Verschlussvorrichtung für eine Akkumulatorzelle Zum Unterhalt der Akkumulatoren ist es notwendig, den Flüssigkeitsstand zu kontrollieren, Wasser nachzu füllen und - bei Bleiakkumulatoren - ausserdem die Säuredichte zu messen. Bei geschlossenen Batterien, wie sie heute in überwiegender Zahl verwendet werden, sind zur Ausführung dieser Arbeiten jeweils die Pfropfen der Zellen auszuschrauben und anschliessend wieder einzu setzen. Dabei lässt es sich oft schwer vermeiden, dass Säure oder Lauge mit Händen und Kleidern in Berüh rung kommt.
Pfropfen mit Einrichtungen zur Überwachung des Flüssigkeltsstandes und mit der Möglichkeit, Wasser nahen, ohne den Pfropfen auszuschrauben, sind bekannt. Unter den letztgenannten befinden sich auch solche,
die das Einführen eines Saughebers in die zum Nachfüllen von Flüssigkeit bestimmte Öffnung gestatten, wodurch eine Säureprobe entnommen werden kann, ohne dass der Pfropfen herausgeschraubt werden muss.
Die Entnahme von Säureproben ist aber auch unter .die- sen Voraussetzungen ziemlich umständlich.
Die Erfindung gestattet, die Probeentnahme für Säure noch einfacher als bisher durchzuführen und diese Verbesserungen auch an bestehenden Akkumulatoren ohne deren Änderung anzubringen. Die Erfindung be trifft eine Verschlussvorrichtung für eine Akkumulator zelle, welche eine Einrichtung zur Entnahme von Flüs sigkeitsproben aus der Zelle aufweist.
Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein sie durchsetzendes Rohr, dessen unterer Teil in seiner Länge derart bemessen ist, dass sein unteres Ende auch beim Liefst zulässigen Flüs sigkeitsstand in der Zelle in die Flüssigkeit eintaucht und dessen oberes Ende mindestens eine Öffnung auf weist und einen Anschluss für einen Saugheber bildet.
Die Erfindung wird nun anhand mehrerer Ausfüh rungsbeispiele erklärt.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen Längsschnitte durch solche Ausführungsbeispiele, wobei die Fig. 1 eine Ausführung darstellt, die ohne die Entfernung des Pfropfens; ausser dem Ansaugen von Flüssigkeit keine andern Prüfarbei ten zulässt, während die drei übrigen Ausführungen ausserdem die Überwachung des Säurestandes gestatten.
Die beiden .auf den Fig. 3 und 4 dargestellten Pfropfen erlauben ausser den genannten Überprüfungen noch das Nachfüllen von Wasser ohne Entfernung des Pfropfens.
Die Fig. 5<B>...</B> 7 zeigen als Detaildarstellungen drei verschiedene Möglichkeiten des Anschlusses eines Saug hebers an das Rohr zur Entnahme von Flüssigkeitspro ben. Der auf Fig. 1 dargestellte Pfropfen lehnt sich stark an die allgemein übliche Pfropfenkons,truktion an.
Er besitzt ein Gewinde 1, mit welchem er in den nicht dar gestellten Zellendeckel eingeschraubt wird, und einen becherförmigen Teil 2, welcher mit einem festen Dek- kel 3 abgeschlossen ist.
Ein Rohr 4 durchsetzt den gan zen Pfropfen und taucht mit seinem unterhalb des Zel- Jendeckels befindlichen Teil in die Flüssigkeit ein. Am obern Ende des Rohrs kann ein Saugheber angeschlos- senwerd'en,so dass eirneFlüssigkeitsprobe aufgesaugt und anschliessend wiederum zurückgedrückt werden kann.
Der Pfropfen: weist im übrigen in seinem untern Teil Löcher 5 für den Gasdurchlass auf. Die Löcher 6 im Deckel dienen dem selben Zweck. Der Hohlraum des becherförmigen Teils 2 kann in gewohnter Weise mit einem säurefesten, porösen Material ausgefüllt sein, um die von den austretenden Gasen mitgerissenen Säure teilchen zurückzuhalten.
Der Pfropfen .gemäss Fig. 2 unterscheidet sich vom zuerst beschriebenen nur durch die Ausbildung des zum Ansaugen von Flüssigkeit dienenden Rohres. Dieses Rohr ist aus durchsichtigem Material hergestellt und so weit bemessen, dass es in seinem Innern einen un durchsichtigen Stab 8 aufnehmen kann, welcher durch das Rohr hindurch sichtbar ist.
Dieser Stab ist an seinem unteren Ende mit einem Schwimmer 9 versehen, so dass seine Lage den Säurestand anzeigt. Das Rohr 7 ist in seinem untern Teil 10 so weit verdickt, dass sich der Schwimmer darin frei bewegen kann und ist in seiner gesamten Länge derart bemessen, dass sein unterster Teil auch beim tiefst zulässigen Flüssigkeitsstand in die Flüssigkeit eintaucht.
Es wird im obern Teil vorteilhaf- terweise mit nicht dargestellten Markierungen versehen, damit die Lage des Stabes 8 besser beurteilt werden kann, und weist an seinem obern Ende seitliche öff- nungen 11 auf. Sofern an dieses obere Ende ein Saug heber angeschlossen wird, kann die Flüssigkeit durch das ganze Rohr aufgesaugt werden und tritt durch die Löcher 11 in den Heber über. Durch'die seitliche An ordnung der Löcher wird deren Verstopfen durch den oben anstehenden Stab 8 vermieden.
Die übrigen, bei der Fig. 1 und den übrigen Figuren übereinstimmenden Teile sind überall gleich bezeichnet und nicht mehr spe ziell erwähnt.
Der auf Fig. 3 dargestellte Pfropfen stellt eine Kom bination der Pfropfen gemäss den Fi.g. 1 und 2 dar. Das Rohr 4 zum Ansaugen von Flüssigkeit ist in diesem Falle exzentrisch angeordnet. Das in der Längsachse des Pfropfens verlaufende durchsichtige Rohr 12 dient in diesem Falle ausschliesslich zur Führung des Mess- stabes B.
Der Schwimmer 13 besitzt, des verhältnismäs- sig geringen Abstandes zwischen den beiden Rohren 4 und 12 wegen, eine Ausnehmung 14 und umschliesst das Rohr 4 zum Teil. Diese Ausnehmung weist gegen über dem Rohr 4 reichliches Spiel auf, so dass der Schwimmer und damit der Stab 8 in ihren Bewegungen nicht gehemmt werden.
Zusätzlich zu den früher be schriebenen Pfropfen weist das vorliegende Ausführungs beispiel einen aus einem durchsichtigen, becherförmi- gen Gehäuse bestehenden Oberteil 16 auf, welcher die beiden Rohre 4 und 12 umschliesst. Dieser Pfropfen weist ferner konzentrisch um das Rohr 12 verteilte Öffnungen 15 verhältnismässig grossen Durchmessers auf, welche das Nachfüllen von Wasser gestatten, ohne den Pfropfen auszuschrauben. Diese Öffnungen dienen als Durchtrittsöffnungen für das Wasser und für die Gase.
Der ganze Becher dient somit als Einfülltrichter. Er ist oben mit einem Deckel 17 abgeschlossen, der seinerseits mittels eines elastischen Bandes 18 und eines Rings 19 am Becher befestigt ist und zwecks Entnahme einer Flüssigkeitsprobe oder zum Nachfüllen von Was ser ohne die Ausführung einer Schraubbewegung geöff net und geschlossen werden kann. Diese letztgenannten Bewegungen können gegebenenfalls mit dem Mund stück des Saughebers ausgeführt werden, so dass keine Berührung des Pfropfens mit den Händen not wendig ist. Das Loch 20 im Deckel 17 dient dem Gas abzug.
Wegen der grossen Höhe des Bechers 16 sind keine Schikanen notwendig, um mit den Gasen mitge rissene Flüssigkeitströpfchen festzuhalten.
