Verfahren zur Bestimmung des Fettinhaltes von Fettemulsionen, insbesondere Milch
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung des Fettinhaltes von Fettemulsionen, insbesondere von Milch, bei welchem Verfahren eine erwärmte, verdünnte und druckhomogenisierte wässrige Lösung des zu untersuchenden Produktes mit Zusatz eines proteinlösenden Stoffes kolorimetrisch gemessen wird.
Bei einem Verfahren dieser Art wird die Einwirkung von Kohlenhydraten und Proteinen auf das Messergebnis im wesentlichen durch die genannte Verdün nng mit Wasser mit zues'eztem proteiniöseadem Stoff eOElminiert.
Das noch zu lösende Hauptproblem besteht darin, die Eintwirkung der Grösse der Fettkuigeln auf das Mess ergebnis zu elinilnieren oder wenigstens diese Einwirkung so stark zu vermindern, dass eine für praktische Verhältnisse ausreichende Messgenauigkeit erhalten wird.
Durch das Homogenisieren wird angestrebt, die genannte Einwirkung der Grösse der Fettkugeln zu vermindern. Das Homogenisieren besteht darin, dass die grossen Fettkugeln zu kleineren Fettkugeln zerschlagen werden, es ist aber trotzdem unvermeidlich, dass im homogenisierten Produkt Fettkugeln recht stark variierender Grösse vorhanden sind. Da die Grösse der Fett Wgeffin sowohl auf die Lichtabsorption des Produktes als auch auf die Streuung des Lichtes und damit auf den Anteil des Lichtes, der auf die Photozelle des Kolorime- ters auftrifft, einwirkt, ist verständlich, dass die Grösse der Fettkugeln auf den Messausschlag des Kolorimeters eine Einwirkung hat, so dass dieser nicht eindeutig vom Fettprozent bestimmt wird.
Bei den bisher bekannten Verfahren hat man versucht, diese Schwierigkeit dadurch zu überbrücken, dass man von dem Umstand, dass die Einwirkung der Grösse der Fettkugeln verschieden ist, je nachdem die Photozelle sich in grösserem oder kleinerem Abstand von der Küvette befindet, Gebrauch macht. Gemäss den bisher vorliegenden Forschungsergebnissen steigt der Lichtdurchgang durch die Küvette mit wachsendem Homogenisierungsdruck an, aber die Steigung ist bei grossem Abstand zwischen der Photozelle und der Küvette kräftiger als bei kleinem Abstand zwischen denselben. Durch die Vornahme zweier kolorimetrischer Messungen mit verschiedenen Abständen zwischen der Photozelle und der Küvette hat man deshalb eine Möglichkeit, durch z.
B. nomographische Berechnungen den Fettinhalt und den Homogenisierungsgrad zu bestimmen. Dies ist indessen ein ziemlich umständlicher Vorgang, insbesondere wenn man nur wünscht, den Fettinhalt zu bestimmen.
Die vorliegende Erfindung ruht auf der Erkenntnis, dass der Zusammenhang zwischen dem Homogenisierungsdruck und dem Lichtdurchgang anderen Gesetzen als bisher angenommen folgt, und dass dies insbesondere erkennbar ist, wenn die Photozelle und die Küvette wesentlich näher aneinander angebracht werden als bisher vorgeschlagen wurde. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bei ansteigendem Homogenisierungsdruck in Wirklichkeit erst eine Verminderung des Lichtdurchganges und dann eine Vergrösserung erfolgt.
Bei den bisher verwendeten Abständen zwischen der Photozelle und der Küvette liegt indessen der Minimumswert des Lichtdurchganges bei einem so niedrigen Homogenisierungsdruck, dass offenbar nicht bemerkt wurde, dass ein solcher Minimumswert überhaupt vorkommt. Übrigens hat dieser Minimumswert keine praktische Bedeutung, da er bei einem so niedrigen Homogenisierungsdruck eintritt, dass sowieso nicht in Betracht kommen könnte, diesen Minimumswert bei der Durchführung des Verfahrens auszunützen, da die erreichte Homogenisierung praktisch verschwindend sein würde.
