CH453858A - Lötzinndraht mit Flussmittelfüllung - Google Patents

Lötzinndraht mit Flussmittelfüllung

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CH453858A
CH453858A CH1521464A CH1521464A CH453858A CH 453858 A CH453858 A CH 453858A CH 1521464 A CH1521464 A CH 1521464A CH 1521464 A CH1521464 A CH 1521464A CH 453858 A CH453858 A CH 453858A
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Guenther Dr Laubmeyer
Marius Dr Smits
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Guenther Dr Laubmeyer
Marius Dr Smits
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K35/00Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
    • B23K35/02Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by mechanical features, e.g. shape
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    • B23K35/0227Rods, wires

Description


  Lötzinndraht mit Flussmittelfüllung    Die Erfindung betrifft einen Lötzinndraht mit  Flussmittelfüllung, insbesondere für Hand-, Maschi  nen- und Ofenlötung.  



  Die Technik kennt Lötzinndrähte in Form von  Hohldrähten, deren Innenraum, die sogenannte Seele,  mit Flussmitteln gefüllt ist.  



  Die bekannten Röhrenlotzinne gewährleisten nicht,  dass das Lötmittel zuerst die zu lötenden Flächen er  reicht, um dort die notwendigen Reduktionsreaktionen  an den Metallflächen durchzuführen, bevor das ge  schmolzene Lötzinnmetall diese Zonen berührt. Da  man aber im Sinne der fortschreitenden technischen  Entwicklung und Kostenersparnis immer schneller  löten wollte, wurden in die Röhrenlötzinne zunehmend  schneller wirkende Lötmittel eingebracht. Solche besit  zen jedoch den Nachteil von Korrosionsgefahren und  verschlechtern an vielen Stellen die Isolationswerte  von elektrischen Kriechwegen in der Nähe der Lötstel  len um viele Zehnerpotenzen.  



  Der erfindungsgemässe Lötzinndraht mit     Flussmit-          telfüllung    ist so ausgebildet, dass über seine ganze  Länge auf seiner Umfangsfläche eine grosse Anzahl  feiner Kanäle oder Vertiefungen mündet, aus denen bei  der den Lötvorgang einleitenden Erwärmung     Flussmit-          tel    auf die Lötstelle austritt.  



  Die praktische Ausführung dieses Erfindungsgedan  kens ist auf zwei grundsätzlich verschiedenen Wegen  möglich. Entweder wird das Lötmittel in bekannter  Weise in einem axial innerhalb des Drahtes verlaufen  den Hohlraum untergebracht, der mit Flussmittel ge  füllt wird, und der Lötdraht zu einer grossen Zahl fei  ner Kanäle ausgestattet, die von der Flussmittelseele  durch die Wandung des Röhrenlötzinndrahtes nach  aussen führen und eine vielfache Austrittsmöglichkeit  des Flussmittels entweder über die ganze Oberfläche  des Röhrenlötzinndrahtes oder in einer oder mehreren  bevorzugten Richtungen schaffen.

   Oder man begnügt  sich, einen massiven Lötzinndraht ohne Axialbohrung  lediglich mit einer grossen Anzahl solcher Vertiefungen  auszustatten, die entweder nur in eine bestimmte Tiefe    in den Draht hineinführen oder ihn auch ganz durchset  zen und mit Flussmittel gefüllt sind, das durch die  Erwärmung bei Beginn des Lötvorganges ausfliesst,  bevor das Lötmetall selbst schmilzt.  



  Durch die Erfindung kann also erreicht werden,  dass bei Erwärmung des Lötzinndrahtes das im Innern  des Drahtes vorhandene Flussmittel, das einen  Schmelzpunkt weit unter dem Schmelzpunkt des  Metallmantels hat, zuerst schmilzt und durch die vielen  Kanäle (dieser Ausdruck  Kanäle  umschliesst im  nachfolgenden stets auch die Ausdrücke  Querkanäle   und/oder  Vertiefungen ) gewissermassen ausschwitzt,  die zu lötenden Flächen bedeckt, reduziert und reinigt,  bevor die Schmelze des Lotes entsteht, die sich nun  mit den bereits gereinigten Metallflächen unter Bildung  einer richtigen Lötstelle legieren kann.  



