CH630464A5 - Polarografische messsonde mit diffusionsfilmmembran. - Google Patents

Polarografische messsonde mit diffusionsfilmmembran. Download PDF

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CH630464A5 CH1491877A CH1491877A CH630464A5 CH 630464 A5 CH630464 A5 CH 630464A5 CH 1491877 A CH1491877 A CH 1491877A CH 1491877 A CH1491877 A CH 1491877A CH 630464 A5 CH630464 A5 CH 630464A5
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Description

Die Erfindung betrifft eine Messsonde zur polarografischen der Messung. Daraus ergeben sich für die Messpraxis folgende Bestimmung von Gaspartialdrücken im wässrigen insbesondere 40 Probleme:
biologischen Milieu, die zumindestens teilweise aus Dünnfilmen 1. Die Sonde muss längere Zeit, bevor sie zur Messung einbesteht und bei der eine Diffusionsfilmmembran zumindestens gesetzt werden kann, in das Quellungsgleichgewicht mit Wasser der polarografierenden Oberfläche unmittelbar aufliegt. gebracht werden. Dieser Vorgang dauert je nach Kunststoff und
Derartige Sonden, die insbesondere zur p02-Bestimmung Membrandicke Stunden bis Tage.
dienen, sind beschrieben in der DT-OS 2 501 399, W.Siu (Ma- « 2. Vor jeder Messung ist eine Eichung der Sonde notwendig, ster Thesis, University of Toronto, Institute of Biomédical En- 3. Bei längeren Messperioden driftet für einen gegebenen geneering) «Design optimization and fabrication of integrated Gasdruck die Messanzeige derartiger Sonden.
circuit multicathode oxygene electrodes» und H. Baumgärtl und Diese Nachteile von Kunststoffmembranen können dadurch D.W. Lübbers, Aufsatz «Platinum needle electrode for polaro- reduziert werden, dass man diese relativ dick macht, um den graphie measurement of oxygene and hydrogéné» in «Oxygene so Gasverbrauch und somit die Membranschädigung durch Reak-Supply» Verlag Urban und Schwarzenberg, 1973, S. 130. tionsprodukte zu reduzieren und indem man die Membran ge-
Bei diesen Sondenaufbauten muss zwischen der polarogra- gebenenfalls mit Quellungsmitteln anreichert, um eher einen fierenden Elektrode - bei p02-Messsonden der Kathode - und relativ stabilen Quellungszustand zu erreichen. Ebenso sind dem Medium, in dem der Gasdruck bestimmt werden soll, eine .Versuche gemacht worden, durch Einbau von funktionellen Membran angeordnet werden, zumindest dann, wenn derartige 55 Gruppen in die Polymere die Membraneigenschaften zu verbes-Sonden in strömenden Flüssigkeiten oder beispielsweise Eiweis- sern.
se enthaltenden Flüssigkeiten, wie Blut und anderen Körpersäf- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sonde der ten angewendet werden sollen. Die Membran hat zum einen die eingangs genannten Art zu schaffen, die driftfrei und einfacher Aufgabe, ausser dem zu messenden Gas nur solche Stoffe aus ist.
dem Medium zur polarografierenden Oberfläche gelangen zu 60 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass lassen, die die polarografische Reaktion nicht beeinflussen, zum zumindest das der polarografierenden Oberfläche anliegende anderen die Aufgabe, als Diffusionshindernis für das zu messen- Membranmaterial ein anorganisches Isolationsmaterial ist, das de Gas den Gasverbrauch der polarografierenden Oberfläche so als Dünnfilm auf die Sonde aufgebracht ist. Inerte anorganische weit zu senken, dass sich im Medium vor der Membran nur noch Isolationsmaterialien, wie beispielsweise SiOz oder beispielsein vernachlässigbar kleines Gasdiffusionsfeld aufbaut. 65 weise Si3N4 zeigen als Membranwerkstoffe ein weit stabileres
Der vor jeder polarografierenden Oberfläche entstehende Quellungsverhalten als organische Polymere. Allerdings ist die Gasdruckgradient ist dann fast vollständig aus dem umgebenden Diffusibilität für Gase, wie z.B. für Sauerstoff, in anorganischen Medium in die Membran hineinverlagert, wenn die Diffusibilität Isolationsmaterialien nur dann hinreichend gross, wenn diese als
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Dünnfilm aufgebracht werden und wenn bei der Aufbringung nannten Mischstoffe sind auf einfachem Wege herstellbar und für eine ultramikroskopische Porosität gesorgt wird. Beispiels- zeigen ohne Zumischung anderer Stoffe sehr gute Membranei-weise gelingt es, durch gezielten Fremdgaseinbau während des genschaften.
