Achsmessgerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein Achsmessgerät zum optischen Vermessen der Vorderachse eines Kraftfahrzeuges, mit zwei wenigstens je eine Lichtquelle, ein Objektiv, eine Anzeigemarkierung und eine Ableseplatte aufweisenden Projektoren.
Derartige Geräte dienen beispielsweise bei Unfallfahrzeugen dazu, festzustellen, ob die Vorderachsträger, d. h. die Achsbolzen der Vorderräder zum Rahmen, zur Radaufhängung oder zum Wagenunterbau im richtigen Winkel stehen. Hierzu werden die beiden Projektoren in einem vorgegebenen Abstand von den beiden Vorderrädern koaxial zueinader aufgestellt. Üblicherweise können die eingeschalteten Projektoren dann eine Anzeigemarkierung, beispielsweise ein Fadenkreuz oder eine Skala, entweder auf die Ableseplatte des jeweils gegenüberliegenden Projektors oder auf einen an der jeweiligen Radachse angebrachten Radspiegel projiziert ren.
Üblicherweise wird ein Fadenkreuz von einem Projektor, solange das zu messende Fahrzeug noch nicht zwischen die beiden Projektoren eingefahren ist, auf die Ableseplatte des anderen, gegenüberliegenden Projektors projiziert. Ausserdem wird von jedem Projektor eine Skala auf den ihm gegenüberliegenden Rad spiegel beim eingefahrenen Fahrzeug geworfen, von dort reflektiert und erscheint dann auf der Ableseplatte des projizierenden Projektors. Die Skala erscheint also nach der Reflektion vom Radspiegel auf der Ableseplatte desselben Projektors, von dem die Skala projiziert ist, scharf. Anderseits erscheint das Fadenkreuz des einen Projektors nur auf der Ableseplatte des gegenüberliegenden Projektors scharf, wenn das Fahrzeug noch nicht eingefahren ist.
Skala und Fadenkreuz, die mit einem üblicherweise verwendeten Projektor auf die an dem diesem Projektor gegenüberliegenden Fahrzeugrad befestigte Tafel projiziert werden, erscheinen dort nicht scharf. Die zur Achsvermessung verwendeten Projektoren können also nicht ohne weiteres zur Kontrolle und zur Messung der Achsflucht der Vorderachsträger verwendet werden.
Gemäss der Erfindung ist dem Objektiv eine Blende zugeordnet und das Achsmessgerät mit einer an der zu vermessenden Achse des Kraftfahrzeuges befestigbaren Tafel versehen, auf welcher die Anzeigemarkierung scharf abbildbar ist und auf welcher zur Kontrolle der Achsflucht eine in ihrer Messstellung vertikale Messlinie aufgetragen ist, die die geometrische Achse des zu vermessenden Achsbolzens schneidet. Zweckmässig kann die Tafel vermittels eines Dauerhaftmagneten am Achsbolzen anheftbar sein. Der Dauerhaftmagnet kann je nach der Ausgestaltung des Achsbolzens einen ringförmigen Teil oder eine Kegelspitze aufweisen, mit denen die Tafel am Achsbolzen justiert wird.
Die Blende selbst kann verstellbar, vorzugsweise als viergliedrige Irisblende ausgebildet sein, um den Projektor an die jeweils gegebenen Verhältnisse, sei es bei der Kontrolle der Stellung der Vorderachsträger oder sei es zur Messung der Achswinkel anzupassen.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, bei Messprojektoren, die auf Schienen angeordnet sind, eine Skala auf der Ableseplatte anzuordnen oder eine verschiebbare Skala an einer oder mehreren Schienen vorzusehen.
Eine derartige Ausführung ist besonders dann geeignet, wenn eine Reihe von Fahrzeugen mit gleichem Radstand nacheinander mit Hilfe von auf Schienen verschiebbaren Projektoren gemessen werden sollen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass über die bei bekannten Achsmessgeräten möglichen Messungen hinaus auch die Achsflucht des Vorderachsträgers kontrolliert und gemessen werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Messplatz mit einem auf diesem stehenden Fahrzeug und mit den beiden zur Vermessung dienenden Projektoren,
Fig. 2 die Radtafel mit dem Haftmagneten im Schnitt II-II in Fig. 3,
Fig. 3 die Vorderansicht der Tafel mit einer Skala,
Fig. 4 den Objektivträger mit Blende und Verstellring teilweise im Schnitt,
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung einen auf Schienen angeordneten Projektor mit der Ableseplatte und einer auf dieser angeordneten Skala und mit einem vor der Skala verschiebbaren Zeiger,
Fig. 6 ebenfalls in perspektivischer Darstellung einen auf Schienen verschiebbaren Projektor mit einer ebenfalls auf Schienen verschiebbaren Skala,
Fig.
7 den Grundriss eines auf einen Messplatz eingefahrenen Fahrzeugs mit einem Vorderachsträger, dessen Stellung normal ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung bedient sich zur Kontrolle und zur Messung der Stellung der Achsträger der Vorderräder eines Kraftfahrzeugs zweier Projektoren 1, die zur Messung der Fahrzeugachsen im Abstand von den zu vermessenden Rädern 2 koaxial zueinander und gegeneinander gerichtet aufgestellt sind. Bevor das Kraftfahrzeug 3 vermessen wird, muss seine Längsachse 4 so ausgerichtet sein, dass sie senkrecht zur Projektionsachse 5 verläuft. Ausserdem müssen die Vorderräder 2 so eingestellt werden, dass die vertikalen Radebenen 6 mit den vertikalen Ebenen 7, die senkrecht zur Projektionsachse 5 und durch die Radmitten verlaufen, auf beiden Fahrzeugseiten die gleichen Winkel bilden. Die Räder 2 müssen also so eingestellt sein, dass die Radebenen mit Parallelen zur Längsrichtung den halben Vorspurwinkel bilden.