Es hat sich indessen bei Untersuchungen in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass, wenn der Abstand zwischen der Photozelle und der Küvette klein gemacht wird, der Wert des Homogenisierungsdruckes, bei dem das Minimum des Lichtdurchganges eintritt, so ansteigt, dass er bei einem gewissen Wert des Abstandes ganz in den üblichen Homogenisierungsdruckbereich hinein gelangt. Bei weiterer Herabsetzung des Abstandes gelangt der genannte Homogenisierungsdruck sogar weit über diesen Bereich hinaus, so dass man im letzteren Fall unter praktischen Verhältnissen in Wirklichkeit eine ständige Verminderung des Lichtdurchganges bei ansteigendem Homogenisierungsdruck feststellen wird.
Erfindungsgemäss wird diese Erkenntnis ausgewertet um den Koiorimeterausschlag von der Grösse der Fettkugeln weniger abhängig zu machen, so dass man in einem einzigen Messvorgang eine für praktische Zwecke ausreichend genaue Messung des Fettinhaltes erreichen kann, und zwar so, dass der Messausschlag unmittelbar den Fettprozent angibt.
Zu diesem Zweck besteht die Haupteigentümlichkeit der Erfindung darin, dass die Photozelle des Kolorimeters in einem solchen Abstand von der Küvette desselben angebracht wird, dass die Kurve des Lichtdurchganges als Funktion des Homogenisierungsdruckes ein ausgeprägtes Minimum hat, und dass beim Homogenisieren im wesentlichen der Homogenisierungsdruck verwendet wird, der den genannten Minimumswert des Lichtdurchganges ergibt.
Hierdurch wird erreicht, dass beim Messen auf einem praktisch waagrechten Teil der Kurve des Lichtdurchganges als Funktion des Homogenisierungsdruckes gearbeitet wird, und zwar bei oder in der unmittelbaren Nähe des Minimumspunktes. Da eine waagrechte Strekke der genannten Kurve bedeutet, dass der Lichtdurchgang von der Grösse der Fettkugeln unabhängig ist, ist verständlich, dass, wenn in der unmittelbaren Nähe des Minimumspunktes gearbeitet wird, ein Zustand herrscht, wo der Lichtdlllrohgang von der Grösse der Fettkugeln viel weniger abhängt, als wenn man auf einem stark ansteigenden oder stark herabfallenden Teil der Kurve arbeitet.
Die Voraussetzung ist jedoch selbstverständlich, dass keine allzu grossen Variationen der Grösse der Fetrkugeln vorkommen; diese Bediiigung ist indessen gerade erfüllt, weil der Minimumspunkt innerhalb des üblichen Homogenilsi, erungsdrllokbereichles liegt.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Ausübung des beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung umfasst Mittel für die Zugabe der Verdün nungsilüssigkeit, Erwärmung derselben, Mischung der zu untersuchenden Probe und der Verdünnungsflüssigkeit, einen Homogenisator für die Homogenisierung der Flüssigkeitsmischung sowie einen Kolorimeter für die Prüfung der homogenisierten Flüssigkeitsmischung, und erfindungsgemäss ist die Photozelle des Kolorimeters in einem solchen Abstand von der Küvefte desselben angebracht, dass die Kurve des Lichtdurchganges als Funktion des Homogenisierungsdruckes innerhalb des üblichen Homogenisierungsbereiches ein ausgeprägtes Minimum erhält, wobei der Homogenisator dazu angeordnet ist, im wesentlichen bei dem Homogenisierungsdruck,
der den genannten Minimumswert des Lichtdurchganges ergibt zu arbeiten.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben werden, wo die Fig. 1 und 2 schematisch zwei verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemässen Vorrichtung zeigen.
1 ist eine Standardprobeflasche mit der zu messenden Milch. Die Flasche wird um eine Tauchröhre 2 herum angehoben, wonach die Flasche in dieser Stellung gehalten wird, indem ihr Boden auf einer Konsole auf der Frontplatte der Vorrichtung aufruht (der tJbersichtlich- keit halber ist indessen die Konsole ganz rechts in Fig. 1 gezeigt). Um zu verhindern, dass etwaige Unreinigkeiten in der Milch in den Homogenisator eindringen und die Ventile stoppen, ist die Tauchröhre an ihrem unteren Ende mit einem Filter 3, bestehend aus einem feinmaschigen Drahtnetz, versehen. Wenn der Homogenisator gestartet wird, saugt er die Milch unmlittelbar aus der Flasche an.
Die Tauchröhre ist nach dem Stoppen des Homogenisators stets voll von Milch, so dass beim Übergang von der einen Probe zur anderen keine Luft in die Milch hineindringt. Nach Abschluss der Homogenisierung wird die Flasche entfernt, wonach die Aussenseite der Tauchröhre leicht abgewischt wird. Die nächste Flasche mit Milch wird danach um die Tauchröhre herum angebracht.
