Verfahren zur Herstellung neuer Derivate der 7-Aminocephalosporansäure
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung neuer therapeutisch wirksamer Derivate der 7-Amino-cephalosporansäure der Formel I
EMI1.1
worin R1 ein 5-gliedriger Heterocyclylrest ist, der mindestens 2 Heteroatome aus der Gruppe Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel enthält und der in 5-Stellung unsubstituiert oder mercaptosubstituiert ist und in den übrigen Stellungen unsubstituiert oder durch Niederalkyl- oder Niederalkoxygruppen oder die Hydroxyl- gruppe substituiert ist und der mit einem direkt zwischen 2 Heteroatomen liegenden Kohlenstoffatom an das Schwefelatom der Mercaptoacetylgruppe gebunden ist, und worin R. eine freie oder durch eine Carbonsäure, Thiocarbonsäure oder Dithiocarbonsäure veresterte Hydroxylgruppe,
eine gegebenenfalls N-substituierte Carbamoyloxygruppe oder eine quaternäre Aminogruppe ist, und ihrer gegebenenfalls inneren Salze.
R1 ist vorzugsweise mindestens teilweise ungesättigt.
So ist R1 beispielsweise Imidazolyl(2), Imidazolinyl(2), Oxazolyl(2), Oxazolinyl(2), Thiazolyl(2), Thiazolinyl(2), 1,2,4-Triazolyl(3), 1,3 ,4-Dithiazolyl(2), oder 1,2,4 Thiadiazolyl(3). Die Reste können auch substituiert sein, insbesondere durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Hydroxy, Mercapto, Halogen.
Eine veresterte Hydroxylgruppe R.2 leitet sich von einer Carbonsäure, Thio- oder Dithiocarbonsäure ab und ist vorzugsweise die Acetoxygruppe oder z. B. durch Niederalkyl-, Niederalkoxy- oder Niederalkylmercaptoreste, Halogenatome oder die Nitrogruppe substituierte mono- oder dicyclische Arylcarbonyloxy-, Arylcarbonylmercapto- oder Arylthiocarbonylmercaptogruppe, insbesondere die Benzoylmercaptogruppe. Als weitere Bei spiele für R., sind zu zu nennen:
: a) eine Carbamoyloxygruppe der Formel -O-CO-NH-RJ worin Rs ein aliphatischer, aromatischer, araliphatischer oder heterocyclischer Rest, besonders ein unsubstituierter oder substituierter, vorzugsweise durch eine oder mehrere Niederalkoxygruppen oder Halogenatome substituierter, gerader oder verzweigter Niederalkylrest, wie der Methyl-, Aethyl-, vor allem aber der ,ss-Chloräthyl- rest, ist; oder b) eine quaternäre Aminogruppe, in der das quaternäre Stickstoffatom z. B. Teil eines aromatischen Ringes, wie eines Chinolin-, Isochinolin- oder Pyrimidinringes, insbesondere aber eines unsubstituierten oder substituierten Pyridinringes, z.
B. der Formel
EMI2.1
worin R5 für Wasserstoff oder eine oder mehrere Niederalkyl-, Niederalkoxvcarbonyl-, Carbamoyl- oder Carboxylgruppen oder ein oder mehrere Halogenatome steht.
Die Salze der neuen Verbindungen sind Metallsalze, vor allem solche von therapeutisch anwendbaren Alkalioder Erdalkalimetallen, wie Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium, oder Salze mit organischen Basen, z. B.
Triäthylamin, N-Aethyl-piperidin, Dibenzyläthylen diarnin, Procain. Ist die Gruppe R2 basisch, so können sich innere Salze bilden.
Die neuen Verbindungen weisen eine besonders gute antibakterielle Wirkung auf. Sie sind sowohl gegenüber gram-positiven wie vor allem auch gegenüber gramnegativen Bakterien wirksam, z. B. gegen Staphylococcus aureus penicillinresistent, Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Salmonella typhosa und Bacterium proteus, wie sich auch im Tierversuch, z. B. an Mäusen, zeigt. Sie können daher zur Bekämpfung von Infektionen, die durch solche Mikroorganismen hervorgerufen werden, verwendet werden, ferner als Futtermittelzusätze, zur Konservierung von Nahrungsmitteln oder als Desinfektionsmittel. Besonders wertvoll sind Verbindungen, in denen R1 Imidazolyl(2), Imidazolinyl(2), Thiazolyl(2), Thiazolinyl(2) oder Triazolyl(2) und R2 die Acetoxygruppe, die ss-Chloräthylcarbamoyl- oder eine unsubstituierte oder, wie oben angegeben, substituierte Pyridiniogruppe ist.
