CH634981A5 - Herzklappenprothese sowie verfahren zur herstellung derselben. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Herzklappenprothese auf der Basis eines stabilisierten biologischen Häutchens.
Aus biologischen Häutchen hergestellte Herzklappenprothesen sind seit vielen Jahren bekannt. Man hat teils Muskelfaszie, teils Pericard, Häutchen vom Dünndarm, Gehirnhaut (Dura Mater) und dergleichen benutzt. Man hat des weiteren vorgeschagen, aus Gefässen der Nabelschnur herausgeschnittene Segmente als Belag für Herzklappen zu benutzen, vgl. die USA-Patentschrift 3 988 782.
Sowohl Muskelfaszie wie Pericardium und Dura Mater sind in der Humanklinik benutzt worden. Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem Organismus des Patienten selbst entstammenden Häutchen, den sogenannten autologen Häutchen, und von anderen Menschen stammenden Häutchen (homologen Häutchen), oder Häutchen von Tieren (hetero-logen Häutchen). Es hat sich herausgestellt, dass aus autologen Häutchen hergestellte Herzklappen im Kontakt mit zirkulierendem Blut einer für den Heilungsprozess charakteristischen, bestimmten Reaktion ausgesetzt sind. Zunächst bilden sich auf dem Häutchen dicke Fibrinbeläge, wonach ein sekundäres zellulares Einwachsen bei Verdickung und Schrumpfung erfolgt, wobei gleichzeitig eine gewisse Degeneration des so eingekapselten Gewebes zu verzeichnen ist. Dieser Vorgang schreitet ständig fort, so dass Herzklappen aus autologem Gewebe auf die Dauer nicht funktionsfähig sind.
Auf homo- und heterologes Gewebe reagiert der Organismus fast entgegengesetzt, indem das Fremdgewebe immunologisch anders wirkt, und zwar derart, dass der Organismus mit einer Art Abstossreaktion antwortet, die in dieser Hinsicht zweckmässig sein kann. Abgesehen vom Bereich der Haftränder sind keine Fibrinbeläge und keine sekundäre zellulare Reaktion festzustellen. Herzklappen aus homo-oder heterologen Häutchen sind daher anscheinend unbe-einflusst, wobei jedoch auch hier eine Tendenz zur Degeneration und zum Abbau der Struktur des Fremdgewebes beobachtet wird, so dass die Häutchen mit der Zeit schwächer werden und reissen können. Die Häutchen neigen auch dazu, sich auszudehnen und dem Druck nachzugeben. Man hat versucht, dieser nachteiligen Veränderung durch verschiedene Massnahmen, beispielsweise durch Stabilisierung der Häutchen mit verschiedenen Gerbemitteln, vorzugsweise Glutaraldehyd entgegenzuwirken.
Die heute klinisch benutzten Häutchen sind teils Pericard und teils Dura Mater. Die Vorteile einer aus diesen Häutchen konstruierten Herzklappe im Vergleich zu den bisher benutzten natürlichen Herzklappen von Tieren oder verstorbenen Menschen sind beträchtlich. Man vermeidet das recht
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schwierige und umständliche Herausschneiden der Herzklappe selbst und das Formen und Stabilisieren der Klappe in ihrem natürlichen geblähten Zustand. Schliesslich weisen die Klappen sowohl beim Patienten wie beim Donor individuelle Variationen auf, weshalb es problematisch ist, geeignete Grössen zu finden. Des weiteren entfallen die mit dem Aufhängen oder Anheften einer solchen Prothese in einer der normalen Lage entsprechenden Form verbundenen Probleme. Beim Aufbau von Herzklappen aus einem biologischen Häutchen wird die Herstellung in mehrerer Hinsicht somit vereinfacht, abgesehen davon, dass eine bedeutend bessere Standardisierung möglich wird. Man verfügt über eine freiere Auswahl von Anheftmethoden. Schliesslich wird die Beschaffung eines geeigneten Rohmaterials erleichtert.
