Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von luftdicht verschliessbaren Präzisionsvorrichtungen oder-instrumenten zur Verhinderung von Kondenswasserbildung in diesen.
Wenn Präzisionsvorrichtungen oder -instrumente, welche in der Regel luftdicht verschlossen sind, etwa zu Reparaturzwecken oder zur Reinigung geöffnet werden, kann in diese feuchte Umgebungsluft eindringen, was später zum Beschlagen des Schauglases und somit zu Ableseschwierigkeiten oder gar zu Oxidations- oder Rosterscheinungen an den Bauteilen führen kann, was die Funktionsfähigkeit in Frage stellt.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Behandlung solcher Vorrichtungen oder Instrumente zu schaffen, welches nach dem Wiederverschliessen der Vorrichtungen oder Instrumente eine Kondenswasserbildung und die damit verbundenen Fehlerquellen ausschliesst.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass eine solche Vorrichtung bzw. Instrument in bis zur Luftdurchlässigkeit geöffneten Zustand in eine evakuierbare Kammer eingelegt und dann dieser Kammer samt dem Innern der Vorrichtung bzw. des Instrumentes wenigstens teilweise evakuiert und anschliessend der entstandene Unterdruck durch Zuführung von getrockneter und gereinigter Luft oder durch Zuführung eines Gases ausgeglichen und dann die Vorrichtung bzw.
das Instrument luftdicht verschlossen wird.
Durch diese Massnahmen ist es nunmehr möglich, alle evtl. vorhandene Feuchtigkeit in der Präzisionsvorrichtung bzw. -instrument bei der Evakuation mit der Luft auszutragen und diese mehr oder weniger feuchte Luft durch absolut trokkene Luft zu ersetzen.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, welche sich erfindungsgemäss auszeichnet durch ein evakuierbares Gehäuse, welches über eine erste. durch ein erstes Ventil verschliessbare Zuleitung mit einer Vakuumpumpe und über eine zweite, durch ein zweites Ventil verschliessbare Zuleitung mit einem Lufttrockner oder mit einem Gasbehälter verbindbar ist.
Hierbei kann eine vorteilhafte Weiterbildung darin bestehen. wenn das evakuierbare Gehäuse aus einem plattenförmigen Körper gebildet ist, welcher eine eine evakuierbare Kammer bildende Vertiefung aufweist, die von einer abhebbaren, durchsichtigen Platte überdeckt ist, wobei die Vertiefung auf der Auflageseite für die Platte von einem Dichtungsring umgeben ist zur Herstellung eines luftdichten Abschlusses zwischen Platte und plattenförmigem Körper.
Diese Anordnung erlaubt eine sehr kompakte und handliche Bauweise, insbesondere auch dann, wenn der plattenförmige Körper auf einem einen Luft-Trockner und Luft Filtermittel enthaltenden Gehäuse abstützt und mit diesem durch einen durch das zweite Ventil absperrbaren Kanal in Strömungsverbindung steht.
Beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens,
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsvariante einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 3 eine Teil-Draufsicht auf die Anordnung gemäss Fig. 2.
Fig. 4 ein Detail der Anordnung gemäss Fig. 2, in grösserem Massstab,
Fig. 5 einen Ausschnitt durch die Anordnung gemäss Fig. 2 und
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Teil der Einrichtung gemäss Fig. 2.
Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung zum Einbringen von trockener Luft in ein Präzisionsinstrument oder in eine Präzisionsvorrichtung zur Verhinderung der Bildung von Kondeswasser umfasst ein Gehäuse 31, in welches das Präzisionsinstrument einlegbar ist. Dieses dicht verschliessbare Gehäuse 31 steht über eine Leitung 32 und über ein Ventil 38 mit einer Vakuum-Pumpe 33 in Verbindung. In das Gehäuse 31 mündet ferner eine Leitung 36, welche über ein Ventil 37 mit einem Trockner 34 und einem Filter 35 in Verbindung steht.
