Vorrichtung zur Kennzeichnung elektrischer Leiter Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kennzeichnung elektrischer Leiter.
In grösseren elektrischen Schalttafeln und Verteil- oder Steuerschränken tragen die Anschlussklemmen für die von aussen anzuschliessenden Leiter meist eine dem Schaltschema entsprechende Numerierung oder Kenn zeichnung. Zur Vereinfachung der Anschlussarbeiten und zum Vermeiden von Verwechslungen werden die von aussen her zugeführten Leiter oft mit den Nummern oder Kennzeichnungen versehen, welche die ihnen zum Anschliessen zugeordneten Verbindungsklemmen tragen.
Darüber hinaus ist eine übersichtliche Kennzeichnung der inneren Verbindungsleiter und Steuerdrähte von Schalttafeln und Verteil- oder Steuerschränken von gro sser Bedeutung, besonders bei Steuerschränken, die für den Transport in verschiedene kleinere Einheiten zerlegt und am endgültigen Standort durch fremdes Personal wieder zusammengebaut werden müssen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Kennzeich nung elektrischer Leiter zeichnet sich dadurch aus, dass ein Tragkörper für wahlweise anbringbare Bezeich- nungsschildchen eine durchgehende Ausnehmung zum Hindurchstecken eines elektrischen Leiters und wenig stens eine elastisch biegsame Zunge aufweist, die in das Durchlassprofil der Ausnehmung so weit hineinragt, dass sie von dem durch die Ausnehmung hindurch zusteckenden Leiter aus ihrer entspannten Ruhelage ausbiegbar ist,
um nachher unter dem Einfluss ihrer Elastizität gegen den Leiter pressen zu können zwecks Sicherung der Vorrichtung gegen unbeabsichtigte Bewe gung auf dem Leiter.
Zweckmässig können der Tragkörper und die Zunge als einteiliges Materialstück aus zähelastischem polyme rem Kunststoff ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei elastisch biegsame Zungen vorhanden und je an der einen bzw. andern Mündung der durchgehenden Ausnehmung zum Hindurchstecken des elektrischen Leiters angeordnet. Die Bezeichnungs- schildchen können je einen rückseitigen Verankerungs- fortsatz aufweisen, der in eine passende Ausnehmung des Tragkörpers eingesetzt werden kann.
Dabei ist es zweckmässig, den Verankerungsfortsatz mit einem Längs schlitz und am freien Ende mit einer wulstartigen Ver dickung zu versehen, während die zugeordnete Ausneh- mung des Tragkörpers eine Erweiterung zur Aufnahme des wulstartig verdickten Endes des Verankerungsfort- satzes aufweist.
Weitere Einzelheiten und die Vorteile von Ausfüh rungsbeispielen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung und aus den zu gehörigen Zeichnungen. Die Zeichnungen veranschauli chen eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs gemässen Vorrichtung zur Kennzeichnung elektrischer Leiter.
Fig. 1 zeigt auf ein elektrisches Leiterstück auf geschobene Kennzeichnungsvorrichtung teils in Seiten ansicht und teils im senkrechten Längsschnitt.
Fig. 2 ist eine Draufsicht.
Fig. 3 stellt teils einen Querschnitt nach der Linie 111-III in Fig. 1 und teils eine Stirnansicht der Vor richtung dar.
Fig. 4 und 6 veranschaulichen ein einzelnes Be- zeichnungsschildchen mit _ seinem Verankerungsfortsatz im Aufriss bzw. im Seitenriss.
Fig. 6 zeigt in kleinerem Massstab mehrere zu einer Fabrikations- und Handelseinheit vereinigte Bezeich- nungsschildchen.
Gemäss den Fig. 1 bis 3 weist die Vorrichtung zur Kennzeichnung elektrischer Leiter einen Tragkörper 11 auf, der im wesentlichen die Aussengestalt eines recht winkligen Parallelepipedes hat. Der Tragkörper 11 ist mit einer durchgehenden Ausnehmung 12 zum Hin durchstecken eines elektrischen Leiters 13 versehen. An den beiden Mündungen der Ausnehmung 12 ist je eine elastisch biegsame Zunge 14 vorhanden, die in das lichte Durchlassprofil der Ausnehmung 12 hineinragt. In ihrer entspannten Ruhelage verlaufen die Zungen 14 in Fig. 1 wenigstens annähernd vertikal (nicht dar gestellt).
Durch den in die Ausnehmung 12 eingescho benen elektrischen Leiter 13 werden die Zungen 14 jedoch aus ihrer Ruhelage ausgebogen, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Der Trägerkörper 11 und die Zungen 14 sind durch ein einteiliges Materialstück gebildet, das vorzugsweise aus einem zähelastischen polymeren Kunst stoff, etwa wie Nylon, besteht.
Der Tragkörper 11 ist an seiner Oberseite zum lös baren und auswechselbaren Anbringen von beispiels weise drei Bezeichnungsschildchen 15 ausgebildet, von denen in den Fig. 1 und 2 nur eines gezeigt ist. Dieses Bezeichnungsschildchen 15 besteht aus einer rechteckför- migen Platte, die an ihrer Oberseite die gewünschte Be zeichnung 16, z. B. eine Ziffer 2 , trägt. An der gegen überliegenden Rückseite des Bezeichnungsschildchens 15 ist ein Verankerungsfortsatz 17 vorhanden, der einen Längsschlitz 1 & aufweist und dadurch in zwei elastisch gegeneinander biegbare Schenkel unterteilt ist.
Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, hat der Verankerungs- fortsatz 17 keine runde, sondern eine rechteckige Quer schnittsform. An seinem freien Ende weist der Veran- kerungsfortsatz 17 eine wulstartige Verdickung 19 auf.
Der Tragkörper 11 ist mit drei im Querschnitt recht- eckförmigen Ausnehmungen 20 versehen, die je zur Aufnahme eines Verankerungsfortsatzes 17 eines Be- zeichnungsschildchens 15 dienen und der Querschnitts form des Verankerungsfortsatzes 17 angepasst sind. Die Ausnehmungen 20 weisen auch je eine erweiterte Partie 21 auf, in welcher die wulstartige Verdickung 19 des Verankerungsfortsatzes 17 Platz findet.
Die erweiterte Partie 21 jeder Ausnehmung 20 mündet in die durch gehende Ausnehmung 12 zum Hindurchstecken des elektrischen Leiters 13 ein.
Zum Anbringen der Bezeichnungsschildchen 15 am Tragkörper 11 wird einfach der Verankerungsfortsatz 17 eines jeden Bezeichnungsschildchens 15 in die zu geordnete Ausnehmung 20 eingeführt und durch leich ten Druck auf die Oberseite des Bezeichnungsschild- chens so weit eingeschoben,
bis die Rückseite des Be zeichnungsschildchens am Tragkörper 11 anschlägt und gleichzeitig die wulstartige Verdickung 19 des Veranke- rungsfortsatzes 17 in die erweiterte Partie 21 der Aus- nehmung 20 einrastet. Damit wird das Bezeichnungs- schildchen 15 am Tragkörper 11 gesichert. Da der Ver- ankerungsfortsatz 17 und die zugeordnete Ausnehmung 20 nicht einen runden Querschnitt haben, ist auch ein Drehen des Bezeichnungsschildchens 15 sicher verhütet.
Um den am Tragkörper 11 angebrachten Bezeichnungs- schildchen 15 einen zusätzlichen Schutz gegen unbeab sichtigtes Lösen zu gewähren, weist der Tragkörper 11 zwei mit der Oberseite der Bezeichnungsschildchen bün dig endende Schutzränder 22 auf, zwischen denen alle Bezeichnungsschildchen 15 Platz finden.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die dem freien Ende der Zungen 14 gegenüberliegende Innenwand 23 der Ausnehmung 12 in ihrer Durchlassrichtung betrachtet V-förmig ausgebildet ist, so dass der durch die Aus- nehmung 12 hindurchgehende elektrische Leiter 13 unter dem Einfluss der Elastizität der Zungen 14 in den Schei tel der genannten V-Form hineingedrückt wird. Diese V-förmig ausgebildete Innenwand der Ausnehmung 12 ist an der zum Anbringen der Bezeichnungsschilder 15 vorbereiteten Partie des Tragkörpers 11 angeordnet.
Zur Materialeinsparung und aus formtechnischen Gründen weist der Tragkörper 11 an seiner von den Bezeichnungsschildchen 15 abgewendeten Unterseite eine Öffnung 24 (Fig. 1 und 3) auf, die in die Ausnehmung 12 zum Hindurchstecken des elektrischen Leiters 13 einmündet und sich von der Wurzel 25 der einen Zunge 14 zur Wurzel der andern Zunge 14 erstreckt.
