Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonfarbstoffen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Her stellung von neuen Anthrachinonfarbstoffen der Formel
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X und Y unabhängig voneinander für Fluor, Chlor oder Brom stehen, R einen Substituenten und p die Zahlen 0-2 bedeuten, sowie deren Verwendung als Pigmente. Geeignete Substituenten R sind beispielsweise: Ha logenatome wie Fluor, Chlor, Brom, gegebenenfalls sub stituierte Phenylreste, Hydroxygruppen, Alkoxygruppen mit 1-3 C-Atomen, gegebenenfalls substituierte Phe- noxygruppen, gegebenenfalls substituierte Phenylmer- capto- oder Phenylsulfonylgruppen.
Bevorzugt innerhalb der Farbstoffe der Formel (I) sind solche, in denen X und Y für Chlor stehen. Weiter hin bevorzugte Farbstoffe sind solche der Formel (I), in denen p für 0 steht. Bevorzugte Farbstoffe im Rah men der Formel (I) sind weiterhin ganz allgemein solche, die frei von Sulfonsäuregruppen sind.
Die erfindungs- gemässe Herstellung der neuen Verbindungen der For mel I erfolgt durch Acylierung von Diaminodihydroxy- anthrachinonen der Formel
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R für einen Substituenten steht und p die Zahl 0-2 bedeutet, mit mindestens zwei Mol eines reaktiven funktionellen Derivates einer 2,5-Dihalogen-benzoesäure der Formel
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In einer bevorzugten Ausführungsform setzt man ein Mol eines Diamino-dihydroxy-anthrachinons der Formel (1I) mit mindestens zwei Mol eines Carbonsäu- rehalogenids der Formel
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Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Trichlorbenzol,
Nitroben- zol, Chlor-nitrobenzol gegebenenfalls in Anwesenheit basischer Katalysatoren wie Pyridin, Morpholin, Trime- thylamin, Collidin, Picolin, Lutidin, Chinolin, Dime- thylformamid mit oder ohne Zusatz von säurebindenden Mitteln wie Soda, Pottasche, Natrium- oder Kaliumbi- carbonat oder gebranntem Kalk bis zum völligen Ver brauch des Ausgangsamins um.
Die Herstellung der Verbindungen der Formel (I) kann auch erfolgen durch Verwendung von zwei Mol eines Gemisches verschiedener 2,5-Dihalogen-benzoyl- halogenide der Formel (IV).
Geeignete Diamino-dihydroxy-anthrachinone der Formel (II) sind beispielsweise die folgenden: 4,8-Diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 3-Chlor-4,8- diamino-1,5-dihydroxy-anthhrachinon, 3,7-Dichlor-4,8- diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 2-Brom-4,8-di- amino-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 3-Brom-4,8-diami- no-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 2,6-Dibrom-4,8-diami- no-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 3,7-Dibrom-4,8-diami- no-1,5-dihydroxy-anthrachinon, das Gemisch,
das man bei der Bromierung von 4,8-Diamino-1,5-dihydroxy- anthrachinon in z. B. Schwefelsäure gewinnt, und das etwa ein Atom Brom pro Mol 4,8-Diamino-1,5-dihy- droxy-anthrachinon enthält, 2-(4-Hydroxy-phenyl)-4,8- diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 2-(4-Methoxy phenyl)-4,8-diamino-1,5-dihydroxy-anthrachi- non, 6-Brom-2-(3-brom-4-methoxy-phenyl)-4,8-diami- no-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 3-(4-Methoxy-phenyl)- 4,8-diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon,
2-(3-Methyl 4-hydroxy-phenyl)-4,8-diamino-1,5-dihydroxy-anthra- chinon, 3-(3,5-Dimethyl-4-hydroxy-phenyl)-4,8-diami- no-1,5-dihydroxy-anthrachinon, 4,8-Diamino-1,5-dihy- droxy-2- oder 3-(4-acetoxy-phenyl)-anthrachinon, 4,8 Diamino-1,5-dihydroxy-2-(4-propionoxy-phenyl)-anthra- chinon, 4,8-Diamino-1,5-dihydroxy-2-phenylmercapto- anthrachinon, 6-Brom-4,8-diamino-1,5-dihydroxy-3- phenylsulfonyl-anthrachinon, 7-Brom-4,
8-diamino-1,5- dihydroxy-3-phenylsulfonyl-anthrachinon, 4,8-Diamino- 1,5-dihydroxy-2-[4-(2-chlor-phenylsulfonyloxy)-phenyl] - anthrachinon, 7-Brom-4,8-diamino-1,5-dihydroxy- 2-(4 phenylsulfonyloxy)-phenylanthrachinon.