Die neuen Verbindungen werden erhalten, wenn man eine Verbindung der Formel II
EMI2.2
worin Z für einen Halogenacetylrest wie den Fluor-, Chlor-, Jod- oder vor allem Bromacetylrest steht und R.1 die oben angegebene Bedeutung hat, mit einer Mercaptoverbindung der Formel RI--SH worin R1 die oben genannte Bedeutung hat, umsetzt.
Man kann erhaltene Verbindungen, worin R., für die Acetoxygruppe steht, in Verbindungen, worin R2 für eine Hydroxylgruppe steht, überführen, indem man sie mit einem desacetylierenden Mittel behandelt. Verbindungen, worin R; für eine Hydroxylgruppe steht, können mit einer anderen Carbonsäure als Essigsäure oder mit einer Thio- oder Dithiocarbonsäure acyliert werden. Man kann erhaltene Verbindungen, in denen R, für eine Hydroxylgruppe steht, durch Umsetzung mit einem Isocyansäureester in Verbindungen überführen, worin R eine N-substituierte Carbamoyloxygruppe bedeutet.
Erhaltene Verbindungen, in denen Ra für eine Carbonsäure oder Thiocarbonsäure steht, können durch Umsetzung mit einem tertiären Amin, besonders Pyridin, in Verbindungen übergeführt werden, in denen R; eine quaternäre Aminogruppe bedeutet. Wenn erwünscht, kann man die erhaltenen Verbindungen in ihre Metall-, wie Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, oder Salze mit Ammoniak oder organischen Basen überführen oder aus erhaltenen Salzen die freien Carbonsäuren oder gegebenenfalls inneren Salze bilden.
Die Umsetzung der Verbindung II, worin Z für eine Halogenacetylgruppe steht, mit der Mercaptoverbindung wird vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel für die Verbindung wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylformamid oder Acetonitril und in Gegenwart eines halogenwasserstoffbindenden Mittels, z. B. einer schwachen anorganischen Base wie eines Alkalicarbonates, -bicarbonates oder -acetates oder eines tertiären Amins, vorzugsweise Aethyldiisopropylamin (Hünigbase) vorgenommen. Die Reaktion findet bei Zimmertemperatur innert einiger Stunden statt; sie kann, wenn erwünscht, auch bei niedrigerer oder leicht erhöhter Temperatur durchgeführt werden.
Vorzugsweise verwendet man solche Ausgangsstoffe, die zu den erwähnten besonders wirksamen Endprodukten führen.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Cephalosporinderivate sind bekannt oder können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die neuen Verbindungen können als Heilmittel, z. B.
in Form pharmazeutischer Präparate, Verwendung finden. Diese enthalten die Verbindungen in Mischung mit einem für die enterale, topicale oder parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen organischen oder anorganischen, festen oder flüssigen Trägermaterial.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben.
Für 7-Aminocephalosporansäure wird im folgenden die Abkürzung 7-ACA gebraucht.
In der Dünnschichtchromatographie auf Silicagelplatten werden die folgenden Systeme verwendet: System 52 = n-Butanpl-Eisessig-Wasser (75:7,5:21) System 101 A = n-Butanol-Pyridin-Eisessig-Wasser (42:24:4:30).
Beispiel I
3,93 g (10 mMol) Bromacetyl-7ACA werden in 20 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 3,45 ml (20 mMol) N-Aethyl-diisopropylamin gelöst. Dazu gibt man eine Lösung von 1,37 g (12 mMol) 2-Mercapto-1methylimidazol in 20 ml Methylenchlorid. Mit 10 ml Methylenchlorid wird nachgespült.
