Rundstrickmaschine Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine mit einer Mehrzahl von Strickstellen (Systemen), mit zur Betätigung von Stössern an jeder Strickstelle angeordne ten Steuermagneten, die durch Steuersignale wahlweise erregbar sind, welche in einem Kommandogerät syn chron, aber nicht phasenstarr im Vergleich zu den Arbeitstakten der Maschine durch Abtastung eines Pro grammträgers erzeugbar sind, und mit einem mit der Maschine phasenstarr gekoppelten Taktimpulsgenerator, dessen kurze Taktimpulse den relativ langen Steuerim pulsen derart überlagert sind,
dass die Steuermagnete nur bei Koinzidenz eines Steuerimpulses mit einem Taktim puls erregt werden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die an den Strickstellen angeordneten Steuermagnete durch Impulse zu steuern, die durch Abtastung eines synchron zur Nadelzylinderbewegung an einer Lichtquelle vorbeige führten Filmbandes gewonnen werden, welches als Steu ermarkierungen kleine lichtdurchlässige Flächen aufweist, die durch auf der der Lichtquelle entgegengesetzten Seite des Filmbandes angeordnete Fotozellen abgetastet wer den. Das Filmband wird z.B. auf einer vom Nadelzylin der synchron angetriebenen Transportwalze geführt.
Eine für hohe Geschwindigkeiten ausreichende, direkte Syn chronisierung kann hierdurch jedoch nicht erreicht wer den, da der Antrieb der Transportwalze über Zahnrad- oder Riemengetriebe erfolgen muss, deren Spiel, Schlupf und/oder Torsion nicht vernachlässigbar sind. Es ist vielmehr die Regel, dass sich die Anstiegsflanken der Ausführungsimpulse etwa bis zu einer halben Impulsdau er gegenüber dem Mittelpunkt desjenigen Zeitintervalls verschieben, in welchem der Auswahlvorgang vorzugs weise stattfindet.
Bei Verwendung eines 30 Zoll-Nadelzy- linders, der mit 18 U.p.M. rotiert und 1860 Zylinderna deln aufweist, stehen beispielsweise für den Auswahlvor gang an jeder Strickstelle etwa 1,8 Millisekunden zur Verfügung. Unter Einrechnung des erforderlichen Sicher heitsabstandes von der vorangehenden zur nachfolgenden Nadel muss jedoch der gesamte Signalübermittlungs- und Auslösevorgang in weniger als einer Millisekunde, vor zugsweise innerhalb von 0,5 Millisekunden ablaufen.
Aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 384 679 ist bekannt, bei derartigen Steuervorgängen eine Synchroni- sierungsvorrichtung zu verwenden, die als Taktimpulsge- nerator eine Lichtsirene, eine rotierende Trommel oder Scheibe mit magnetischen Markierungen, Zahnscheiben oder dgl. aufweist, die schlupf- und spielfrei vom Nadel zylinder angetrieben und mittels einer geeigneten Abtast- vorrichtung zur Erzeugung von Taktimpulsen abgetastet werden.
Die kurzen Taktimpulse werden den relativ langen, durch die Filmabtastung gewonnenen Steuerim pulsen derart überlagert, dass die Steuermagnete nur bei Koinzidenz eines Steuerimpulses mit einem Taktimpuls erregt werden.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass auch eine solche doppelte Synchronisierung noch nicht ausreicht, weil insbesondere bei hoher Umdrehungszahl des Nadelzylin ders selbst der zum Antrieb der Lichtsirenen usw. verwendete Riemenantrieb nicht ausreichend schlupf- und spielfrei ist. Die Folge davon ist, dass die Taktimpul se nicht genau synchron zu den Arbeitstakten der Maschine liegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die beschriebene Art der Synchronisierung noch weiter zu verbessern.
Die Erfindung besteht dazu darin, dass der Taktim- pulsgenerator aus einem Abtastmagneten besteht, der mit den Aussenkanten der zwischen den Nuten im Nadelzy linder befindlichen Stege zusammenwirkt. Hierdurch ist eine im Vergleich zu den Arbeitstakten der Strickmaschi ne phasenstarre, durch Spiel, Schlupf oder Torsion nicht beeinflussbare Taktimpulserzeugung sichergestellt.
In Weiterbildung der Erfindung kann dem Abtastma- gneten ein Taktimpulsformer nachgeschaltet sein, dessen Ausgangsimpulse gemeinsam mit den vom Programmträ ger abgetasteten Steuerimpulsen einem UND-Glied zu führbar sind, dem ein Verstärker und der zugeordnete Steuermagnet nachgeschaltet ist. Der Programmträger besteht vorzugsweise aus einem vom Nadelzylinder an einer Lichtquelle vorbeigeführten Filmband, dessen Steu ermarkierungen kleine lichtdurchlässige Flächen in ver schiedenen Spuren des Filmbandes sind, während das Kommandogerät vorzugsweise für jede Markierungsspur eine Fotozelle aufweist, von der die Steuerimpulse er zeugt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beilie genden Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel be schrieben.