Zur Zeit sind zwei Typen von biologischen Herzklappenprothesen dieser Gattung auf dem Markt. Bei der einen Prothese werden heraussezierte, normal vorkommende Herzklappen, beispielsweise von Schweinen benutzt, vgl. beispielsweise die USA-Patentschriften 3 548 418, 3 570 014 und 3 755 823, während der andere Klappentyp aus biologischen Häutchen, vorzugsweise aus Pericardium oder Dura Mater von Schweinen konstruiert ist. Beide Typen sind durch Gerben mit Glutaraldehyd stabilisiert und weisen die sich aus der Benutzung eines heterologen Materials ergebenden Vorteile auf, die darin bestehen, dass die Klappen dünn und beweglich verbleiben, und dass sich auf den Klappen keine Beläge bilden, die sich lösen und Blutklumpen verursachen können. Im Vergleich zu den existierenden mechanischen Klappenprothesen, vgl. beispielsweise die USA-Pa-tentschriften 3 325 827 und 3 376 409, zeichnen sich beide Typen durch eine bessere Hämodynamik und eine geringere Hämolyse aus. Ausserdem sind keine Geräuschprobleme zu verzeichnen.
Die bisher bekannten biologischen Herzklappenprothesen weisen jedoch nach wie vor den Mangel auf, dass mit der Zeit eine gewisse Gewebeverringerung in der Form einer Auflösung oder eines Abbaus eines Teils des Gewebes und möglicherweise auch Verschleiss auftreten. Ausserdem sind die Infektionstendenz und die heraus folgende grössere Materialbeeinflussung etwa ausgesprochener als bei mechanischen Prothesen. Insbesondere bei aus heterologen biologischen Häutchen hergestellten Prothesen ist eine Schwächung des freien Klappenrandes zum Teil durch die bisher verwendete Herstellungsmethode bedingt.
Prothesen dieses Typs werden in groben Zügen durch Herausschneiden eines Streifens aus den biologischen Häutchen hergestellt. Der Streifen wird um ein Stativ gelegt, das beispielsweise ähnlich der in der USA-Patentschrift 3 570 014 beschriebenen Form gestaltet ist und drei erhöhte Aufhängeecken aufweist, zwischen denen der Streifen oder das Band aus biologischem Häutchen zurMitte hin einfaltbar ist und eine Herzklappe bildet, die einer natürlichen Tri-cuspitalklappe, beispielsweise einer Aortenklappe ähnlich ist. Der Streifen wird am Stativ angeheftet. Beim Herausschneiden des Streifens ist eine gewisse Beschädigung des Häutchenrandes beim Durchschneiden der Bestandteile, insbesondere der Bindegewebefibrillen nicht zu vermeiden. Der freie Rand der aus dem Streifen hergestellten Herzklappe ist daher besonders verletzbar. Eine der für diesen Prothesentyp charakteristischen Spätkomplikationen, nämlich das Ein-reissen quer zum Rand ist vermutlich zum Teil auf diese Schwächung des Gewebes beim Herausschneiden zurückzuführen. Beim Annähen am Gestell ist eine gewisse Beschädigung des biologischen Materials unvermeidlich, das dabei wegen der unterschiedlichen Konsistenz des biologischen Materials einerseits und des steiferen Gestells anderseits eine abnorme Zugbeanspruchung erleidet. Auch durch das Gestell selbst wird das biologische Material einer abnormen Schliessungszugbeanspruchung ausgesetzt, wodurch die Gefahr eines Einrisses an der freien Kante erhöht wird.
Die am häufigsten verwendeten biologischen Häutchen, nämlich das Pericard und die Dura Mater weisen nur auf ih-s rer einen, von einer Oberflächenzellenschicht (dem Meso-thel) abgedeckten Seite eine mikroskopisch glatte, ebene Oberfläche auf, während die andere Seite (die Aussenseite) nach der Entfernung von Fettgewebe und losem Bindegewebe rauh und uneben ist. Die Dicke ist folglich sehr unter-io schiedlich, so dass auch die Festigkeit dieser Häutchen an den dünnen Stellen verringert ist.
An der rauhen Seite setzen sich Bakterien leichter fest. Diese Seite ist auch der Verringerung und dem Abbau mehr ausgesetzt als die glatte Seite.
