroorganismen auftretendes elektrisches Signal, das eine zuverlässige Bestimmung der Aktivität der Mikroorganismen ermöglicht.
Es hat sich bestätigt, dass das bechriebene elektrolytische Elektrodensystem nach dem gleichen Mechanismus funktioniert.
Der genaue Mechanismus und das Prinzip der auftretenden Erscheinungen sind bisher noch nicht eindeutig abgeklärt, jedoch ist es möglich, die Aktivität von Mikroorganismen auf die beschriebene Art durch Messung der von den Mikroorganismen in Berührung mit den Elektroden erzeugten elektrischen Auswirkungen zu bestimmen.
Beispiel 1
In einem kleinen Fermentations-Zuchtbehälter, Modell MD-26 der Marubishi Rika Co., Ltd. wurde 1 Liter eines wässrigen Mediums mit einem pH-Wert von 7,0, enthaltend 40 g Glukose, 10 g Pepton, 5 g Hefeextrakt, 5 g KH2PO4 und 2 g MgS04, mit Brothefe Saccharomyces cerevisiae ATCC 7754 geimpft und aerobischer Züchtung bei 37°C unterzogen.
In den Elektrodensystemen gelangten je eine scheibenförmige, kreisrunde Platinelektrode von 1 cm Durchmesser als Anode, eine Silberperoxid-Elektrode der Dimensionen 1 x4 cm als Kathode, für die Flüssigkeitsverbindung eine Anionenaustauschermembran «Selemion» AMV der Asahi Glass Co., Ltd. und eine 0,1 molare Phosphatpufferlösung mit pH-Wert 7,0 als Elektrolyt zum Einsatz. In den Fermentationsbehälter wurden zwei derartige Elektrodensysteme zur Ausführung der Messungen in die Zuchtbrühe eingetaucht, wobei die Oberfläche der Anode von einem der Elektrodensysteme mit einer Cellulosemembran für Dialyse bedeckt war.
Das Verhältnis zwischen dem Unterschied «AI» zwischen den an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Strömen und der Anzahl separat nach der Kolonie-Auszählmethode ermittelten Zellen nach verschiedenen Zeitintervallen ist in Tabelle 1 angeführt.
Tabelle 1
Messintervalle, h
3
5
8
10 12 15
ausgezählte Anzahl
lebender Zellen, x
108/ml
0,25
0,55
2,0
3,9 4,0 4,0
AI, ^lA/cm2
0,03
0,07
0,22
0,45 0,46 0,46
Aus Tabelle 1 geht hervor, dass zwischen den ermittelten Werten der elektrischen Ströme und der ausgezählten Anzahl Zellen gute Übereinstimmung besteht. Die Anzahl lebender Zellen in der Zuchtbrühe kann somit durch Ermittlung des Unterschiedes zwischen den an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Strömen einfach, schnell und kontinuierlich bestimmt werden.
Beispiel 2
In einem gleichen Fermentationsbehälter wie in Beispiel 1 beschrieben wurde 1 Liter eines wässrigen Mediums, enthaltend 10 g Glukose, 10 g Pepton, 5 g Hefeextrakt, 0,25 g K2HPO4,0,1 g MgS04.7H20,0,005 g Fe2S04.7H20,0,005 g MnS04.4H2 0 und 0,005 g NaCl, mit Lactobacillus fer-mentum ATCC 9338 geimpft und stationär bei 37°C kultiviert.
Die Messungen erfolgten auf gleiche Art und unter Verwendung der gleichen Elektrodensysteme wie in Beispiel 1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass anstelle des Unterschiedes der an den beiden Elektrodensystemen fliessenden
Ströme der Unterschied der an den beiden Elektrodensystemen auftretenden Stromspannungen «AV» ermittelt wurde. Die ermittelten Messwerte und Resultate der vergleichenden Kulturauszählungen sind in Tabelle 2 zusammenge-fasst.
Tabelle 2
Messintervalle, h
1
3 5 7 9
ausgezählte Anzahl
lebender Zellen,
xlOVml
2,0
7,1 21 33 34
AV, jiV/cm2
0,16
0,55 1,8 2,7 2,7
Aus Tabelle 2 geht hervor, dass zwischen dem Unterschied der gemessenen Werte der elektrischen Spannung und der Anzahl ausgezählter Zellen gute Übereinstimmung besteht.
Beispiel 3
In einem gleichen Fermentationsbehälter, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde 1 Liter eines wässrigen Mediums, enthaltend 10 g Glukose, 10 g Pepton, 5 g Fleischextrakt und 5 g NaCl, mit Bacillus subtilis ATCC 6633 geimpft und bei 37°C aerobischer Züchtung unterzogen.
