Rotationsdruckmaschine mit endlosem Druckband Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine mit einem angetriebenen, endlosen, flexible Druckplat ten tragenden Druckband, das über Führungswalzen und einen Druckzylinder geführt ist, der mit einem die zu bedruckende Bahn an das Druckband pressen den Gegendruckzylinder zusammenwirkt, sowie mit einer Spannvorrichtung für das Druckband, die aus einer verschiebbar gelagerten Umlenkwalze und Ver steileinrichtungen zum Verschieben der Lager der Um lenkwalze besteht.
Es ist bekannt, die beiden verschiebbaren Endlager der Umlenkwalze durch von Hand betätigbare Schraub spindeln einzeln zu verschieben. Es ist auf diese Weise jedoch nicht möglich, das Band auf eine gewünschte Sollspannung sehr exakt einzustellen und insbesondere zu erreichen, dass die Bandspannung auf beiden Seiten des Druckbandes genau gleich ist. Aufgabe der Erfin dung ist es, eine selbsttätig arbeitende Spannvorrich tung für das Druckband zu schaffen, mit der eine exakte und gleichmässige Einstellung der Bandspan nung möglich ist.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass auf jedes von zwei längsverschiebbaren Endlagern der Umlenkwalze eine eigene Versteileinrichtung wirkt, die beim Erreichen der Sollspannung auf der betref fenden Seite des Druckbandes selbsttätig antriebslos wird.
Insbesondere kann jede Versteileinrichtung aus einer angetriebenen Leitspindel bestehen, durch deren Dre hung das verschiebbare Endlager der Umlenkwalze in Spannrichtung des Druckbandes gegen ein am Maschi nenrahmen längsverschiebbares, mit einer konstanten Vorspannung belastetes Lager für die Leitspindel ge zogen wird.
Sobald auf der betreffenden Seite des Druckbandes die Sollspannung erreicht ist, wird bei weiterem Antrieb der Leitspindel nicht mehr das End- lager der Umlenkwalze, sondern das verschiebbare Lager der Leitspindel gegen seine Vorspannung ver schoben, so dass insgesamt kein Antrieb mehr durch die Leitspindel auf das Lager für die Umlenkwalze übertragen wird. Sobald dieser Zustand erreicht ist, wird vorzugsweise der Antrieb der betreffenden Leit- spindel abgeschaltet.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im fol genden an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zei gen: Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Druckmaschine, Fig. 2 in grösserem Massstab eine schematische Sei tenansicht des Druckwerks der Maschine, Fig. 3 in noch grösserem Massstab einen Schnitt längs der Linie 3-3 von Fig. 1, Fig. 4 in grösserem Massstab einen Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer Lagerung für einen Druckzylinder, einen Gegendruckzylinder und ein Antriebsritzel für das Druckband,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie 5-5 von Fig. 2, Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 von Fig. 5, Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 von Fig. 5, Fig. 8 ein Schaltschema für die automatische Spanneinrichtung der erfindungsgemässen Maschine.
Bei der in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemässen Ro tationsdruckmaschine 10 ist eine Rolle 12 einer Pa pierbahn an einer Abwickelvorrichtung 14 gelagert, die eine Spannrolle 16 aufweist. Die Papierbahn 18 wird längs eines Weges geführt, der durch eine Vielzahl von Führungs- und Förderwalzen bestimmt ist, die in der Zeichnung schematisch angedeutet sind. Das Ge stell der Maschine, an dem die Führungs- und För- derwalzen drehbar gelagert sind, ist in Fig. 1 der Deut lichkeit halber weggelassen. Für den Antrieb der För- derwalzen (z.
B. 20) von einem Elektromotor 22 aus sind in üblicher Weise Getriebezüge vorgesehen, wie dies durch gestrichelte Linien schematisch angedeutet ist.
Die Papierbahn 18 läuft über einen Gegendruck zylinder 24 und kommt in Berührung mit einem end- losen Druckband 26 des Druckwerkes 28, nachdem dieses Druckband 26 durch ein Farbwerk 30 ein gefärbt worden ist. Die Papierbahn 18 wird hierdurch auf einer Seite bedruckt und dann durch ein Farb- trockenwerk 32 geführt. Sie wird über zwei Kühlwal zen 34 gezogen und läuft dann über Umlenkstangen 36, 38 und einen zweiten Gegendruckzylinder 4.0, so dass die andere Seite der Papierbahn 80 für das Be drucken durch ein zweites Druckwerk 42 zugänglich Gemacht wird.