15 Zur Verbesserung der Qualität der aus biologischem Material hergestellten Herzklappenprothesen hat man in den letzten Jahren in Richtung einer Verbesserung der Präserva-tion des Gewebes geforscht, was zu einer Imprägnierung von biologischem Gewebe durch Imbibition mit polymeren Stof-20 fen geführt hat, vgl. die dänische Patentanmeldung 1690/76. Unter Imbibition ist in diesem Zusammenhang eine Imprägnierung und/oder Beschichtung des biologischen Materials zu verstehen.
Diese Prothesen auf der Basis von imbibierten Herzklap-25 pen weisen gegenüber mechanischen Klappen wie Klappen des vorstehend beschriebenen Typs, wo beispielsweise eine Schweineklappe an einem Stativ befestigt ist, bedeutende Vorteile auf. Bei den genannten Prothesen auf der Grundlage von imbibierten Herzklappen sind auch die bei Klappen 30 aus biologischen Häutchen auftretenden und mit der Beschädigung der Randbereiche verbundenen Probleme nicht festzustellen.
Die mit dem Heraussezieren der Herzklappe und deren Anbringung in der normalen Stellung im Patienten verbun-35 denen Schwierigkeiten werden dabei jedoch nicht behoben.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer flexiblen Herzklappenprothese, die nicht an einem Stativ montiert ist und die bekannten Vorteile biologischer Häut-40 chen, nicht aber deren Mängel aufweist. Dieser Zweck wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht. Der Streifen wird am zweck-mässigsten durch Nähen an der Unterlage befestigt, kann jedoch auch durch Kleben oder durch kombiniertes Nähen 45 und Kleben befestigt werden. Man hat insbesondere Gewicht darauf gelegt, eine Herstellungsmethode zu entwik-keln, welche das Nähen mit der Nähmaschine und die dabei erreichbaren produktionstechnischen Vorteile ermöglicht. Die Nähmaschine ermöglicht ein genaueres, gleichartigeres 50 und reproduzierbares Nähen, unterschiedliche Stichformen sowie einen verstärkten Saum.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Prothese wird das in der dänischen Patentanmeldung 1690/ 76 beschriebene Imbibierprinzip ausgenutzt, bei dem man 55 ein verstärktes Häutchen erhält. Weist das biologische Häutchen auf seiner einen Seite Mesothelzellen auf, wird bevorzugt von der anderen Seite imbibiert, damit die Mesothelzellen intakt bleiben.
Die Erfindung betrifft des weiteren ein zur Herstellung 60 der genannten Prothesen dienendes Verfahren mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 13 angegebenen Verfahrensmassnahmen. Das Nähen erfolgt vorzugsweise auf einer Nähmaschine.
Als biologisches Häutchen wird Schweinepericardium 65 bevorzugt, das leicht verfügbar ist und eine für den
Verwendungszweck angemessene Dicke aufweist. Es ist jedoch jedes beliebige andere dünne biologische Häutchen ver-. wendbar, wobei aber Häutchen bevorzugt werden, deren
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eine Seite einen Belag aus Oberflächenzellen (Mesothel-zellen) aüfweist.
Als Unterlagsmaterial dient vorzugsweise ein flexibles polymeres Material, beispielsweise ein Polyester, vorzugsweise ein gewebtes oder gehäkeltes Polyestermaterial, das leicht vernähbar ist.
Bei der Herstellung wird das Häutchen so gefaltet, dass die mit Zellen bekleidete glatte Seite nach aussen kehrt. Hierdurch erzielt man mehrere Vorteile:
1. Die hergestellte Klappe besteht aus einem zweilagigen Häutehen.
2. Die Klappe weist auf beiden Seiten eine mit Zellen bekleidete glatte Oberfläche auf.
3. Die freie Kante der Herzklappe besteht aus unbeschädigtem Häutchenmaterial.
4. Eine Verstärkung des Häutchens ist, wie bereits erwähnt, durch Imprägnieren der rauhen Seite durch Imbi-bieren mit polymeren Materialien vor dem Falten erzielbar.