Nach 7 Stunden wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und das resultierende Öl mit 10 ml Methanol und 1,65 ml Eisessig versetzt, wonach es nach kurzer Zeit fast vollständig durchkristallisiert. Man nutscht ab, wäscht mit Methanol nach, trocknet und erhält die praktisch reine 7-[l-Methyl-imidazolyl-(2)-mercapto- acetylamino-cephalosporansäure. F. 177-1790 (Zers.) in evakuierter Kapillare.
Die Substanz wird wie folgt in das kristalline Natriumsalz übergeführt: 2,9 g werden in 60 ml Methanol aufgeschlämmt und mit 3,75 ml 3-m. methanolischem Natrium-a-äthylhexanoat versetzt. Beim Rühren und kurzem Erwärmen im Wasserbad von 30 tritt vorübergehende Lösung und dann Kristallisation des Natriumsalzes ein. Das Gemisch wird im Vakuum auf ca. 15 ml Volumen eingeengt, eine Stunde bei 200 stehen gelassen, genutscht, mit einem Gemisch von Tetrahydrofuran und Methanol (1:1) gewaschen und im Vakuum getrocknet. Das Natriumsalz ist in Wasser leicht löslich und besitzt ein []r = +1070 + 10 (c = 1, HL4O), das UV-Spektrum (in Wasser) zeigt ein Maximum bei Z = 256 m,u; (e = 12 800). F.
150-1540 (unter Zersetzung).
Rf5, = 0,04; RfloX A = 0,35.
Beispiel 2
3,93 g (10 mMol) Bromacetyl-7-ACA werden in 15 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 3,45 ml (20 mMol) N,N-Diisopropyläthylamin gelöst. Dazu gibt man eine Lösung, die durch Auflösen von 1,23 g (12 mMol) 2-Mercaptoimidazolin in 20 ml Dimethylformamid und anschliessendes Verdünnen mit 10 ml Methylenchlorid hergestellt worden ist. Mit 5 ml Methylenchlorid wird nachgespült.
Nach 6 Stunden wird das Methylenchlorid im Wasserstrahlvakuum entfernt, dann destilliert man das Dimethylformamid bei einem Vakuum von ca. 0,3 mm und einer Temperatur von 30 möglichst vollständig ab.
Es resultieren 10,7 g dickes Öl. Durch Zugabe von 100 ml Tetrahydrofuran erhält man ein Präcipitat, das intensiv durchgeknetet wird. Man filtriert ab und zerreibt den Rückstand mit weiteren 50 ml Tetrahydrofuran, saugt ab und wäscht mit wenig Tetrahydrofuran und dann mit Hexan. Nach dem Trocknen im Vakuum erhält man 6,75 g eines gelblichen Pulvers.
Man löst 4,5 g dieses Rohproduktes in 13,5 ml Dimethylformamid und vcrdünnt mit 13,5 ml Methanol.
Die Lösung wird mit einer Spateispitze Norit (Aktivkohle) bei Raumtemperatur wiihrend 5 Minuten geschüttelt, dann durch eine Schicht liyflo Supercel (Diatomeenerde) filtriert und das Filter mit 6 ml eines Gemisches von Dimethylformamid und Methanol (1:1) gewaschen. Filtrat und Waschflüssigkeit werden vereinigt und mit 165 ml Tetrahydrofuran versetzt, wobei sich eine hellgelbe Fällung bildet. Man lässt 1 Stunde bei
200 stehen. Dann nutscht man ab und wäscht den Rückstand sehr gut nacheinander mit einem Gemisch von Methanol-Tetrahydrofuran (1 : 4,5), Tetrahydrofuran und zuletzt mit Hexan.
Nach dem Trocknen erhält man die 7- [Imidazolinyl(2)-mercaptoacetylamino] -cephalosporansäure als fast farbloses amorphes Pulver, das im Dünnschichtchromatogramm einheitlich ist.
RfÏs = 0,05; Rflel A = 0,25. Schmelzpunkt (evakuierte Kapillare): 213-2160 (Zersetzung). Die optische Dre hung [j , = + 143 + 2" (in Wasser, c = 0;5).