Geeignete 2,5-Dihalogenbenzoesäurederivate der Formel (III) sind beispielsweise die Halogenide, insbe sondere die Fluoride, Chloride oder Bromide oder die Ester, insbesondere die Methylester oder Äthylester der 2,5-Dibrom-, 2-Brom-5-chlor- 5-Brom-2-chlor-, 2-Brom- 5-fluor-, 5-Brom-2-fluor, 2-Chlor-5-chluor-, 5-Chlor-2- fluor- oder 2,5-Difluor-benzoesäure und bevorzugt der 2,5-Dichlor-benzoesäure.
Die erhaltenen Farbstoffe der Formel I eignen sich als Pigmente zum Einfärben nichttextiler Materialien. Dank ihrer hervorragenden Lichtechtheit, ihrer hohen Brillanz und guten Migrationsechtheit können sie für bestimmte Pigmentapplikationen verwendet werden.
Die neuen Farbstoffe der Formel I fallen in einer für Pigmente geeigneten Form an oder können zur Über- führung in eine für Pigmente geeignete Form durch an sich bekannte Nachbehandlung in feine Verteilung übergeführt werden, zum Beispiel durch Lösen oder Quellen in starken anorganischen Säuren wie Schwefel säure und Austragen auf Eis. Die Feinverteilung kann auch durch Mahlen mit oder ohne Mahlhilfsstoffe wie anorganische Salze oder Sand, gegebenenfalls in Ab wesenheit von Lösungsmitteln wie Toluol, Xylol, Di- chlorbenzol oder N-Methylpyrrolidon erzielt werden.
Farbstärke und Transparenz des Pigments können durch Variation der Nachbehandlung beeinflusst werden.
Die erfindungsgemäss verwendeten Pigmente können zur Herstellung von sehr echt pigmentierten Systemen, wie Mischungen mit anderen Stoffen, Zubereitungen, Anstrichmitteln, Druckfarben, gefärbtem Papier und ge färbten makromolekularen Stoffen verwendet werden. Unter Mischung mit anderen Stoffen können zum Bei spiel solche mit anorganischen Weisspigmenten wie Titandioxyd (Rutil) oder mit Zement verstanden wer den. Zubereitungen sind zum Beispiel Flushpasten mit organischen Flüssigkeiten oder Teige und Feinteige mit Wasser, Dispergiermitteln und gegebenenfalls Konser vierungsmitteln.
Die Bezeichnung Anstrichmittel steht zum Beispiel für physikalisch oder oxydativ trocknende Lacke, Einbrennlacke, Reaktionslacke, Zweikompo nentenlacke, Dispersionsfarben für wetterfeste Überzüge und Leimfarben. Unter Druckfarben sind solche für Pa pier- und Blechdruck zu verstehen. Die makromolekula ren Stoffe können natürlichen Ursprungs sein wie Kau tschuk, durch chemische Modifikation erhalten werden wie Acetylcellulose, Cellulosebutyrat oder Viskose oder synthetisch erzeugt werden wie Polymerisate, Polyaddi tionsprodukte und Polykondensate.
Genannt seien pla stische Massen wie Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Polyolefine, zum Beispiel Polyäthy len oder Polypropylen, Polyester, zum Beispiel Polyäthy- lenterephthalat, Polyamide, Superpolyamide, Polymeri sate und Mischpolymerisate aus Acrylestern, Methacryl- estern, Acrylnitril, Acrylamid, Butadien, Styrol, sowie Polyurethane und Polycarbonate. Die mit den bean spruchten Produkten pigmentierten Stoffe können in be liebiger Form vorliegen.