5. Eine weitere Verstärkung kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass vor dem Falten des Häutchens zwischen den beiden Häutchenlagen ein anderes geeignetes Material, beispielsweise ein solches mit parallelen Filamenten aus polymeren Stoffen, wie Polyestern angeordnet wird.
6. Weder das Irnbibitionsmaterial noch das Verstärkungsmaterial kommt mit dem zirkulierenden Blut in direktem Kontakt, weshalb an die Non-Thrombogenität dieser Materialien keine besonderen Anforderungen zu stellen sind.
Beim Falten kann das Häutchen vor oder während der an sich bekannten Stabilisierung und Vernetzung mit beispielsweise Glutaraldehyd in der Faltungslängsrichtung gestreckt werden. Hieraus ergeben sich mehrere Vorteile:
1. Eine wesentlich erhöhte Festigkeit des Häutchens, da die sich aus dem Strecken ergebende Orientierung der Bindegewebsfibrillen nach dem Stabilisieren erhalten bleibt.
2. Eine verminderte Tendenz zur späteren Längung in der Zugrichtung und somit zur Änderung der Klappenform.
3. Eine grössere Gleichartigkeit zwischen dem biologischen und dem nichtbiologischen Material der Klappe hinsichtlich der Dehnung.
Erfindungsgemässe Prothesen sind erstens die sogenannten Auslaufteilprothesen mit einer einzelnen Klappe (valved right ventricular outflow patch), die als Decke auf einer Längsinzision über den Auslaufteil von der rechten Herzkammer auf die Lungenarterie bei Verengerungen an dieser Stelle aufgelegt werden, wobei die Klappe ein Rückströmen des Bluts in die Herzkammer verhindert.
Die Erfindung umfasst ausserdem Prothesen mit mehreren, in der Regel drei Lappen zum Ersatz von Herzklappen, beispielsweise der Aortenklappe, der Lungen-arterienklappe und der Klappen zwischen den Vorhöfen und Herzkammern (Mitral- und Tricuspitalklappen). Bei der Herstellung von dreilappigen Klappenprothesen kann man beispielsweise nach dem Falten und der Bildung der drei Lappen aus der Prothese ein Rohr formen, das einen kreisförmigen Querschnitt oder eine andere gewünschte Querschnittsform, beispielsweise einen ovalen oder dreieckigen Querschnitt aufweist, indem man die Randbereiche, vorzugsweise durch Nähen, wie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 14 angegeben, miteinander verbindet.
Speziell bei der Herstellung von erfindungsgemässen Aortenklappenprothesen wird das Unterlagsmaterial bevorzugt als schmaler, bandförmiger Befestigungsrand ausgebildet, der insbesondere durch Maschinennähen und gegebenenfalls durch Kleben in der Form von zwei Bändern an beiden Seiten eines gefaltenen biologischen Häutchenstücks befestigt wird. Durch Entfernen des ausserhalb des Befestigungsrandes befindlichen Häutchenteils erhält man einen zungenförmigen Lappen. Durch paarweises Zusammennähen von drei solchen Lappen an einem Teil ihrer Befestigungsränder entlang erhält man eine flexible Aortenklappenprothese mit flexiblen Befestigungsrändern, die im Gegensatz zu den obengenannten Prothesen mit an einem Gestell befestigten Lappen den vorgenannten abnormen Zugbeanspruchungen nicht ausgesetzt sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A, 1B und IC eine Ausführungsform einer Auslaufteilprothese mit einem einzelnen Lappen, wobei Fig. 1A die Prothese in Vorderansicht vor dem Formen, Fig. 1B die Prothese in der zum Einoperieren geeigneten Form, und Fig. IC einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1B zeigen,
Fig. 2A, 2B und 2C eine Ausführungsform einer dreilappigen Herzklappenprothese, beispielsweise zum Ersatz der Lungenarterienklappe, wobei Fig. 2A die Prothese in Vorderansicht vor dem Formen, Fig. 2B einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 2A und 2C die Prothese nach dem Formen zu einem Rohr darstellen, und
Fig. 3A, 3B und 3C eine Ausführungsform einer Aortenklappenprothese, wobei Fig. 3A die Bildung eines einzelnen Lappens veranschaulicht, Fig. 3B einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 3A ist, während Fig. 3C die aus drei Lappen gemäss Fig. 3A zusammengesetzte Prothese zeigt.