  Es ist augenscheinlich, dass ein Lötzinndraht nach der  Erfindung auch mit einer völlig korrosionsfreien     Fluss-          mittelfüllung    die Lötgeschwindigkeit erheblich erhöht.  Versuche ergaben, dass diese Beschleunigung bei der  Handlötung fast 20 % erreichte. Die Bedeutung für die  Industrie zeigt sich an einem Betrieb, der mit 1200  Löterinnen arbeitet und mit dem Lötdraht nach vorlie  gender Erfindung mit dem gleichen Flussmittel im Löt  zinndraht die gleiche Arbeit mit 1000 bis 1100 Löte  rinnen bewältigen kann.  



  Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur  Herstellung des neuen Lötzinndrahtes, indem dass in  einem massiven Lötzinndraht von seiner Umfangsflä  che aus Vertiefungen eingestochen oder eingedrückt  werden und der Draht dann durch ein Flussmittelbad  gezogen wird, in welchem sich die Vertiefungen mit  Flussmittel füllen, dessen Überschuss von dem Draht  abgestreift wird, der darauf abgekühlt wird.  



  Eine Vorrichtung zur Herstellung von Vertiefungen  im     Lötzinndraht,    die in eine Umfangsfläche münden,  kann aus einem oder mehreren     Walzenpaaren    beste  hen, die Nuten enthalten, an der Berührungszone der  beiden Walzen eines Paares den durchlaufenden     Löt-          zinndraht    umfassen und in der     Nutentiefe    eine grosse      Zahl von stichelartigen Vorsprüngen, z. B. in Form  von Zähnen, enthalten, die in den Lötzinndraht beim  Durchgang in dichter Reihenfolge taschenartige Vertie  fungen einstechen.  



  Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele des  neuen Lötzinndrahtes sowie eine Vorrichtung zur An  bringung von Kanälen in einem Lötzinndraht.  



  Fig. 1 der Zeichnung ist ein Längsschnitt eines  Röhrenlötzinndrahtes 1 mit Kanälen 2 und der Füllung  3, die bei Erwärmung durch die Kanäle 2 austreten  und vor dem Schmelzen des Lotes 1 die Metallflächen  für die Lötung vorbereiten kann.  



  Fig. 2 ist ein Querschnitt eines solchen Drahtes,  senkrecht zur Drahtachse. Hier sind jeweils vier  Kanäle 2 in einer Ebene oder über eine bestimmte  Drahtlänge verteilt rechtwinklig zueinander angeord  net.  



  Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine andere Anordnung  der Kanäle 2 zueinander, um beispielsweise einen stär  keren Austritt der Füllung 3 in einer bevorzugten  Richtung - in Fig. 3 nach unten - zu ermöglichen.  



  Fig. 4 bis 6 zeigen in gleicher Darstellungsweise die  Anordnung der Erfindung an einem massiven Lötzinn  draht, wobei gleiche Bezugszeichen gebraucht sind.  



  Fig. 7 ist eine Draufsicht auf ein Teilstück eines so  ausgebildeten Massivdrahtes 1, der Form und Lage der  langgestreckten Austrittsöffnungen flussmittelgefüllter  Kanäle 2b einer Kanalreihe im Draht erkennen lässt.  



  Da in diesem Fall der Fig. 4-7 der axiale Hohl  raum des Drahtes für die Aufnahme einer ausreichen  den Flussmittelmenge fortfällt, ist es erforderlich, das  Aufnahmevolumen der Querkanäle 2b für das     Fluss-          mittel    zu vergrössern. Das kann durch Erhöhung der  Zahl der Querkanäle, durch Vergrösserung ihres  Durchmessers oder ihrer Tiefe geschehen.  



  Im allgemeinen gilt für alle Ausführungsformen der  Erfindung, dass im Bereich einer bestimmten Längenein  heit des Drahtes das Füllgewicht des Flussmittels in  den Kanälen bzw. in den Kanälen und in dem axialen  Hohlraum des Drahtes, zwischen 0,5 und 4,5 % des  Metallgewichtes des Lötzinndrahtes in diesem Längen  bereich beträgt. Bei Anwendung der Ausführungsform  der Erfindung nach den Fig. 4-7 wird es möglich, die  auf eine Längeneinheit des Drahtes entfallende     Fluss-          mittelmenge    wesentlich unter 3,5 Gew.-% herabzuset  zen, und zwar sogar bis etwa 0,1 %. Dadurch lässt sich  das Auslaufen überschüssigen Kolophoniums an den  Lötstellen vermeiden, was besonders wichtig bei der  Lötung von Miniaturschaltungen ist.  