Die neuen Verbindungen besitzen hervorragende Pigmenteigenschaften und sind nicht nur ausgezeichnet wasserecht, ölecht, säureecht, kalkecht, alkaliecht, lö sungsmittelecht, überlackierecht, überspritzecht, subli- mierecht, hitzebeständig, vulkanisierbeständig, sondern auch sehr ergiebig, in plastischen Massen gut verteilbar und von hervorragender Brillanz, Licht- und Wetter echtheit.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Ge wichtsteile, wenn nichts anderes angegeben ist. Volum- teile verhalten sich zu den Gewichtsteilen wie Liter zu kg. <I>Beispiel 1</I> Ein Gemisch aus 300 Teilen Nitrobenzol, 42,0 Tei len 2,5-Dichlor-benzoesäure und 18,0 Volumteilen Thio- nylchlorid wird in einer Glasapparatur mit Rührer, Thermometer und Rückflusskühler in einer Stunde auf 140 C erwärmt und während einer Stunde auf dieser Höhe gehalten. Man lässt dann auf 100 C abkühlen und leitet während 5 Minuten trockene Luft durch die Apparatur.
Bei der gleichen Temperatur trägt man 27,0 Teile fein pulverisiertes 1,5-Diamino-4,8-dihydroxy-an- thrachinon ein, steigert die Temperatur innerhalb einer Stunde auf 200 bis 210 C und hält während 3 Stunden auf dieser Höhe. Vom ausgefallenen Farbstoff wird bei 150 C auf einer vorgeheizten Saugnutsche abfiltriert und das Produkt zweimal mit je 50 Teilen Nitrobenzol von 150 C nachgewaschen. Anschliessend wird mit Me thanol gewaschen, bis kein Nitrobenzol mehr vorhanden ist.
Man erhält nach Trocknen 55,0 Teile 4,8-Bis-(2,5- dichlorbenzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon in Form metallisch glänzender, violetter nadeliger Pris- men, die sich in konzentrierter Schwefelsäure bräunlich orange lösen.
Verwendet man anstelle von 4,8-Diamino-1,5-di- hydroxy-anthrachinon äquivalente Mengen des 3-Chlor-, 2-Brom-, 3-Brom-, 3,7-Dibrom-, 2-(4-Hydroxy-phenyl)-, 2-(4-Äthoxy-phenyl)-, 6-Brom-2-(3-brom-4-methoxy- phenyl)-3-(4-Methoxy-phenyl)- oder 3-(3Methyl-4-hy- droxy-phenyl)-4,8-diamino-1,5-dihydroxyanthrachinons, so erhält man ebenfalls in Form violetter Prismen 3- Chlor-, 2-Brom-, 3-Brom-, 3,7-Dibrom-, 2-(4-Hydroxy- phenyl)-, 2-(4-Äthoxy-phenyl)-,
6-Brom-2-(3-brom-4- phenyl)-, 2-(4-Äthoxy-phenyl)-, 6-Brom-2-(3-brom-4- methoxy-phenyl)-, 3-(4-Methoxy-phenyl)- oder 3-(3-Me thyl-4-hydroxy-phenyl)-4,8-bis-(2,5-dichlor-benzylami- no)-1,5-dihydroxyanthrachinon anstelle von 4,8-Bis-(2,5- dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon. <I>Beispiel 2</I> Zu einer Lösung von 47,0 Teilen 2,5-Dichlor- benzoylchlorid in 400 Teilen o-Chlor-nitrobenzol trägt man bei 100 C 27,0 Teile gut gemahlenes 4,8 Diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon ein.
Man heizt unter Rühren innerhalb einer Stunde auf 210-220 C und rührt bei dieser Temperatur weitere vier Stunden. Man saugt bei 150 C ab, wäscht mit o-Chlor-nitro- benzol von 150 C nach und erhält nach Aufarbeitung gemäss Beispiel 1 56,2 Teile4,8-Bis-(2,5-dichlorbenzoyl- amino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon, das mit der gemäss Beispiel 1 hergestellten Verbindung identisch ist.
Zu gleichem Ergebnis gelangt man, wenn man 150 bis 800 Teile Nitrobenzol, Trichlorbenzole, o-Chlor- nitrobenzol, Naphthalin oder Chinolin verwendet oder die Reaktion in 300-900 Teilen o-Dichlorbenzol durch achtstündiges Erhitzen auf Rückflusstemperatur durch führt. Zum gleichen Ergebnis gelangt man ebenfalls, wenn man anstelle von 2,5-Dichlor-benzoylchlorid die äquivalente Menge 2,5-Dichlor-benzoylfluorid oder 2,5- Dichlor-benzoylbromid verwendet.
