CH492852A - Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von durch Fallschächte anfallendem Müll - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von durch Fallschächte anfallendem MüllInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von durch Fallschächte anfallendem Müll Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verdichten von durch Fallschächte anfallendem Müll. Es ist bekannt, Müll vor dem Einbringen in die üblichen Müllsammelgefässe zu verdichten, um diese besser auszunutzen und damit das Problem des in immer grösserem Umfange anfallenden Leichtmülls in wirtschaftlich tragbarer Weise zu lösen. Die praktische Durchführung bereitet jedoch Schwierigkeiten. Die Vorrichtungen müssen eine erhebliche Verdichtung des Mülls ermöglichen, dabei aber wenig Raum beanspruchen, damit sie in schon vorhandene Gebäude eingegliedert werden können. Bei Vorrichtungen, bei denen der Müll über Fallschächte anfällt, besteht die Gefahr von Betriebsstörungen, wenn während des Pressvorganges neuer Müll anfällt. Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine grosse Verdichtung des Mülls störungsfrei unter Aufwand eines nur geringen Raumbedarfs für die Vorrichtung zu schaffen und löst diese Aufgabe durch eine neuartige Verfahrensführung der Verdichtung. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass der Müll in einer Verdichtungskammer aufeinanderfolgend in drei Stufen mit zueinander senkrecht stehender Presswirkung verdichtet wird, wobei in der ersten Stufe ein Pressschild eine im wesentlichen in horizontaler Richtung erfolgende Verdichtung unter Absperrung des Fallschachtes von der Verdichtungskammer bewirkt und in eine die eine Wand des Endverdichtungsraumes bildende Stellung bewegt wird, in der zweiten Stufe ein zweites Pressschild eine zur ersten Verdichtung senkrechte, in vertikaler Richtung erfolgende Verdichtung bewirkt und in eine eine zweite Wand des Endverdichtungsraumes bildende Stellung bewegt wird, und in der dritten Stufe eine horizontale Verdichtung gegen eine Gegenlage bewirkt wird, die nach Beendigung des Pressvorganges aus dem Bereich des Endverdichtungsraumes bewegt wird. Durch die in verschiedener Richtung ausgeübte Presswirkung wird eine bessere Verdichtung des bekanntlich sehr wenig homogenen Mülls erzielt. Das Volumen der Verdichtungskammer für die nächste Stufe wird entsprechend der zuvor eingetretenen Verdichtung verringert, so dass die Presswirkung in der nachfolgenden Stufe voll zur Wirkung kommen kann. Eine Störung des Pressvorgangs durch nachfallenden Müll ist unterbunden. Es ist vorteilhaft, wenn die einzelnen Stufen durch eine Programmsteuerung gesteuert werden und wenn diese bei jedesmaligem Anfall von Müll aus dem Fallschacht eingeschaltet wird, da hierdurch einer möglichen Verstopfung der Füllkammer der Presse begegnet wird. Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird zweckmässig eine Presse verwendet, die sich dadurch auszeichnet, dass seitlich neben einer mit einem Fallschacht verbindbaren Füllkammer eine sich über deren Breite erstreckende Verdichtungskammer angeordnet ist und der Boden der Füllkammer aus einem um eine horizontale Achse nach oben schwenkbaren ersten Pressschild besteht, das in seiner unteren Lage eine Rutsche von der Füllkammer zur Verdichtungskammer bildet und in der hochgeschwenkten Lage die Füllkammer von der Verdichtungskammer trennt und eine Wand des Endverdichtungsraumes bildet, und ferner auf seiner Rückseite eine nach oben gewölbte Platte trägt, die bei hochgeschwenktem ersten Pressschild den Boden