Die Erfindung betrifft eine Markierungskugel für Hochspannungsfreileitungen, bestehend aus zwei Kunststoffkugelhälften, die mittels Schrauben gegenseitig und auf einem Metallseil befestigbar sind.
In Bezirken regen Flugverkehrs, bei exponierten Talüberquerungen und dergleichen müssen elektrische Hochspannungsfreileitungen optisch durch sogenannte Markierungskugeln gekennzeichnet sein, die in der Regel auf dem Erdseil befestigt werden. Sie müssen sowohl durch grelle Farbgebung als auch durch ihre Grösse auffallen. Der verhältnismässig grosse Durchmesser führt zu einem ziemlich grossen Gewicht, das sich besonders nachteilig bei der Montage der Kugeln auswirkt, welche von einem sehr unstabilen, da lediglich am Erdseil hängenden Leitungsfahrwagen aus erfolgen muss. Um die Montage durch ein geringeres Gewicht zu erleichtern, hat man die früher üblichen, aus Aluminiumblech gedrückten Markierungskugeln zugunsten solcher aus Kunststoff verlassen. Die Montage ist aber nach wie vor schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markierungskugel zu schaffen, welche einfacher als die bekannten Markierungskugeln zu montieren ist. Ausgehend von einer Markierungskugel der eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Kugelhälften an zwei diametral liegenden Stellen ihrer Randbereich an geformte Taschen aufweisen, in die je der eine Teil des zweiteiligen, mittels der Schrauben zusammenspannbaren Klemmenkörpers einer metallischen Befestigungsklemme mit einem Klemmkanal für das Metallseil herausnehmbar eingesetzt ist.
Derartige Klemmenkörper und die herausnehmbare Anordnung ihrer Teile in den Taschen der Markierungskugelhälften ermöglichen es, zunächst die eine Kugelhälfte mit Hilfe der beiden Befestigungsklemmen am Seil zu befestigen und danach die zweite Kugelhälfte aufzusetzen, wobei jeweils der eine Teil der beiden Klemmenkörper in die eine bzw. andere Tasche der Kugelhälfte eintritt. Eine solche Montage ist wesentlich einfacher als die gleichzeitige Montage beider Kugelhälften. Ein weiterer Vorteil der herausnehmbaren Anordnung der Klemmenkörperteile in den Taschen besteht darin, dass für eine Montage der Markierungskugel an einem Seil mit einem anderen Durchmesser nur die Klemmenkörperteile gegen solche ausgewechselt zu werden brauchen, deren Klemmkanal an den anderen Seildurchmesser angepasst ist, die sonst aber die gleichen Abmessungen haben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die beiden identisch ausgebildeten Kugelhälften jeweils zwei längs des Randes über die Teilungsebene hinausragende Randzonen auf, die sich über annähernd 90" des Umfangs erstrekken, in Umfangsrichtung um 1800 gegeneinander versetzt sind und sich an die eine bzw. die andere Tasche anschliessen. Die Randzonen der einen Kugelhälfte übergreifen den von solchen Randzonen freien Teil des Randes der anderen Kugelhälfte, was zu einer richtigen Positionierung der beiden Kugelhälften führt. Die Randzonen können ausserdem so ausgebildet sein, dass sich eine ausreichend grosse Reibung zwischen ihnen und dem Rand der anderen Kugelhälfte ergibt, um die beiden Kugelhälften vorläufig zusammenzuhalten, bis sie mit Hilfe der Schrauben endgültig miteinander verbunden sind.
Hierdurch wird die Montage weiter erleichtert.
Um möglichst einfach die beiden Teile jedes Klemmenkörpers während der Montage zunächst unverlierbar miteinander verbinden zu können, ehe die andere Kugelhälfte aufgesetzt ist und die Schrauben dann endgültig festgezogen werden können, weisen bei einer vorteilhaften Ausführungsform die beiden Teile jedes Klemmenkörpers Durchgangsbohrungen für die Schrauben auf, welche Durchgangsbohrun gen auf einem auf der Seite des Klemmkanals beginnenden Teil ihrer Länge als Gewindebohrung mit einem an das Gewinde der Schrauben angepassten Gewinde ausgebildet sind.
Ausserdem sind die Schrauben vom Schraubenkopf ab in einer Länge auf den Gewindekerndurchmesser abgedreht, die grösser ist als der Abstand zwischen dem vom Klemmkanal wegweisenden Anfang der Gewindebohrung des einen Teils des Klemmenkörpers und der Auflagefläche für den Kopf der Schraube an der den anderen Teil des Klemmenkörpers aufnehmenden Tasche.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 die gesamte Kugel, teilweise aufgeschnitten dargestellt in zwei zueinander senkrechten Seitenansichten;
Fig. 3 einen Querschnitt längs der Ebene 111-111 der Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Innenseite einer Kugelhälfte;
Fig. 5 und 6 je einen unvollständigen Schnitt längs der Linien V-V und Vl-VI der Fig. 4.