Dünnfilmwachstums und durch das Einfrieren unwahrscheinli- Bei der erfindungsgemässen Sonde kann das Membranma cher struktureller Zustände des Materials den Diffusionskoeffi- 5 terial auch ein Zeolith sein. Zeolithe können mit Porengrössen zienten für Gase und Wasser um Grössenordnungen zu erhö- hergestellt werden, die eine optimale Wässerung bei hoher Sehen. Nur durch Anwendung von Dünnfilmtechniken ist es mög- lektivität insbesondere für 02 und OH- gewährleisten.
lieh, die für einen Membranwerkstoff notwendige Quellungssta- Der Membran kann ein Metalldünnfilm aufgelagert sein, bilität inerter anorganischer Isolationsmaterialien mit einer hin- Durch die Aufbringung eines Metalldünnfilmes kann die Selek-reichend hohen Diffusibilität zu vereinen. Die Diffusibilität in 10 tivität der Membran erhöht werden. Darüber hinaus bietet ein derartigen Materialien ist nämlich, wenn diese nicht ultrastruk- Metalldünnfilm hinreichender Dicke einen Schutz des Isolator-turell porös gemacht sind, so gering, dass diese auf mehrere teiles der Membran und der polarografierenden Oberfläche ge-
hundert Grad aufgeheizt werden müssen, um in den technisch gen Ionen, die geeignet sind, den polarografischen Prozess zu gerade noch handhabbaren Dicken, beispielsweise als Vakuum- stören. Insbesondere in biologischen Medien ist dies wertvoll, fenster vor Massenspektrometern, Diffusionsmembranfunktio- 15 Darüber hinaus ist es möglich, bei Aufbringung eines zusätzli-nen übernehmen zu können. Weiterhin bietet die Dünnfilm- chen Metalldünnfilmes die Porengrösse im Isolatorteil der technik die Möglichkeit einer hohen Reproduzierbarkeit der Membran zu erhöhen ; dadurch kann ohne Diffusibilitätseinbus-wesentlichen Membraneigenschaften wie Dicke, Porositätsgrad se des Isolatoranteiles der Membran die Dicke dieses Membran-und Zusammensetzung. Dadurch wird es möglich, dass die Son- abschnittes erhöht werden. Dies ist dann von Vorteil, wenn die den nicht mehr einzeln geeicht werden müssen. Da bei der Her- 20 polarografische Sonde mit vergleichsweise hohen Spannungen Stellung von Dünnfilmsonden ohnehin anorganisches Isolations- betrieben werden muss, wie z.B. bei Sauerstoffpolarografie an materialien verarbeitet werden - allerdings unter anderen Ab- Goldkathoden. Auch für Metalldünnfilme gilt, dass die Diffusi-scheidungsbedingungen -, fügt sich der Herstellungsprozess der bilität für Gase und Wasser oder Wasserdampf durch geeignete Membran nahtlos in denjenigen der Dünnfilmsonde ein. Massnahmen beim Abscheiden um Grössenordnungen variiert
Weiterhin vorteilhaft ist die erfindungsgemässe Sonde, 25 werden kann.