Die Fig. 1A-C zeigen das nichtbiologische Unterlagsmaterial 1, beispielsweise ein Gefässprothesenmaterial aus gewebtem Poylester. An diesem Material ist das biologische Häutchen 2, beispielsweise ein Schweinepericardium mit nach aussen kehrender Mesothelseite durch in der Längsrichtung verlaufende Nähsäume 3 befestigt. Das Häutchen ist nach zwei Faltlinien gefaltet, derart, dass eine Falte mit einer unbeschädigten oberen Kante 5 gebildet wird. Die Falte weist am Boden eine Quernaht 6 auf. Zur Bildung des taschenförmigen Lappens 4 dient eine bogenförmige Nähnaht 7. Nach den vorgenannten Nähungen wird der Prothese die in Fig. 1B veranschaulichte Form erteilt. Vor oder nach dem Anbringen auf der Unterlage wird das Häutchen einer Stabilisierbehandlung, beispielsweise mit Glutaraldehyd unterworfen. Gewünschtenfalls kann man im voraus das Häutchen mit einem polymeren Material imbibieren und zwischen den den Lappen 4 bildenden beiden Häutchenteilen Verstärkungsfilamente aus einem polymeren Material einlegen.
Die Zeichnungsfiguren 2A-C zeigen eine dreilappige Herzklappe mit den gleichen Bezugszeichen für gleiche Teile wie in den Zeichnungsfiguren 1A-C.
Das Unterlagsmaterial ist hier ein Streifen aus recht fest gewebtem polymeren Material, beispielsweise einem Polyestermaterial (Dacron), das mit dem zur Bildung einer Falte gefaltenen biologischen Häutchen 2 mit Hilfe von Nähnähten 3, 6 und 8 vernäht ist. Die bogenförmigen Nähnähte 7 begrenzen drei Lappen 4 mit freien oberen Kanten 5.
Durch Falten und Zusammennähen 9 des Bandes an der Linie 10 entlang zur Bildung eines Rohres erhält man eine im Inneren des Rohres befindliche dreilappige Klappe, die somit nach aussen hin aus dem gewebten Material und nach innen hin aus biologischem Häutchen besteht. Nach dem Nähen wird das Rohr geformt. Die Lappen werden mit Hilfe passender Formen gebläht, wonach die Stabilisierung, beispielsweise mit Glutaraldehyd durchgeführt wird. Es kann jedoch auch im voraus stabilisiert und gestreckt werden. Auch hier kann man gewünschtenfalls imbibieren und/oder, wie vorstehend beschrieben, die Klappen mit polymeren Stoffen verstärken.
Fig. 3 A-C zeigen eine bevorzugte Ausführungsform einer Aortenklappenprothese mit drei gesonderten Lappen,
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die an einem Unterlagsmaterial in der Form eines Heftrandes befestigt sind. Fig. 3A zeigt das gefaltete, vorzugsweise im voraus stabilisierte biologische Häutchen 2 mit der unbeschädigten oberen Kante 5. Anschliessend wird das Unterlagsmaterial in der Form eines dünnen unteren Bandes 18 und eines etwas dickeren oberen Bandes 19 mit dem Häutchen vernäht. Überschüssiges Häutchen wird daraufhin fortgeschnitten, so dass man einen zungenförmigen Lappen 4 erhält.
Fig. 3B zeigt einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 3A, wo die unbeschädigte obere Kante 5 sowie die beiden Bänder 18 und 19 sichtbar sind.