  Da das Flussmittel bei der Herstellung des Drahtes  nach Fig. 4-7 bei seiner Herstellung nicht mehr den  Temperaturen von 120  bis 140  beim Herstellen von  Röhrenlötzinn nach Fig. 1-3 ausgesetzt wird, können  Aktivatoren wie z. B. Hydrazinverbindungen im     Fluss-          mittel    verwendet werden, die bei solchen Temperatu  ren nicht mehr verwendbar wären. Ausserdem zeich  nen sich Lötdrähte nach Fig. 4-7 gegenüber perforier  ten Röhrenlötzinndrähten nach Fig. 1-3 durch eine  höhere mechanische Festigkeit aus. Das ist von beson  derer Wichtigkeit für das Maschinenlöten, bei dem die  Zinndrahtzuführung automatisiert ist. Ausserdem wird  durch den Verzicht auf die Ausbildung des Drahtes als  Hohldraht die Herstellung des Lötdrahtes wesentlich  vereinfacht und verbilligt.  



  Um eine befriedigende Arbeitsweise mit der Erfin  dung zu erreichen, muss Zahl, Form und Richtung der  feinen Kanäle zweckentsprechend gewählt werden. Die    Zahl der Kanäle soll mindestens etwa 500/m Draht bei  etwa gleichem Abstand voneinander betragen. Nach  einem weiteren bevorzugten Merkmal der Erfindung  werden wenigstens zwei solcher Gruppen, auf den  Umfang verteilt, vorgesehen. Eine weitere bevorzugte  und universell brauchbare Ausführung sieht etwa  2000-4000 und mehr Kanäle/m Draht vor. Einzelne  Gruppen oder auch alle Querkanäle können auf paral  lel zur Achse des Lötdrahtes verlaufenden Linien oder  auch durch Versetzung der Kanäle oder ihrer Gruppen  gegeneinander auf schraubenförmig verlaufenden  Linien angeordnet sein. Im allgemeinen ist anzustre  ben, dass auf etwa je 2 mm des Lötdrahtes mindestens  zwei auf den Umfang verteilte, z.

   B. sich gegenüberlie  gende Kanäle entfallen, so dass für jede Lötung durch  wenigstens einen Kanal eine optimale Flussmittelmenge  rechtzeitig zur Verfügung gestellt wird.  



  Die Form, insbesondere Durchmesser und Tiefe  der Querkanäle müssen natürlich unter Berücksichti  gung aller Umstände, insbesondere etwaiger Kapillar  kräfte, so gewählt werden, dass das Ausfliessen des  durch Erwärmung leichtflüssigen Flussmittels aus den  Kanälen bei der Lötung oder seine Einbringung bei der  Herstellung des Drahtes nicht erschwert oder gar un  möglich gemacht wird.  



  Vorzugsweise werden die Kanäle so ausgebildet,  dass sie sich zur Oberfläche des Metallmantels hin  konisch erweitern.  



  Die durch die Erfindung angestrebte Wirkung kann  bei der Ausführungsform nach den Fig. 1-3 noch  dadurch beschleunigt werden, dass die Kanäle bereits  bei bzw. im Anschluss an die Herstellung des Drahtes  durch eine zum Schmelzen des Flussmittels ausrei  chende, aber unterhalb des Schmelzpunktes des Lotes  bleibende Temperaturbehandlung mit Flussmittel aus  der Flussmittelseele 3 gefüllt werden, wie dies in Fig. 1  bis 2a angedeutet ist. Zweckmässig wird der so behan  delte Draht unmittelbar nach der Wärmebehandlung  abgekühlt, um sicherzustellen, dass die     Flussmittelfül-          lung    erstarrt, sobald die Kanäle gefüllt sind und bevor  eine wesentliche Menge derselben an die Oberfläche  des Drahtes austreten kann.  