Verwendet man anstelle von 2,5-Dichlor-benzoyl- chlorid äquivalente Mengen anderer 2,5-Dihalogen-ben- zoylhalogenide, so erhält man bei Verwendung von 2,5- Dibrom-benzoylchlorid oder 2,5-Dibrom-benzoylbro- mid 4,8-Bis-(2,5-dibrom-benzoylamino)-1,5-dihydroxy- anthrachinon, mit 2-Brom-5-chlor-benzoylchlorid 4,8 Bis-(2-brom-5-chlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-an- thrachinon, mit 5-Brom-2-chlor-benzoylchlorid 4,
8-Bis (5-brom-2-chlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthra- chinon, mit 5-Chlor-2-fluor-benzoylchlorid oder -ben- zoylfluorid 4,8-Bis-(5-chlor-2-fluor-benzoylamino)-1,5- dihydroxy-anthrachinon und mit 2,5-Difluorbenzoylchlo- rid 4,8-Bis-(2,5-difluor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy- anthrachinon jeweils in Form metallisch glänzender vio letter Prismen.
<I>Beispiel 3</I> Ein Gemisch aus 16,0 Teilen 2,5-Dichlor-benzoe- säure, 300 Teilen Nitrobenzol und 8,0 Volumteilen Thionylchlorid wird gemäss Beispiel 1 behandelt. Nach Abkühlen auf 100 C gibt man 6,5 Teile Pyridin und 10,0 Teile 4,8-Diamino-1,5-dihydroxyanthrachinon in feinpulverisierter Form zu, steigert die Temperatur in nerhalb eineinhalb Stunden auf 170-180 C und hält dreieinhalb Stunden auf dieser Höhe.
Vom ausgefallenen Farbstoff wird bei 150 C auf einer vorgeheizten Nutsche abgesaugt, das Produkt bis zum farblosen Ablauf mit Nitrobenzol von 150 C nachgewaschen. Anschliessend wird mit Methanol, so dann mit heissem Wasser gewaschen. Man erhält 20,8 Teile des in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Farb stoffes.
Anstelle von Pyridin kann man äquivalente oder grössere Mengen Collidin, N,N-Dimethyl- oder N,N-Di- äthylanilin, Soda oder Pottasche verwenden.
Verwendet man anstelle von 4,8-Diamino-1,5-di- hydroxy-anthrachinon äquivalente Mengen 3-(4-Aceto- xy-phenyl)-, 2-(4-Propionoxy-phenyl)-, 2-Phenylmer- capto-, 2-[4-(3-Chlor-phenylsulfonyloxy-phenyl]- oder 7-Brom-2-(4-phenylsulfonyloxy)-phenyl-4,8-diamino- 1,5-dihydroxy-anthrachinon, erhält man jeweils blau violette Prismen von 3-(4-Acetoxy-phenyl)-, 2-(4-Pro- pionoxyphenyl)-, 2-Phenylmercapto-, 2-[4-(3-Chlor-phe- nylsulfonyloxy)
-phenyl] - oder 7-Brom-(4-phenylsulfonyl oxy-phenyl)-4,8-bis-(2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-di- hydroxy-anthrachinon. <I>Beispiel 4</I> Gemäss Beispiel 2, jedoch unter Ersatz der 27 Teile 4,8-Diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon durch 35 Tei le des Farbstoffes, den man erhält, wenn man 4,8-Di- amino-1,5-dihydroxy-anthrachinon in Schwefelsäure so bromiert, dass das Reaktionsprodukt etwa ein Atom Brom pro Mol 4,8-Diamino-1,5-dihydroxy-anthrachinon enthält, gelangt man zu 52,5 Teilen eines Farbstoffge misches, das etwa 1 Atom Brom pro Mol 4,8-Bis-(2,5- dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon enthält,
in Form blaustichig violetter Prismen anfällt und sich in konzentrierter Schwefelsäure mit orange brauner Farbe löst.
Verwendet man anstelle von 2,5-Dichlor-benzoyl- chlorid die äquivalente Menge 2,5-Dibrom-benzoylchlo- rid, 5,-Brom-2-chlor-benzoylchlorid, 5-Chlor-2-fluor- benzoylchlorid, 2,5-Difluorbenzoylfluorid oder ein Ge misch zweier der angegebenen 2,5-Dihalogenbenzoyl- chloride, das in seiner Menge der angegebenen Menge 2,5-Dichlorbenzoylchloridäquivalent ist, so erhält man ein Farbstoffgemisch, das in seinen Eigenschaften dem im 1.