In Fig. 3C sind drei zungenförmige Lappen paarweise an s einem Teil der aufeinander gelegten Bänder 18 entlang miteinander vernäht. Die Lappen sind mit Hilfe geeigneter Formen streckbar. Die Bänder 10 ermöglichen hiernach ein Festnähen der Prothese zum Ersatz der defekten Klappe, ohne dass hierbei die Lappen beschädigt werden.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Herzklappenprothese auf der Basis eines aus einem flachen Stück eines stabilisierten biologischen Häutchens (2) gebildeten Streifens, dadurch gekennzeichnet, dass das flache Häutchenstück nach einer oder mehreren Faltlinien gefaltet und zur Bildung eines oder mehrerer Lappen (4) an einem flachen, flexiblen, nichtbiologischen Unterlagsmaterial (1,18,19) befestigt ist.
2. Herzklappenprothese nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen durch Nähen, vorzugsweise Nähmaschinennähen, befestigt ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Herzklappenprothese nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei das biologische Häutchen (2) an seiner einen Seite eine Mesothelschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen so befestigt ist, dass die keine Mesothelschicht aufweisende Seite zum Unterlagsmaterial hin gerichtet ist.
4. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterlagsmaterial (1,18,19) ein flexibles polymeres Material, vorzugsweise ein gewebtes oder gehäkeltes Material ist.
5. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 1,2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das biologische Häutchen (2) ein Schweine- oder Kalbspericardium ist.
6. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 1,2, 3,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das biologische Häutchen (2) zumindest in dem den oder die Lappen (4) bildenden Bereich verstärkt ist.
7. Herzklappenprothese nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das biologische Häutchen (2) durch Imbibition mit einem physiologisch verträglichen polymeren Material verstärkt ist.
8. Herzklappenprothese nach den Patentansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Imbibition von der mesothelfreien Seite vorgenommen ist.
9. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 6,7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verstärkung ein Polymeres Material, vorzugsweise in der Form von Filamenten, zwischen den beiden den oder die Lappen (4) bildenden Lagen des biologischen Häutchens angebracht ist.
10. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass sie nach dem Falten und der Bildung eines oder mehrerer Lappen (4) zu einem Rohr geformt ist, dessen Längsachse im wesentlichen rechtwinklig zur Faltlinie verläuft.
11. Herzklappenprothese nach einem der Patentansprüche 1,2,4,5, 6, 7 oder 8 zur Verwendung als Aortenklappenprothese, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus drei zungenförmigen Lappen (4) besteht, die jeweils durch Faltung eines streifenförmigen biologischen Häutchens (2) an einer Faltlinie entlang, durch doppelseitiges Befestigen von als Befestigungsränder dienenden bandförmigen Unterlagsmaterialien (18,19) aus flexiblem nichtbiologischem Material und Entfernen des ausserhalb der Befestigungsränder (18, 19) befindlichen Teils des Häutchens (2) gebildet sind, wobei die Lappen anschliessend paarweise an einem Teil der Befestigungsränder (18) entlang zur Bildung einer dreilappigen Klappe miteinander vernäht sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Herzklappenprothese gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein flaches Stück eines biologischen Häutchens (2) nach einer oder mehreren Faltlinien faltet und das Stück mit einem flachen, flexiblen, nichtbiologischen Unterlagsmaterial (1, 18, 19) zur Bildung eines oder mehrerer Lappen (4) vernäht.
13. Verfahren nach Patentanspruch 12 zur Herstellung einer dreilappigen Prothese nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man nach dem Falten und dem Nähen zur Bildung der drei Lappen (4) die Randbereiche zur Bildung eines Rohres zusammennäht, dessen Längsachse im wesentlichen rechtwinklig zur Faltlinie verläuft.
14. Verfahren nach Patentanspruch 12 zur Herstellung einer Aortenklappenprothese nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man ein flaches Stück eines biologischen Häutchens (2) nach einer Faltlinie faltet, einen Befestigungsrand (18, 19) aus flexiblem bandförmigem, nichtbiologischem Material in Zungenform an beiden Seiten des Häutchens (2) befestigt, den überschüssigen Teil des Häutchens entfernt und den so erhaltenen zungenförmigen Lappen (4) mit zwei in der gleichen Weise hergestellten Lappen an einem Teil der Befestigungsränder (18) entlang zur Bildung einer dreilappigen Klappe zusammennäht.
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