DE69932996T2 - Verschlussvorrichtung für Transkathetereingriff sowie Kathetereinrichung dafür - Google Patents
Verschlussvorrichtung für Transkathetereingriff sowie Kathetereinrichung dafür Download PDFInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung und eine Katheteranordnung, die für Transkathetereingriffe geeignet ist, d. h. für Eingriffe zum Verschluß oder zur Rekonstruktion von Endokard- oder Vaskulardefekten.
- Bisher werden die Fontan-Operationen als Rekonstruktionseingriffe bei komplexen Herzanomalien, z. B. eine einzige Herzkammer, ausgeführt. Bei dieser Operation wird die Herzfunktion wieder hergestellt, indem eine einzige Herzkammer für das Körperkreislaufsystem verwendet wird, und das Blut direkt aus der Vene des Körperkreislaufsystems in die Lungenarterie im Lungenkreislaufsystem geleitet wird. Nach dieser Operation kann wegen einer transienten ventrikulären Unterfunktion oder einer Erhöhung des Lungengefäßwiderstands, verbunden mit Gefäßkrampf oder einer residualen peripheren Lungenarteriostenose jedoch ein extremes Absinken des Herzminutenvolumens auftreten. Deshalb wird es mitunter schwierig, eine postoperative Behandlung durchzuführen.
- Um eine Erhöhung des Lungengefäßwiderstands und ein Absinken des Herzminutenvolumens zu vermeiden, ist es daher allgemein üblich, bei der Operation eine kleine, ungefähr 4 mm große Fenestration oder Perforation zwischen den Vorhöfen auszubilden (in den meisten Fällen besteht das interatriale Septum aus einer künstlichen Membran), damit das Blut durch die kleine Fenestration oder Perforation fließen kann. Dieses Verfahren mit nachfolgender Ausbildung der kleinen Fenestration oder Perforation wird als Fontan-Fenestration bezeichnet. Die Operation wird im allgemeinen als Verfahren zum Verschließen der kleinen Fenestration nach der Fontan-Fenestration ausgeführt. Neben der Behandlung des erkrankten Bereichs ist diese Operation jedoch selbstverständlich mit der Brustkorböffnung eines Patienten verbunden, was für den Patienten sehr belastend ist. Insbesondere im Fall der Patienten im Kindesalter ist dies eine beträchtliche Belastung.
- Eine perkutane transluminale therapeutische Kathetereinführung ist als ein nichtinvasives Verfahren zur Wiederherstellung von Endokarddefekten bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein Vorhof-Septumdefekt geschlossen, indem ein interkardialer Katheter über eine Vene in das Herz eingeführt und der Vorhof-Septumdefekt mit einer Okklusionsvorrichtung geschlossen wird. Über den ersten klinischen Erfolg dieses Verfahrens wurde 1976 von King und Mill berichtet. In dem von King et al. ausgeführten Verfahren erfolgt der Verschluß des Vorhof-Septumdefekts, indem linke und rechte atriale Doppelschirme mit einem Einführungswerkzeug, das aus einem Kerndraht und einem koaxial darauf angeordneten zweilagigen Katheter besteht, in einen Vorhof eingeführt werden, die Schirme an das interatriale Septum angelegt werden, so daß das interatriale Septum sandwichartig zwischen ihnen angeordnet ist, und die Schirme dann zu einem einzigen Schirm kombiniert werden.
- Jedoch kann dieses Verfahren nicht bei Kindern, insbesondere nicht bei Vorschulkindern angewendet werden, da ein sehr dickes Einführungswerkzeug und harte Schirme verwendet werden. Um dieses Problem zu lösen, untersuchte Rashkind die Miniaturisierung der Vorrichtung, entwickelte 1977 einen Okklusionsstopfen nach Art eines Einzelschirms mit Haken und berichtete von seinem klinischen Erfolg bei Kindern. Jedoch ist dieses Verfahren mit einem anderen Problem behaftet, nämlich daß der Stopfen wegen seiner Haken an einer unbeabsichtigten Stelle des Herzens gelegentlich hängen bleiben kann. Wenn also der Schirm im Herzen bereits geöffnet wurde, kann das schirmähnliche Teil nicht mehr in seiner Position verändert oder von der Stelle zurückgezogen werden, was zu einer Notoperation führt. Um solche Nachteile zu überwinden, entwickelte Rashkind außerdem einen verbesserten Okklusionsstopfen mit zwei Schirmen, die miteinander vereinigt sind. Dieser Stopfen ist bisher verbreitet im klinischen Einsatz zum Verschließen eines offenen Ductus arteriosus verwendet worden.