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschriebe nen Vorrichtung ist wie folgt: Wenn man einen bestimmten elektrischen Leiter kennzeichnen will, wird vorerst der Tragkörper 11 der Kennzeichnungsvorrichtung mit einem, zwei oder drei Bezeichnungsschildchen 15 versehen, welche die ge wünschten Bezeichnungen 16, z. B. Ziffern oder auch Buchstaben, an ihrer Oberseite aufweisen. Die Bezeich nungsschildchen 15 werden in der gewünschten Reihen folge angeordnet und am Tragkörper 11 angebracht, in dem jeweils der Verankerungsfortsatz 17 des Bezeich- nungsschildchens in die zugeordnete Ausnehmung 20 eingesetzt wird.
Nachher steckt man den zu kennzeich nenden elektrischen Leiter 13 durch die Ausnehmung 12 des Tragkörpers 11 hindurch, wobei die elastisch biegsamen Zungen 14 aus ihrer entspannten Ruhelage ausgebogen werden, wie Fig. 1 veranschaulicht. Durch ihre eigene Elastizität pressen die Zungen 14 gegen den elektrischen Leiter 13 an und bewirken damit, dass letz terer in Anlage an der V-förmig gestalteten Innenwand 23 des Tragkörpers 11 anliegt. Mit andern Worten: Der Leiter 13 wird zwischen den Zungen 14 einerseits und der Innenwand 23 anderseits geklemmt.
Diese Klem- mung gewährleistet, dass der Tragkörper 11 und damit die ganze Kennzeichnungsvorrichtung auf dem elektri schen Leiter 13 festsitzt und sich nicht von selbst ver schieben kann. Von Hand kann man die Vorrichtung jedoch in der Längsrichtung des Leiters 13 beliebig verschieben und um den Leiter drehen.
Das Durchlassprofil der Ausnehmung 12 ist derart, dass elektrische Leiter verschiedenen Aussendurchmes sers hindurchgesteckt werden können. Die erwähnte V-Form der Innenwand 23 bewirkt, dass der durch die Ausnehmung 12 hindurchgesteckte Leiter 13 stets dem freien Ende der elastisch biegsamen Zungen 14 gegen überliegt, wie gross der Durchmesser des Leiters auch sei.
Falls erwünscht, können die Bezeichnungsschildchen 15 wieder von dem Tragkörper 11 abgenommen und durch andere ersetzt werden.
Es sind auch Ausführungen möglich, bei denen der Tragkörper 11 nur eine einzige Zunge oder mehr als zwei Zungen 14 aufweist. Ferner ist es möglich, zwei oder mehr der beschriebenen oder dargestellten Be- zeichnungsschildchen 15 als zusammenhängende Einheit auszubilden, die rückseitig ein oder mehr Verankerungs- fortsätze 17 aufweist.
Da es sich bei den dargestellten Einzelbezeichnungs- schildchen 15 um verhältnismässig kleine Gegenstände handelt, ist es vorteilhaft, eine Reihe dieser Bezeich- nungsschildchen gleichzeitig herzustellen, beispielsweise in einer entsprechenden Mehrfachform zu giessen, zu pressen oder zu spritzen. Als Material für die Bezeich- nungsschildchen und die Verankerungsfortsätze wird zweckmässig ein Kunststoff verwendet.
Die so hergestell ten Bezeichnungsschildchen 15 sind gemäss Fig. 6 durch einen Steg 25 miteinander verbunden, der sich in ennem der Materialzuführung dienenden Kanal der Mehrfach form gebildet hat. Mit Vorteil ist der Steg 25 an seinem einen Ende zu einem Handgriff 26 verbreitert. Die durch mehrere Bezeichnungsschildchen 15 und den Steg 25 mit Handgriff 26 gebildete Fabrikationseinheit wird zweckmässig auch in der gleichen Gestalt in den Handel gebracht.
Vorzugsweise bringt man das jeweils benötigte Bezeichnungsschildchen 15 am Tragkörper 11 der Kenn- zeichnungsvorrichtung an, solange es noch mit dem Steg 25 in Verbindung steht. Erst nachher bricht man das Bezeichnungsschildchen 15 von einem zum Steg 25 füh renden Hals 27 ab. Ein sauberes Abbrechen kann durch eine geeignete Formgebung der vorgesehenen Sollbruch stelle gewährleistet werden.
Zum Schluss ist noch zu erwähnen, dass die gleichen Bezeichnungsschildchen auch zum Kennzeichnen von elektrischen Klemmen verwendbar sind, sofern diese mit passenden Ausnehmungen zum Einstecken des Veran- kerungsfortsatzes 17 der Bezeichnungsschildchen 15 ver sehen sind. Die genannten Ausnehmungen der Klemmen können auch als Nuten ausgebildet sein, in welche die Verankerungsfortsätze 17 der Bezeichnungsschildchen 15 eingesteckt werden können.