Absatz dieses Beispiels beschriebenen Farbstoff gemisch sehr ähnlich ist, aber anstelle der 2,5-Dichlor- benzoylamino-Reste die entsprechend eingeführten 2,5- Dihalogenbenzoylamino-Reste enthält.
<I>Beispiel 5</I> Gemäss Beispiel 2, jedoch unter Verwendung von 10,0 Teilen 7-Brom-4,8-diamino-1,5-dihydroxy-3-phe- nylsulfonyl-anthrachinon und 10,6 Teilen 2,5-Dichlor- benzoylchlorid erhält man 7-Brom-4,8-(2,5-dichlor-ben- zoylamino)-1,5-dihydroxy-3-phenylsulfonylanthrachinon in Form blauvioletter Prismen, das sich in konzentrier ter Schwefelsäure rotbraun löst.
Zu Farbstoffen ähnlicher Eigenschaften gelangt man, wenn man anstelle von 7-Brom-4,8-diamino-1,5-dihy- droxy-3-phenylsulfonyl-anthrachinon 6-Brom- oder ein Gemisch von 6-Brom- mit 7-Brom-4,8-diamino-1,5-di- hydroxy-3-phenylsulfonyl-anthrachinon verwendet.
Farbstoffe ähnlicher Eigenschaften werden erhalten, wenn man anstelle von 2,5-Dichlor-benzoylchlorid die äquivalente Menge 2,5-Difluor-benzoylchlorid oder 5 Chlor-2-fluorbenzoylchlorid verwendet. <I>Beispiel 6</I> 8 Teile des in den Beispielen 1-3 beschriebenen 4,8-Bis-(2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-an- thrachinon die durch Mahlen in einer Schwingmühle mit 2 Teilen Xylol und 160 Teilen Natriumchlorid und Auswaschen der Kochsalzanteile in feine Verteilung ge bracht wurden, werden mit einem Einbrennlack aus 25 Teilen Kokosölalkydharz (40 % Kokosöl), 10 Teile Melaminharz,
50 Teilen Toluol und 7 Teilen Glykol- monomethyläther auf einer automatischen Hoover-Mul- ler-Anreibmaschine angerieben. Man trägt die Mischung auf die zu lackierende Unterlage auf, härtet den Lack durch Einbrennen bei 130 C und erhält rotstichig vio lette deckkräftige Lackierungen sehr guter Überlackier echtheit, hervorragender Licht- und Wetterechtheit und hoher Brillanz.
Pigmentierte Einbrennlacke gleicher Echtheiten er hält man, wenn man 15-25 Teile des angegebenen Alkydharzes oder eines Alkydharzes auf Basis von Baumwollsaatöl, Ricinusöl oder synthetischen Fettsäu ren verwendet und statt der angegebenen Melaminharz- menge 10-15 Teile des erwähnten Melaminharzes oder eines Kondensationsproduktes von Formaldehyd mit Harnstoff oder Benzoguanamin einsetzt. Pigmentierte Einbrennlacke ähnlich guter Echtheiten und etwas blaue- ren Farbtones erhält man, wenn man statt des ange gebenen Farbstoffs die entsprechende Menge des in feine Verteilung gebrachten Farbstoffes gemäss Bei spiel 4 oder Beispiel 5 verwendet.
Reibt man statt der angegebenen Pigmentmenge 1 bis 10 Teile einer Mischung von Titandioxyd (Rutiltyp) mit einem der im Beispiel 6 angegebenen Pigmente im Verhältnis 0,5-50:1 in den im Beispiel 6 angegebenen Lack ein, so erhält man bei gleicher Weiterverarbei tung Lackierungen gleicher Echtheiten und mit steigen dem Titandioxydgehalt nach weiss verschobenem violet tem Farbton.
Lackierungen mit ähnlichen Echtheitsei genschaften erhält man bei Verwendung von physika lisch trocknenden Sprit-, Zapon- und Nitrolacken, von lufttrocknenden Öl-, Kunstharz- und Nitrokombinations- lacken, Ofen- und lufttrocknenden Epoxidharzlacken, gegebenenfalls in Kombination mit Harnstoff-, Mela- min-, Alkyd- oder Phenolharzen.
Verwendet man Reaktionslacke auf Basis ungesät tigten Polyesterharzes oder aminhärtende Epoxidharz- lacke mit Dipropylentriamin als Aminkomponente, er hält man violette Lackierungen hervorragender Wetter und Ausblühechtheit.