Danach wird die Papierbahn 18 durch ein zweites Trockenwerk 44 und über ein zweites Paar von Kühlwalzen 46 gezogen. über eine Umlenkwalze 48 wird die Bahn durch eine Förderwalze 50 nach unten gezogen und einem Längsschneider 52 zugeführt, welcher die Papierbahn 18 der Länge nach in einzelne Bänder 54 von gleicher Länge zerschneidet. Die Bän der 54 werden jeweils zu einem eigenen Paar von Faltzylindern (z. B. 56) geführt und dann in Form eines Stapels 58 von gefalteten Streifen durch ein Paar von angetriebenen Greifwalzen 60 zu einem Schneid werk 62 geführt. Ausgleichwalzen (z. B. 64) sind vor gesehen, um eine einwandfreie Deckung der gestapel ten Streifen 58, die dem Schneidwerk 62 zugeführt werden, zu erreichen.
Das Schneidwerk besteht aus einem feststehenden Gegenmesser 66, welches mit einem drehbaren, angetriebenen Querschneider 68, der mit der Förderwalze 60 synchronisiert ist, zusammen arbeitet, um die gestapelten Streifen 58 in Blätterstapel 70 von gleicher Länge zu zerschneiden, die dann durch einen Hochgeschwindigkeitsförderer 72 zur Kollationie- rung und gegebenenfalls zu einer Buchbindestation ge fördert werden.
Von den Druckwerken 28 und 42, die identisch ausgebildet sind, wird im folgenden der Einfachheit halber nur das Druckwerk 42 beschrieben.
Unterhalb des Gegendruckzylinders 40 (impression cylinder) befindet sich (vergleiche auch Fig. 2) ein Druckzylinder 80 (plate cylinder), der zusammen mit einer Anzahl von in Abständen parallel zueinander angeordneten Lenkrollen 82, 84, 86 ein endloses Druck band 88 trägt, welches in einer Umlaufrichtung kon tinuierlich umläuft und an einem Farbwerk 90 vorbei geführt wird, bevor es mit der über den Gegendruck zylinder 40 laufenden Papierbahn 18 in Berührung kommt.
Wie man aus Fig. 3 erkennt, besteht das endlose Druckband 88 aus einer äusseren Lage von flexiblen Druckplatten 92, die .an einem perforierten Grundband 94 befestigt sind. In diesem Grundband ist längs der beiden Seitenkanten je eine Reihe von Löchern 96 aus gestanzt, in die zwei Stiftträger eingreifen können, die an den beiden Enden des Druckzylinders 80 koaxial zu diesen angeordnet sind und von denen nur eines bei 100 gezeigt ist.
Im einzelnen besteht das Grundband 94 aus einem linearen Polyesterbahnmaterial, vorzugsweise aus dem unter der Bezeichnung Mylar erhältlichen Polyäthy- lenterephthalat, einer zähen, selbsttragenden, flexiblen, festen Bahn von beispielsweise 0,25 mm (10 mils) Stärke, die vorzugsweise sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung gleiche physikalische Eigen schaften aufweist, was durch Streckung, z. B. bis oder nahezu bis zur Streckgrenze, und anschliessende Wärme fixierung unter Spannung erreichbar ist.
Die physika lischen Eigenschaften des so gewonnenen Bahnmaterials Find in allen Richtungen gleichförmig, d. h. homogen, wobei diese Eigenschaften optimale Werte haben, so dass das Material eine hohe Spannungs- und Scherfe stigkeit über einen grossen Temperatur- und Feuchtig keitsbereich sowie eine hohe Dehnungsfestigkeit und Stossfestigkeit sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung aufweist. Ausser seiner Dimensionssta bilität ist das Material auch chemisch widerstandsfähig und ist unempfindlich gegenüber 1, Fett, Druckfar ben. Es ergibt sich somit ein robustes und unempfind liches Druckband 94, das speziell zur Verwendung in einer Rotationsdruckmaschine geeignet ist.