wenn das Membranmaterial aus mehreren Komponenten zu- Der Metallfilm kann als Gegenelektrode in einem von der sammengesetzt ist, wobei zumindest eine der Komponenten Messstelle entfernten Bereich der Sonde angeschlossen sein,
wässerungsstabil ist und zumindest eine der anderen Kompo- Wenn der Metallfilm zusätzlich zu seiner Membranfunktion nenten wasserlöslich oder gut hydratisierbar ist. Durch Anwen- auch noch die Funktion einer Gegenelektrode übernimmt, er-dung von Dünnfilmtechniken ist es möglich, hoch unwahr- 30 gibt sich für den unter ihm liegenden Sondenaufbau eine erheb-scheinliche Mischstoffe herzustellen. Es ist somit ohne weiteres liehe Vereinfachung. Der unten liegende Sondenaufbau muss möglich, ein wässerungsstabiles Isolatorgerüst ultramikrosko- dann lediglich aus einer polarografierenden Elektrode bestehen, pisch fein von einem gut wasserlöslichen Stoff ausfüllen zu las- die von einem Isolator an den Stellen abgedeckt ist, wo die sen. Eine solche Struktur wird z.B. hergestellt, indem Silizium- polarografische Reaktion nicht stattfinden soll. Ein weiterer nitrid gleichzeitig mit kleinen Mengen von Natriumchlorid auf 35 Vorteil ergibt sich dadurch, dass das elektrische Feld in der der Sonde abgeschieden wird. Eine solche Sonde geht unverzüg- Membranebene gleichmässig ausgebildet ist und eine Änderung lieh in den messbereiten hydratisierten Zustand über, auch der lonenstärke im aufzumessenden Medium sich nicht auf die wenn sie vorher monatelang trocken gelagert wurde. Die Trok- wirksamen Polspannungen auswirken kann.
kenlagerung derartiger Sonden ist unbedingt notwendig, da die Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn das Metallfilmmaterial Sil-
bei Dünnfilmsonden notwendigerweise verwendeten Isolatoren 4o ber, Palladium oder Niob ist. Insbesondere für die Sauerstoffpo-in anderen Teilen des Sondenaufbaus nicht über Wochen feucht larografie eignet sich Silber als dem Isolatorteil der Membran gehalten werden dürfen. nach aussen hin anliegendes Material. Silber erreicht auch bei
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die verschiedenen Kom- einem mässigen Auflockerungsgrad des Dünnfilmes noch in ponenten verschiedene Verbindungen desselben Metalles sind. Dicken über 500 Angström eine hohe Sauerstoffdiffusibilität. Die Aufbringung einer solchen Membran ist dadurch besonders 45 Silber eignet sich somit besonders gut zum Schutz der unten einfach, dass es nach dem Stand der reaktiven Dünnfilmtechnik liegenden Dünnfilme. Darüber hinaus ermöglicht eine Silber-ohne weiteres möglich ist, beim Abscheiden eines Metalles zwei anode bei der Sauerstoffpolarografie eine besonders markante verschiedene Reaktionen dieses Metalles auf dem Dünnfilm- Ausprägung des polarografischen Plateaus. Die Sonde wird substrat ablaufen zu lassen. Bei geeigneter Wahl des Metalles ist dadurch besonders störunanfällig gegen Verschiebungen in der es möglich, auf diese Weise einen Mischstoff zu erzeugen, der so wirksamen Polspannung, wie sie durch eine Kathodenpassivie-sehr schnell ein stabiles Quellungsgleichgewicht nach Wässe- rung bei sehr hohen Sauerstoffdrücken Zustandekommen kann, rung der Sonde erreicht. Eine solche Membran kann somit ver- Ebenso wie Silber ist Niob geeignet, bei der Sauerstoffpolaro-glichen mit einer Membran, in die gezielt Gase eingebaut wur- grafie auch bei sehr grossen Schichtdicken von über 1000 Ang-den, mit weit weniger dünnfilmtechnischem Aufwand erstellt ström einen hinreichenden Sauerstoff- und Wasserdurchtritt werden. 55 durch die Membran zu gewährleisten. Die für das Silber bei der
Eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Sauerstoffpolarografie geschilderten Vorteile gelten sinngemäss Sonde besteht darin, dass eine Komponente des Membranmate- für die Verwendung von Palladium für die Wasserstoffpolaro-riales ein Oxid von Al, Bi, Ta, Si, Zr oder Ti oder ein Nitrid von grafie.
Si, Zr oder Ti ist. Es hat sich in der Praxis erwiesen, dass diese In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und sche-
Oxide und Nitride vergleichsweise zu anderen Oxiden und Ni- 60 matisch dargestellt. Es zeigen:
triden besonders geeignet sind, ein wässerungsstabiles, gegebe- Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer einfachen Ausfüh-
nenfalls hydratisierbares Membrangerüst zu bilden. Dies gilt rungsform der erfindungsgemässen Sonde mit plattenförmigem insbesondere bei Verwendung von sauerstoffpolarografieren- Trägerkörper,
den Elektroden. Mit diesen Stoffen als Membrangerüst sind für Fig. 2 einen Schnitt durch eine Ausführungsform einer er-Dünnfilmmesssonden hinreichend lange, störungsfreie Messpe- 65 findungsgemässen Messsonde mit zwei auf einem spitzen Trä-rioden möglich. gerkörper angeordneten Elektroden,
Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn das Membranmaterial ent- Fig. 3 eine vergrösserte Darstellung des Bereiches I aus Fig. weder SiOxNy, NbOxNy, TaOxNy oder TiOxNy ist. Die vier ge- 2 in zwei weiteren Ausführungsformen.