Pigmentierungen ähnlicher Echtheit erhält man bei Anwendung anderer Zweikomponentenlacke auf Basis von aromatischen oder aliphatischen Isocyanaten und hydroxylgruppenhaltigen Polyäthern oder Polyestern, sowie mit feuchtigkeitstrocknenden, Polyharnstofflackie rungen ergebenden Polyisocyanatlacken.
<I>Beispiel 7</I> 5 Teile eines Feinteiges, erhalten durch Kneten von 50 Teilen gemäss Beispiel 6 in feine Verteilung ge brachten 4,8-Bis-(2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-dihy- droxy-anthrachinons mit 15 Teilen eines Arylpolygly- koläther-Emulgators und 35 Teilen Wasser werden mit 10 Teilen Schwerspat als Füllstoff, 10 Teilen Titan- dioxid (Rutiltyp) als Weisspigment und 40 Teilen einer wässrigen Dispersionsfarbe, enthaltend ca. 50 % Poly- vinylacetat, gemischt.
Man verstreicht die Farbe und erhält nach Trocknen violette Anstriche sehr guter Kalk- und Zementechtheit sowie hervorragender Wetter- und Lichtechtheit.
Der durch Kneten erhaltene Feinteig eignet sich gleichermassen zum Pigmentieren klarer Polyvinylace tat-Dispersionsfarben, für Dispersionsfarben, die Misch polymerisate aus Styrol und Maleinsäuren als Binde mittel enthalten, sowie Dispersionsfarben auf Basis von Polyvinylpropionat, Polymethacrylat oder Butadiensty rol und Tapetenstreichfarben auf Leimbasis mit Kreide.
Anstriche mit etwas blauerem, ähnlichen Farbton und ähnlichen Echtheiten erhält man, wenn man statt des angegebenen Pigmentes entsprechende Mengen einer der beiden anderen in Beispiel 6 beschriebenen erfin dungsgemässen Verbindungen verwendet.
Zur Herstellung des Pigment-Teiges können auch andere, nicht ionogene Emulgatoren ie die Umsetzungs produkte von Nonylphenol mit Äthylenoxyd oder iono- gene Netzmittel, wie die Natriumsalze von Alkylaryl- sulfonsäuren, zum Beispiel der Dinaphthylmethandisul- fonsäure, Natriumsalze von substituierten Sulfofettsäu- reestern und Natriumsalze von Paraffinsulfosäuren in Kombination mit Alkylpolyglykoläthern verwendet wer den.
<I>Beispiel 8</I> Eine Mischung aus 65 Teilen Polyvinylchlorid, 35 Teilen Düsooctylphthalat, 2 Teilen Dibutylzinnmercap- tid, 0,5 Teilen Titandioxid und 0,5 Teilen 4,8-Bis-(2,5- dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon, das durch Mahlen mit Natriumchlorid in Anwesenheit von Testbenzin in feine Verteilung gebracht wurde, wird auf einem Mischwalzwerk bei 165 C eingefärbt. Man erhält eine intensiv violettgefärbte Masse, die zur Herstellung von Folien oder Formkörpern dienen kann. Die Fär bung zeichnet sich durch hervorragende Licht-, sehr gute Weichmacherechtheit und hohe Brillanz aus.
Färbungen ähnlichen Tones und ähnlicher Echtheit erhält man, wenn man die angegebene Verbindung durch entsprechende Mengen einer der beiden anderen, in Bei spiel 6 erwähnten Verbindungen ersetzt.
Violette Formlinge hoher Brillanz, sehr guter Licht- und Migrationsechtheit erhält man, wenn man 0,2 Teile der angegebenen, in feine Verteilung gebrachten Pig mente mit 100 Teilen Polyäthylen-, Polypropylen- oder Polystyrolgranulat mischt und bei 220 bis 280 C direkt in einer Spritzgussmaschine verspritzt oder in einer Strangpresse zu gefärbten Stäben bzw. auf dem Mischwalzwerk zu gefärbten Fellen verarbeitet. Die Felle bzw. Stäbe werden gegebenenfalls granuliert und in einer Spritzgussmaschine verspritzt.
In ähnlicher Weise können bei 280-300 C, ge gebenenfalls unter Stickstoffatmosphäre, synthetische Polyamide aus Caprolactam oder Adipinsäure und He- xamethylendiamin oder die Kondensate aus Terephthal- säure und Äthylenglykol gefärbt werden.