Die flexiblen Druckplatten 92 bestehen vorzugs weise aus Gummi und sind an dem Grundband 94 durch einen geeigneten Klebstoff befestigt, der mit dem Polyäthylenterephthalat-Materi.al des Bandes verträg lich ist. Jede Platte 92 weist erhabene Druckflächen für das Drucken einer einzelnen Seite auf. Die Platten sind in geeigneter Weise angeordnet, um eine geord nete Folge von Abdrucken auf der Papierbahn 18 her zustellen. Die Gesamtzahl der Druckplatten 92 ent spricht der Gesamtzahl der Seiten des zu druckenden Buches, so dass für die jeweils vorliegende Druckauf gabe das Druckband 88 eine feste, vorbestimmte Länge hat.
Diese Konstruktion besitzt den weiteren Vorteil, dass das Grundband eine sehr geringe Stärke hat, so dass das Druckband mit einem Druckzylinder 80 von sehr geringem Durchmesser, beispielsweise 20 cm, und dem sich dadurch ergebenden kleinen Biegeradius ver wendbar ist und trotzdem noch eine sehr hohe Druck qualität ergibt. Ferner hat die perforierte Ausbildung des Grundbandes 96 den weiteren Vorteil, dass die Montage für eine speziell vorliegende Druckaufgabe erleichtert wird, da die Platten 92 rasch und leicht entsprechend den Perforationen 96 an den beiden Längskanten des Bandes 94 ausgerichtet werden kön nen.
Das Grundband 94 besitzt ein gewisses, wenn auch begrenztes Mass an Elastizität, so dass sich in dem Band, wenn es beim Umlaufen um den Druckzylinder 80 schrittweise gespannt wird, Spannungen ergeben, die das Band anschliessend wieder in seine ursprünb liche Form zurückführen. Hierdurch wird in wirksa mer Weise eine Ausdehnung der Perforationen 96 ver mieden, und zwar auch bei Hochgeschwindigkeitsbe- trieb in der Grössenordnung von etwa 300 m pro Minute.
Bei bisher bekannten Maschinen dieser Art wird eine Folge von Druckplattenträgern verwendet, die durch Scharniere miteinander verbunden sind, deren Stifte von Ketten getragen werden, in welche ein am Druckzylinder starr befestigtes Kettenrad eingreift. Hierdurch wird der Plattenzylinder synchron mit den die Druckplattenträger tragenden Ketten angetrieben. Derartige Vorrichtungen arbeiten zwar zufriedenstel lend bei niedrigeren Geschwindigkeiten.
Dabei tritt je doch zwischen dem Druckzylinder und den inneren Flächen der Träger entlang der Linie der Druckberüh rung mit der Papierbahn ein sich ständig verändern der Druck auf, was bei hohen Druckgeschwindigkeiten dazu führt, dass sich die Verschiebungen übermässig akkumulieren und dass sich starke Zugspannungen in dem Material der Druckplattenträger entwickeln, wo durch eine Oberflächenwanderung der Druckplatten, eine Durehbiegung der Scharnierstifte und unter Um ständen eine Zerstörung der Scharnierverbindungen zwischen den Trägern verursacht wird.
Diese Nachteile werden gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, dass der Druckzylinder 80 mittels eines Freilaufs gelagert ist, so dass das Druckband 94 direkt unter der Wirkung der Stifträder 100 und unabhängig vom Zylinder 80 bewegt wird und nur ein kleiner, jedoch stets gleichförmiger Schlupf zwischen Band und Zylinder auftritt. Das Band 94 be sitzt eine grössere Breite als der Druckzylinder 80, und nur die vom Zylinder nicht gestützten seitlichen Rän der des Bandes werden von den Antriebsrädern er griffen.