- Andererseits haben Lock et al. eine muschelförmige intraatriale Okklusionsvorrichtung entwickelt und als Patent angemeldet (JP-A 5-237128), die durch zusätzliche Bereitstellung von Spiralfedern für den Doppelschirm-Okklusionsstopfen von Rashkind modifiziert worden ist, so daß ein dünnes interatriales Septum durch die Wirkung der Spiralfedern, die an jedem Mittelabschnitt der acht Edelstahlrahmen des Stopfens angeordnet sind, sandwichartig fest zwischen zwei Schirmen angeordnet wird.
- Diese Okklusionsvorrichtung ist so beschaffen, daß sie fest am dünnen interatrialen Septum angeordnet werden kann, wenn die beiden Schirmteile im Überlappungszustand in engem Kontakt miteinander sind. Wegen ihrer Konfiguration, die einer Muschelschale einer zweischaligen Muschel gleicht, wird diese Vorrichtung als "Muschel-Septumverschluß" bezeichnet. Bei Verwendung wird die Behandlung durch die Einführung eines langgestreckten Schafts mit einer Dicke von 11 Charr durch eine Femoralvene eines Patienten in die Rekonstruktionsstelle durchgeführt. Da sich dieses Verfahren bei einem Patienten mit einem Gewicht von mehr als 8 kg anwenden läßt, ist es als perkutaner transluminaler therapeutischer Transkatheter-Verschluß von atrialen Septumdefekten weitgehend verwendet worden.
- Die Verschlußbehandlung des kleinen Lochs nach der Fontan-Fenestration erfolgt mit dem Okklusionsstopfen durch perkutane transluminale therapeutische Transkathetereinführung.
- Allerdings kann bei dem Verfahren zum Schließen des durch die Fontan-Fenestration verursachten kleinen Lochs mit dem bekannten Okklusionsstopfen wegen einer großen Okklusionsplatte des Stopfens eine Thrombusanlagerung auftreten, was zu einem hohen Komplikationsrisiko führt.
- Wenn eine Ablösung oder Verschiebung der Okklusionsvorrichtung stattgefunden hat, ist es außerdem schwierig, den Okklusionsstopfen aufgrund seiner Form oder Größe zurückzuziehen.
- In US-A-5 108 420 besteht eine Apertur-Okklusionsvorrichtung aus zwei biokompatiblen Membranen, wobei an jeder der biokompatiblen Membranen Drahtrippen fest angeordnet sind. Die Drahtrippen bestehen aus einem Formgedächtnis-Material. Außerdem ist eine Öse an den Drahtrippen angebracht, die sich von der Mitte der Apertur-Okklusionsvorrichtung erstreckt und mit einem Gelenk eines Freigabedrahtes in Eingriff tritt.
- Die vorliegende Erfindung ist im Hinblick auf die vorstehend erwähnten Umstände entstanden und hat die Aufgabe, eine Verschlußvorrichtung für Transkathetereingriffe bereitzustellen, die eine einfache Form hat, leicht zu bedienen ist, ein kleines Loch sicher und zuverlässig verschließen kann, sich leicht zurückziehen läßt und weniger anfällig für Thrombenanlagerung ist. Auch hat die Erfindung die Aufgabe, eine Katheteranordnung zur Einführung der Verschlußvorrichtung in die Operationsstelle bereitzustellen.