Zum Entfernen allfälliger Feuchtigkeit aus einem Instrument oder einer Vorrichtung, etwa nach deren Reparatur, wird dieses oder diese mit bis zur Luftdurchlässigkeit geöffneten Verschlussdeckel in das Gehäuse 31 eingebracht. Dann wird das Ventil 37 für die Luftzufuhr geschlossen und das Evakuierungsventil 38 geöffnet, worauf das Gehäuse 31 wenigstens teilweise evakuiert wird. Danach wird das Evakuierungsventil 38 geschlossen und das Lufteinlassventil 37 geöffnet, worauf der Unterdruck im Gehäuse 31 durch ein Nachströmen von Luft durch den Trockner 34 und den Filter 35 ausgeglichen wird.
Somit füllt sich das Geäuse 31 und gleichzeitig auch das Innere der Vorrichtung bzw. des Instrumentes mit trockener Luft, die dort nach dem vollständigen Verschliessen der Vorrichtung bzw. des Instrumentes eingeschlossen bleibt, so dass dort eine etwa die Ablesbarkeit erschwerende Feuchtigkeitstrübung des Schauglases nicht auftreten kann.
Bei der in den Fig. 2 bis 6 gezeigten vorteilhaften Ausführungsform liegt auf einem Gehäuse A eine relativ dicke Platte 1 auf, deren obere Seite mit einer wenigstens angenähert elliptischen Vertiefung 2 versehen ist. Diese Vertiefung 2 steht auf ihrer in der Darstellung von Fig. 3 rechten Seite sowohl mit einem Evakuierungskanal 3 als auch mit einem Einlasskanal 4 für trockene Luft in Strömungsverbindung.
Wie hierbei Fig. 4 mehr im Einzelnen zeigt, mündet der Evakuierungskanal 3 über ein Klappenventil 5 in ein Verbindungsmundstück 10 aus. Das Klappenventil 5 kann aus gummiartigem elastischem Material bestehen. Ein auf das Verbindungsmundstück 10 aufgesteckter Schlauch 11 stellt die Verbindung mit einer nicht näher gezeigten Vakuumpumpe her.
Aus Fig. 5 lässt sich entnehmen, dass der Einlasskanal 4 in Strömungsverbindung mit einem Luft-Trockner 7 im Innern des Gehäuses A über ein Ventil 6 steht. Das genannte Ventil 6 umfasst hierbei einen Ventilsitz 14 und eine Ventilspindel 13, welche in ihrem Ventilkegel mit dem Ventilsitz zusammenwirkt, wobei die Spindel 13 mittels dem Drehknopf 12 in Offen- oder Schliesslage bringbar ist.
Der Luft-Trockner 7 umfasst eine Anzahl zylindrischer Behälter 15, welche aufrecht dicht nebeneinander stehend angeordnet sind (Fig. 6) und welche mit einem Trocknungsmittel 16, beispielsweise Kieselgel, gefüllt sind. Obenseitig oder bodenseitig stehen die Behälter 15 derart in Strömungsverbindung miteinander, dass die in Fig. 5 erkennbare rechteckförmige Wellenform entsteht und das Trocknungsmittel vollständig wirksam wird.
Am Anfang und am Ende dieses vorbeschriebenen Strömungsweges sind Luftfilterabschnitte 17a und 17b vorgesehen, welche mit einem staubabsorbierendem Material gefüllt sind, beispielsweise Filz. Am Einlass in den Luftfilterabschnitt 17a ist ein Ventil 20 (Fig. 5) vorgesehen, das eine Gummimembrane 18 umfasst, welche einen Dichtungsbelag auf der Innenfläche der Bodenplatte 19 des Gehäuses A bildet und welche ein Eindringen von Staub und/oder Feuchtigkeit in den Luft-Trockner 7 bei Nichtgebrauch der Einrichtung verhindert.