Durch diese Anordnung ist sichergestellt, dass die innere Oberfläche des Bandes 94, das in Berührung mit dem Druckzylinder 80 steht und die Druckplatten 92 trägt, gleichförmig und in Längsrichtung gespannt wird, derart, dass die Flächen der Druckplatten 92 mit einer absolut gleichförmigen Momentangeschwin- digkeit über den frei laufenden Druckzylinder 80 an der Linie des Druckkontaktes mit der über den Gegen druckzylinder 40 laufenden Papierbahn laufen. Hier durch ergibt sich ein störungsfreier Präzisionsdruckvor- gang, wobei eine erhebliche Steigerung der Druckge schwindigkeiten möglich ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Lagerung für den Gegendruckzylinder 40 und den Druckzylinder 80 ist in Fig. 4 dargestellt. Die Zylinder sind an beiden Enden in gleicher Weise gelagert. Der Druckzylinder 80 und der Gegendruckzylinder 40 sind jeweils mit einstückig daran ausgebildeten Lagerzapfen 102 und 104 versehen, die in handelsüblichen, mehrreihigen Ke- gelrollenlagern 106 und 108 und drehbar gelagert sind. Diese Lager sind ihrerseits in üblicher Weise an einem Gestell 110 so befestigt, dass sie die axialen und ra dialen, auf die Zylinder ausgeübten Kräfte aufnehmen.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist eine exzen trische Hülse 112 vorgesehen, die als radiale Befesti gung für das Lager 108 des Gegendruckzylinders dient. Es sind geeignete Mittel vorgesehen, um die exzen trische Hülse 102 in eine gewünschte Drehstellung zu drehen und in dieser Stellung festzulegen, wodurch der Gegendruckzylinder 40 auf einen gewünschten Abstand vom Druckzylinder 80 eingestellt werden kann.
Eine Antriebsnabe 114 ist auf einem Paar von Kugellagern 116 und 118 gelagert, die auf entspre chenden Lagerflächen 120 und 122 des Druckzylinders 80 sitzen. Auf dem in Axialrichtung inneren Ende der Nabe 114 sitzt das Stiftrad 100 und auf dem äusseren Ende der Nabe ein Stirnzahnrad 124, die beide durch geeignete Befestigungsmittel 126 und 128 koaxial zu einander befestigt sind. Das Stiftrad 100 besitzt an sei nem Umfang in Abständen angeordnete Stifte<B>130,</B> die mit den oben erwähnten Perforationen 96 in dem endlosen Band 94 in Eingriff gebracht werden können. Um Beschädigungen des Bandes zu vermeiden, sind die Stifte 130 abgerundet, um zackige Ecken und scharfe Kanten zu beseitigen.
Die Drehung des Stirn zahnrades wird durch ein übliches (nicht dargestelltes) Getriebe mit veränderlichem Übersetzungsverhältnis oder durch eine andere Antriebsvorrichtung bewirkt, und zwar synchron mit dem Hauptantrieb der Ma schine. Wie man sieht, sind die Stifträder<B>100</B> unab hängig von dem ihnen gegenüber frei drehbaren Druck zylinder 80 antreibbar, um das Druckband 88 über den Druckzylinder synchron mit der Bewegung der Papierbahn 18 über den Gegendruckzylinder 40 zu bewegen.
Um bei einer Beschleunigung oder Bremsung des Druckbandes 88 zwischen dem Ruhezustand und einer gewünschten Betriebsgeschwindigkeit in exakter zeitli cher Abstimmung zu der Bewegung der Papierbahn 80 eine übermässige Belastung der die Perforationen 96 umgebenden Teile des Grundbandes 94 zu vermeiden, ist vorzugsweise eine Reibungskupplung<B>132</B> zwischen den Stifträdern 100 und dem frei laufenden Druck zylinder 80 vorgesehen.
Zu dieser Reibungskupplung gehört ein Kupplungs ring 134, der auf einer Anzahl von kranzförmig an geordneten Stiften 136 verschiebbar gelagert ist, die an der Antriebsnabe 114 mit Presssitz gehalten sind und sich durch das Stiftrad 100 hindurch erstrecken, so dass der Kupplungsring 40 drehfest mit der Antriebs nabe verbunden ist, jedoch gegenüber dieser in Axial richtung frei verschiebbar ist. Eine Scheibe oder ein Kupplungsbelag 138 aus einem geeigneten Reibungs material ist starr an einer inneren Fläche des Kupp- lung@ringes 134 befestigt und liegt an einer Kupplungs fläche 140 einer Ringplatte 142 an, die auf einer Schul ter 146 des Druckzylinders 80 konzentrisch zu diesem sind und durch eine Schraube 144 gesichert ist.
Um den wirksamen Bereich der die Stifträder 100 an den Druckzylinder 80 kuppelnden Reibungskupp lung 132 verändern zu können, sind eine Anzahl von in gleichen Winkelabständen angeordneten Kammern 148 vorgesehen, die sich in Axialrichtungen durch je des Stiftrad 100 hindurch und in die angrenzenden Teile der Antriebsnabe 114 und des Kupplungsringes 134 hinein erstrecken. In jeder Kammer 148 ist eine schraubenförmige Druckfeder 150 angeordnet, deren eines Ende gegen den Kupplungsring 134 anliegt und deren anderes Ende gegen einen verbreiterten Kopf <B>152</B> einer Justierschraube 154 drückt, die sich in Axialrichtung durch eine Bohrung in der Antriebsnabe 114 erstreckt und auf der eine Sperrmutter 156 sitzt.
Diese ist so fest gegen die Nabe angezogen, wie es der gewünschten Spannung der Druckfeder entspricht.
Die wirksame Grenze des von der Reibungskupp lung 132 auf den Druckzylinder 80 übertragenen Dreh momentes kann daher in einfacher Weise auf einen ausreichend hohen Wert eingestellt werden, damit einerseits eine einwandfreie Beschleunigung bzw. Brem sung des Druckbandes 88 bewirkt wird, anderseits aber eine unabhängige Bewegung des Grundbandes 94 in gleichbleibendem Verhältnis zu dem frei laufenden Druckzylinder 80, wie oben erwähnt, sichergestellt wird, um einen Präzisionsdruckvorgang bei extrem ho hen Geschwindigkeiten zu erzielen.
Man kann den Gegendruckzylinder 40 leer mitlau fen lassen und dabei in einem breiten Geschwindig keitsbereich befriedigende Resultate und einen störungs freien Betrieb erzielen. Es kann jedoch vorteilhaft sein, ein angetriebenes Zahnrad, wie es in Fig. 4 bei 158 strichpunktiert dargestellt ist, auf dem Gegendruckzy- linder 40 zu befestigen, welches mit dem Stirnzahnrad 124 auf dem Druckzylinder 80 zusammenwirkt. Eine derartige Anordnung sichert eine einwandfreie Synchro nisierung des Gegendruckzylinders 40 und verringert die Gefahr, dass die Papierbahn 18 bei verhältnismässig raschen Beschleunigungen oder Bremsungen der Ma schine 10 eingeklemmt wird.
Um die Maschine 10 in möglichst geringer Zeit für den Druck von Büchern verschiedenen Formats einstellen zu können, ist eine Spannvorrichtung 160 für das Druckband (Fig. 5 bis 7) vorgesehen, um wahl weise Druckbänder von verschiedener Länge entspre chend verschiedenen Buchformaten spannen zu kön nen. Das Druckband 88 von ausgewählter Länge wird über den Druckzylinder 80 und eine Umlenkrolle 82 gelegt und kann automatisch gespannt werden durch eine gesteuerte Bewegung der Umlenkrolle 82 relativ zum frei laufenden Druckzylinder 80.
Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, sind Zwischenrollen 84, 86 wahlweise vorgesehen für den Fall, dass das Druck band 88 so lang ist, dass eine Abstützung an Zwischen punkten erforderlich oder erwünscht ist. Auch diese Zwischenrollen sind in nicht dargestellter Weise an dem Maschinengestell drehbar gelagert.
Die Umlenkrolle 82 ist, wie dargestellt, rohrförmig ausgebildet und drehbar gelagert auf einer waagrechten Tragwelle 162, welche an ihren Enden mit Gabeln 164 und 166 versehen ist, die um senkrechte Schwenk achsen schwenkbar an beweglichen Trägern 168, 170 befestigt sind. Die Träger 168 und 170 werden von Rollen 172 getragen, so dass sie auf horizontalen Füh rungsschienen 176, 174 des Maschinengestells eine leichte und glatte Rollbewegung ausführen können. Mit Leitspindeln 178, 180, die sich neben den Führungs schienen 174, 176 und parallel zu diesen erstrecken, kann den Trägern 168, 170 eine gesteuerte Bewegung erteilt werden.
Jede Leitspindel 178,<B>180</B> ist vorzugsweise in glei cher Weise gelagert, so dass es ausreicht, die Lagerung an einer Spindel zu beschreiben. Das rechte Ende der Leitspindel 178 ist sowohl drehbar als auch axial be weglich in einem Lagergehäuse 182 gelagert, während das linke Ende der Spindel 178 drehbar in einem La gergehäuse 186 gelagert ist, welches die Axialbewegung der Spindel mitmachen kann, begrenzt durch Anschläge 188, 190, die an einem Teil 192 des Maschinengestells vorgesehen sind. Das Lagergehäuse 186 ist auf Rei- bungsarmen-Kugelbahnen 194, 196 gelagert, die von an den Anschlagplatten 188, 190 befestigten Stangen 198, 200 gehalten werden.