  Eine einfache Art zur Herstellung der Kanäle 2 in  einem Lötzinn nach vorliegender Erfindung ist ein  Walzprozess mit Hilfe eines Stichelwalzenpaares. In  die Umfangsfläche jeder Walze ist eine Nute einge  dreht; in deren Grund sich in einer oder beiden Walzen  eine grosse Zahl von nadelförmigen Erhebungen befin  det. Während des Durchlaufens des Lötzinndrahtes  werden in seine Wandung fortlaufende Kanäle einge  stochen, die bei Röhrenlötzinndraht bis in die     Fluss-          mittelfüllung    in der axialen Bohrung des Drahtes hin  einreichen und bei massivem Lötzinndraht in ge  wünschter Tiefe bzw. den ganzen Draht durchdringend  angebracht werden.

   Durch mehrere hintereinander ge  schaltete Walzenpaare, deren Achsen zueinander ge  neigt sind, kann die Herstellung der Kanäle in ge  wünschter Winkelstellung zueinander erfolgen.  



  Wenn sich die bei der Herstellung der Kanäle ent  stehende Rauhhheit der Oberfläche des Lötzinndrahtes  störend auswirkt, z. B. bei automatischen     Vorschub-          und    Dosierungsmaschinen, kann der fertige     Röhrenlöt-          zinndraht    noch durch einen     Glättungsziehstein    gezogen  werden, wodurch eine     Glättung    der Oberfläche erfolgt.  



       Fig.    8 und 9 zeigen in Ansicht und in     vergrösser-          tem    Teilschnitt eine     Stichelvorrichtung    zur maschinel-      len Erzeugung der Kanäle oder Vertiefungen im     Löt-          draht.     



  Jede der beiden Walzen besteht aus zwei in der  Mittelebene der umlaufenden Nut 4 unterteilten Hälf  ten 5 und 6. Bei ihrer Verbindung, z. B. mit Hilfe von  Schraubenmuttern 7, wird zwischen beide Hälften ein  dünnes Stahlblatt 8 gelegt, welches ähnlich einem  Kreissägeblatt eine geschliffene Verzahnung 10 am  Umfang trägt. Die Zähne 10, deren Form die Form  der Kanäle 2, z. B. eine Konusform, bestimmt, ragen  in die Nuten 4 soweit hinein, wie es die Tiefe der in  der Lötdrahtwandung zu erzeugenden Kanäle erfor  dert.

   Sie werden nach aussen dünner geschliffen, um  eine bessere Schneidwirkung zu erhalten, und danach  poliert, um ein Verschmieren der Zähne mit der Löt  zinnlegierung stark zu verlangsamen bzw.     auszuschlies-          sen.    Für den Walzprozess kann zu dem gleichen Zweck  ein flüssiges Trennmittel auf die Oberfläche des     Löt-          drahtes    und/oder das Perforierungswerkzeug 8 bzw. 10  aufgetragen werden. Dieses Trennmittel soll eher     löt-          fördernd    sein als löthemmend. Ein Trennmittel mit  sehr niedrigem Schmelzpunkt ist besonders vorteilhaft.  Geeignet ist z. B. eine Lösung von Rindertalg, Palmöl  oder dergleichen.  



  Die Grösse der halbrunden Nut beider Walzen wird  so gewählt, dass der von beiden Nuten an der Berüh  rungszone 9 beider Walzen umschlossene Querschnitt  um geringes grösser ist als der Umfang des Lötdrahtes.  Die Walzenpaare sind in einem Rahmen 12 einstellbar  gelagert und können erforderlichenfalls mit einem An  trieb wenigstens einer der beiden Walzenachsen in be  kannter Weise ausgestattet sein.  



  Verwendet man mehrere Walzenpaare hintereinan  der, um winklich zueinander angeordnete Kanäle zu  erzeugen, so müssen diese Walzenpaare synchron ange  trieben werden, besonders wenn der Röhrenlötzinn  draht eine geringe Festigkeit besitzt.  



  Die angegebenen Möglichkeiten der Herstellung  des Lötzinndrahtes nach vorliegender Erfindung sollen  nur Beispiele sein. Andere Herstellungsarten sind nicht  ausgeschlossen.  



