Keramische stranggepresste Doppelplatte Die Erfindung bezieht sich auf keramische Platten, wie sie z. B. zur Verkleidung von Fussböden und Wänden benutzt werden. Solche Platten werden meist im Strangpressverfahren als Doppelplatten hergestellt und erst nach dem Brennen der Doppelplatte voneinander getrennt, d. h. gespalten. Die getrennten Platten werden daher üblicherweise als Spaltplatten bezeichnet. Um das Spalten der Platten zu ermöglichen, sind die Rückseiten der die Doppelplatte bildenden Platten nur durch mehre re, in der Längsrichtung der Platten verlaufende dünne Stege untereinander verbunden, die beim Spalten der Platten zerstört werden.
Um eine gute Verankerung der Spaltplatten in dem zu ihrer Befestigung dienenden Mörtelbett zu erreichen, ist es bekannt, die Rückseite der Spaltplatte schwalben- schwanzförmig zu profilieren. Spaltplatten dieser Art ergeben zwar eine gute Verankerung der Platten im Mörtelbett, erfordern aber ein verhältnismässig dickes Mörtelbett. Es besteht aber in vielen Fällen ein Interesse daran, Spaltplatten ebenso wie die bekannten, relativ dünnwandigen Fliesen mit Hilfe eines dünnen Mörtelbet tes am Mauerwerk zu befestigen.
Die Erfindung be zweckt daher die Ausbildung einer Doppelplatte, bei der die mit Vorsprüngen versehene Rückseite der Spaltplat ten eine grosse Oberfläche bei geringer Höhe der Vorsprünge aufweist, so dass sich die Spaltplatten mit Hilfe eines sehr dünnen Mörtelbettes an der Wand befestigen lassen.
Die Erfindung geht von einer stranggepressten kera mischen Doppelplatte aus, bei der die beiden Platten hälften in ihrer Längsrichtung nur durch wenige schmale Stege verbunden sind und zwischen den Stegen profilier te Felder liegen, deren Breite ein Vielfaches der Breite der Ansatzstellen der Stege ist.
Erfindungsgemäss ist eine solche Doppelplatte so ausgebildet, dass die Breite aller Stegansatzflächen zusammen 15 % der Breite der Platte quer zur Längsrichtung der Stege gerechnet nicht über- schreitet, dass die Felder zwischen den Stegansatzstellen eine rillenartige Profilierung aufweisen, wobei die Höhe der Profile 2 mm beträgt und ihre Teilung die Breite einer Stegansatzfläche nicht überschreitet, und dass die Stege selbst so ausgebildet sind, dass die nach dem Spalten der Platten an den Stegansatzflächen zurückblei benden Stegreste die Höhe der Profile nicht bzw. nur unwesentlich übersteigen.
Derart ausgebildete Doppel platten lassen sich im Strangpressverfahren herstellen und die daraus gewonnenen Spaltplatten können in dünnen Mörtelbetten so verlegt werden, dass eine ausrei chende Haftung der Platten im Mörtel erzielt wird.
Es sind bereits Spaltplatten mit rillenartig ausgebil deter Rückseite bekannt geworden. Zu ihrer Herstellung dient eine Doppelplatte, die in der Trennebene der Doppelplatte runde, längs durchlaufende Kanäle hat. Eine solche Platte kann aber aus Gründen der Herstel lung nur verhältnismässig wenige Kanäle haben, d. h. es verbleiben starkwandige Vorsprünge, und die Rückseite der Platte hat nur eine verhältnismässig kleine Oberflä che. Ein weiterer Nachteil dieser Platte ist, dass das Spalten der Platte, was die Höhe der Rillen betrifft, sehr unregelmässig vor sich geht, d. h. die Höhe der Zwi schenwände zwischen den Rillen fällt sehr ungleich aus. Solche Platten erfordern bereits aus diesem Grunde ein verhältnismässig starkes Mörtelbett.