Wenn die HomogerlLsilerungspumpe gestartet ist, wird die Milch aus der Flasche durch eine Kupferspirale 4 llindurch gesaugt, die in das Wasser eines Thermostatbades bestehend aus einer Wanne 5 mit dicht schliessendem Deckel 6 eintaucht, so dass die Vorrichtung transportiert werden kann, ohne dass das Wasser herausplatscht.
Das Wasser des Bades wird mittels eines elektrischen Heizkörpers 10 erwärmt, der über ein nicht gezeigtes Elektronrelais von einem Kontaktthermometer 7 gesteuert wird. Das Kontaktthermometer ist auf 600 C eingestellt. Eine Schleuderpumpe 9, die von einem Elektromotor 8 angetrieben wird, sorgt für geeignete Umrührung des Thlermostatwaslsors. Die Schleuderpumpe ist mit einem zusätzlichen Schlauchstutzen versehen, von welchem ein Gummischlauch 40 zu einer Kupferspirale 41 führt, die um die Pumpenzylinder des Homogenisators herumgelegt ist, wonach das Thermostatwasser durch einen anderen Gummischlauch 24 zum Thermostatbad zurückgeleitet wird.
Hierdurch wird der Homogenisator stets auf der gleichen Temperatur wie das Thermostatwasser gehalten-andernfalls würde die in den Homogenisator eintretende warme Milch vor dem Homogenisieren durch Wärmeabgabe an die Metallteile des Homogenisators etwas abgekühlt werden.
Die Homogenisatorpumpe besteht aus einem Pumpenzylinder 11 mit einem Kolben 12, der durch einen Exzenter 34 mit Pleuelstange 44 von einem Motor mit Übersetzung angetrieben wird.
Im Saughub der Pumpe tritt Milch durch ein Einsaugventil, das als übliches Kugelventil ausgebildet ist, in die Pumpe hinein. Wenn der Pumpenkolben danach im Druckhub vorwärts geht, wird das Einsaugventil geschlossen, wodurch Milch durch das nicht gezeigte Ho mogenisierungsventil in die Homogenisieruugskamm er 13 herausgepresst wird, wo die zerstäubte Milch sich sammelt. Von der Homogenisierungskammer strömt die Milch weiter zu einer unten zu beschreibenden Verdünnungsvorrichtung.
Das Homogenisierungsventil besteht aus einer rostfreien Stahlkugel, die an einen scharfkantigen kreisförmigen Ventilsitz herangepresst wird, der im voraus mit einer Stahlkugel gleichen Durchmessers wie die Homogenisierungskugel geprägt ist.
Von der Homogenisierungskammer 13 wird die homogenisierte Milch in eine T-Röhre 14 hineinge drüclct. Diese Röhre ist teils mit einer Messröhre 15, die aus Gründen der Platzersparnis als eine Spiralröhre gewinkelt ist, teils mit dem Ventilgehäuse eines üblichen Dispensors verbunden. Der Saugschlauch 17 des Dispensors führt zu einem Vorratsbehälter, der Wasser mit zugesetztem proteinlösenden Stoff enthält. Es ist wichtig, dass die Kanäle der T-Röhre 14 sehr eng sind, und eine gewisse Länge aufweisen. Es können z. B.
Kanäle mit einem Durchmesser von etwa 0,7 mm und einer Länge von etwa 10 mm verwendet werden.
Andernfalls wird ein Teil der homogenisierten Milch in die zum Dispensor führende Röhre hineingepresst, und ein Teil der wässrigen Lösung wird bei der Betätigung des Dispensors von diesem in die zum Homogenisator führende Röhre zurückgepresst, so dass die Volumenausmessung ungenau wird.
Beim Homogenisieren, wo der Rest der vorigen Probe aus dem Homogenisator- herausgespült wird, strömt die homogenisierte Milch durch die Messröhre 15 in einen Abfallbehälter, von wo aus die überschüssige Milch durch einen Ablauiscilauch zu einem Abfalleimer geleitet wird. Danach wird der Homogenisator gestoppt.
Jetzt befindet sich in der Messröhre ein Volumen homo genisierte Milch aus der Milchprohe in der Flasche 1, welches Volumen, gerechnet von der T-Röhre bis zum Abgangsende der Messröhre z. B. genau 1 ml betragen kann.
Jetzt drückt man auf einen federbelasteten Knopf 19, wodurch der Abfallbehälter 18, in welchem sich ein exzentrisch eingebauter Glastrichter befindet, in waagrechter Richtung verschoben wird, bis das Abgangsende der Messröhre sich etwas innerhalb der Kante des Trichters unmittelbar oberhalb des Trichters befindet.
Während dieser Parallelbewegung des Abfallbehälters sorgt ein nicht gezeigtes Hebelsystem dafür, dass eine dünne senkrechte Sltange 22 mit einer durchgeschnittenen Gummikugel 21 am unteren Ende senkrecht nach unten gedrückt wird, so dass die scharfe Kante des Gummikörpers an die konische Innenfläche am Boden des Trichters gedrückt wird, um den Trichter zu schliessen. Jetzt drückt man auf den Knopf 23 des Dispensors, wodurch eine vorbestimmte Menge wässrige Lösung durch die Messröhre gespritzt wird. Diese wässrige Lösung reisst das in der Messröhre befindliche Milchvolumen von 1 ml mit sich. Die Spritzpipette des Dispensors kann bei den oben angenommenen Zahlenwerten zweckmässig auf 8 ml eingestellt sein.
Nach Abschluss der Dispensierung ist die Messröhre vollkommen durchgespült, und es befindet sich darin 1 mm wässrige Lösung.
Im Trichter 20 befinden sich somit 1 ml homogenisierte Milch und 7 ml wässrige Lösung.
Da die Messröhre eng ist (etwa 2 mm Innendurchmesser) hat die bei der Betätigung des Dispensors 16 am Abgangsende der Messröhre ausströmende Flüssigkeitsmenge eine grosse Geschwindigkeit. Die von der Messröhre kommenden Flüssigkeiten strömen an der Innenseite des Trichters herab, wordurch im Trichter hauptsächlich in senkrechter Ebene eine kräftige Turbulenz entsteht. Der Zweck dieser Turbulenz ist, dass die Flüssigkeiten sich allein durch die Ausströmungsgeschwindigkeit am Abgangsende der Messröhre mischen sollen, so dass motorisch angetriebene Umrührungseinrichtungen im Trichter entbehrlich sind. Solche Einrichtungen sind auch aus dem Grunde weniger wünschenswert, dass wegen anhängender Flüssigkeitstropfen von der vorigen Probe Übertragungsfehler eintreten könnten.
Wenn der Knopf 23 vollständig eingedrückt ist, was ein paar Sekunden dauert, wird der Knopf 19 losgelassen, so dass der Abfallbehälter 18 mit dem Trichter 20 in die auf der Zeichnung dargestellte Ausgangslage zurückgleitet.
Der Gummikörper 21 wird gleichzeitig angehoben, so dass der Boden des Trichters geöffnet wird, wonach die Flüssigkeitsmischung im Trichter durch Kunststoffschläuche 24 und 25 durch eine Küvette 26 hindurchlaufen, die etwas unterhalb des Trichters 20 angebracht ist. Von der Küvette strömt die Flüssigkeit weiter durch die Abgangsröhre 27 der Küvette zu einer nicht gezeigten Kammer, von wo aus die Flüssigkeit zusammen mit der überschüssigen Milch aus dem Homogenisator in einen Abfalleimer geleitet wird.
Die durch die Küvette strömende Flüssigkeit wird kolorimetrisch gemessen. Der Kolorimeter besteht aus einem Lichtgeber 28, der mit einer stabilisierten Spannung gespeist wird, so dass das Licht konstant ist. Das Licht passiert einen Linsenkollimator 29, so dass ein paralleles Lichtbündel durch die Küvette 26 auf eine Selenphotozelle 30 fällt, die in einer innen schwarz angestrichenen Röhre 31 in einem Abstand A von der Küvette angebracht ist. Die Röhre muss innen schwarz sein, um Reflektionen des Lichts zu vermeiden.
Der Abstand A zwischen der Küvette und der Photozelle ist vorzugsweise etwa 70 O/o des Durchmessers D der Photozelle, um im Kolorimeter die korrekten optischen Bedingungen zu erhalten, so dass die Messung in einem gewissen Bereich von den Fettkugelgrössen in der Milch unabhängig ist und nur vom Fettinhalt der Milch abhängt.
Die Selenphotozelle ist mit einem nicht gezeigten empfindlichen Galvanometer verbunden, dessen Ausschlag ein Mass der durch die Küvette transmittierte Lichtmenge und damit des Fettinhaltes der gemessenen Probe darstellt.
Zwischen dem Linsenkollimator 21 und der Küvette 26 ist ein Farbfilter 23 angebracht, das nur Licht der Wellenlänge 0,6 6, (oranges Licht) durchlässt.
Die Küvette 26 kann zweckmässig aus zwei Messingringen bestehen, die durch zwei Schrauben miteinander verbunden sind. Jeder Messingring enthält eine kreisförmige Spiegelglasplatte mit einem Durchmesser von 20 mm. Der eine Messingring enthält ferner zwei Rohrstutzen, einen für die Zuleitung und eine für die Ableitung der Flüssigkeit. Wenn die Küvette gesammelt ist, beträgt der Abstand zwischen den Glasplatten (der Lichtweg) 0,4 mm, was bei der benutzten Verdünnung der Milch eine geeignete Strecke ist.
Falls der Lichtweg länger wäre, würde man beim Messen von fetter Milch (etwa 10 O/o Fett) aus dem Geltungsbereich des Gesetzes von Lambert-Beer über den logarithmischen Zusammenhang zwischen Lichttransmission und Konzentration (im vorliegenden Fall Fettinhalt) gelangen. Falls der Lichtweg kürzer wäre, würde die Empfindlichkeit des Kolorimeters zu klein werden.
Es wird bemerkt, dass der Kunststoffschlauch 24, der Flüssigkeit vom Trichter 20 zur Küvette 26 leitet, etwas länger als notwendig gemacht ist (die Spirale 25).
Die Ursache hierfür ist die folgende:
Man kann beim Mischen der Flüssigkeiten im Trichter allein durch den Strahldruck von der Messröhre keine vollständig homogene Mischung erhalten. Es hat sich gezeigt, dass sich auf der Oberfläche der Flüssigkeit im Trichter eine kleine Menge Fett und Schaum sammelt. Falls dieser Teil der Flüssigkeit in die Küvette hinein gelangen würde, würde eine fehlerhafte Messung erfolgen. Um dies zu vermeiden, hat man den Schlauch 24 um die Strecke 25 verlängert, die etwa 20 O/o des ganzen Volumens der Flüssigkeitsmischung enthält.
Hierdurch wird der letzte Teil der im Trichter befindlichen Flüssigkeit im Schlauch zurückgehalten, so dass diese Flüssigkeitsmenge nicht nach Abschluss des Durchlaufes durch die Küvette an der Messung teilnimmt. Der Inhalt des Schlauches wird herausgespült, wenn der Trichter bei der nächsten Messung durch den Schlauch entleert wird.
In Fig. 2 bezeichnet 51 einen Vorratsbehälter für Wasser mit zugesetztem proteinlösendem Stoff. Aus diesem Vorratsbehälter wird die Verdünnungsflüssigkeit mittels eines Dispensors, bestehend aus einer Spritzpipette mit Ventilgehäuse 53, angesaugt. Vom Ventilge häuse 53 erstreckt sich eine Tauchröhre 54 in den Vorratsbehälter 51 herab. Diese Tauchröhre ist an ihrem unteren Ende mit einem Filter 55 versehen. Vom Dispensor 52, 53 führt eine Rohrleitung 56 durch einen Thermostat 57 hindurch zu einer senkrecht gestellten Röhre 58, die um ihre eigene Achse drehbar und mit einem seitlichen Auslauf 59 versehen ist.
Dieser Auslauf mündet normal über einer Ablaufröhre 60 aus, kann aber durch die Betätigung eines auf der Zeichnung nicht gezeigten Randhebels entgegen einer Federkraft gedreht werden, so dass er über einen Homogenisierungszylinder 61 mit Homogenisierungskammer 62 gelangt. Wenn der Betätigungshebel losgelassen wird, dreht sich die Röhre wieder so, dass der Auslauf 59 über die Ablaufröhre 60 gelangt.
Da es in vielen Fällen erwünscht ist, dass eine Vor richtung ider in Frage stehenden Art trarllsporbabel sein soll, ist es praktisch, im Thermostat 7 Flüssigkeit zu vermeiden, weshalb dieser erfindungsgemäss zweckmässig als ein gegossener massiver Block aus Metall mit grosser Wärmeleitungsfähigkeit wie z. B. Silumin ausgebildet sein kann. Dieser Block kann zweckmässig auch den Homogenisierungszylinder 11 und die Homogenisierungskammer 12 umschliessen, so dass auch diese erwärmt werden. Der Siluminblock wird durch elektrische Heizkörper erwärmt, und die Temperatur wird mittels eines Kontaktthermometers gesteuert, dessen Thermometer in einer Bohrung des Situminbiockes angeordnet ist.