Die vergleichenden Messungen erfolgten wie in Beispiel 1 beschrieben, und die ermittelten Resultate sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3
Messintervalle, h
2
4
6
8
12
ausgezählte Anzahl
lebender Zellen,
xlOVml
1,5
5,1
10
16
18
AI, uA/cm2
0,03
0,07
0,13
0,25
0,27
Auch aus Tabelle 3 geht hervor, dass die ermittelten Werte des Unterschiedes der an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Ströme mit den Auszählungsresultaten gut übereinstimmen.
Beispiel 4
Die gleiche Zuchtbrühe wurde auf gleiche Art aerobisch gezüchtet, wie in Beispiel 1 beschrieben.
In die Zuchtbrühe wurden zwei elektrolytische Elektrodensysteme, wie in Fig. 2 der Zeichnungen dargestellt, eingetaucht. In beiden Elektrodensystemen gelangten als Kathode und auch als Anode Platinplatten der Dimensionen 1 x 1 cm zum Einsatz, die auf einem vorbestimmten Unterschied der elektrischen Spannung von 300 mV gehalten wurden. Die Kathode des einen Elektrodensystems war mit einer Cellulosemembran für Dialyse bedeckt.
Die Messung und Ermittlung des Unterschieds zwischen den an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Strömen und die vergleichende Auszählung der lebenden Zellen erfolgte, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die ermittelten Resultate sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
Tabelle 4
Messintervalle, h 3 5 7 9 12 ausgezählte Anzahl lebender Zellen,
xlOVml 0,23 0,51 1,2 2,9 4,1
AI, )iA/cm2 0,05 0,10 0,20 0,50 0,71
5
10
IS
20
25
30
35
40
45
50
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65
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Aus Tabelle 4 geht hervor, dass zwischen den ermittelten Werten des Unterschiedes der an den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Ströme und der vergleichenden Auszählung lebender Zellen gute Übereinstimmung besteht.
Beispiel 5
In einem gleichen Fermentationsbehälter, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde 1 Liter eines wässrigen Mediums, enthaltend 30 g lösliche Stärke, 30 g Trockenhefe, 3 g K2HPO4,1 g KH2PO4,0,5 g MgS04.7Hz0,0,2 g NaCl, 0,1 g CaCCb mit einem pH-Wert von 7,2 vor der Sterilisation, mit Micromonospora olivoasterospora ATCC 31100 geimpft und bei 30°C aerobisch gezüchtet.
Im Verlauf der Fermentationsbehandlung wurden in bestimmten Zeitintervallen Teile der Zuchtbrühe entnommen und auf Aktivität der Mikroorganismen geprüft, indem eines der in Beispiel 1 beschriebenen Elektrodensysteme in das entnommene Muster getaucht und der zwischen den Elektroden fliessende elektrische Strom gemessen wurde. Die erhaltenen Messwerte stiegen mit zunehmender Fermentationsdauer an.
Die erhaltenen Messwerte und das entsprechende jeweilige Trockengewicht der Zellen sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
Tabelle 5
Fermentations- bzw.
Messintervalle, h
6
11
21
24
26
Trockengewicht der
Zellen, mg/ml
13,6
18,6
34,5
39,8
42,5
Stromstärke, uA
0,16
0,26
0,43
0,61
0,63
Tabelle 5 zeigt gute Übereinstimmung der gemessenen 15 Werte zwischen den Elektroden fliessenden elektrischen Stroms und des ermittelten jeweiligen Trockengewichtes der Zellen.
Es ist somit klar, dass bei Actinomycetes das Zellengewicht, d.h. das Zellwachstum bzw. die Aktivität der Zellen, 20 unter Verwendung des in Beispiel 1 beschriebenen Elektrodensystems einfach und schnell bestimmt werden kann.
B
1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung der Aktivität von Mikroorganismen in einem flüssigen Medium, dadurch gekennzeichnet, dass man in das flüssige Medium ein erstes elektrolytisches Elektrodensystem, in welchem zwischen zwei Elektroden über eine Calomel-Elektrode ein konstantes elektrisches Potential gebildet wird, und ein zweites gleiches elektrolytisches Elektrodensystem, in welchem die Oberfläche einer Elektrode mit einer für Mikroorganismen undurchlässigen Membran bedeckt ist, eintaucht und die Differenz zwischen den in den beiden Elektrodensystemen fliessenden elektrischen Strömen misst.
2. Gerät zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei in das flüssige Medium eintauchbare elektrolytische Elektrodensystem, von denen jedes je eine exponierte Kathode und Anode und eine gesättigte Calomel-Elektrode aufweist, wobei die Anode des einen Systems mit einer für Mikroorganismen undurchlässigen Membran bedeckt ist und die Elektroden jedes der beiden Systeme parallel geschaltet und mit einem Volt- oder Amperemeter verbunden sind.
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