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Fig. 1 zeigt eine stark schematisierte Darstellung des Aufbaues einer erfindungsgemässen Sonde mit einer einer Wirkfläche 5 der Sonde unmittelbar aufliegenden Diffusionsmembran 7. Der Übersichtlichkeit halber ist die Membran nicht als ein den Sondenkörper umkleidender Film dargestellt sondern als vor der Wirkfläche der Sonde angeordnete Scheibe.
Auf einem isolierenden Trägerkörper 1 ist ein Metallfilm 2 angeordnet, der über einen Anschlussdraht 6 kontaktiert ist. Der Metallfilm 2 ist allseitig, mit Ausnahme des Bereiches in der Wirkfläche 5 der Sonde, in dem der Metallfilm als polaro-graf ierende Elektrode durch die Membran 7 hindurch mit dem umgebenden Medium in elektrochemischen Kontakt tritt, durch einen Isolationsmaterialfilm 3 gegen das umgebende Medium isolierend abgedeckt. Die polarografisch aktive Oberfläche des Metallfilmes 2 ist als Schnittkante 4 des Metalldünnfilmes 2 ausgebildet. Das Material des Metalldünnfilmes 2 bestimmt sich aus der Art der gewünschten polarografischen Reaktion. Um den polarografischen Messkreis durch die Diffusionsmembran 7 hindurch zu schliessen, befindet sich im die Sonde umgebenden Medium eine nicht dargestellte Gegenelektrode.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine spitze Sonde, die sich in einen am Schaft gelegenen Anschlussbereich mit den Anschlussdrähten 87 und 85 und einen Spitzenbereich gliedert. Der Spitzenbereich der Sonde wird in das Medium eingebracht, in dem der Gasdruck bestimmt werden soll. Mit einer solchen Sonde kann beispielsweise in Blutgefässen oder aber auch in parenchymatösen Organen beispielsweise Sauerstoff polarogra-fiert werden. Um eine derartige Sonde praktisch verwenden zu können, muss der Anschlussbereich am Schaft in nicht dargestellter Weise flüssigkeitsdicht gegen das auszumessende Medium abgeschlossen werden.
Direkt einem Trägerkörper 81 der Sauerstoffmesssonde anliegend, ist ein die Messelektrode bildender Goldfilm 82 aufgebracht. Er hat eine Dicke von ca. 1000 Angström. Der Goldfilm 82 ist durch den Anschlussdraht 85 kontaktiert. Dem Goldfilm 82 liegt ein Isolationsfilm 83 auf, der den Goldfilm im Anschlussbereich und im Spitzenbereich der Messstelle freilässt. Allerdings kann letztere Lücke in der Abdeckung des Goldfilmes 82 nicht dargestellt werden, da diese bei dem Massstab der Zeichnung mikroskopisch klein ist. Der Isolationsfilm 83 hat eine Dicke von etwas über 1 |j.. Er besteht aus einem dichten, wasserunempfindlichen Dielektrikum.
Dem Isolationsfilm 83 liegt eine Diffusionsmembran 84 auf. Allerdings endet die Membran 84 in Richtung zum Anschlussbereich der Sonde eher als der Isolationsfilm 83. Die Membran setzt sich aus einer unteren Lage eines anorganischen Isolations-materiales und einer oberen Lage eines Metalldünnfilmes zusammen. Diese obere Lage ist durch den Anschlussdraht 87 elektrisch kontaktiert. Um im Anschlussbereich die elektrische Isolation zwischen der Sauerstoff polarografierenden Goldelektrode 82 und der die Gegenelektrodenfunktion übernehmenden Silberlage der Membran zu gewährleisten, muss der Ober-flächenisolationswiderstand des Isolationsfilmes 83 durch geeignete Schutzmassnahmen gewährleistet sein. Immerhin muss je nach Grösse der polarografierenden Öffnung und je nach Diffusibilität des Membrandünnfilmes 84 der Widerstand zwischen den beiden Elektroden im nicht polarografierendem Zustand beispielsweise vor Beginn der Messung in einem Bereich von bis zu IO12 Ohm liegen.