- Im Ergebnis intensiver Studien zur Lösung des oben genannten Problems haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung eine Idee zur Bereitstellung einer Verschlußmembran mit einer Fixiereinrichtung zur Fixierung der Verschlußmembran an einer Gewebewand, die eine defekte Apertur umgibt, konzipiert, wobei die Fixiereinrichtung ein Formgedächtnis-Verhalten zeigt und ihre gespeicherte Form wieder herstellt, wenn sie auf Körpertemperatur erwärmt wird, um die Gewebewand von beiden Seiten der defekten Apertur zwischen der Fixiereinrichtung und der Verschlußmembran sandwichartig anzuordnen.
- Das heißt, ein Gegenstand der Erfindung betrifft eine auf einfache Weise faltbare Verschlußvorrichtung für Transkathetereingriffe mit: einem flachen Verschlußteil mit einer Verschlußmembran und einem Rahmen am Umfang der Membran; einem Fixierteil zum Fixieren des Verschlußteils an einem Gewebe, das eine defekte Apertur umgibt; und einem Verbindungsteil, das mit einem Ende an dem Fixierteil und mit dem anderen Ende am Rahmen des Verschlußteils fixiert ist, um sie in enger Nachbarschaft zueinander zu halten. Der Rahmen, das Fixierteil und das Verbindungsteil bestehen jeweils aus denselben oder aus verschiedenen Formgedächtnis-Legierungen mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C.
- Erfindungsgemäß wird eine Verschlußvorrichtung für Transkathetereingriffe bereitgestellt, mit: einem flachen Verschlußteil mit einer Verschlußmembran, die aus einem Gewebe oder Textilverbundstoff, z. B. Vliesstoff, aus biokompatiblem Material besteht, und einem Einfassungsrahmen am Umfang der Verschlußmembran, wobei der Einfassungsrahmen aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C besteht; einem Fixierteil zum Fixieren des Verschlußteils an einem Gewebe, das eine defekte Apertur umgibt, wobei sich das Fixierteil annähernd parallel zu einer Ebene des Verschlußteils befindet und geeignet ist, auf einer Seite der defekten Apertur angeordnet zu werden, so daß das Gewebe schichtweise zwischen dem Fixierteil und dem Verschlußteil, das sich auf der gegenüberliegenden Seite der defekten Apertur befindet, angeordnet ist, wobei das Fixierteil aus einer Formgedächtnislegierung mit einer Formgedächtnistemperatur von 30 bis 37°C besteht; und einem Verbindungsteil, das mit einem Ende an dem Fixierteil und mit dem anderen Ende an dem vorstehend erwähnten Rahmen des Verschlußteils fixiert ist, um das Verschlußteil und das Fixierteil in enger Nachbarschaft zueinander zu halten, wobei das Verbindungsteil aus einer Formgedächtnislegierung mit einer Formgedächtnistemperatur von 30 bis 37°C besteht und wobei die Verschlußvorrichtung bei einer Temperatur, die niedriger als die Rückverformungstemperatur der Formgedächtnis-Legierungen ist, auf einfache Weise faltbar ist.
- In einer Ausführungsform der Erfindung können der Einfassungsrahmen, das Fixierteil und das Verbindungsteil einstückig ausgebildet sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, einen Verbindungsabschnitt des Verbindungsteils und den Einfassungsrahmen mit einem röhrenförmigen Hüllteil zu umhüllen, um zu verhindern, daß sich das Fixierteil umdreht.
- Ferner kann eine Basis des Fixierteils an die Verschlußmembran des Verschlußteils mit einem Faden angeheftet werden, so daß die defekte Apertur sich im mittleren Abschnitt des Verschlußteils befindet, wenn die defekte Apertur geschlossen ist.
- Außerdem kann das Verschlußteil mit einem Ankerloch versehen werden, um es einfach zu machen, die Verschlußvorrichtung mit der Halteeinrichtung der Katheteranordnung zu halten.
- Erfindungsgemäß ist eine Katheteranordnung auch zur Verwendung in Kombination mit der oben definierten Okklusionsvorrichtung vorgesehen, mit einem an beiden Enden geöffneten Schaft und mit der Fähigkeit, eine gefaltete Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1 aufzunehmen; und einem Führungsdraht, der an seinem distalen Ende mit einer Halteeinrichtung zum lösbaren Halten der Verschlußvorrichtung versehen ist, wobei der Führungsdraht an einem Ende des Schafts in diesen einfügbar ist, und zwar unter der Bedingung, daß er die Verschlußvorrichtung hält und in der Lage ist, die Verschlußvorrichtung durch das entgegengesetzte Ende des Schafts freizugeben.
- In einer Ausführungsform der Erfindung wird bevorzugt, die Halteeinrichtung mit einem leicht flexiblen geraden Teil auszubilden, das sich vom distalen Ende des Führungsdrahts in seiner axiale Richtung erstreckt.
- Die Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend auf der Grundlage der beigefügten Zeichnungen erklärt.
-
1 ist eine Draufsicht, die eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Verschlußvorrichtung darstellt; -
2 ist eine Draufsicht, die eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform der Verschlußvorrichtung darstellt; -
3 ist eine Draufsicht, die noch eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform der Verschlußvorrichtung darstellt; -
4 ist eine Vertikalschnittansicht, die eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Katheteranordnung darstellt; -
5 ist eine Ansicht, die die in1 gezeigte Verschlußvorrichtung eingeführt in die in4 gezeigte Katheteranordnung darstellt; -
6 ist eine Darstellung einer perkutanen Verschlußbehandlung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verschlußvorrichtung und Katheteranordnung; -
7 ist eine Darstellung einer perkutanen Verschlußbehandlung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verschlußvorrichtung und Katheteranordnung; und -
8 ist eine Darstellung einer perkutanen Verschlußbehandlung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verschlußvorrichtung und Katheteranordnung. - Zunächst wird die Verschlußvorrichtung (C) für erfindungsgemäße Transkathetereingriffe erklärt.
- Wie in
1 bis3 dargestellt, weist die erfindungsgemäße Verschlußvorrichtung C auf: ein auf einfache Weise faltbares Verschlußteil1 , ein Fixierteil2 zum Fixieren des Verschlußteils1 an einem Gewebe, das eine defekte Apertur umgibt, und ein Verbindungsteil3 zum Halten des Verschlußteils1 und des Fixierteils2 in enger Nachbarschaft zueinander. Das Verbindungsteil3 ist mit einem Ende am Fixierteil2 und mit dem anderen Ende am Rahmen12 des Verschlußteils1 fixiert. - Das Verschlußteil
1 besteht aus einer Verschlußmembran11 aus einem biokompatiblen Material und einem Einfassungsrahmen12 am Umfangsabschnitt der Verschlußmembran11 , der aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C besteht. Das Verschlußteil1 , das Fixierteil2 und das Verbindungsteil3 können einstückig ausgeführt sein. Die Verschlußmembran11 des Verschlußteils1 kann auch an der Basis21 des Fixierteils2 mit einem Faden5 fixiert sein, der durch den mittleren Abschnitt der Verschlußmembran11 des Verschlußteils1 reicht, so daß die defekte Apertur D sich am mittleren Abschnitt des Verschlußteils1 befindet, wenn die defekte Apertur D geschlossen ist. - Das Verschlußteil
1 ist ein auf einfache Weise faltbares flaches Teil und besteht vorzugsweise aus der Verschlußmembran11 , die aus Gewebe oder Textilverbundstoff aus biokompatiblen Materialien besteht, und dem Rahmen12 , der aus einer Formgedächtnislegierung mit einer Formgedächtnistemperatur von 30 bis 37°C besteht und am Umfangsabschnitt der Verschlußmembran11 angeordnet ist. Obwohl das Verschlußteil1 jede Konfiguration annehmen kann, wird bevorzugt, daß das Verschlußteil1 eine flache Konfiguration hat, die sich leicht falten läßt und einer Form der defekten Apertur D (im allgemeinen eine Kreisform), z. B. Kreis, Sechseck, Achteck und dgl. analog ist. Jedoch ist das Verschlußteil1 nicht auf diese Formen be schränkt. Es ist ausreichend, wenn das Verschlußteil1 groß genug ist, um die defekte Apertur D zu schließen. Um den Verschluß der defekten Apertur D sicherzustellen, wird vorzugsweise ein Verschlußteil1 mit einer 1,5 bis 2-fachen Größe der defekten Apertur D verwendet. - Ferner kann das Verschlußteil
1 mit einem Loch4 versehen werden, um es zu erleichtern, das Verschlußteil mit der weiter unten genannten Halteeinrichtung der Katheteranordnung zu halten. - Als biokompatibles Material für die Verschlußmembran
11 können verwendet werden: Polyester, z. B. Polyethylenterephthalat; Polyolefine, z. B. Polyethylen und Polypropylen; Polyamide, z. B. Nylon 6 und Nylon 66; Fluorkunststoffe, z. B. Polytetrafluorethylen und Polyvinylidenfluorid; chlorhaltige Harze, z. B. Polyvinylchlorid und Polyvinylidenchlorid; Polyurethan; halbsynthetische Harze, z. B. Zellulosekunststoffe; Naturfasern oder dergleichen. Diese Materialien können in Form von Geweben, Textilverbundstoffen (Vlies), Folien, porösen Schichten oder deren Verbundstoffen verwendet werden. - Der Rahmen
12 besteht aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Rückverformungstemperatur von 30 bis 37°C in Form eines Fadens oder Drahtes. Bevorzugte Formgedächtnis-Legierungen sind im allgemeinen Ni-Ti-Legierungen, Cu-Zn-Al-Legierungen, Cu-Al-Ni-Legierungen und dergleichen. - Das Fixierteil
2 zum Fixieren des Verschlußteils1 am Gewebe, das die defekte Apertur D umgibt, ist ein Teil, das auf einer Seite des die defekte Apertur D umgebenden Gewebes anzuordnen ist, um das Gewebe zwischen dem Fixierteil2 und dem Verschlußteil1 , das sich auf der gegenüberliegenden Seite des die defekte Apertur D umgebenden Gewebes befindet, sandwichartig anzuordnen. Das Fixierteil2 besteht aus einer ähnlichen Formgedächtnis-Legierung wie der Rahmen12 in Form eines Sterns, der aus einer Basis21 und mehreren Armen22 besteht (normalerweise zwei bis vier Elemente), die sich in einer Ebene radial von der Basis21 erstrecken. Das Fixierteil2 ist am Verbindungsteil3 fixiert, so daß die Arme22 annähernd parallel zur Ebene des Verschlußteils1 sind. Das Verbindungsteil3 kann mit dem Fixierteil2 durch geeignete Verbindungsmittel, z. B. Verschweißen, vereinigt sein. In diesem Fall wird der verbundene Abschnitt zwischen dem Verbindungsteil3 und dem Fixierteil2 vorzugsweise mit einem Hüllteil31 umhüllt und durch dieses fixiert, um zu verhindern, daß das Fixierteil2 seine Richtung umkehrt. - Das Verbindungsteil
3 besteht im allgemeinen aus derselben Formgedächtnis-Legierung wie der Rahmen11 und das Fixierteil2 , und zwar in Form eines schlanken geraden Teils, das mit seinem einen Ende am Verschlußteil1 und mit dem gegenüberliegenden Ende am Fixierteil2 fixiert ist, um diese in enger Nachbarschaft zueinander zu halten. Um das Fixierteil2 im wesentlichen parallel zur Ebene des Verschlußteils1 zu halten, ist das Verbindungsteil3 annähernd parallel zur Ebene des Verschlußteils1 angeordnet. - Bei Verwendung ist das Verbindungsteil
3 zunächst zusammen mit dem Verschlußteil1 gefaltet, und das Fixierteil2 ist in der Längsachse einer nachstehend erwähnten Hülse6 (nachstehend auch Schaft genannt) gefaltet und wird anschließend in der Hülse6 einer in4 dargestellten Katheteranordnung A eingeführt. Während des Durchtritts der Verschlußvorrichtung durch die Hülse6 werden der Rahmen12 , das Fixierteil2 und das Verbindungsteil3 durch das Blut auf ihre Rückverformungstemperatur erwärmt, werden aber durch den Schaft im gefalteten Zustand gehalten, wie in5 dargestellt. Wenn der Rahmen12 , die Arme22 und das Verbindungsteil3 aus dem Schaft6 herausgeschoben werden, können sie ihre entsprechenden ursprünglichen Formen wieder herstellen, so daß das Gewebe, das die defekte Apertur D umgibt, sandwichartig zwischen dem Verschlußteil1 und dem Fixierteil2 angeordnet wird. - Als nächstes wird die erfindungsgemäße Katheteranordnung A erläutert.
- Wie in
4 dargestellt, weist die erfindungsgemäße Katheteranordnung A einen Schaft oder eine Hülse6 und einen Führungsdraht7 zur Einführung der vorgenannten Verschlußvorrichtung C durch den Schaft6 in die Operationsstelle auf, um die defekte Apertur D mit der Verschlußvorrichtung zu schließen. - Der Schaft
6 ist ein röhrenförmiges Teil, das an seinen beiden Enden geöffnet ist und innen ein Lumen61 hat, um die gefaltete Verschlußvorrichtung C darin zu halten und um den Führungsdraht7 beweglich zu halten. Der Schaft6 ist an seinem proximalen Ende mit einem Verbindungsstück62 mit einer Öffnung621 zum Einführen des Führungsdrahts7 und einem abgestuften Durchgangsloch versehen, das aus einem kleiner bemessenen Abschnitt623 und einem größer bemessenen Abschnitt624 besteht, der koaxial mit dem kleiner bemessenem Abschnitt623 angeordnet ist. - Das Verbindungsstück
62 ist versehen mit blutstillenden Mitteln (z. B. einem hämostatischen Ventil), um zu verhindern, das während der Operationen das Blut austritt, und mit einer seitlichen Röhre64 zur Infusion von gerinnungshemmender physiologischer Kochsalzlösung, um eine Gerinnung des Blutes während der Operationen zu verhindern. Die in dieser Ausführungsform verwendete blutstillende Einrichtung besteht aus einer Dichtung oder Packung63 mit einem Durchgangsloch, das in ihrem mittleren Teil angeordnet ist. Die Packung63 ist in dem größer bemessenen Abschnitt624 eingesetzt und wird durch ein Verschraubungsteil622 mit einem Durchgangsloch in seinem mittleren Abschnitt gegen den abgestuften Abschnitt625 des Verbindungsstücks62 gedrückt. - Als Material für den Schaft
6 kann eines der Materialien verwendet werden, das aus der Gruppe gewählt ist, die aus folgendem besteht: Fluorkunststoffe, z. B. Polytetrafluorethylen; Kunstharze, z. B. Polypropylen und Polyethylen, Polyester, Polyurethan; und vermaschte oder gewendelte nichtrostende Stähle (z. B. SUS 304). - Der Führungsdraht
7 besteht aus einem Drahtabschnitt71 , einer Halteeinrichtung72 , die an einem distalen Ende des Drahtabschnitts71 zum lösbaren Halten der Verschlußvorrichtung C vorgesehen ist, und einem Griff73 zur manuellen Bedienung des Führungsdrahts7 . Durch die Bedienung des Führungsdrahts wird die von der Halteeinrichtung72 gehaltene gefaltete Verschlußvorrichtung C in den Schaft6 eingeführt und dann aus dem entgegengesetzten Ende des Schafts6 hinausgeschoben. - Die Halteeinrichtung
72 besteht vorzugsweise aus einem leicht flexiblen geraden Teil, das sich in der axialen Richtung des Führungsdrahts7 erstreckt. In diesem Fall kann ein Material für den Drahtabschnitt71 dasselbe Material sein wie das für den Schaft6 verwendete. Als Material für die Halteeinrichtung72 wird vorzugsweise ein leicht flexibles elastisches Material verwendet, wie etwa Metalle, z. B. nichtrosten de Stähle und verschiedenerlei Messing; flexible Kunststoffe, z. B. Polypropylen und Polyester; superelastische Legierungen und dgl. Vorzugsweise ist die Halteeinrichtung72 , wie in4 dargestellt, an ihrem proximalen Abschnitt721 gebogen, um einen ringförmigen Abschnitt auszubilden, der es erleichtert, die Halteeinrichtung zu verbiegen. - Die Halteeinrichtung
72 ist gebogen, um die Verschlußvorrichtung C zu halten und anschließend in den Schaft6 einzuführen. Wenn die Verschlußvorrichtung C durch Betätigung des Führungsdrahts7 aus dem Schaft6 hinausgeschoben ist, kehrt die Halteeinrichtung72 zu ihrer Ausgangsform zurück, die sich in der axialen Richtung des Führungsdrahts7 erstreckt, da die Halteeinrichtung72 aus einem elastischen Material besteht. Dabei wird die Verschlußvorrichtung C von der Halteeinrichtung72 freigegeben. - Als nächstes wird die Verwendung der erfindungsgemäßen Katheteranordnung A unter Bezugnahme auf die
5 bis8 erklärt, die eine Serie von Vorgängen bei der perkutanen Verschlußbehandlung unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verschlußvorrichtung und Katheteranordnung zeigen. - Zuallererst wird die Halteeinrichtung
72 des Führungsdrahts7 durch einen Teil der Verschlußmembran11 in der Nähe des Rahmens12 der Verschlußvorrichtung C geführt. Dann wird die Verschlußvorrichtung C, wie in5 dargestellt, gefaltet (das Fixierteil2 und das Verbindungsteil3 werden in Längsrichtung gebogen) und dann in den Schaft6 eingeführt. In diesem Fall wird die Halteeinrichtung72 in den Schaft6 eingeführt, und zwar in der Richtung des Griffs73 gebogen, um den Rahmen12 der Verschlußvorrichtung C zu halten. - Als nächstes wird die Katheteranordnung A in einen langgestreckten Schaft (nicht dargestellt in den Figuren) eingeführt, der vorher durch eine Oberschenkelvene eines rechten Beins in einen rechten Vorhof eingeführt worden ist, um das distale Ende des Schafts
6 in den rechten Vorhof einzuführen. Wenn das distale Ende der Katheteranordnung A dann aus der defekten Apertur D des interatrialen Septums in den linken Vorhof vorsteht, wird das Fixierteil2 der Verschlußvorrichtung C durch Schieben des Führungsdrahts7 in den linken Vorhof hin eingeschoben. Gleichzeitig damit nimmt das Fixierteil2 seine Form wieder an und kehrt in seinen Ausgangszustand parallel zum Verschlußteil1 zurück, so daß es unmöglich wird, daß das Fixierteil durch die defekte Apertur D hindurchgleiten kann (6 ). - Die Katheteranordnung A wird dann zurückgezogen, so daß sich ihr distales Ende im rechten Vorhof befindet. Durch weiteres Einschieben des Führungsdrahts
7 in den Schaft6 wird das Verschlußteil1 der Verschlußvorrichtung C im rechten Vorhof aus dem Schaft6 herausgeschoben und nimmt dann seine entfaltete Ausgangsform wieder an (vgl.7 ). Der Führungsdraht7 wird weiter in den Schaft6 geschoben (bei Bedarf unter Zurückziehung des Schafts6 ), um die Halteeinrichtung72 aus dem Schaft6 vorstehen zu lassen. Sobald die Halteeinrichtung72 vollständig aus dem Schaft6 vorsteht, kehrt sie zu ihrer Ausgangsform zurück, d. h. zu der Form, die sich in der axialen Richtung des Drahtabschnitts71 erstreckt, so daß die Verschlußvorrichtung C freigegeben wird. Gleichzeitig damit wird das wiederhergestellte Verschlußteil1 durch die Elastizität des Rahmens12 und des Verbindungsteils3 in Richtung des Fixierteils2 gezogen, so daß das Gewebe, das die defekte Apertur D umgibt, zwischen dem Verschlußteil1 und dem Fixierteil2 sandwichartig angeordnet ist, um die defekte Apertur D zu schließen (vgl.8 ). Damit ist der Eingriff beendet. - Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, wird eine defekte Apertur durch die erfindungsgemäße Verschlußvorrichtung und Katheteranordnung für Transkathetereingriffe auf einfache Weise und zuverlässig geschlossen. Außerdem kann die Thrombusanlagerung an einer Verschlußvorrichtung, das Problem bei der Verwendung einer bekannten Verschlußvorrichtung, dadurch auf einem Minimum gehalten werden. Auch kann die Verschlußvorrichtung auf einfache Weise von der Behandlungsstelle zurückgezogen werden, selbst wenn eine Ablösung oder Verschiebung der Verschlußvorrichtung stattgefunden hat.