Beispiel 3
3,93 g Bromacetyl-7-ACA werden in 27 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 3,45 ml N,N-Diisopropyl äthylamin gelöst. Dazu gibt man eine Lösung, die durch Auflösen von 1,43 g 2-Mereaptothiazolin in 2 ml Dimethylformamid und anschliessendes Verdünnen mit 8 ml Methylenchlorid hergestellt worden ist. Mit 10 ml Methylenchlorid wird nachgespült.
Nach 7 Stunden wird das Lösungsmittel zuerst im Wasserstrahlvakuum und dann bei ca. 0,3 mm (Wasserbad 30 ) entfernt. Man erhält 7g eines dickflüssigen öles.
6,3 g dieses Rohproduktes werden in 27 ml 10 o/oi ger Kaliumdihydrogenphosphatlösung aufgenommen.
Durch Zugabe von 0,3 ml 2-n. Sodalösung stellt man das pH auf 5 ein. Dann wird die Lösung in einen Scheidetrichter gegeben und zuerst mit 55 ml Methylenchlorid, dann mit 90 ml Aethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen werden nacheinander zweimal mit je 45 ml Phosphatpuffer vom pH 5 gewaschen und verworfen. Dann werden alle wässrigen Phasen vereinigt und mit 180 ml Aethylacetat überschichtet, worauf man durch Zugabe von 11 ml 1-n. Salzsäure das pH auf 2,9 einstellt und die wässrige Phase mit Kochsalz sättigt. Es wird gut geschüttelt, die Phasen getrennt und die wässrige Phase noch zweimal mit je 90 ml Aethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen werden nacheinander mit 45 ml gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet, vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingedampft.
Der amorphe Rückstand kristallisiert nach Zugabe von 6 ml eines Gemisches aus Aethylacetat und Tetrahydrofuran (9 : 1) fast vollständig durch. Die Kristalle (1,76 g) werden abgenutscht und mit Aethylacetat gewaschen. Sie werden gereinigt, indem man sie in 15 ml Tetrahydrofuran löst, mit einer Spatelspitze Norit bei Raumtemperatur schüttelt, durch eine Hyflo-Supercel -Schicht filtriert, das Filter mit 5 ml Tetrahydrofuran wäscht, das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und den amorphen Rückstand aus 5 ml eines Gemisches aus Aethylacetat und Tetrahydrofuran (9 :1) kristallisiert. Die Kristalle werden abgenutscht, mit Aetylacetat gewaschen und im Hochvakuum getrocknet.
Man erhält die reine 7-[Thiazoli nyl-(2)-mercaptoacetylaminoj -cephalosporansäure vom Schmelzpunkt (evakuierte Kapillare) : 131-138" (Zersetzung). Zwecks Herstellung des Natriumsalzes werden 1,6 g der Säure in 32 ml Methanol suspendiert und 2,1 ml 3-m. methanolisches Natriumäthylhexanoat zugegeben. Die so erhaltene Lösung engt man im Vakuum auf ein Volumen von 8-10 ml ein und lässt ca. 21/2 Stunden bei 200 stehen. Dann wird abgenutscht und die Kristalle des Natriumsalzes werden nacheinander mit 12 ml Methanol-Aethylacetat (1:1), 5 ml Aethylacetat und Hexan gewaschen. Schmelzpunkt des Natriumsalzes: 185-189" (unter Zersetzung).
Die optische Drehung [X]2',= +1200 + 1" (in Wasser, c = 1).
Rf5. > = 0,26; Ruf101 A = 0,55.
Beispiel 4
3,93 g Bromacetyl-7-ACA werden in 20 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 3,45 ml Diisopropyläthylamin gelöst. Dazu gibt man eine Lösung, die durch Auflösen von 1,22 g 3-Mercapto-l ,2,4-triazol in 10 ml Dimethylformamid und Verdünnen mit 10ml Methylenchlorid hergestellt worden ist. Mit 10 ml Methylenchlorid wird nachgespült.