Spaltplatten sind sogenannte grobkeramische Platten, d. h. sie bestehen aus einem grobkörnigen Ton. Bei feinkeramischen Platten, die durch Pressen in einer Form hergestellt werden, ist es bekannt, an der Rücksei te der Platten feine Rippen auszubilden, die die Haftung der Platten im Mörtel erhöhen. Weiter sind Bausteine bekannt, die aus einem schmalen und breiten Stein bestehen, die beide durch Rippen zusammengehalten sind. Man will so erreichen, dass der Stein entweder als Ganzes oder geteilt vermauert werden kann. Die Flächen zwischen den Rippen sind bei diesen Steinen glatt, weil hier das Problem der Befestigung der Steine in einem Mörtelbett nicht auftritt.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, in dieser zeigen: Fig. 1, 2 und 3 Stirnansichten dreier Doppelplatten gemäss der Erfindung, Fig. 4, 5 und 6 Stirnansichten der hieraus hergestell ten Spaltplatten und Fig. 7 eine Ansicht der Rückseite der Spaltplatte nach Fig. 6.
In Fig. 1 ist die Doppelplatte als Ganzes mit 1 bezeichnet. Sie bildet nach ihrer Trennung zwei Spalt platten 2 und 3. Die Doppelplatte 1 wird wie üblich im Strangpressverfahren hergestellt, d. h. es wird ein langer Strang gebildet, von dem einzelne Doppelplatten abge trennt werden.
Wie die Fig. 1 und 4 erkennen lassen, hat die Rückseite jeder Spaltplatte 2 bzw. 3 mehrere mit rillenartiger Profilierung versehene Felder 4, die vonein ander durch Vorsprünge 5 getrennt sind, die. die Ansatz flächen für die in der Längsrichtung der Platte laufenden Stege 6 bilden, d. h. für die Teile, die die Spaltplatten zu einer Doppelplatte verbinden. Die Breite einer Platte entspricht also der Breite aller Felder einschliesslich der Breite aller Ansatzstellen 5. Die Felder 4 haben in Fig. 1 eine sägezahnartige Profilierung 7.
Die Stege 6 erhalten vorteilhaft bereits beim Formen Anschnitte, die bewirken, dass sich die Stege beim Spalten der Doppelplatte praktisch ohne Rückstand von den Flächen 5 lösen. Die Ansätze oder Flächen 5 sollen nicht oder nicht wesentlich über die Spitzen der Profile der Felder 4 vorstehen. Je weniger dies der Fall ist, umso schwächer kann das Mörtelbett für die Befestigung der Platten gewählt werden.
Die Doppelplatten nach Fig. 2 und 3 bzw. 5 und 6 unterscheiden sich von der Fig. 1 nur durch die Profilierung der Felder 4 und durch die. Form der Stege 6. Die Doppelplatte 8 nach Fig. 2 bzw. ihre Spaltplatten 9 und 10 haben eine rillenartige Profilierung 11 mit scharfen Spitzen und hinterschnittene Stege 12. Die Doppelplatte 13 nach Fig. 3 bzw. ihre Spaltplatten 14, 15 haben gleichfalls eine rillenförmige Profilierung 16 der Felder 4, die aber nicht so spitz ausgebildet ist wie die Profilierung nach Fig. 2.
Die Stege 17 entsprechen annähernd den Stegen 6 in Fig. 1.
Die Fig. 7 zeigt die Rückseite der Spaltplatte 14 nach Fig. 6. Wie die einzelnen Figuren erkennen lassen, sind die breiten Felder 4 zwischen den schmalen Ansatz stellen 5 der Stege 6 sehr fein profiliert. Die Teilung der Profilierung entspricht in etwa der Breite der Stegansatz- flächen 5. Die Höhe der Profilierung übersteigt nicht 2 mm, und die Breite aller Flächen 5 nicht 15 O/o der gesamten Plattenbreite.
Die Ansatzstellen der Stege sind so bestimmt und ausgebildet, dass die Bruchkanten der Stege, wenn überhaupt, die Höhe der Profilierung nur unwesentlich überschreiten. Unter Berücksichtigung die ser Merkmale ist eine Spaltplatte herstellbar, die sich mit Hilfe eines sehr dünnen Mörtelbettes am Mauerwerk zuverlässig befestigen lässt.