Jede Leitspindel 178, 180 befindet sich in gewinde mässigem Eingriff mit einer Mutter 202 (Fig. 6), die lose in einen in jedem Träger 168, 170 gelagerten schwenkbaren Block 204, 205 eingepasst ist. Jede Mut ter 202 ist in dem entsprechenden Träger mit einem bestimmten Betrag von radialem Spiel, jedoch ohne Spiel in Axialrichtung, festgehalten.
Um die Umlenkwalze 82 auf den Druckzylinder 80 zu und von ihm weg zu bewegen, ist eine gleich zeitige Drehung der Leitspindel 178, 180 erforderlich. Diese wird bewirkt durch Kettenräder 206, 208, die mit den Leitspindeln 178, 180 antriebsmässig verbun den sind und in eine endlose Antriebskette 210 ein greifen, die ihrerseits von einem auf der Ausgangs welle 214 eines umkehrbaren Elektromotors 216 be festigten Kettenrad 212 angetrieben wird.
Wenn die Leitspindeln so gedreht werden, dass sich die Umlenkwalze 82 nach links in Fig. 2 von dem Druckzylinder 80 weg bewegt, wird die Umlenkwalze 82 normalerweise zuerst mit einem Ende das Druck band 88 berühren und spannen, da die Gewinde auf den beiden Spindeln 178, 180 wahrscheinlich nicht exakt gleich sind. Wenn das eine Ende der Umlenk- walze 82 (z.
B. das Ende beim Träger 168) beginnt, das Druckband 88 zu spannen, hört die lineare Bewe gung der entsprechenden Mutter 202 und des entspre chenden Trägers 168 auf, so dass bei fortgesetzter Dre hung der Leitspindel 178 unter dem Antrieb des Mo tors 216 eine axiale Bewegung der Leitspindel 178 nach rechts in Richtung auf den Druckzylinder 80 er folgt.
Die automatische Steuerung der Spannung des Druckbandes 88 ist am besten an Hand von Fig. 6 verständlich. Man sieht hier, dass eine durch den Mo tor 216 ausgeübte Kraft, welche die Leitspindel 178 axial nach rechts bewegt, ausreichend gross sein muss, um eine ständig vorhandene Gegenkraft zu überwin den, welche auf das Lagergehäuse 186 durch einen reibungsarmen hydraulischen oder pneumatischen Zy linder 218 vom Membrantyp über dessen hin und her gehenden Arm 220 und einen am Gestell 192 schwenk bar gelagerten Verbindungslenker 222 ausgeübt wird.
Wenn sich das die Leitspindel tragende Lagerge häuse 186 auf Grund einer Axialbewegung der Leit- spindel 178 nach rechts gegen die Kraft des Druck mittelzylinders 218 von seiner Anschlagplatte 188 weg nach rechts bewegt, bleibt das auf dem Träger bzw. Wagen befestigte Lagergehäuse 168 auch bei einer wei teren Drehung der Leitspindel ortsfest in bezug auf das Maschinengerüst stehen, und zwar auf Grund der be schriebenen Anordnung der Leitspindel und der auf ihr sitzenden Mutter. Das andere, sich verschiebende La gergehäuse 170 setzt seine Vorwärtsbewegung nach links fort, bis das gesamte Spiel im Druckband 88 aufgebraucht ist.
Dann werden auch die Leitspindel 180 und ihr Lagergehäuse 224 in gleicher Weise axial nach links verschoben gegen die Gegenkraft eines Zy linders, die gleich der auf die Leitspindel 178 aus geübten Gegenkraft ist. Genauer gesagt, wird das La gergehäuse 224 in der gleichen Weise wie das Lager gehäuse 186 durch die Kraft eines Druckmittelzylin- ders nach links belastet, wobei dessen wirksame Flä che gleich der des Druckmittelzylinders 218 ist und beide Druckmittelzylinder an eine gemeinsame Druck mittelquelle angeschlossen sind.