Nach 7 Stunden wird das Lösungsmittel zuerst im Wasserstrahlvakuum und dann bei ca. 0,2 mm (Wasserbad 30-40") abdestilliert und es bleiben 10,5 g eines bräunlichen Öles zurück. Dieses Rohprodukt wird in 20 ml einer 10 0/obigen Kaliumdihydrogenphosphatlösung aufgenommen. Durch Zugabe von 0,9 ml 2-n. Sodalösung wird das pH auf 5 eingestellt. Dann wird die Lösung im Scheidetrichter nacheinander mit 80 ml Methylenchlorid und 30 ml Aethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen wäscht man zweimal mit je 20 ml Phosphatpuffer vom pH 5. Die vereinigten wässrigen Phasen werden hierauf mit 300 ml Aethylacetat überschichtet und das pH durch Zugabe von 1,0 ml konzentrierter Salzsäure auf 2,9 eingestellt. Dadurch entsteht ein farbloses Präcipitat, das beide Phasen erfüllt.
Der gesamte Inhalt des Scheidetrichters wird durch einen Glasfilter abgenutscht und der Rückstand mit 100 ml Aethylacetat nachgewaschen. Durch wiederholtes Zerreiben dieses Niederschlages mit Tetrahydrofuran (ca.
150 ml) lässt sich die weitgehend reine und kristallisierende 7-[1.2.4-Triazol yl-(3 )-mercaptoacetyl amino]- cepha- losporansäure herauslösen. Das beide Phasen umfassende Filtrat wird abgetrennt und daraus noch weiteres Rohkristallisat gewonnen.
2,5 g des vereinigten Rohkristallisates werden in 30 ml eines Gemisches von Tetrahydrofuran und Methanol (1:1) gelöst. mit einer Spatelspitze Norit bei Raumtemperatur kurz geschüttelt, durch eine Schicht Hyflo Supercel filtriert und das Filter mit 3 ml des obigen Gemisches und 5 ml Methanol nachgewaschen.
Dann engt man das Filtrat im Vakuum auf ca. 5 ml ein.
worauf es nach dem Animpfen sofort kristallisiert.
Schmelzpunkt: 149151 (Zersetzung).
Man suspendiert 1,55 g der Säure in 50 ml Methanol und gibt 1,85 ml 3-m. methanolisches Natriumäthylhexanoat dazu. Die klare Lösung wird im Vakuum auf ca. 10-12 ml eingeengt, wobei sich langsam Kristalline bilden. Man gibt noch 2.5 ml Tetrahydrofuran zu und lässt 2 Stunden bei -20" stehen. Dann wird abgenutscht. und der Rückstand nacheinander mit Methanol Tetrahydrofuran (1:1), Tetrahydrofuran, Aethylacetat und Hexan gewaschen.
Optische Drehung des reinen Natriumsalzes [R]20,= +1130 + 10; Schmelzpunkt: 220-2300 (un ter Zersetzung). Rf52 = 0,21: Rf101 A = 0,5.
Beispiel 5 393 mg (1,0 mol) Bromacetyl-7-ACA werden in 2,0 ml Methylenchlorid unter Zugabe von 258 mg N,N Diisopropyläthylamin gelöst. Dazu gibt man eine Lösung, die durch Auflösen von 180 mg 2,5-Dimercapto1,3,4-thiadiazol in 0,5 ml Dimethylformamid und Verdünnen mit 2,2 ml Methylenchlorid hergestellt worden ist. Mit 1 ml Methylenchlorid wird nachgespült.
Nach 6 Stunden wird das Lösungsmittel zuerst im Wasserstrahlvakuum und dann bei ca. 0,2 mm (Wasserbad 30 ) abdestilliert und es bleiben ca. 1,1 g gelbliches Ö1 zurück. Dieses Rohprodukt wird in 10 ml einer 10 0'0gen Kaliumdihydrogenphosphatlösung aufgenommen und durch Zugabe von 0,3 ml 2-n. Sodalösung auf pH 5 gebracht. Dann wird im Scheidetrichter nacheinander mit 20ml Methylenchlorid und 30 ml Aethylacetat extrahiert. Die organischen Phasen wäscht man nacheinander mit zweimal je 10 ml Phosphatpuffer pH 5. Dann werden die wässrigen Phasen vereinigt und mit 40 ml Aethylacetat überschichtet. Durch Zugabe von 2,7 ml 1-n. Salzsäure stellt man auf pH 2,9 ein und sättigt die wässrige Phase mit Kochsalz.