Zum leichteren Ausrichten des Fahrzeuges sind ausserdem am Messplatz Bezugsschienen 8 eingelassen.
Im Projektor 1 befinden sich ausser der Lichtquelle im Strahlengang dieser Lichtquelle eine Skala und ein Fadenkreuz. Mit Hilfe von das Objektiv bildenden Linsen 9 im Projektor können die Skala bzw. das Fadenkreuz nach ihrer Reflexion von- dem an einem Rad angebrachten Spiegel auf die Ablesepiatte 10 dieses Projektors bzw. auf die Ableseplatte des gegenüberliegenden Projektors scharf abgebildet werden.
Da a nun bei der Achsfluchtkontrolle und -Messung die Skala bzw. das Fadenkreuz bereits auf der am- Rad 2 angebrachten Tafel 11 scharf abgebildet werden sollen, ist im Objektiv eine verstellbare Blende 12 vorgesehen, die mit einem drehbaren Ring 13 in dessen Ausnehmung ein Blendenstift 14 eingreift, abgeblendet werden. Durch das Abblenden kann die Tiefenschärfe des Objektivs so weit vergrössert werden, dass die Skala oder das Fadenkreuz schon auf der Tafel 11 scharf abgebildet werden.
Die Tafel Ii kann entweder mit einer Messlinie 15 oder zusätzlich mit zur Messlinie parallelen Geraden 16 versehen sein, die eine Skala bilden.
Die Tafel 11 kann mit einem Dauermagneten 17 versehen sein, mit dem sie am Achsbolzen des Rades 2 angeheftet werden kann. Am Dauermagneren kann ein ringförmiger Teil 18 angeordnet sein, der den Achsbolzen passend umgreift und damit die Tafel am Rad justiert. Es gibt auch Achsbolzen, die eine Zentrierbohrung aufweisen. Bei Verwendung der Tafel im Zusammenhang mit solchen Achsbolzen ist eine Befestigungsvorrichtung der Tafel mit einem Dauermagneten vorteilhaft, an dem sich ein in Fig. 2 strichpunktiert dargestellter Kegel 19 befindet, durch den die Tafel am Achsbolzen justiert werden kann.
Es gibt auch Projektoren 1, die auf Schienen 20 gleitend und verschiebbar angeordnet sind. Bei diesen Einrichtungen kann es vorteilhaft sein, wenn auf der Ableseplatte 10', wie in Fig. 5 dargestellt ist, eine Achsfluchtmessskala 21 aufgebracht, d. h. zusätzlich aufgesetzt oder aufgedruckt ist. Vor der Achsmessskala 21 kann ein auf einer weiteren Schiene 22 aufsteckbarer und verschiebbarer Zeiger 23 angebracht sein. Dann braucht auf der Tafel, die auf das Rad aufgesteckt ist, nur eine Messlinie anstelle einer Skala angebracht zu sein.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. 6) für auf Schienen angebrachte Projektoren 1 kann auf einer Schiene 24 eine verschiebbare Skala 25 vorge sehen sein. Eine solche Ausführung ist besonders dann zweckmässig, wenn eine Reihe von Fahrzeugen mit gleichem Radstand nacheinander gemessen werden soll.
Zur Kontrolle und zur Messung der Stellung des Vorderachsträgers 26 wird das Fahrzeug zwischen die beiden, bereits mit ihrer Projektionsachse 5 koaxial zueinander ausgerichteten Projektoren eingefahren und so ausgerichtet, dass seine Längsachse 4 senkrecht zur Projektionsachse 5 verläuft. Dann werden die beiden Vorderräder so verstellt, dass ihre beiden Radebenen mit Parallelen zur Längsrichtung jeweils einen halben Vorspurwinkel q2 bilden. Das Fahrzeug muss nun so weit nach vorn oder hinten verschoben werden, bis die Mitte der von dem Projektor auf die benachbarte Tafel projizierten Skala oder das auf diese Skala projizierte Fadenkreuz mit der Messlinie 15 auf dieser Tafel zur Deckung gekommen ist.
Ist nun auf der anderen Seite am anderen Rad die Mitte der Skala bzw. das Fadenkreuz ebenfalls mit der Messlinie in Deckung, dann stimmt die Achsflucht, d. h. die Stellung des Vorderachsträgers- ist richtig und es zeigt sich die Lage, die in Fig. 7 dargestellt ist. Kommt jedoch die Mitte der Skala bzw. das Fadenkreuz der anderen Seite beim anderen Projektor dort nicht mit der Messlinie 15 zur Deckung, so stimmt die Stellung des Vorderachsträgers nicht. Es zeigt sich dann der in Fig. 1 dargestellte Zustand.
Ist in einem solchen Falle auf der Tafel eine Skala aufgebracht, so kann auch die Grösse der Abweichung der Stellung des Vorderachsträgers abgelesen und festgehalten werden. Sind- Skalen vorhanden, so braucht das Fahrzeug in Längsrichtung nicht mehr so genau- einjustiert zu werden, dass sich auf einer Seite Fadenkreuz und Messlinie decken, und es kann aus der Differenz der Skalenablesungen auf beiden Seiten die Abweichung der Lage des Vorderachsträgers ermittelt werden.
Die Kontrolle und die Messung der Stellung des Vorderachsträgers kann bei Projektoren, die auf Schienen verschiebbar aufgesetzt sind, dadurch vereinfacht werden, dass auf den Projektoren Achsfluchtmessskalen 21 angebracht sind. Nach Ausrichtung der Projektoren und nach dem Einfahren des Fahrzeus und dem Ausrichten desselben ist es nicht mehr erforderlich, dass die Projektion der- