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Aus Kunststoff gebildetes, mittels eines Glases abgedecktes Uhrgehäuse Es wurden schon gewisse Uhrgehäuse aus Kunststoff hergestellt, die mit einer kreisförmigen, in das Gehäuse oberhalb einer ringförmigen Schulter eingeschnittenen, zur Aufnahme eines Glases bestimmten Rille versehen wurden. Die Herstellung der ringförmigen Rille erfolgt mittels eines geeigneten Werkzeuges, das das Einschneiden der Rille in die Innenwandung ermöglicht, nachdem das Uhrgehäuse gegossen worden ist. Zu diesem Zwecke musste das gegossene Uhrgehäuse zuerst aus der Gussform herausgehoben und abgekühlt werden, worauf es zur Herstellung der kreisförmigen Rille auf eine Werkzeugmaschine mit einem rotierenden Schneidewerkzeug gebracht werden muss.
Anschliessend ist das Uhrgehäuse von den beim Einschneiden der Rille anfallenden und nicht zu vermeidenden pulverförmigen Kunststoffpartikeln zu reinigen, bevor es sich zum Einsetzen des Uhrwerkes eignet. Es ist somit bei der bisherigen Praxis unerlässlich, zuerst die kreisförmige Rille im Uhrgehäuse einzuarbeiten und dann das Glas in diese Rille einzudrücken.
Diese Praxis ist aber mit erheblichen Nachteilen behaftet. Einer dieser Nachteile ergibt sich bei der Ausführung einer Reparatur an der Uhr, indem das Glas entfernt werden muss, um das Werk zugänglich zu machen. Das Einsetzen des Glases in das Gehäuse ist zudem nur durch Ausübung eines Druckes möglich, wobei die Inanspruchnahme eines besonders für diesen Zweck geschaffenen Werkzeugs benötigt wird, mittels welchem das Glas unter Ausbauchung direkt nach einwärts gedrückt werden kann, um mit seinem Rand in die Rille einschnappen und sich dabei wieder etwas abflachen zu können. Es hat sich zudem in der Praxis gezeigt, dass es schwierig ist, das Glas aus dem Gehäuse zwecks Zugänglichmachung des Werkes zur Ausführung einer Reparatur zu entfernen, ohne dass es beschädigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines aus Kunststoff gebildeten, mittels eines Glases abgedeckten Uhrgehäuses, bei welchem die genannten Nachteile vermieden sind, wobei das Uhrwerk von oben her in das Gehäuse eingesetzt werden und das Glas leicht eingesetzt und wieder entfernt werden kann und das auf das Gehäuse aufgesetzte Glas zudem das Werk feststellt und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und Verunreinigung schützt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Glas unterhalb eines flanschartigen Randes einen zylinderförmigen Teil mit einer Mehrzahl von in abständen auseinanderliegenden und über den Umfang verteilten, über die Zylinderfläche vorstehenden rippenartigen Erhöhungen aufweist,
während der zur Aufnahme dieses zylinderförmigen Teils des Glases bestimmte Teil des Gehäuses eine untere und eine obere kreisringförmige Fläche besitzt und der zwischen diesen Flächen liegende Gehäuseteil mit einer der Zahl der am Glas befindlichen Erhöhungen übereinstimmenden Zahl von in Richtung auf die untere Fläche geneigten Rillen mit je einer Austrittsöffnung in der oberen Fläche versehen ist, in welche die rippenartigen Erhöhungen einführbar sind, wobei das Glas durch Drehung über dem Gehäuse eine Abwärtsbewegung auf das Gehäuse in eine Endstellung ausführt und in dieser sich mit dem Anschlag an den Anschlag des Gehäuses anlegt und das Werk gegen aussen abdichtet.
Dadurch können gegenüber der bekannten Ausführungsform mit einer einzigen Gewinderille in der inneren Mantelfläche des Gehäuses und einer entsprechenden über die Zylinderfläche des Glases vorstehenden rippenartigen Erhöhung verschiedene Vorteile erzielt werden. Durch die Drehzahl von rippenartigen Erhöhungen oder Nocken am Glas und eine entsprechende Anzahl von Rillen im Gehäuse mit je einer Austrittsöffnung kann der Drehwinkel zwischen Glas und Gehäuse klein gehalten werden, was ein leichteres und rascheres Befestigen bzw. Entfernen des Glases aus bzw. vom Gehäuse
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ermöglicht.
Im weitem ergibt sich ein gleichförmigerer und besser über den Umfang verteilter Anpressdruck zwischen Glas und Gehäuse, was im Hinblick auf eine gute Abdichtung und einen wirksamen Schutz des Werkes gegen Feuchtigkeit und Staub von grosser Bedeutung ist. Ferner kann eine Ungleichheit oder Ungenauigkeit einer einzelnen oder zweier Erhöhungen oder Nocken und/oder Ausnehmungen oder Rillen infolge der grösseren vorhandenen Anzahl dieser Teile leicht kompensiert werden, ohne dass die Dichtigkeit der Verbindung zwischen Glas und Gehäuse eine nennenswerte Einbusse erleiden würde. Auch können die Erhöhungen oder Nocken breiter und damit massiver ausgebildet werden als im Falle einer einzigen sich über den ganzen Umfang erstreckenden Erhöhung, wodurch die Solidität und Dauerhaftigkeit des Glases wesentlich erhöht werden können.
Ferner können das neuerungsgemässe Glas und Gehäuse auf einfachere Weise hergestellt werden, was sich in wirtschaftlicher Hinsicht und damit im Preis günstig auswirkt.
Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise an Hand von Figuren erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein durch ein Glas abgedecktes Uhrgehäuse gemäss einer bekannten Ausführungsform im Schaubild, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1 in grösserem Massstab, Fig.3 ein weiteres Beispiel einer bekannten Ausführungsform in schaubildlicher Darstellung, Fig. 4 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen, mittels eines Glases abdeckbaren Uhrgehäuses in schaubildlicher Darstellung und Fig. 5 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Uhrgehäuses mit Abdeckglas in schaubildlicher Darstellung.
In den Fig. 3, 4 und 5 ist jeweils das Glas vom Gehäuse abgehoben, wobei der Blick auf die Unterseite des Glases bzw. von oben her in das Gehäuse fällt.
Bei der Herstellung des Gehäusekörpers 1, die vorzugsweise nach dem Spritzgussverfahren erfolgt, wird der Kern der Form während deren Rotation entfernt. In analoger Weise wird das Glas nach Beendigung des Spritzvorganges vom Grund der Form während der Rotation weggenommen. Bei der Herstellung des Gehäuses 1 wird dessen dem Glas gegenüberliegendes Ende mittels eines Bodenstückes verschlossen, das einen integrierenden Teil des Körpers bildet oder auch aus einer Metallplatte 8 bestehen kann, die in die zur Formierung des Körpers bestimmte Form vor der Einleitung des Spritzvorganges eingelegt worden ist, so dass zwischen dem Körper 1 und der Bodenplatte 8 eine feste Verbindung entsteht.
Zur Herstellung des Glases wird ein klarer, durchsichtiger Kunststoff verwendet, der ein unzerbrechliches synthetisches Glas ergibt, das also die erforderlichen Eigenschaften bezüglich Härte und Festigkeit aufweist. Beispielsweise hat sich das im Handel unter der Bezeichnung Lucite erhältliche Akrylharz als geeignet erwiesen. Für das Gehäuse ist ein Kunststoff vorzusehen, der sehr gute Eigenschaften bezüglich Haltbarkeit aufweist, hart und unzerbrechlich ist, einen hohen Schmelzpunkt besitzt und gegen Schläge und Form- änderungen beim Gebrauch unempfindlich ist.
Das unter der Bezeichnung Delrin 500 von der Firma Du Pont de Nemours Company in den Handel gebrachte Produkt hat zu befriedigenden Erzeugnissen geführt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist das Glas 6 unterhalb seines Flansches 6# an seinem zylindrischen Teil mit einer einzigen, über die Fläche vorstehenden, schraubenlinienförmigen, rippenartigen Erhöhung 9 versehen, während die Fläche 4 des Gehäusekörpers 1 eine entsprechende Rille 10 aufweist. Die Fläche 4 ist mit einer Ausnehmung 11 versehen, die mit der Rille 10 Verbindung hat und die Einführung der Rippe 9 des Glases ermöglicht. Die Festsetzung des Glases auf dem Gehäuse erfolgt somit durch Drehung des ersteren auf dem letzteren.
Bei der neuerungsgemässen Ausführungsform nach Fig. 4 ist das Glas 6 auf das Gehäuse 1 aufzusetzen und im Uhrzeigersinne zwecks Festsetzung auf dem letzteren zu drehen. Der zylindrische Teil des Glases 6 unterhalb seines Flansches 6# ist mit vier schraubenlinienförmigen Erhöhungen 12 versehen. Dementsprechend sind im Gehäuse zwischen den Flanschen 4 und 3 vier Rillen 14 von Gewindeform vorgesehen, die zur Aufnahme der vier Erhöhungen 12 des Glases 6 bestimmt sind.
Die Ausführungsform nach Fig.5 unterscheidet sich von den vor gängig beschriebenen Ausführungsformen dadurch, dass als Befestigungsmittel Organe wie bei einem Bajonettverschluss vorgesehen sind. Das Glas 6 weist an seinem unterhalb des Flansches 6# befindlichen zylindrischen Teil eine Anzahl vorstehende Nocken 15 auf.
Die Fläche 4 des Gehäuses 1 hat eine der Zahl der Nocken 15 entsprechende Anzahl Durchbrechungen, die je nach einer Rille führen, welche schraubenlinienförmig nach unten verlaufen, so dass nach der Einführung der Nocken 15 in die Rillen und Drehung des Glases das letztere nach abwärts in Richtung auf das Gehäuse bewegt wird, bis der Flansch 6# zum Anliegen auf den auf der Fläche 4 befindlichen Dichtungsring kommt.
Bei allen Ausführungsbeispielen wird durch leichtes Abwärtsdrücken und Drehen des Glases unter über- windung einer gewissen Reibung eine dichte Verbindung zwischen Glas und Gehäuse erzielt, wobei die Reibung genügt, um ein unbeabsichtigtes Lockern des Glases aus seiner abdichtenden Stellung heraus zu verhindern. Zum Abheben des Glases vom Gehäuse braucht ersteres lediglich im entgegengesetzten Drehsinne gedreht zu werden. Das in das Gehäuse eingesetzte Uhrwerk, das durch das aufgesetzte Glas in seiner Lage festgestellt und gegen Schläge geschützt ist, lässt sich aber nach Wegnahme des Glases aus dem Gehäuse entfernen.
Es hat sich auch gezeigt, dass die am zylindrischen Teil des Glases befindlichen vorstehenden, rippenförmigen Teile einen zusätzlichen Schutz für das Werk ergeben und die Festigkeit des mit dem Glas versehenen Gehäuses erhöhen.
Auch bei den neuerungsgemässen Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4 und 5 kann das Abschlussglied 8, wie im Falle der bekannten Ausführungsform nach Fig. 2 und im Zusammenhang mit dieser bereits erwähnt, eine Metallplatte sein. An Stelle der Metallplatte kann aber auch ein Abschlussorgan aus synthetischem Glas vorgesehen sein, das in analoger Weise wie das Glas 6 ausgebildet ist und sich in gleicher Weise mit dem Gehäuse 1 in Verbindung bringen lässt. Eine solche Ausführungsform bietet die Möglichkeit, das Werk von unten her in das Gehäuse einzusetzen und beide Seiten des Werkes sichtbar zu machen.
Bei der Herstellung des Glases und des Gehäuses lassen sich die Rippen und Rillen auch vertauschen, d. h. es kann der unterhalb des Flansches 6% befindliche zylindrische Teil des Glases 6 mit einer oder mehreren schraubenlinienförmigen Rillen versehen sein, während an der zylinderförmigen Fläche des Gehäuses, die sich zwischen der unteren und oberen kreisringförmigen Anschlagfläche 3 bzw. 4 befindet, die
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in die Rillen passenden schraubenlinienförmigen Erhöhungen vorzusehen sind.