Nach kräftigem Schütteln werden die Phasen getrennt und die wässrige Lösung noch zweimal mit je 20 ml Aethylacetat nachextrahiert. Die 3 organischen Phasen werden nacheinander mit 8 ml gesättigter Kochsalzlösung gewaschen.
Dann wird mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum zur Trockene eingedampft. Der Rückstand kristallisiert aus einem Gemisch von Aethylacetat-Tetrahydrofuran (9:1).
Schmelzpunkt der 7-[5-Mercapto-1.3.4-thiadiazo lyl- (2)-mercapto-acetylamino]- cephalosporansäure: 130-142 ' unter Zersetzung (evak. Kapillare).
Rf =- ().36; Ruf"" - = 0,6.
Beispiel 6 11,75 g 3-(Desacetoxymethyl)-3-benzoylthiomethyl- 7-bromacetylamino-cephalosporansäure werden unter Zugabe von 8,75 ml N-Aethyl-diisopropylamin in 75 ml Dimethylformamid gelöst. Dazu gibt man eine Lösung von 3.58 g 2-Mercaptothiazolin in 25 ml Dimethylformamid und lässt unter Lichtausschluss bei Zimmertemperatur stehen. Nach 20 Stunden wird das Lösungsmittel im Vakuum (0,5-1 mm HG) grösstenteils abdestilliert und der resultierende ölige Rückstand in 250 ml Phosphatpuffer pH 6 und 250 ml Essigester aufgenommen.
Dann stellt man das pH der wässerigen Phase auf 6 und trennt die Phasen. Die organische Phase wird verworfen.
Die wässerige Phase wird mit Salzsäure auf pH 2,3 gestellt und mit Kochsalz gesättigt. Man extrahiert nacheinander mit 1000. 250 und 250 ml Essigester. Die Essigesterextrakte werden mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen. mit Natriumsulfat getrocknet und durch eine Säule von 75 g Silicagel filtriert. Die vereinigten Filtrate ergehell einen Trocloenrückstand von l1 g.
Dieser wird an einer Säule von 520 g Silicagel mit Chloroform und Clllorofoi'm-Aceton-Gemischen chromatographiert. Die Cli loroform-Aceton(9:1 )-Eluate liefern 7,6 g amorphe 3-(Desacetoxymethyl)-3-benzoylthiomethyl-7-[thiazolinyl(2)- mercaptoacetylamino] -cephalosporansäure, die sich mittels Natrium-a-äthylhexa- noat in das kristalline Natriumsalz der Formel
EMI5.1
überführen lässt. Rf 52 -t 0,50. Im UV-Spektrum in Wasser sind Maxima bei i. - 240 nm (e - 19 200) und A = 274 nm ( 20000) vorhanden.
Die als Ausgangsmaterial verwendete 3-(Desacetoxymethyl)- 3-benzoylthiomethyl- 7-bromacetylaminocephalosporansäure kann sie wie folgt hergestellt werden:
Eine Lösung von 17,5 g 3-(Desacetoxymethyl)-3- benzoylthiomethyl)-7-amino-cephalosporansäure (vgl.
belg. Patent 650 444) und 12,5 ml Triäthylamin in 11 Dimethylformamid wird während einer Stunde in eine gut gerührte und bei 130 bis 15 gehaltene Lösung von 9,2 ml Bromacetylbromid in 100 ml Methylenchlorid eingetropft (Stickstoffatmosphäre). Man lässt die Temperatur während 1 1/2 Stunden langsam auf 10 steigen und hält sie dort noch während einer halben Stunde. Dann wird der grösste Teil der Lösungsmittel im Vakuum bei 0,5-1 mm Hg gegen einen Kühler von Trockeneis-Aceton abdestilliert. Das ölige Produkt wird auf einen Phosphatpuffer von pH 6 gegossen und mit 1 1 Essigester geschüttelt. An der Grenze der beiden Phasen entsteht ein Präcipitat, das durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt wird.
Dann stellt man das pH der wässerigen Phase auf 2 ein, sättigt diese mit Kochsalz und trennt die organische Phase ab. Die wässerige Phase wird mit 600 und 400 ml Essigester nachextrahiert.