Mischt man 1 Teil der angegebenen, in Feinvertei lung gebrachten Pigmente mit 10 Teilen Titandioxid (Rutiltyp) und 100 Teilen eines in Pulverform vorliegen den Mischpolymerisates auf Basis von Acrylnitril-Bu- tadien-Styrol und färbt bei 140-180 C auf einem Walzwerk ein, so erhält man ein violettes Fell, das gra nuliert und in einer Spritzgussmaschine bei 200-250 C verspritzt wird. Man erhält klare violette Formlinge sehr guter Licht- und Migrationsechtheit sowie ausge zeichneter Hitzebeständigkeit und Farbsättigung.
Auf ähnliche Weise, jedoch bei Temperaturen von 180-220 C und ohne Zusatz von Titandioxid werden Kunststoffe auf Basis von Celluloseacetat, Cellulosebu- tyrat und deren Gemische mit ähnlichen Echtheiten ge färbt.
Ein violettes, transparentes Granulat hervorragen der Lichtechtheit und Hitzebeständigkeit und hoher Bil- lanz erhält man, wenn man 0,2 Teile der angegebenen Pigmente in feinverteilter Form mit 100 Teilen eines Kunststoffes auf Polycarbonat-Basis in einem Extruder oder in einer Knetschnecke bei 250-280 C mischt und zu Granulat verarbeitet.
<I>Beispiel 9</I> 90 Teile eines schwach verzweigten Polypropylen- glykols mit einem Molekulargewicht von 2500 und einer Hydroxylzahl von 56, 0,25 Teile Endoäthylenpi- perazin, 0,3 Teile Zinn-(I1)-octoat, 1,0 Teile eines Poly- äthersiloxans, 3,5 Teile Wasser, 12,0 Teile einer An reibung von 10 Teilen feinverteiltem 4,8-Bis-(2,5-di- chlorbenzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon in 50 Teilen des angegebenen Polypropylenglykols werden gut miteinander gemischt und anschliessend mit 45 Teilen Toluylendiisocyanat (80 0/0 2,4- und 20 0/0 2,6-Isomeres)
innig gemischt und in eine Form gegossen. Die Mi schung trübt sich nach 6 Sekunden, und die Schaum stoffbildung erfolgt. Nach 70 Sekunden hat sich ein in tensiv violett gefärbter, weicher Polyurethanschaumstoff gebildet, dessen Pigmentierung hervorragende Licht echtheit und Brillanz aufweist.
Einen blaustichig violetten Polyurethanweichschaum- stoff gleich lichtechter Pigmentierung erhält man, wenn man 90 Teile eines schwach verzweigten Polyesters aus Adipinsäure, Diäthylenglykol und Trimethylolpropan mit einem Molekulargewicht von 2000 und einer Hydro- xylzahl von 60 mit folgenden Komponenten vermischt:
1,2 Teilen Dimethylbenzylamin, 2,5 Teilen Natrium- Ricinusölsulfat, 2,0 Teilen eines oxäthylierten, ben- zylierten Oxydiphenyls, 1,75 Teilen Wasser, 12 Teilen einer Paste, hergestellt durch Anreiben von 10 Teilen in feine Verteilung gebrachten 7-Brom-4,8-bis-(2,5-dichlor benzoylamino)-1,5-dihydroxy-3-phenylsulfonyl-anthra- chinon in 50 Teilen des oben angegebenen Polyesters und nach der Mischung unter Rühren 40 Teile Toluy- lendiisocyanat (65 0/0 2,4- und 35 0/0 2,6-Isomeres) ein rührt und die Mischung in eine Form giesst und ver dünnt.
Violette Polyurethanweichschaumstoffe ähnlich lichtechter Pigmentierung erhält man bei Ersatz des an gegebenen Farbstoffes durch entsprechende Mengen ei ner der in den Beispielen 1 und 5 angegebenen Verbindungen. <I>Beispiel 10</I> Mit einer Druckfarbe, hergestellt durch Anreiben von 35 Teilen in Feinverteilung gebrachten 4,8-Bis- (2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydroxy-anthrachinon und 65 Teilen Leinöl und Zugabe von 1 Teil Siccativ (Co-Naphthenat, 50%ig in Testbenzin) werden violette Offset-Drucke hoher Brillanz und Farbstärke und sehr guter Licht- und Lackierechtheit erhalten.