Da beide Druckmittelzylinder eine gleiche Vorspan- nungskraft auf die Lagergehäuse 186, 224 ausüben, wenn diese von ihren Anschlagplatten 188 nach links verschoben werden, wird die Vorspannungskraft über die Leitspindeln 178, 180 auf die wandernden Lager gehäuse 168, 170 übertragen, und das Druckband 88 befindet sich dann unter gleichförmiger Spannung, wo bei die Umlenkwalze 82 automatisch parallel zum Druckband 88 ausgerichtet ist.
Wenn sich die Lagergehäuse 186, 224 für die Leit spindeln noch weiter nach links verschieben, wird durch die dadurch verursachte Schwenkbewegung der Lenker 222, 223 ein Paar von normalerweise offenen Mikroschaltern 226, 227 geöffnet, die parallel zuein ander und in Serie zum Motor 216 geschaltet sind (Fig. 8), so dass der Antriebsstromkreis automatisch geöffnet und der Motor 216 abgeschaltet wird. Die Mikroschalter 226, 227 werden durch die Lenker 222, 223 wieder geschlossen, wenn diese in der Ausgangs stellung bezüglich der linken Anschlagplatten 188 sich befinden.
Bei ausgeschaltetem Motor und wenn ein dem Motor 216 vorgeschalteter Hauptschalter 228 geöffnet ist, kann das gespannte Druckband 88 dann, falls ge wünscht, von Hand justiert werden mittels eines Druck reglers 229, der in den Druckmittelkreis der Druck- mittelzylinder 218 eingeschaltet ist. Damit kann eine präzise Einstellung der Spannung des Druckbandes für ein einwandfreies Arbeiten bei den beträchtlich erhöh- ten Geschwindigkeiten der erfindungsgemässen Ma schine sichergestellt werden.
Jede Gefahr, dass sich die verschiebbaren Träger 168, 170 bezüglich der Muttern 202 bzw. der Leit- spindeln 178, 180 verschieben, wirkt die oben be schriebene gabelförmige Lagerung der Umlenkwalze 162 und das ausgewählte radiale Spiel zwischen jeder Mutter 202 und ihrem entsprechenden Lagerblock 204, 205 entgegen. Die richtige seitliche Einstellung der verschiebbaren Träger 168, 170 wird durch zwei Sei tenrollen 230, 232 unterstützt, die an dem Träger 178 vorgesehen sind und an beiden Seiten einer Führungs schiene 178 angreifen.
Ein einzelnes Paar von Seiten rollen 234 ist an dem anderen Träger 170 gelagert und greift an einer Führungsschiene 176 ein, so dass die Möglichkeit, dass sich die Spannvorrichtung gegen die Schienen 174, 176 verteilt oder festsetzt, praktisch ausgeschlossen wird.
Als Sicherheitsvorrichtung zur Aufrechterhaltung der eingestellten Spannung des Druckbandes und da mit zur Aufrechterhaltung des Betriebes auch bei Druckgeschwindigkeiten von etwa 300 m pro Minute beim Ausfall des Druckmittels und als Ausgleichsein richtung zur Berücksichtigung von Spiel oder Totgang auf Grund von Herstellungstoleranzen der Bestandteile der Spannvorrichtung 160 ist jeder wandernde Träger 168, 170 mit einer aus einem Handgriff und Klemm schuhen bestehenden Verriegelungsvorrichtung, z. B. 236, versehen, um die Träger 168, 170 an den ent sprechenden Führungsschienen 174, 176 festzuklem men. Ferner ist vorzugsweise eine Klemmeinrichtung 238 vorgesehen, um die Verriegelungshandgriffe 236 an jedem der Träger festzustellen und zu sichern.
Wenn dies geschehen ist, können die Druckmittelzylinder 218 abgeschaltet werden, wobei die Spannvorrichtung 160 in der Betriebsstellung verbleibt.
Aus der vorstehenden Beschreibung dürfte hervor gehen, dass die Hauptvorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung darin liegen, dass eine Maschine für ex trem hohe Druckgeschwindigkeiten geschaffen wird, bei der Fehler auf Grund einer Oberflächenwanderung (surface walking) der Druckplatten praktisch aus geschlossen sind und bei der eine hinreichende Flexi bilität für den Druck von Büchern verschiedenen For mates gegeben ist, einschliesslich eines geringen Ar- beits- und Zeitaufwandes für die bei den verschiede nen Druckaufgaben erforderlichen Einstellungsänderun gen der Maschine.