  Die Erfindung schafft die Möglichkeit, auch noch  Zinnlötdrähte von 2 mm Durchmesser und darunter  für kurzzeitige, beispielsweise etwa 1 Sekunde dau  ernde Handlötungen feiner Lötstellen herzustellen, die  einwandfreie Lötergebnisse zeigen.  



  Die Form der Querkanäle ist eine beliebige und sie  brauchen nicht nur einzeln angeordnet zu werden, son  dern können auch als Zweigkanäle ausgebildet, bzw.  mit Abzweigungen versehen sein, die an verschiedenen  Stellen der äusseren Umfangsfläche des Lötzinndrahtes  ins Freie münden.  



  Wenn keine Flussmittelseele 3 vorhanden ist, kann  die Füllung der einzelnen Querkanäle, bzw. Querver  tiefungen, im Draht mit Flussmittel dadurch erleichtert  werden, dass nach Erzeugung dieser Vertiefungen 2 in  einem Massivdraht diese mit einer gut netzenden Flüs  sigkeit ausgefüllt werden, deren Verdampfungspunkt  oberhalb Raumtemperatur und bei oder unterhalb des  Schmelzpunktes des Flussmittels liegt. Wird der Draht  in diesem Zustand durch ein aus dem geschmolzenen  Flussmittel bestehendes Bad geleitet, so verdampft die  Flüssigkeit sofort, und der entstehende Leerraum wird  schnell und gleichmässig von dem Flussmittel einge  nommen.

   Der am Drahtumfang hängenbleibende     Über-          fluss    des Flussmittels wird durch eine     Abstreifvorrich-          tung    beseitigt und der Draht sofort gekühlt.    Ein weiteres Mittel zur Sicherstellung einer voll  ständigen Füllung der kanalartigen Vertiefungen von  aussen her bietet eine Beschallung des Drahtes oder  des Flussmittelbades oder beider Teile. Die vorgenann  ten Mittel können natürlich auch in beliebiger Kombi  nation miteinander zur Anwendung gelangen.  



  Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Herstel  lungsweise wird im nachstehenden beschrieben:  Ein Massivdraht aus Lötzinn mit einem Durchmes  ser von 1,5 mm wird durch eine oder vorzugsweise  mehrere in verschiedenen Ebenen arbeitende Stichel  vorrichtungen gemäss Fig. 8 und 9 geschickt. Die  Zähne 10 des Werkzeuges 8 erzeugen im Nutenboden  die von aussen nach innen konvergierenden kanalarti  gen Vertiefungen 2 im Lötzinndraht 1.  



  Nach Passieren der Stichelungwerkzeuge passiert  der Draht z. B. ein Alkoholbad, für das technischer  denaturierter Spiritus Verwendung finden kann, dem  unter Umständen noch ein Netzmittel von in gleichen  Grenzen liegender Flüchtigkeit zugesetzt ist. Dabei fül  len sich die kanalartigen Vertiefungen des Drahtes mit  Spiritus. Der Draht wird in diesem Zustand durch ein  durch Erwärmung verflüssigtes Flussmittelbad ge  schickt. Als Flussmittel findet z. B. eine Mischung von  Kolophonium oder synthetischem Harz mit Aktivato  ren Verwendung, deren Erstarrungspunkt oberhalb von  etwa 60  liegt und die unter Durchlaufen eines visko  sen Zustandes unterhalb etwa 150  in einen leichtflüs  sigen Zustand übergeht. Die Temperatur dieses leicht  flüssigen Schmelzbades liegt zwischen 90  und 110 .

    Bei Eintritt in das Flussmittelbad verdampft der Spiri  tus momentan, und dafür füllt das Flussmittel die  kanalartigen Vertiefungen praktisch vollständig aus.  Dieser Vorgang kann noch durch eine Beschallung des  Bades, des Drahtes oder beider unterstützt werden.  Der Draht verlässt das Bad durch einen Abstreifer,  durch den überschüssiges Flussmittel vom Draht abge  streift wird und in das Bad zurückläuft. Sobald der  Draht ausserhalb des Bades in den Bereich normaler  Raumtemperatur gelangt und dabei zweckmässig noch  zusätzlich gekühlt wird, beispielsweise durch Anblasen  mit kühler Luft, erstarrt das Flussmittel in den Kanä  len, so dass der Draht nunmehr gebrauchsfertig ist und  in geeigneter Form aufgewickelt werden kann.  