der Füllkammer bildet, dass längs des hochgeschwenkten ersten Pressschildes ein zweites Pressschild gleicher Breite wie das erste Pressschild vertikal verschiebbar angeordnet ist, das am Ende seines Verdichtungshubes eine zweite Wand des Endverdichtungsraumes bildet, und dass ein horizontal neben dem Endverdichtungsraum angeordnetes drittes Pressschild längs des angehobenen zweiten Pressschildes gegen einen, den Endverdichtungsraum begrenzenden Schieber bewegbar ist, der nach Abschluss des Pressvorgangs aus dem Bereich des Endverdichtungsraumes bewegbar ist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Pressschilder und der Schieber durch hydraulische Kolben-Zylinderaggregate bewegbar sind, die an eine gemeinsame Druckmittelquelle über von einer Programmsteuerung gesteuer te Schaltorgane angeschlossen sind. Ferner ist von Vorteil, wenn das hydraulische Kolben-Zylinderaggregat des dritten Pressschildes oberhalb des Endverdichtungsraumes liegt und mit der Kolbenstange des Kolben-Zylinderaggregats ein über dessen Länge sich erstreckendes Verbindungsstück verbunden ist, das an seinem anderen Ende das in den Bereich des Endverdichtungsraumes reichende dritte Pressschild trägt. Ferner kann die Druckmittelquelle für die hydraulischen Kolben-Zylin deraggregate im Fuss des Gehäuses unterhalb des ersten Pressschildes angeordnet sein. Um bei stärkerem Anfall von Müll zur Füllkammer das Einführen des Mülls in die Verdichtungskammer und deren ordnungsgemässes Schliessen zu gewährleisten, ist zweckmässig im Bereich der bei hochgeschwenktem erstem Pressschild oben liegenden Kante am Gehäuse der Verdichtungskammer ein Trennmesser für den Müll vorgesehen. Zweckmässig ist in der Füllkammer eine Lichtschranke angeordnet, der ein Einschalter für die Programmsteuerung zugeordnet ist, wodurch die Möglichkeit einer Stauung von Müll in der Füllkammer beseitigt wird. In den schematischen Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel einer Presse nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine zum Teil geschnittene Ansicht in Richtung des Pfeiles I in Fig. 3 gesehen, Fig. 2 eine zum Teil geschnittene Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 3 gesehen und Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 1 und 2. Die Presse hat ein Gehäuse mit einem oberen, eine Füllkammer I und eine Verdichtungskammer 2 enthaltenden Teil und einen Fussteil 3. Die Presse ist an der Füllkammer 1 über einen Flansch 4 an einen Fallschacht eines Gebäudes anschliessbar. Der Boden der Füllkammer 1 wird zu einem wesentlichen Teil durch ein erstes Pressschild 5 gebildet, das um eine horizontale Achse 6 nach oben in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 hochschwenkbar ist. In seiner unteren Stellung bildet es eine Rutsche von der Füllkammer 1 zur Verdichtungskammer 2. Beim Hochschwenken fördert das erste Pressschild 5 in die Füllkammer 1 gefallenen Müll unter Verdichtung in die Verdichtungskammer 2 und schliesst diese am Ende seiner Bewegung gegen die Füllkammer 1 ab. Am Gehäuse befindet sich ein Messer 7, das gegebenenfalls in diesem Bereich befindlichen Müll abtrennt, damit er die Bewegung des ersten Pressschildes 5 in die hochgeschwenkte Lage nicht behindern kann. Auf der Rückseite trägt das erste Pressschild 5 eine gewölbte Platte 8, die bei hochgeschwenktem erstem Pressschild 5 den Boden der Füllkammer 1 bildet. Die Bewegung des ersten Pressschildes 5 erfolgt durch ein hydraulisches Kolben Zylinderaggregat 9, das gelenkig am Boden des Fusses 3 des Gehäuses und am Pressschild 5 befestigt