Claims (7)
- Faltbare Verschlußvorrichtung für Transkathetereingriffe mit: einem Verschlußteil (
1 ) mit einer Verschlußmembran (11 ) aus einem Gewebe oder einem Textilverbundstoff (oder Vliesstoff) aus einem biokompatiblen Material und einem Rahmen (12 ) am Umfang der Verschlußmembran, wobei der Rahmen aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C hergestellt ist; einem Fixierteil (2 ) zum Fixieren des Verschlußteils (1 ) an einem Gewebe, das eine Defekt-Apertur (D) umgibt, wobei das Fixierteil (2 ) annähernd parallel zu einer Ebene des Verschlußteils (1 ) ist und auf einer Seite der Defekt-Apertur (D) angeordnet werden kann, so daß das Gewebe zwischen dem Fixierteil (2 ) und dem Verschlußteil (1 ), das sich auf der gegenüberliegenden Seite der Defekt-Apertur befindet, sandwichartig angeordnet ist, wobei das Fixierteil aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C hergestellt ist; und einem Verbindungsteil (3 ), das mit einem Ende an dem Fixierteil (2 ) und mit dem anderen Ende an dem vorstehend erwähnten Rahmen des Verschlußteils (1 ) fixiert ist, um das Verschlußteil (1 ) und das Fixierteil (2 ) in enger Nachbarschaft zueinander zu halten, wobei das Verbindungsteil (3 ) aus einer Formgedächtnis-Legierung mit einer Formgedächtnis-Temperatur von 30 bis 37°C hergestellt ist. - Verschlußvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Rahmen (
12 ) des Verschlußteils (1 ) mit dem Fixierteil (2 ) und dem Verbindungsteil (3 ) vereinigt ist. - Verschlußvorrichtung nach Anspruch 2, wobei ein verbundener Abschnitt des Fixierteils (
2 ) und des Verbindungsteils (1 ) mit einem röhrenförmigen Hüllteil (31 ) umhüllt ist. - Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine Basis des Fixierteils (
2 ) an der Verschlußmembran (11 ) des Verschlußteils (1 ) mit einem Faden (4 ) fixiert ist. - Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Verschlußteil (
1 ) mit einem Loch versehen ist. - Katheteranordnung mit: einem Schaft (
6 ) mit Öffnungen an beiden Enden; einem Führungsstab oder -draht (7 ), der an seinem distalen Ende mit einer Halteeinrichtung (72 ) zum lösbaren Halten der Verschlußvorrichtung versehen ist, wobei der Führungsstab (7 ) von seinem einen Ende in den Schaft (6 ) unter den Bedingungen einführbar ist, daß die Verschlußvorrichtung gehalten wird, und die Verschlußvorrichtung durch das entgegengesetzte Ende des Schafts (6 ) hinausgeschoben werden kann, und einer gefalteten Verschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5. - Katheteranordnung nach Anspruch 6, wobei die Halteeinrichtung (
72 ) aus einem leicht flexiblen geraden Teil besteht, das sich vom distalen Ende des Führungsstabs in seiner axialen Richtung erstreckt.
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