Nach dem Waschen mit gesättigter Kochsalzlösung werden die organischen Phasen über Natriumsulfat getrocknet und nacheinander durch eine Säule von 100 mg Silicagel filtriert. Die Filtrate werden im Vakuum zur Trockne eingeengt, der Rückstand mit 30 ml Aethanol versetzt und bei -203 auskristallisiert. Man erhält 7,8 g 3-(Desacetoxymethyl)-3-benzoylthiomethyl 7-bromacetylamino-cephalosporansäure vom Schmelz- punkt 137-138". Rf 52 = 0.55. Das Natriumsalz zeigt im U.V.-Spektrum in Wasser: A max 243 nm ( 16800) und
275 nm (F = 20 600).
[N]20, = A7 X 10 (c - 1: in 0.1 mol. Natriumbicarbonat-Aceton (1:1).
Beispiel 7
2,95 g Natriumsalz der 7-[Thiazolinyl(2)-mercap toacetylamino]-cephalosporansäure (vgl. Beispiel 3) werden in 150 ml Wasser gelöst. Die Lösung wird auf 370 erwärmt und mittels 0,7 ml (),i-n. Natronlauge auf pH 7,5 eingestellt. Dann gibt man eine Aufschlämmung von 60 mg Acetylesterase (aus Bacillus subtilis ATCC 6633, vgl. engl. Patent 1 080 904) in 2 mol Wasser dazu und neutralisiert die gebildete Essigsäure laufend mit Hilfe eines automatischen Titrators mit 0,1-n. Natronlauge (Einstellung auf pH 7,3). Nach 4 Stunden ist die Reaktion beendet. Man stellt das pH auf 6,5 ein, filtriert die Lösung durch eine Glasfritte G4 und lyophilisiert.
Es resultieren 3,18 g eines gelblichen Harzes des Natriumsalzes von 7-[Thiazolinyl(2)-mercap- toacetylaminoj-0-desacetyl-cephalosporansaure.
Dieses Rohprodukt wird direkt in einem Gemisch von 30 ml absolutem Dimethylformamid und 8,4 ml Triäthylamin gelöst, mit 5,05 ml ,fS-Chloräthylisocyanat versetzt und während einer halben Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann entfernt man das Lösungsmittel im Hochvakuum und verreibt den harzartigen, braunen Rückstand dreimal mit je 150 ml absolutem Aether. Der ätherunlösliche Rückstand wird in 75 ml 10 0/obigem Phosphorpuffer von pH 6,7 aufgenommen und mit 500 ml Essigester überschichtet. Durch Zugabe von 30 ml 2-n. Salzsäure stellt man das pH der wässerigen Phase auf 2,5 ein. Nach kräftigem Schütteln werden die Phasen getrennt und die wässerige Phase anschliessend nochmals mit 300 und 200 ml Essigester nachextrahiert.
Die organischen Phasen werden zweimal mit je 50 ml gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Das resultierende Harz kristallisiert nach Zugabe von wenig Aceton. Man nutscht ab und wäscht die Kristalle mit einem Gemisch aus gleichen Teilen Aceton und Aether. Das Rohkristallisat lässt sich weiter reinigen, indem man eine Suspension in 18 ml Methanol mit 1,2 ml einer 3-m. methanolischen Lösung von Natrium a-äthylhexanoat versetzt, das Gemisch mittels wenig Hyflo (Diatomeenerde) erklärt, im Vakuum auf ca.
8 ml einengt und bei -15 OC das reine Natriumsalz der 0-Desacetyl-0-(/s-Chloräthylcarbamoyl)-7-[thiazoli- nyl(2)-mercaptoacetylamino ] -cephalosporansäure auskristallisiert. Es besitzt im Ultraviolett-Spektrum ein A",\x bei 255 nm mit E = 10850 (in Wasser). Die optische Drehung [n]ll ist T 990 + 10. Es zeigt im Dünnschichtchromatogramm folgende Werte: für System 52 = 0,35, für System 101A = 0,55, und im System Essigester-Pyridin-Eisessig-Wasser (62:21:6:11) Rf = 0,34.
PATENTANSPRUCH 1
Verfahren zur Herstellung neuer Derivate der 7 Aminocephalosporansäure der Formel I
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.