Verwendung dieser Druckfarbe in Buch-, Licht-, Stein- oder Stahl stichdruck führt zu violetten Drucken ähnlicher Echt heit. Verwendet man das Pigment zur Färbung von Blechdruck- oder niedrigviskosen Tiefdruckfarben oder Drucktinten, erhält man violette Drucke ähnlicher Echt- heiten.
Ersetzt man das angegebene Pigment durch ent sprechende Mengen eines der anderen in Beispiel 2 an- gegebenenFarbstoffe, erhält man brillante violette Druk- ke ähnlicher Echtheit.
<I>Beispiel 11</I> Eine Mischung aus 100 Teilen Crepe hell, 2,6 Tei len Schwefel, 1 Teil Stearinsäure, 1 Teil Mercaptoben- zothiazol, 0,2 Teilen Hexamethylentetramin, 5 Teilen Zinkoxid, 60 Teilen Kreide und 2 Teilen Titandioxid (Anatastyp) wird auf einem Mischwalzwerk bei 50 C mit 2 Teilen 4,8-Bis-(2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-di- hydroxy-anthrachinon eingefärbt und dann 12 Minuten bei 140 C vulkanisiert. Man erhält ein violett gefärb tes Vulkanisat sehr guter Lichtechtheit.
<I>Beispiel 12</I> 100 Teile einer 20%igen wässrigen Paste von 4,8 Bis-(2,5-dichlor-benzoylaniino)-1,5-dihydroxy-anthra- chinon, beispielsweise hergestellt durch Auflösen des Farbstoffes in 96%iger Schwefelsäure bei - 5 bis -h 5 C, Austragen auf Eis, Filtrieren auf Neutralwaschen mit Wasser, werden 22 500 Teile einer wässrigen, ungefähr 9%igen Viskoselösung im Rührwerk zugesetzt. Die ge färbte Masse wird 15 Minuten gerührt, anschliessend entlüftet und einem Spinn- und Entschwefelungsprozess unterworfen. Man erhält violett gefärbte Fäden oder Fo lien mit sehr guter Lichtechtheit.
Violett pigmentierte Fäden oder Folien ähnlicher Echtheit erhält man, wenn man eine, mit einem der in feine Verteilung gebrachten, gemäss Beispiel 4 oder 5 hergestellten Pigmentfarbstoffe, gefärbte 20%ige Lösung von Acetylcellulose in Aceton oder 15-25%ige Lösung von Polyacrylnitril in Dimethylformamid einem Trok- kenspinnverfahren unterzieht. <I>Beispiel 13</I> 10 000 Teile einer Papiermasse, enthaltend auf 100 Teile 4 Teile Cellulose, werden im Holländer während etwa 2 Stunden behandelt.
Während dieser Zeit gibt man in je viertelstündigen Abständen 4 Teile Harzleim, dann 30 Teile einer etwa 15%igen Pigmentdispersion, erhalten durch Mahlen in der Kugelmühle von 4,8 Teilen 4,8-Bis-(2,5-dichlor-benzoylamino)-1,5-dihydro- xy-anthrachinon mit 4,8 Teilen Dinaphthylmethandisul- fonsäure und 22 Teilen Wasser, sodann 5 Teile Alumi niumsulfat zu. Nach Fertigstellung auf der Papierma schine erhält man ein violettgefärbtesPapier von hervor ragender Lichtechtheit und Lösungsmittelechtheit.
Violette Papiere ähnlicher Echtheit erhält man, wenn man das verwendete erfindungsgemässe Pigment durch entsprechende Mengen eines der in den Beispielen 4 und 5 angegebenen Pigmente ersetzt. <I>Beispiel 14</I> Die nach Beispiel 14 hergestellten violett pigmen tierten Papiere werden mit der 55%igen Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Harzes in n-Butanol getränkt und bei 140 C eingebrannt. Man erhält violette La- minatpapiere von sehr guter Migrations- und hervor ragender Lichtechtheit.
Ein Laminatpapier gleicher Echtheiten erhält man durch Laminieren eines Papieres, das im Tiefdruckver fahren mit einer Druckfarbe bedruckt wurde, die einen der in Beispiel 10 angegebenen Pigmentfeinteige und wasserlösliche bzw. verseifbare Bindemittel enthält.