Fig. 3 zeigt in stark vergrösserter Darstellung den Spitzenbereich I gemäss Fig. 2. Es sind in dieser Darstellung jedoch zwei Ausführungsformen jeweils auf der rechten und auf der linken Hälfte der Figur ausgeführt. Dabei ist noch zu beachten, dass aus Gründen der Darstellbarkeit die Filmdicke um Grössenordnungen gegenüber der Dicke des schraffiert dargestellten Sondenträgers vergrössert ist.
Die beiden Spitzenausführungen, die in Fig. 3 dargestellt sind, weisen denselben Schichtaufbau mit von innen nach aussen den Schichten a, b, c und d auf. Unterschiedlich sind lediglich die Ausführungen der im Spitzenbereich angeordneten polarografierenden Messoberflächen.
Die Ausführungsform der rechten Seite gemäss Fig. 3 weist über einem als Messelektrode dienenden, auf einem Trägerkörper 31 aufgebrachten Goldfilm 33 einen Isolierfilm 35 auf. Diese beiden Filme sind im Spitzenbereich bei 34 entfernt. Über dieser Anordnung ist unmittelbar die Diffusionsfilmembran angeordnet, die aus einem inneren Film 37 eines anorganischen Isolationsmateriales und einem äusseren Film 36 aus Silber besteht, welcher den äusseren Abschluss der Sonde bewirkt.
Die polarografierende Messfläche des Goldfilmes 33 ist somit bei 34 gegeben, wo der Goldfilm mit der aus den Filmen 37 und 36 bestehenden Diffusionsmembran in Kontakt steht. In der Ausführungsform der rechten Seite in Fig. 3 ist diese Messstelle 34 ringförmig um die Sondenspitze herum ausgebildet. Die Ausführungsform der linken Hälfte der Fig. 3 zeigt einen anderen Aufbau, bei dem nicht der ganze Spitzenbereich der Schichten 33 und 35 abgetragen ist sondern lediglich an einer Stelle eine Pore ausgebildet ist, inder der Goldfilm 33 mit der Diffusionsmembran in Kontakt steht.
Der Isolationsfilm 35 besteht aus einem auf Dichte, Wässerungsstabilität und hohe Isolationsfähigkeit hin optimierten Dünnfilm eines Dielektrikums. An diesen Isolator sind deshalb besonders hohe Anforderungen zu stellen, weil der polarografische Strom dieser Sonde beispielsweise in luftgesättigter Lösung nur bei etwa 10" 9 A liegt. Geringe Leckströme zwischen den polarisierten Metallfilmen 36 und 33, wie sie in etwa durch eine Pinhole im Isolationsfilm 35 im Schaftbereich der Sonde denkbar sind, führen zu einer starken Verfälschung des Messwertes.
Der anorganische Film 37 der aus den Filmen 36 und 37 gebildeten Diffusionsmembran besteht beispielsweise im wesentlichen aus Siliciumnitrid. Während der Aufbringung dieses Siliziumnitrids wird beispielsweise gleichzeitig mit geringer Rate Natriumchlorid auf der Sonde abgeschieden. Dabei ergibt sich ein Mischstoff, der trotz der langen Trockenlagerungsperiode zwischen der Herstellung der Sonde und deren Anwendung sehr schnell ein stabiles Quellungsgleichgewicht erreicht.
Die Mikroporosität des Silberfilmes 36 wird während seiner Abscheidung je nach seiner gewünschten Dicke und den gewünschten Sauerstoffverbrauchsdaten bestimmt. Durch Temperaturführung der Sonde, gegebenenfalls in Verbindung mit Variationen der Restgaszusammensetzung und deren Ionisationsgrad ist es nach modernen Dünnfilmtechniken ohne weiteres möglich, derartige hohe Porositätsgradvariationen vorzunehmen.
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15
2C
25
30
35
40
45
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55
f.