  Der erfindungsgemässe Lötzinndraht verhindert das  bisher unvermeidliche Spritzen sowie das zu starke  Nachfliessen des durch die Erwärmung flüssig gewor  denen Flussmittels insbesondere bei schnellen     Lötfol-          gen,    welches bei bisher bekannten Röhrenlötzinndräh  ten mit Flussmittelseele die Ursache dafür war, dass  bei der     Lötung    vieler Lötstellen unmittelbar nachein  ander nach einiger Zeit eine ungenügende     Flussmittel-          menge    vorliegt.  



  Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin,  dass auch bei schnellen Lötfolgen keinerlei Einschlüsse  von     Flussmitteln    in der Lötperle erfolgen.  



  Der erfindungsgemässe Lötdraht ist für alle     Löt-          techniken    zu verwenden. Erfindungsgemäss ist er be  sonders vorteilhaft für die sogenannte einseitige     Löt-          technik    geeignet, die z. B. bei der     Lötung    auf gedruck  ten Schaltungen und in der Mikrotechnik verwendet  wird.

   Die einseitige Löttechnik besteht darin, dass sich  der     Lötdraht    zu Beginn der Lötreaktion zwischen Löt  stelle und Lötkolben befindet; durch die Hitze des Löt  kolbens wird dann die benötigte Lötmenge auf     d#'.e    zu  lötende Stelle aufgeschmolzen und dadurch gleichzeitig      die für die Verlötung benötigte Wärmemenge durch die  geschmolzene Lotmenge übertragen.  



  Als weiterer Vorteil, vorzugsweise bei Anwendung  der zuletzt beschriebenen einseitigen Löttechnik, kann  die Löttemperatur - bei gleicher Lötgeschwindigkeit   bis zu 50  C gegenüber der Arbeitsweise mit den bis  her bekannten Lötdrähten erniedrigt werden, wodurch  das Löten von wärmeempfindlichen Bauteilen sehr er  leichtert, ja manchmal erst ermöglicht wird.  