Der auf Fig. 4 dargestellte Pfropfen weist, wie der jenige gemäss Fig.3, einen durchsichtigen, becherför- migen Oberteil 24 auf, welcher, wie der vorher beschrie bene, oben durch einen Deckel 17 abgeschlossen ist. In diesem Oberteil ist das Saugrohr 21 befestigt, des sen am obern Ende befindliche trichterförmige Erwei terung 25 auf einem ringförmigen Vorsprung 26 des Oberteils 24 aufliegt.
Das auf diese Weise fliegend ge lagerte Rohr 21 wird vom konzentrisch ausserhalb die ses Rohres angeordneten zweiten Rohr 22 umfasst, wel ches an seinem untern Ende einen Schwimmer 23 trägt und als Anzeiger des Flüssigkeitsstandes dient. Bei die sem Pfropfen können dieGase neben dem Rohr 24 durch den zwischen dem Rohr 21 und dem Unterteil des Pfro pfens vorhandenen Zwischenraum 27 und anschliessend durch die Löcher 28 austreten. Der Trichter 25 dient zusammen mit dem obern Teil des Bechers 24 als Ein fülltrichter für nachzufüllendes Wasser.
Bei diesem Füll- vorgang entweicht die Luft durch die beschriebenen Öffnungen 27 und 28, so dass das Rohr 21 verhältnis mässig eng gestaltet werden kann, da es ausschliesslich Wasser führen muss.
Bis jetzt wurde lediglich nebenbei erwähnt, dass an das Saugrohr das Mundstück eines Saughebers ange schlossen werden kann. Auf den Fig. 5, 6 und 7 sind Beispiele für solche Anschlüsse dargestellt. Bei dem in Fig. 5 gezeigten Saugrohr ist der oberste Teil trichter förmig, wie beispielsweise beim Pfropfen auf Fig. 4 dar gestellt. An ein derart geformtes Saugrohr kann nun ein Saugheber, dessen Mundstück aus einem vorn etwas zugespitzten Gummirohr besteht, angedrückt werden. Auf diese Weise kann eine luftdichte Verbindung er halten werden, welche das Aufsaugen von Säure durch das Saugrohr gestattet.
Eine andere Variante einer solchen Verbindung zeigt Fig. 6. Dort besitzt das Saugrohr einen normalen, geraden Abschluss. Das Mundstück des Saughebers aus Gummi besteht hier aus einem Rohr, das sich gegen das Ende erweitert, so dass es über das Rohr des Pfropfens gestossen werden kann. Auch auf diese Weise erhält man eine luftdichte Verbindung. Gegenüber der in Fig. 5 gezeigten Lösung bietet sie den Vorteil, dass die Dich tigkeit von einem Anpressdruck unabhängig ist.
Die auf Fig. 7 gezeigte Lösung des Anschlusses des Saughebers eignet sich beispielsweise für den in Fig. 2 dargestellten Pfropfen. In diesem Falle ist der Saug heber unten mit einem Glasrohr versehen, an welchem ein kurzes Stück eines Gummischlauches 29 mit einer Bandage 30 befestigt ist. Vorteilhafterweise wird dabei für dieses Schlauchstück eine ausbauchende Form ge wählt, wie in der Fig. 7 dargestellt, so dass das Schlauch stück ohne weiteres über das oben sich verjüngende Rohr 7 gestülpt werden kann.
Durch passende Abstim mung der Aussendurchmesser der Rohre 7 und 28 auf einander oder durch die genannte Ausbauchung wird ein freier Durchfluss der Flüssigkeitsprobe von den seit lichen Löchern 11 in das Innere des Rohres 28 erreicht.
Von den Flüssigkeitsproben kann auf bekannte Weise durch ein im Saugheber enthaltenes Aräometer die Dichte bestimmt werden. Da Saugheber mit Aräo- meter zur überwachung von Akkumulatoren allgemein üblich sind, werden sie hier nicht dargestellt, und eine nähere Beschreibung erübrigt sich.