2 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

  1. 630 464 2
    PATENTANSPRÜCHE für das zu messende Gas in der Membran um mehr als eine
    1. Messsonde zur polarografischen Bestimmung von Gas- Grössenordnung geringer als im umgebenden Medium ist ; die partialdrücken im wässrigen, insbesondere biologischen Milieu, Menge des zur polarografierenden Oberfläche gelangenden Ga-die zumindestens teilweise aus Dünnfilmen besteht und bei der ses, der der polarografische Strom - also das Messsignal - proeine Diffusionsfilmmembran zumindestens der polarografieren- 5 portional ist, wird dann nur noch vom Gasdruckgradient über den Oberfläche unmittelbar aufliegt, dadurch gekennzeichnet, der Membran bestimmt. Der Gasdruckgradient über der Mem-dass zumindest das der polarografierenden Oberfläche anlie- bran entspricht dem Gasdruck im Medium, da an der polarogra-gende Membranmaterial ein anorganisches Isolationsmaterial fierenden Oberfläche der Gasdruck null herrscht. Solche Son-ist, das als Dünnfilm auf die Sonde aufgebracht ist. den sind daher rühreffektfrei, d.h., sie zeigen unabhängig von
  2. 2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 10 Strömungen im Medium den Gasdruck im Medium an.
    das Membranmaterial aus mehreren Komponenten zusammen- Beim oszillografischen Polarografieren (rhythmisches Be gesetzt ist, wobei zumindest eine der Komponenten wässerungs- treiben des polarografischen Vorganges) hat die Membran prin-stabil ist und zumindest eine der anderen Komponenten wasser- zipiell die gleichen Aufgaben, wenn sich hierbei auch kein sta-löslich oder gut hydratisierbar ist. tionäres Diffusionsfeld in der Membran aufbaut.
  3. 3. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass 15 Eine umfassende Analyse der Gasdiffusion in derartigen die verschiedenen Komponenten verschiedene Verbindungen Membranen ist beispielsweise von C.Schneiderman in der Dis-desselben Metalles sind. sertationsschrift «Arterial wall oxygen transport system: Com-
  4. 4. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, puter simulation and experimental study, including a theoretical dadurch gekennzeichnet, dass eine Komponente des Membran- analysis of various tissue oxygen microelectrodes» an der Uni-materiales ein Oxid von Al, Bi, Ta, Si, Zr oder Ti oder ein Nitrid 20 versität Evaston, Illinois, 1975 gegeben worden.
    von Si, Zr oder Ti ist. Membranen auf polarografierenden Oberflächen sind er-
  5. 5. Sonde nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch ge- heblichen chemischen Belastungen ausgesetzt. Bei der Sauerkennzeichnet, dass das Membranmaterial entweder SiOxNy, stoffpolarografie beispielsweise fallen als Reaktionsprodukte NbOxNy, TaOxNy oder TiOxNy ist. des Sauerstoffes an der polarografierenden Oberfläche H202
  6. 6. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 25 und Hydroxylionen an. Diese Reaktionsprodukte müssen durch das Membranmaterial ein Zeolith ist. die Membran wegdiffundieren können. Darüber hinaus wird für
  7. 7. Sonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, diese Reaktion Wasser benötigt, das aus dem Medium zusam-dadurch gekennzeichnet, dass der Membran ein Metalldünnfilm men mit dem zu messenden Sauerstoff herandiffundieren kön-aufgelagert ist. nen muss.
  8. 8. Sonde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass 30 Als Membranmaterialien wurden bisher organische Polyme-der Metallfilm als Gegenelektrode in einem von der Messstelle re verwendet. Beispielsweise PTFE, Polystyrol, Polyäthylen, entfernten Bereich der Sonde angeschlossen ist. Acrylate und viele andere Kunststoffe. Der wesentliche Nach-
  9. 9. Sonde nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch ge- teil bei der Verwendung derartiger Kunststoffe ist deren man-kennzeichnet, dass das Metallfilmmaterial Silber, Palladium gelnde chemische Stabilität gegenüber Wasser und den bei der oder Niob ist. 35 Polarografie anfallenden Produkten. In praxi erreichen Kunststoffe kein hinreichend stabiles Quellungsgleichgewicht. Aus-
    serdem ist das Quellungsgleichgewicht der Kunststoffe abhängig von der Konzentration anfallender Reaktionsprodukte während
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