Verfahren zur Herstellung von Bis-(alkoxyphenyl)-pyrrolen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bis-(alkoxyphenyl)-pyrrolen.
Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen sind 5gliedrige N-Heterocyclen, die im Ring vollständig unge sättigt sind und durch die folgende Formel dargestellt werden:
EMI0001.0000
worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch ge kennzeichnet, dass man ein 1,2-Bis-(alkoxyphenyl)-3-di- alkylamino-1-propanon der Formel
EMI0001.0003
worin R die weiter oben angegebene Bedeutung hat und R' ein Alkylrest mit 1-4 C-Atomen ist, in Gegenwart eines Alkalimetallalkoxyds innerhalb eines Temperatur bereichs von 40 C bis 100 C mit Nitromethan umsetzt, das so erhaltene Kondensationsprodukt mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators behandelt und das er haltene Produkt anschliessend bei 150 bis 250 C dehy driert.
Das erfindungsgemässe Verfahren, angefangen von der Herstellung der Ausgangsverbindungen kann, für die Herstellung von 2,3-Bis-(p-methoxyphenyl)-pyrrol folgen- dermassen schematisch gezeigt werden:
EMI0002.0000
Ein Desoxybenzoin der Formel
EMI0002.0001
worin R die weiter oben angegebene Bedeutung hat, kann mit Formaldehyd und einem sekundären Amin, entweder in Form der freien Base oder in Form des Säureaddi tionssalzes, unter Ausbildung des entsprechenden 1,2 -Bis-(alkoxyphenyl)-3-dialkylamino-l-propanons umge setzt werden. Die Reaktion wird gewöhnlich in Gegen wart eines inerten Reaktionsmediums und innerhalb eines Temperaturbereiches von etwa 50 bis etwa 150 C aus geführt. Diese Herstellung ist in der britischen Patent schrift 828 762 ausführlich beschrieben.
Das so erhaltene Reaktionsprodukt wird erfindungsgemäss mit Nitrome- than in Gegenwart eines Alkalimetallalkoxyds, insbeson dere Natrium- oder Kaliumoxyd, das in dem Alkylteil bis zu 4 Kohlenstoffatome enthält, innerhalb eines Tem peraturbereiches von 40 C bis 100 C umgesetzt und dann mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators, vor zugsweise in Gegenwart eines Raney-Nickel-Katalysators behandelt, wobei 2,3-Bis-(alkoxyphenyl)-1-pyrrolin ent steht. Die Pyrrolin-Verbindung wird anschliessend bei 150 bis 250 C, vorzugsweise unter Verwendung kataly tischer Mengen eines Palladiums-Katalysators auf einem geeigneten Trägerstoff, dehydriert. Ein wie z.B. Dekalin, p-Cymol oder dergleichen, kann in der letztgenannten Stufe angewendet werden.
Die erfindungs- gemäss herstellbaren Verbindungen sind als Beruhigungs mittel für das Zentralnervensystem von Menschen und Tieren nützlich. Ihre pharmakologische Wirksamkeit wur de durch Rattentests mit 2,3-Bis-(p-methoxyphenyl)-pyr- rol bewiesen.
Die neuen Verbindungen absorbieren ultraviolettes Licht und sind daher als Filter für Ultraviolett-Strahlen oder als Sonnenschutzmittel brauchbar. Je nach dem Ver wendungszweck können diese Verbindungen in ein Sub strat, das durch Ultraviolett-Strahlung zersetzt wird, ein gearbeitet werden, um Verfärbung, Verringerung der Zer- reissfestigkeit, Versprödung und um chemische Reaktio- nen, die durch Ultraviolettstrahlen aktiviert werden, zu verhindern. Die Verbindungen können auch in eine Fil terschicht oder in einen Schutzüberzug, wie z.B. einen Anstrich, einen Polyvinylchloridfilm, Polyvinylacetatfilm, Polyäthylenfilm oder dergleichen, eingearbeitet werden.
Ausserdem können die Verbindungen in einen pharma zeutisch akzeptablen Trägerstoff eingearbeitet werden und in Form einer Creme, eines Öls, einer Salbe oder der- eleichen zum Schutz vor Sonnenbrand verwendet wer den.
1n Abhängigkeit von der Art des behandelten Ma terials, den Anforderungen der Wirksamkeit und Bestän digkeit und anderer Zufälligkeiten kann die Menge der Verbindung, die ultraviolettes Licht absorbiert, innerhalb verhältnismässig weiter Grenzen schwanken. Zum Schutz vor Sonnenbrand beispielsweise beträgt der Bereich etwa 0.5 bis etwa 5 Gew.-% des zu schützenden Substrates.
Durch die folgenden Beispiele werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. <I>Beispiel 1</I> 1,2-Bis-(p-methoxyphenyl)-3-dimethylamino-1-propa- nonhydrochlorid (42,6 g_, 0,122 Mol) wurde in die freie Base umgewandelt. Dann stellte man in einem geeigneten Reaktionsgefäss eine ,Mischung der freien Base mit Nitro- methan (213 ml) und Natriummethylat (0,77 g) her und erhitzte ungefähr 6 Stunden lang unter Rühren und Rückflusskühlung. Während des Erhitzens unter Rück- flusskühlunL, wurde ein Stickstoffstrom durch die Mi schung geleitet.
Die unter Rückflusskühlung erhitzte Mischung wurde dann ungefähr 15 Stunden lang stehen gelassen. Danach ;ab man Wasser (ca. 150 ml) hinzu und extrahierte die entstandene Mischung zweimal mit Diäthyläther.
Der entstandene Ätherextrakt wurde dreimal mit je 50 ml wässriger 10 Gew.-% Salzsäure und dann mit ge sättigter Natriumchloridlösung gewaschen und anschlies- send durch Filtration über Natriumsulfat getrocknet. Da nach verdampfte man den Äther aus dem getrockneten Ätherextrakt und man erhielt ein rohes Öl (50.1 g). Rückstand, der in Diäthyläther (etwa 1 Liter) aufgelöst wurde.
Zu der Ätherlösung gab man etwa 400 ml 10 Gew.-% wässriger Salzsäure, und das entstandene ölige Hydrochlorid wurde mit Äther durch Dekantation gewaschen. Danach gab man Eis zu dem öligen Hydro- chlorid, und die entstandene wässrige Mischung wurde alkalisch gemacht und mit Diäthyläther extrahiert.
Der so erhaltene Ätherextrakt wurde mit Wasser und mit einer gesättigten Natriumchloridlösung gewaschen, durch Filtration über Natriumsulfat getrocknet und an- schliessend verdampfte man den Äther. Man erhielt etwa 29 g eines Öls.
Das Öl wurde an Silikagel (etwa 900 g) unter Ver wendung von 50 Vol.-% Äthylacetat-Cyclohexan-Lösung und 1 Vol.-% Triäthylamin als Elutionsmittel chromato- graphiert.
Die ersten 13 Elutionslösungen von je 250 ml wur den verworfen. Die folgenden 4 Elutionslösungen von je 250 ml ergaben kristalline Fraktionen. Diese kristallinen Fraktionen ergaben nach Kristallisation aus Diäthyläther etwa 7.2 L_ Kristalle mit einem Schmelzpunkt von etwa 88 bis 89 C. Der Schmelzpunkt änderte sich bei Umkri stallisation nicht. Die Kristalle wurden als 2,3-Bis-(p- -methoxyphenyl)-1-pyrrolin identifiziert: die Ausbeute betrug 21c.
EMI0003.0028
Analyse <SEP> für <SEP> C18H19NO2:
<tb> Berechnet: <SEP> C <SEP> 76,84 <SEP> H <SEP> 6,81 <SEP> N <SEP> 4,98
<tb> Gefunden: <SEP> C <SEP> 76.70 <SEP> H <SEP> 7,39 <SEP> N <SEP> 5,06 U.V.-Absorptionsspektrum in Äthanol: i"""x = 268 mu (S = 18 200), Schulter 266 mu (e = 10 450). Schulter 295 m (E = 5 300).
In ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 können durch Auswahl geeigneter Ausgangsmaterialien andere Pyrro- line hergestellt werden.
In der nachfolgenden Tabelle sind andere Ausgangs produkte sowie die entsprechenden Zwischenverbindun gen zusammengestellt, welche nach dem erfindungsge- mässen Verfahren erhalten werden können.
EMI0003.0035
TABELLE <SEP> I
<tb> Ausgangsstoffe <SEP> Endprodukte
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1,2-Bis-(p-butoxyphenyl)-3 -diäthylamino-1-propanon <SEP> 2,3-Bis-(p-butoxyphenyl)-1-pyrrolin
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1,2-Bis-(o-äthoxyphenyl)-3 -dibutylamino-1-propanon <SEP> 2,3-Bis-(o-äthoxyphenyl)-1-pyrrolin
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1,2-Bis-(m-propoxyphenyl)-3 -dimethylamino-l-propanon <SEP> 2,3-Bis-(m-propoxyphenyl)-1-pyrrolin
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1-(p-Butoxyphenyl)-2-(p-methoxy phenyl)-3-diäthylamino-1-propanon <SEP> 2-(p-Butoxyphenyl)-3-(p-methoxyphenyl)
-1-pyrrolin
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1-(m-Äthoxyphenyl)-2-(o-propoxy phenyl)-3-dipropylamino-1-propanon <SEP> 2-(m-Äthoxyphenyl)-3-(o-propoxyphenyl)-1-pyrrolin
<tb> Nitromethan <SEP> und <SEP> 1-(p-tert.Butoxyphenyl)-2-(p -butoxyphenyl)-3-dimethylamino-1-propanon <SEP> 2-(p-tert.Butoxyphenyl)-3-(p-butoxyphenyl)-1-pyrrolin Das rohe Öl wurde in Äthanol (1500 ml) aufgelöst und in Gegenwart von etwa 4 Teelöffel Raney-Nickel- -Katalysator bei einem Anfangsdruck von etwa 2,1 kg % cm= hydriert. Nach etwa 3 Stunden war die Wasserstoff aufnahme beendet, und man brach die Hydrierung ab.
Die entstandene Mischung wurde über Kieselgur fil triert, und man dampfte das Filtrat ein. Man erhielt einen <I>Beispiel 2</I> Man stellte eine Mischung aus 0.8 g rohem 2,3-Bis- -(p-methoxyphenyl)-1-pyrrolin (d.h. nicht durch Chroma tographie gereinigt), 0,8 e 5 Gew.-% Palladium-Aktiv- kohle-Katalysator und etwa 10 ml Dekalin her. Diese Mischung wurde in einem geeigneten Reaktionsgefäss etwa 6,5 Stunden lang unter Rückflusskühlune erhitzt.
Danach kühlte man die entstandene Mischung und versetzte mit Chloroform, um das Öl, das sich während des Erhitzens unter Rückflusskühlung gebildet hatte, aufzulösen, und anschliessend filtrierte man die entstan dene Lösung durch Kieselgur. Das Filtrat wurde mit einer 10 Gew.-% wässriger Salzsäurelösung, mit Wasser und mit einer gesättigten Natriumchloridlösung gewa schen und dann durch Filtration über Natriumsulfat ge trocknet. Danach dampfte man das Filtrat bei Zimmer temperatur und bei einem Druck von etwa 0,1 Torr ein. Als Rückstand erhielt man etwa 0,7 g eines Öles.
Das erhaltene Öl wurde in Methylenchlorid gelöst und über Silikagel (etwa 42 g) chromatographiert. Elution mit Methylenchlorid (etwa 45 ml) ergab ungefähr 0,22 g eines Öles, das an Silikagel (etwa 22 g) erneut chromato- graphiert wurde. Anschliessende Elution mit einer 10 Vol.-% Äthylacetat-Cyclohexan-Lösung (7 Fraktionen von je 10 ml) ergab etwa 0,07 g eines Öles, das verwor fen wurde. Die Elution mit einer weiteren 10-ml-Fraktion ergab 0,138g eines Produktes, nämlich 2,3-Bis-(p-meth- oxyphenyl)-pyrrol.