ist. Die Verdichtungskammer 2 erstreckt sich über die Breite der Füllkammer 1. In ihr ist in vertikaler Richtung längs des hochgeschwenkten ersten Pressschildes 5 ein zweites Pressschild 10 in Richtung des Pfeiles B in den Fig. 1 und 2 verschieblich. Am Ende seines Verdichtungshubes bildet dieses Pressschild 10 eine zweite Wand, so dass ein Endverdichtungsraum 11 (Fig. 3) entsteht. Die Bewegung des zweiten Pressschildes 10 erfolgt durch ein zweites hydraulisches Kolben-Zylinderaggregat 12, das ebenfalls im Fuss 3 des Gehäuses untergebracht ist. Seitlich neben dem Endverdichtungsraum 11 ist in dem Gehäuse ein horizontal längs des angehobenen zweiten Pressschildes 10 bewegbares drittes Pressschild 13 angeordnet, das durch ein drittes hydraulisches Kolben-Zylinderaggregat 14 betätigt wird. Dieses liegt mit seiner Längsachse parallel zum zweiten Pressschild 10 oberhalb des Endverdichtungsraumes 11. Das dritte Pressschild 13 ist mit dem einen Ende eines rohrförmigen Verbindungsstückes 15 verbunden, das sich über die ganze Länge rings um das Kolben-Zylinderaggregat erstreckt und axial verschieblich in dem Gehäuse gelagert ist. Sein anderes Ende ist mit der Kolbenstange 16 des dritten Kolben-Zylinderaggregats 14 verbunden. Bei der Längung des Kolben-Zylinderaggregats wird daher das dritte Pressschild in Richtung des Pfeiles C in Fig. 1 in den Endverdichtungsraum 11 bewegt, der auf der gegenüberliegenden Seite durch einen Schieber 17 verschlossen ist. Dieser wird nach Abschluss des Pressvorganges durch ein hydraulisches Kolben-Zylinderaggregat 18 aus dem Bereich des Endverdichtungsraumes 11 bewegt. Die verschiedenen hydraulischen Kolben-Zylinderaggregate werden von einer gemeinsamen Druckmittelquelle 19 versorgt, die im Fuss 3 des Gehäuses untergebracht ist. Die hydraulischen Kolben-Zylinderaggregate werden durch Schaltorgane geschaltet, die von einer nicht dargestellten Programmsteuerung gesteuert werden. In Förderrichtung hinter dem Schieber 17 schliesst sich an den Endverdichtungsraum 11 ein nach unten gerichteter Krümmer 20 an, an dessen Mündung oberhalb eines untergestellten üblichen Müllsammelgefässes 21 liegt. Das Ausstossen der gebildeten Müllpresslinge aus dem Krümmer erfolgt bei nachfolgenden Pressvorgängen durch die Bewegung des dritten Pressschildes 13. In der Füllkammer 1 ist eine Lichtschranke 22 vorgesehen, der ein Einschalter für die Programmsteuerung zugeordnet ist. Beim Durchfallen von Müll durch die Lichtschranke 22 wird die Programmsteuerung eingeschaltet und steuert die aufeinander folgende Betätigung der Pressschilder 5, 10 und 13 und des Schiebers 17. Wie Fig. 3 zeigt, wird durch die erfindungsgemässe Ausbildung ein äusserst gedrängter und trotzdem übersichtlicher Aufbau erreicht, der eine im Verhältnis zum Querschnitt des Fallschachtes nur geringe Bodenfläche benötigt und dessen Bauhöhe gefing ist. Die Kolben Zylinderaggregate sind in Räumen angeordnet, die an sich frei sind. Der geringe Platzbedarf erleichtert das Eingliedern besonders bei nachträglichem Einbau in bereits vorhandene Gebäude.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEI. Verfahren zum Verdichten von durch Fallschächte anfallendem Müll, dadurch gekennzeichnet, dass der Müll in einer Verdichtungskammer aufeinanderfolgend in drei Stufen mit zueinander senkrecht stehender Presswirkung verdichtet wird, wobei in der ersten Stufe ein Pressschild eine im wesentlichen in horizontaler Richtung erfolgende Verdichtung unter Absperrung des Fallschachtes von der Verdichtungskammer bewirkt und in eine die eine Wand des Endverdichtungsraumes bildende Stellung bewegt wird, in der zweiten Stufe ein zweites Pressschild eine zur ersten Verdichtung senkrechte, in vertikaler Richtung erfolgende Verdichtung bewirkt und in eine eine zweite Wand des Endverdichtungsraumes bildende Stellung bewegt wird, und in einer dritten Stufe eine horizontale Verdichtung gegen eine Gegenlage bewirkt wird,die nach Beendigung des Pressvorganges aus dem Bereich des Endverdichtungsraumes bewegt wird.II. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich neben einer mit einem Fallschacht verbindbaren Füllkammer (1) eine sich über deren Breite erstreckende Verdichtungskammer (2) angeordnet ist und der Boden der Füllkammer aus einem um eine horizontale Achse (6) nach oben schwenkbaren ersten Pressschild (5) besteht, das in seiner unteren Lage eine Rutsche von der Füllkammer zur Verdichtungskammer bildet und in der hochgeschwenkten Lage die Füllkammer von der Verdichtungskammer trennt und eine Wand des Endverdichtungsraumes (11) bildet, und ferner auf seiner Rückseite eine gewölbte Platte (8) trägt, die bei hochgeschwenktem ersten Pressschild den Boden der Füllkammer bildet,dass längs des hochgeschwenkten ersten Pressschildes ein zweites Pressschild (10) gleicher Breite wie das erste Pressschild vertikal verschieblich angeordnet ist, das am Ende seines Verdichtungshubes eine zweite Wand des Endverdichtungsraumes bildet, und dass ein horizontal neben dem Endverdichtungsraum angeordnetes drittes Pressschild (13) längs des angehobenen zweiten Pressschildes gegen einen, den Endverdichtungsraum begrenzenden Schieber (17) bewegbar ist, der nach Abschluss des Pressvorganges aus dem Bereich des Endverdichtungsraumes bewegbar ist.UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Stufen durch eine Programmsteuerung gesteuert werden und dass diese bei jedesmaligem Anfall von Müll aus dem Fallschacht eingeschaltet wird.2. Presse nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressschilder (5, 10, 13) sowie der Schieber (17) durch hydraulische Kolben-Zylinderaggregate (9 bzw. 12 bzw. 14 bzw. 18) bewegbar sind, die an eine gemeinsame Druckmittelquelle (19) über von einer Programmsteuerung gesteuerte Schaltorgane angeschlossen sind.3. Presse nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Kolben-Zylinderaggregat (14) des dritten Pressschildes (13) oberhalb des Endverdichtungsraumes (11) liegt und mit der Kolbenstange (16) des Kolben-Zylinderaggregats ein über dessen Länge sich erstreckendes Verbindungsstück (15) verbunden ist, das an seinem anderen Ende das in den Bereich des Endverdichtungsraumes reichende dritte Pressschild (13) trägt.4. Presse nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmittelquelle (19) für die hydraulischen Kolben-Zylinderaggregate im Fuss (3) des Gehäuses unterhalb des ersten Pressschildes (5) angeordnet ist.5. Presse nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (17) zwischen dem Endverdichtungsraum (11) und einem nach unten abgebogenen Krümmer (20) angeordnet ist, der mit seiner Mündung dicht oberhalb eines Müllsammelgefässes (21) liegt.6. Presse nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der bei hochgeschwenktem erstem Pressschild (5) oben liegenden Kante am Gehäuse der Verdichtungskammer (2) ein Trennmesser (7) für den Müll vorgesehen ist.7. Presse nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass in der Füllkammer (1) eine Lichtschranke (22) angeordnet ist, der ein Einschalter für die Programmsteuerung zugeordnet ist.
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