Die Zeichnung zeigt schematisch eine elektronische Einrichtung zur Steuerung einer Rundstrickmaschine mittels eines Filmbandes 110, das beispielsweise 24 Steuerspuren besitzt, mit denen die vierundzwanzig Steu ermagnete 24 der Strickmaschine kommandiert wer den.
Das Filmband weist an den Seitenrändern je eine Perforierung auf, in die Zahnkränze an der Transport walze 101 eingreifen. Zur Steuerung der Steuermagnete dienen vierundzwanzig Markierungsspuren des Filmban des, die zueinander und zur Erstreckungsrichtung des Filmbandes 110 parallel verlaufen. Der in der Zeichnung schematisch dargestellte Nadelzylinder 2 zeigt der besse ren Deutlichkeit wegen eine geringere Anzahl von Syste men, die durch je einen jedem System zugeordneten Steuermagneten 24 angedeutet sind. Die Zahl der Syste me (24) ist nur als Beispiel gedacht und an sich beliebig.
Die Zahl der Markierungsspuren auf dem Filmband ist gleich der Zahl der Systeme zusätzlich einiger weiterer Markierungsspuren, mittels denen weitere Vorrichtungen, z.B. eine Helligkeitsregelung für die Lichtquelle der Abtastvorrichtung, eine Abtastnachlaufsteuerung oder auch die verschiedenen Steuermagnete ein und desselben Systems. kommandiert werden können.
Die Filmabtastvorrichtung 107 enthält eine Lichtquel le 109. deren Lichtstrahlen mittels einer geeigneten Optik parallelisiert und mittels einer rotierenden Zylinderlinse 101, die gleichzeitig als Transportwalze für das Filmband <B>110</B> ausgebildet und über einen Antrieb 123 mit dem Nadelzylinder in Drehverbindung steht, derart gebündelt werden, dass auf ihrem Mantel ein Filmbündel von der Breite der Markierungen entsteht. Über den Mantel der Zylinderlinse 101 wird das aus einer Kassette 128 kommende Filmband rutschfrei geführt, indem die Film- perforierungen in geeignete Zahnkränze an den Seiten der Zylinderlinse eingreifen.
An jeder Spur des Filmban des 110 befinden sich die Spitzen je eines Lichtleitstabes, deren dicke Enden dicht vor je einer der Fotozellen 104/l bis 104/26 enden.
Die Stromversorgung der Lichtquelle, der Verstärker, der Regler usw. erfolgt vom Stromnetz über einen Gleichstromgenerator 131, dem ein Spannungsstabilisator 132 nachgeschaltet ist.
Bei einer Rundstrickmaschine mit 30 Zoll Zylinder durchmesser und 1680 Zylindernadeln steht bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit des Nadelzylinders von 18 U.p.M. zwar pro Takt ein Zeitintervall von etwa 1,8 Millisekunden zur Verfügung. Unter Arbeitstakt wird hierbei der Vorbeilauf einer Stricknadel an einem Steuer magneten bzw. der Vorbeilauf der in ununterbrochener Folge auf einer Markierungsspur des Filmbandes aufge brachten Markierungen an einem festen Punkt, z.B. einem der Lichtleiter 130, verstanden.
Praktisch müssen jedoch die gesamte Signalübermittlung und der mechani sche Auswählvorgang innerhalb eines höchstens eine halbe bis eine Millisekunde grossen Zeitintervalls durch geführt werden, wenn die Maschine fehlerfrei arbeiten soll. Durch den mit der Nadelzylinderdrehung synchro nen Antrieb<B>123</B> wird zwar sichergestellt, dass die relativ langen, von den Markierungen im Filmband abgeleiteten Steuerimpulse innerhalb des für einen Takt zur Verfü gung stehenden Zeitintervalls von 1,8 Millisekunden erscheinen.
Es kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass die Anstiegsflanken dieser Steuerimpulse, die dem Beginn des Auswählvorgangs entsprechen, immer inner halb des erwünschten Zeitintervalls von etwa 0,5 Millise- kunden liegen, da schon geringste Ungenauigkeiten beim Antrieb der Transportwalze<B>101</B> relativ grosse Verschie bungen der Anstiegsflanken zur Folge haben. Derartige Ungenauigkeiten sind wegen des üblichen Spiels bzw. Schlupfes bzw. wegen geringfügiger Torsionen der für den Antrieb 123 benötigten Getriebe, Riemen oder Wellen nicht vermeidbar. Erfindungsgemäss wird daher eine zusätzliche Synchronisierung vorgesehen.