  Es kann zweckmässig sein, die Mündungen der mit  Flussmittel gefüllten Kanäle nach Aussen durch eine  Lackschicht abzuschliessen, sei es, um einen unbeab  sichtigten Austritt des Flussmittels zu verhindern, sei  es, um dieses gegen Luftzutritt oder Berührung von  aussen zu schützen. Diese Lackschicht darf natürlich  an der Luft nicht aushärten und muss analog dem  Flussmittel im gleichen Temperaturbereich wie dieses  fliessbar werden wie beispielsweise plastifiziertes Kolo  phonium.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Lötzinndraht mit Flussmittelfüllung, dadurch ge kennzeichnet, dass über seine ganze Länge auf seiner Umfangsfläche eine grosse Anzahl feiner Kanäle oder Vertiefungen mündet, aus denen bei der den Lötvor- gang einleitenden Erwärmung Flussmittel auf die Löt stelle austritt. UNTERANSPRÜCHE 1. Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen in Form von Kanälen von einem axialen, mit Flussmittel gefüllten Hohlraum eines Röhrenlötzinndrahtes nach aussen führen. 2. Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen mit Flussmittel gefüllt sind, das bei normaler Raumtemperatur nicht fliessfähig ist, aber bei Temperatursteigerung unterhalb des Schmelzpunktes des Lötdrahtes aus den Kanälen ausfliesst.
    3. Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Querschnitt der Vertie fungen von innen nach aussen zu einer in Längsrich tung des Drahtes langgestreckten Austrittsöffnung (2b in Fig. 7) erweitert. 4. Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Flussmittel nur in Vertiefun gen (2b) des Drahtes enthalten ist und Zahl, Form, Tiefe und Volumen dieser Querkanäle für eine Län geneinheit so gewählt sind, dass die Flussmittelfüllung der Kanäle auf jeden Wert zwischen 0,1 und 4,5 Gew.-% des Metallgewichtes der zugrunde gelegten Drahtlänge eingestellt werden kann. 5. Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen auf der Aussen fläche des Lötdrahtes durch eine Lackschicht abge schlossen sind. 6.
    Lötzinndraht nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht mindestens eine Gruppe von 500 Vertiefungen/m Draht in etwa einer Linie und etwa gleichen Abständen voneinander ent hält. 7. Lötzinndraht nach Unteranspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei solcher Gruppen von je 500 Vertiefungen/m Draht auf den Umfang des Drahtes verteilt vorgesehen sind. 8. Lötzinndraht nach den Unteransprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass etwa 2000-4000 und mehr Vertiefungen/m Draht, vorzugsweise in 2 bis 4 gleichen Gruppen, auf den Umfang des Drahtes ver teilt, vorgesehen sind. 9. Lötzinndraht nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne oder alle Gruppen von Vertiefungen längs zur Drahtachse paralleler Linien angeordnet sind. 10.
    Lötzinndraht nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen auf dem Um fang des Leitdrahtes schraubenförmig verteilt sind. PATENTANSPRUCH II Verfahren zur Herstellung eines Lötzinndrahtes nach Patentanspruch I, mit einer Vielzahl von Vertie fungen in seiner Umfangsfläche, aus denen durch die den Lötvorgang einleitende Erwärmung Flussmittel auf die Lötstelle austritt, dadurch gekennzeichnet, dass in einem massiven Lötzinndraht von seiner Umfangsflä che aus Vertiefungen eingestochen oder eingedrückt werden und der Draht dann durch ein Flussmittelbad gezogen wird, in welchem sich die Vertiefungen mit Flussmittel füllen, dessen Überschuss von dem Draht abgestreift wird, der darauf abgekühlt wird. UNTERANSPRÜCHE 11.
    Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen in der Umfangs fläche des Drahtes mit Hilfe einer leicht verdunstenden und gut netzenden Flüssigkeit angefüllt werden, deren Siedepunkt über Raumtemperatur und bei oder unter halb des Schmelzpunktes des Flussmittels liegt, so dass diese Flüssigkeit beim Einlaufen in das Flussmittelbad verdampft und das Flussmittel in die Kanäle oder Ver tiefungen vollständig eintritt. 12. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindringung des Flussmittels in die Kanäle oder Vertiefungen des Drahtes im Fluss- mittelbad durch Beschallung des Flussmittelbades oder des Drahtes oder beider unterstützt wird.
    PATENTANSPRUCH III Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Patentanspruch II, zur Herstellung von Vertiefungen in der Umfangsfläche des Lötzinndrahtes, dadurch ge kennzeichnet, dass sie aus einem oder mehreren Wal zenpaaren (5, 6) besteht, die Nuten (4) enthalten, an der Berührungszone (9) der beiden Walzen eines Paares den durchlaufenden Lötzinndraht umfassen und in der Nutentiefe eine grosse Zahl von stichelartigen Vor sprüngen (10) enthalten, die in den Lötzinndraht beim Durchgang in dichter Reihenfolge taschenartige Vertie fungen einstechen. UNTERANSPRÜCHE 13. Vorrichtung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Walzenpaare in verschie denen zueinander geneigten Ebenen angeordnet sind, die die Vertiefungen in verschiedenen Zonen des Drahtumfanges erzeugen. 14.
    Vorrichtung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Walzenpaar(e) syn chron angetrieben sind. 15. Vorrichtung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen in der Ebene ihrer Nut (4) geteilt sind und ein Stahlblatt (8) mit in der Nute vorstehenden Zähnen der gewünschten Höhe zwi schen sich einspannen. 16. Vorrichtung nach Patentanspruch III, dadurch gekennzeichnet, dass die zahnähnlichen Vorsprünge in der oder den Nuten poliert sind. 17. Vorrichtung nach Patentanspruch III, gekenn- zeichnet durch einen dochtähnlichen Übertrager, durch den die Nuten, die Perforierungswerkzeuge und/oder der durchgezogene Lötdraht laufend mit einer Trenn schicht, z. B.
    Palmöl, versehen werden.
CH1521464A 1963-12-04 1964-11-25 Lötzinndraht mit Flussmittelfüllung CH453858A (de)

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DE1964L0049249 DE1298967B (de) 1964-11-10 1964-11-10 Verfahren zum Fuellen von Vertiefungen in der Oberflaeche von Loetdraehten mit Flussmittel

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NL6414050A (de) 1965-06-07

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