Die Verdünnungsflüssigkeik wird auf die Temperatur des Siluminblockes erwärmt, indem sie eine Reihe von Rohrleitungen im Inneren des Siluminblockes passiert.
Der Durchmesser und die Länge der Rohrleitung sind so abgestimmt, dass die in den Rohrleitungen befindliche Verdünnungsflüssigkeit im Laufe der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Messungen verstreichenden Zeit (z. B. 30 Sekunden) von 20 C (im Vorratsbehälter) auf 65" C erwärmt werden kann.
Zum Homogenisierungszylinder gehört ein Homogenisierungskolben 63, der sich normal ausserhalb des Zylinders in der mit gestrichelter Linie gezeigten Stellung befindet. In dieser Stellung des Kolbens ist der Zylinder offen, so dass man mittels einer kleinen Handspritze die zu messende Mischprobe, z. B. 1 cm3 in den Zylinder hineindosieren kann. Hiernach wird der Auslauf 59 über den Homogenisierungszylinder hin verschwenkt, wonach die Verdünnungsflüssigkeit mit Hilfe des Dispensors dosiert wird. Die beiden Flüssigkeiten mischen sich im Zylinder allein unter dem Einfluss der Strahlgeschwindigkeit vom Auslauf 59 für Verdünnungsflüssigkeit.
Die in jeder Messung mittels des Dispensors eindo sierte Menge VerdünnungsElüss : igkeit soll zur eindosierten Menge Milch in einem bestimmten Verhältnis stehen.
Z. B. kann die Menge von Verdünnungsflüssigkeit 7 cm8 und die Menge von Milch 1 cm3 betragen. Bevor die Verdünnungsflüss, isseit aus dem Auslauf 59 ausströmt, ist sie mittels des Thermostats 57 auf eine bestimmte Temperatur erhitzt worden, die so gewählt wird, dass die Mischung der im voraus nicht erwärmten Milch und der erwärmten Verdünnungsflüssigkeit die für die Homogenisierung erwünschte Temperatur und zwar 600 erhält. Bei den angegebenen Mengenverhältnissen bedeutet dies, dass die Verdünnungsflüssigkeit auf etwa 650 erwärmt werden soll, falls die Temperatur der Messmilch 200 beträgt. Nachdem die Milch und die Verdünnungsflüssigkeit im Homogenisierungszylinder 61 gemischt worden sind, wird der Kolben 63 bis zum Boden des Zylinders vorgeschoben.
Etwaige Luft unter dem Kolben kann durch eine Luftröhre 64 entweichen, die am oberen Ende des Zylinders seitlich in diesen einmündet. Die voll gezeichnete Stellung des Kolbens 63 stellt eine Zwischenlage des Kolbens wälirend seiner Bewegung abwärts im Zylinder dar. Der Kolben kann mittels eines nicht gezeigten Hebelsystems betätigt werden, dessen Betätigungshebel von Hand betätigt wird.
Wenn der Kolben bis zum Boden des Zylinders 11 vorgeschoben wird, wird die abgemessene Menge Mischung von Milch und Verdünnungsflüssigkeit durch die Homogenisierungskammer und von dieser durch eine Rohrleitung 56 und eine Duchströmungsküvette 66 zu einer Abgangsleitung 17 gepresst, die in das Ablaufrohr einmündet.
Die Homogenisierungskammer enthält ein Kugelventil, das ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgebildet ist.
Die Durchströmungsküvette 66 ist in einem Kolorimeter angebracht, dessen Photozelle mit 67 bezeichnet ist. Dieser Kolorimeter kann ähnlich wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben angeordnet sein.
Wenn der Kolben bis zum Boden des Homogenisierungszylinders herabgedrückt worden ist, wird er wieder aus dem Zylinder herausgezogen, und in Stellung ausserhalb desselben angebracht, wonach die Innenwand des Zylinders mit einer Papierservieltte abgewischt wird, um anhaftende Tropfen n zu entfernen. Hiernach ist die Vorrichtung für die Messung der nächsten Probe bereit.
Die Photozelle ist mit einem nicht gezeigten Galvanometer verbunden, wo der Lichtdurchgang und damit der Fettprozent der Milch auf einer Skala dierekt abgelesen werden kann.