Gemäss dem in der Zeichnung dargestellten Ausfüh rungsbeispiel werden mittels eines Abtastmagneten 111 die Aussenkanten der Stege 4 abgetastet, welche die Nuten im Nadelzylinder 2 bilden, in welchen die Nadeln und Stösser geführt sind. Die mittels des Abtastmagneten 111 erzeugten Impulse werden einem Taktimpulsformer 112 und von dort über eine Leitung 102 dem einen Eingang eines UND-Gliedes<B>113</B> als Taktimpulse<B>117</B> zugeführt.
Dem anderen Eingang des UND-Gliedes 113 werden die verhältnismässig langen, durch Abtastung einer Markierungsspur des Steuerstreifens gewonnenen Steuerimpulse<B>118</B> über eine Leitung 124 zugeführt. Am Ausgang des UND-Gliedes 113 erscheinen dann zu den Taktimpulsen synchrone und untereinander gleichlange Ausführungsimpulse 119, die in Leistungsverstärkern 114 nochmals verstärkt und dann dem zugeordneten Steuer magneten 24 zugeführt werden.
In der Zeichnung sind nur je eine Leitung 102 vom Taktimpulsformer 112 und je eine Leitung 124 von einer der Fotozellen 104 zum UND-Glied 113 dargestellt. Ausserdem ist nur eine Verbindung zu einem der Steuer magnete gezeigt. Bei vierundzwanzig Strickstellen mit je einem Steuermagneten 24 an jeder Strickstelle und vier undzwanzig zugehörigen Fotozellen l04/1 bis 104/24 müssen natürlich vom Taktimpulsformer 112 vierund zwanzig Leitungen 102 und von jeder der Fotozellen 104/1 bis 104/24 je eine Leitung 124 zu den jeweils zwei Eingängen der vierundzwanzig notwendigen UND-Glie- der <B>113</B> gezogen sein.
Jedem UND-Glied 113 ist dann über einen Leistungsverstärker 114 ein ausgewählter der vierundzwanzig Steuermagneten 24 nachgeschaltet.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegen die Ausführungsimpulse streng synchron bzw. phasenstarr im Vergleich zu den Taktimpulsen 117. Da die Taktim pulse ausserdem nicht nur synchron, sondern auch absolut phasenstarr durch den Nadelzylinder selbst erzeugt wer den, ist ausserdem sichergestellt, dass die die Steuerma gnete steuernden Ausführungsimpulse immer genau in nerhalb des erwünschten Zeitintervalls von etwa 0,5 Millisekunden erscheinen.
Die für die oben erwähnte Helligkeitsregelung vorge sehene 26. Steuerspur besteht beispielsweise aus einem durchgehend lichtdurchlässigen Streifen, hinter welchem eine Fotozelle 104/26 angeordnet ist, deren Ausgangssi gnale über einen Regler 122 die Leuchtstärke derjenigen Lichtquelle 109 konstantregeln, die auf der den Abtastfo- tozellen l04/1 bis 104/26 entgegengesetzten Seite des Filmbandes angeordnet ist und zur Belichtung der Ab tastfotozellen durch die Steuermarkierungen hindurch dient. Mittels einer weiteren Fotozelle l04/25 wird die 25.
Markierungsspur des Steuerfilms abgetastet, in welcher die Markierungen in konstanten Abständen, z.B. in jeder zweiten der möglichen Markierungsstellen (sogenannte 1 : 1-Folge), angebracht sind. Die Ausgangssignale 125 der Fotozelle l04/25 werden dem Eingang einer Phasen vergleichseinrichtung 116 zugeführt und in dieser mit den über eine Leitung 115 vom Taktimpulsformer 112 zuge führten Taktimpulsen 117a hinsichtlich ihrer Phasenlage verglichen.
Bei Verschiebung, z.B. Nachlaufen der Im pulse 125 relativ zu den Taktimpulsen 117a (die gleich den Impulsen 117 sind) wird in der Phasenvergleichsein- richtung <B>116</B> und einem nachgeschalteten Regelverstärker 120 ein Stellmotor 105 gedreht, der über eine grosse Untersetzung mit einem Zahnrad oder einem Zahnseg ment 106 in Drehverbindung steht, dessen Achse mit der Achse des Transportzylinders 101 zusammenfällt und an einer Platte befestigt ist, auf der sämtliche Teile der Filmabtastvorrichtung 107 untergebracht sind.
Ist bei einem Filmband, das zwecks Änderung der Musterung anstelle eines anderen Filmbandes in die Filmkassette 128 eingelegt worden ist, ein Unterschied der Lage der Filmmarkierungen relativ zur Perforierung an den Seiten rändern des Filmbandes vorhanden, dann weisen die durch Abtastung der 25. Spur des Filmbandes erzeugten Impulse eine Phasenverschiebung relativ zu den Taktim pulsen 117a auf.
Hierdurch wird der Stellmotor in der richtigen Richtung solange betätigt und dadurch die gesamte Filmabtastvorrichtung 107 solange verschwenkt, bis die Filmimpulse wieder die gleiche Phasenlage wie die Taktimpulse aufweisen.