CH523023A - Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehaltes von Extrakten aus grünen und/oder gerösteten Kaffeebohnen - Google Patents

Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehaltes von Extrakten aus grünen und/oder gerösteten Kaffeebohnen

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CH523023A
CH523023A CH1700069A CH1700069A CH523023A CH 523023 A CH523023 A CH 523023A CH 1700069 A CH1700069 A CH 1700069A CH 1700069 A CH1700069 A CH 1700069A CH 523023 A CH523023 A CH 523023A
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CH
Switzerland
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chlorogenic acid
chemisorption
extracts
chemisorbents
prevention
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Application number
CH1700069A
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Guenter Dr Lehmann
Roselius Wilhelm Ing Dr
Nat Vitzthum Otto Dr Rer
Neunhoeffer Otto Dr Prof
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Hag Ag Bremen
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/16Removing unwanted substances
    • A23F5/18Removing unwanted substances from coffee extract
    • A23F5/185Removing unwanted substances from coffee extract using flocculating, precipitating, adsorbing or complex-forming agents, or ion-exchangers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
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  • Tea And Coffee (AREA)

Description


  
 



  Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehaltes von Extrakten aus grünen und/oder gerösteten Kaffeebohnen
Es gibt eine Reihe von Erfindungen und Verfahren über den ganzen oder teilweisen Entzug von Kaffeeinhaltstoffen aus Kaffeebohnen oder -extrakten; am bekanntesten sind die Entcoffeinierungsverfahren. Eine Möglichkeit, die mit recht hohem Anteil im Kaffee vorkommende Chlorogensäure ganz oder teilweise abzutrennen, gab es bisher nicht. Das nachstehend Beschriebene macht dieses nunmehr in lebensmittelrechtlich unbedenklicher Form möglich.



   Ein Vorgang, der nicht ohne weiteres vorauszusehen war, gibt die Grundlage für die selektive Abtrennung der Chlorogensäure in wässrigen Lösungen, nämlich die Chemisorption.



  Die Chlorogensäure zeigt überraschenderweise eine besondere Affinität zu hochmolekularen Substanzen, die eine spezifische Bereitschaft zeigen, Wasserstoffbrücken mit herantretenden Molekülen zu bilden, genauer gesagt sind dieses Verbindungen mit zahlreichen Säureamidgruppen, z. B. Eiweissstoffe, Polyamide, Polyacrylamid, Polyurethane, Kondensationsprodukte aus Diaminen und Di-isocyanaten, Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und Harnstoff und/oder Dicyandiamid, und/oder Melamin. Auch Pfropfpolymere können zur Anwendung kommen, z.B. Eiweiss, das mit Di-isocyanaten und Diaminen nachbehandelt ist.



   Die gefundene hohe Beladungskapazität der erwähnten Stoffe gegenüber Chlorogensäure lässt eindeutig erkennen, dass es sich nicht um eine physikalische Adsorption, bei der nur relativ geringe Mengen gebunden werden, sondern um eine echte Chemisorption handelt. Bei den Verfahren der Chemisorption kann man Systeme mit mehr oder weniger ausgesprochener Selektivität beobachten und so zeigen auch die oben erwähnten Stoffe der Chlorogensäure gegenüber verschieden starke Selektivitäten. Bei dem hier erwähnten Vorgang ist es häufig nicht notwendig, ein Sorbens zu verwenden, das aus dem sehr komplexen Gemisch der wasserlöslichen Kaffeeinhaltsstoffe ganz ausschliesslich gegenüber der Chlorogensäure wirksam und allen anderen gegenüber absolut inaktiv ist.

  Es muss von Fall zu Fall entschieden werden, welchen Effekt man technisch erreichen will und danach Art und Menge des Sorptionsmittels aussuchen.



   Aus den mit Chlorogensäure beladenen Sorptionsmitteln lässt sich die Chlorogensäure durch Erhöhung des pH-Wertes leicht wieder abtrennen und damit kann das Sorptionsmittel im Kreislauf eingesetzt werden.



   Die Durchführung der Chemisorption lässt sich folgendermassen durchführen: a) Kontakt eines wasserunlöslichen Chemisorbens mit dem wässrigen, chlorogensäurehaltigen Extrakt beim Durchlauf durch Säulen und anschliessender Desorption bzw. Mischen beider Komponenten und Trennen durch Filtrieren oder Zentrifugieren; in diesen Fällen ist es häufig zweckmässig, das Chemisorbens vorher in bekannter Weise zu aktivieren.



   b) Mischen von wasserlöslichem Chemisorbens mit dem wässrigen, chlorogensäurehaltigen Extrakt, wobei man Chemisorbentien wählt, die durch die Anlagerung der Chlorogensäure und/oder durch Hitzedenaturierung wasserunlöslich werden und dadurch wie oben abgetrennt werden können.



   Beispiele
1. Ein Röstkaffee-Extrakt, der 10% Chlorogensäure in der Trockensubstanz enthält, wird mit 30%, bezogen auf die Trokkensubstanz, aktiviertem Polyamidpulver auf einmal oder in mehreren nacheinander erfolgenden Zusätzen durchgerührt.



  Nach einer Einwirkungszeit von 30 min wird durch Filtration getrennt und mit einer Wassermenge, die 20% des ursprünglichen Extraktvolumens beträgt, ausgewaschen. Man erhält einen Kaffee-Extrakt mit   6 %    Chlorogensäure in der Trockensubstanz.



   2. Ein Röstkaffee-Extrakt mit   12%    Chlorogensäure in der Trockensubstanz wird bei Raumtemperatur mit einer Lösung von peptisiertem Lactalbumin versetzt, wobei 15 % Lactalbumin, bezogen auf die Trockensubstanz des Kaffee-Extraktes, verwendet werden. Man erhitzt dann zum Sieden und trennt durch Zentrifugieren. Es resultiert ein Kaffee-Extrakt mit   7,5%    Chlorogensäure in der Trockenmasse.

 

   3. Grüne Kaffeebohnen, die durch Dämpfen aufgeschlossen sind, werden dadurch chlorogensäurearm, dass sie mit bei der Behandlungstemperatur gesättigtem grünen Kaffee-Extrakt, der durch Chemisorption an einer mit Soja-Eiweiss beschickten Säule von Chlorogensäure teilweise befreit wurde, in Kontakt gebracht werden, wodurch wegen des Sättigungs  zustandes der anderen Komponenten ausschliesslich Chlorogensäure aus den Bohnen in den wässrigen Extrakt übergehen kann, die ständig durch Chemisorption entfernt wird. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehaltes von Extrakten aus grünen und/oder gerösteten Kaffeebohnen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Extrakte mit Chemisorbentien, die Chlorogensäure selektiv binden, in Kontakt bringt und wieder trennt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, bei welchem die Chemisorbentien feste, wasserunlösliche hochmolekulare Stoffe mit zahlreichen Säureamidgruppen im Molekül sind, die aufgrund der Unlöslichkeit abgetrennt werden können.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, bei welchem die Chemisorbentien zunächst wasserlöslich sind und erst durch die Sorption der Chlorogensäure und/oder Hitzedenaturierung unlöslich werden.
CH1700069A 1969-11-14 1969-11-14 Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehaltes von Extrakten aus grünen und/oder gerösteten Kaffeebohnen CH523023A (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2006108578A1 (en) * 2005-04-12 2006-10-19 Nestec S.A. Coffee product
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