Eine als Ganzes mit 2 bezeichnete Markierungskugel, die auf einem strichpunktiert gezeichneten Erdseil 1 montiert werden soll, dessen Aussendurchmesser sehr stark schwanken kann, worauf bei der Konstruktion der Kugel 2 zu achten ist, besteht aus den beiden identisch ausgebildeten Kugelhälften 3 und 3', die mittels zweier Klemmen 4, Schrauben 5 und Muttern 6 zusammengehalten und auf dem Erdseil 1 befestigt werden. Die Klemmen 4 bestehen je aus zwei gleich ausgebildeten, metallischen Klemmenkörperteilen.
Die aus Kunststoff hergestellten, evtl. glasfaserverstärkten Kugelhälften 3 und 3' haben an diametralen Stellen ihres Randes angeformte, nach aussen überstehende Taschen 7 und 7', die zur Aufnahme der Klemmen 4 offen sind. Diese Bauart, bei der die Anpassung an den Durchmesser des Erdseils 1 durch einen Austausch der Klemmen 4 erfolgt, hat den Vorzug, dass für alle in Frage kommenden Erdseilquerschnitte dieselben Kugelhälften verwendbar sind. Dafür muss in den Klemmen 4 ein auf den Erdseildurchmesser abgestimmter, zur besseren Haftung auf dem Seil vorzugsweise quergeriffelter Klemmkanal 8 vorgesehen werden. Bezüglich des Klemmkanals quer verlaufende Bohrungen 9, welche die Klemmen 4 durchdringen, haben hingegen bei allen Klemmengrössen stets den gleichen Abstand voneinander und den gleichen Bohrungsdurchmesser.
Die Bohrungen 9 sind nicht auf ihrer ganzen Länge gleich ausgebildet (vgl. Fig. 3), sondern bilden an der dem Klemmkanal 8 zugewandten Klemmenseite eine kurze, wenige Gewindegänge aufweisende Gewindebohrung 10, deren Gewinde demjenigen der Schrauben 5 angepasst ist. Das bringt einen erheblichen Montagevorteil, wenn, wie im Ausführungsbeispiel, die Schrauben 5 vom Kopf ab in entsprechender Länge so weit auf den Gewindekerndurchmesser abgedreht sind, dass sie durch die Gewindebohrungen 10 der beiden zusammengehörigen Klemmenkörperteile hindurch geschraubt werden und somit aus dem oberen Teil nicht mehr herausfallen können.
Dieserart lässt sich die untere Kugelhälfte 3' schon so am Erdseil 1 montieren, dass sie nicht mehr mit der Hand gehalten werden muss und die obere Kugelhälfte 3 nur über die Enden der Schrauben 5 gefädelt zu werden braucht, um die endgültige Montage mit Hilfe der Muttern 6 vornehmen zu können. Zum Schutz der Taschen 7 und 7' an den Klemmstellen dienen Unterlegscheiben 11, die zweckmässigerweise mit Elementen zur Sicherung der Schrauben 5 kombiniert werden. Die Wandstärke der Kugelhälften 3 und 3' ist innerhalb der Kugelhälfte den Festigkeitsbedürfnissen angepasst und im Bereich der Taschen 7 und 7' am grössten, um von hier ab mit wachsendem Abstand vom Rand abzunehmen.
Der Rand der beiden Kugelhälften ist nicht eben, sondern so gestaltet, dass über die Trennebene überstehende Gehäuselappen 12 an der (in den Fig. 1 und 2 oberen) Kugelhälfte 3 bzw. Gehäuselappen 12' an der anderen Kugelhälfte 3' eine wechselseitige Überlappung beider Kugelhälften ergeben, wie dies beispielsweise den Fig. 5 und 6, aber auch der Fig. 4 zu entnehmen ist. Da die Gehäuselappen jeder Kugelhälfte um 1800 in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind, je an eine der Taschen 7 und 7' anschliessen und sich nahezu über 90" des Umfangs erstrecken, passen die beiden Kugelhälften bei der Montage zusammen, und es ist auf fast dem gesamten Umfang der Markierungskugel eine Überlappung der beiden kugelhälften gegeben (vgl. Fig. 2).
In das Innere der Markierungskugel 1 kann Regen dringen, doch bildet sich dort auch schon unter dem Einfluss der Temperaturschwankungen Kondenswasser. Das Wasser kann durch Öffnungen 13, die in zwei Ebenen in unmittelbarer Nachbarschaft der Meridianebene der Kugel angebracht sind, abfliessen. Die Gefahr einer Korrosion besteht bei der Kunststoffkugel nicht. Die eventuell rostempfindlichen Bauteile sind entweder feuerverzinkt, was bei den Schrauben 5, den Muttern 6 und den Unterlegscheiben 11 der Fall ist, oder bestehen, wie beispielsweise die Klemmen 4 und eventuell vorhandene Sicherungsbleche, aus korrosionsunempfindlichem Leichtmetall.