Die Vertiefung 2 in der Platte list auf deren Oberseite von einer Rinne 23 umgeben, in welcher Rinne eine Gummidichtung 8 eingelegt ist. Auf dieser Dichtung 8 liegt eine die Vertiefung 2 überdeckende Platte 9 aus durchsichtigem Material auf, etwa aus Acryl-Harz oder aus Glas. Wie Fig. 2 mehr im Einzelnen zeigt. trägt die Platte 9 einen Druckmesser 21, wel cher in Wirkungsverbindung mit dem durch die Vertiefung 2 entstandenen Raum steht.
Zum Einbringen von trockener Luft in eine dichtverschlossene Vorrichtung oder in ein Präzisionsinstrument, etwa nach einer vorgenommenen Reparatur, wird zunächst von der vorbeschriebenen Anordnung die durchsichtige Platte 9 abgehoben und das Instrument mit soweit gelockertem Verschlussdeckel, dass Luft in das Innere des Instrumentes eintreten kann, in die Vertiefung 2 eingesetzt. Darauf wird die Platte 9 wieder aufgesetzt, wobei sich diese natürlich auf dem Dichtungsring 8 abstützt. Daraufhin wird der Drehkopf 12 im Uhrzeigersinn verdreht und hierbei das Ventil 14 geschlossen.
Daraufhin kann die nicht näher gezeigte Vakuum-Pumpe durch das Ventil 5 hindurch die Vertiefung 2 evakuieren, wo bei der Evakuierungsdruck anhand des Druckmessers 21 ab gelesen werden kann. Auf einen Druck hin in der Vertiefung
2, welcher sicher erscheinen lässt, dass alle Feuchtigkeit aus der Vertiefung 2 und aus dem innenliegenden Instrument ent fernt wird, wird die Vakuumpumpe stillgesetzt. Daraufhin wird der Knopf 12 im Gegenuhrzeigersinn verdreht und hier bei das Ventil 14 geöffnet, dass der atmosphärische Druck ein
Einströmen von Luft in die Vertiefung 2 durch eine Öffnung
22 in der Bodenplatte 9 des Gehäuses A, durch das Ventil 20, durch den Luftfilterabschnitt 17a, die zylindrischen Behälter
15 und den Luftfilterabschnitt 17b bewirkt.
Die hierbei den
Luft-Trockner 7 durchströmende Luft erreicht dann das Inne re des Instrumentes, welches etwa eine Armbanduhr sein kann, in völlig trockenem Zustand. Hat sich dann in der Ver tiefung 2 wieder ein atmosphärischer Druck eingestellt, kann die Platte 9 ohne weiteres wieder abgehoben und das einge legte Instrument herausgenommen und wieder dicht ver schlossen werden.
Da zwischen Umgebung und dem Inneren des Instrumen tes Druckgleichheit herrscht, kann der Verschlussdeckel ohne weiteres in seinen dichtenden Zustand gebracht werden, ohne dass in dieser Zeit wieder ein Austausch der trochenen Luft im
Innern des Instrumentes mit der Umgebungsluft stattfinden kann. Somit bleibt im Instrument die trockene Luft einge schlossen und die Gefahr eines Beschlagens des Instrumenten glases ist ausgeschlossen. Infolge der Entfernung jeder Feuch tigkeit aus dem Instrument ist auch jede Rost - oder Oxyda tionsgefahr gebannt.
Somit ist es mit dieser Einrichtung auch möglich, Instru mente oder Vorrichtungen, bei welchen sich Kondenswasser gebildet hat, wirksam zu trocknen.
Anstelle des vorbeschriebenen Luft-Trockners 7 lässt sich am Einlass-Ventil 6 aber auch eine Glasflasche mit Argon oder Stickstoff anschliessen, um insbesondere eine Schmier mittel-Oxydation zu verhindern.
Die Handhabung der vorbeschriebenen Anordnung ist, wie leicht eingesehen werden kann, sehr einfach. Insbesondere lässt die verwendete durchsichtige Abdeckplatte 9 eine dauernde Sichtkontrolle zu, wobei sich zusätzliche Befestigungsmittel für die Platte neben dem Dichtungsring 8 erübrigen, da die Platte 9 durch den-Evakuierungsvorgang automatisch auf dem Auflagekörper 1 mit der Vertiefung 2 festgehalten wird.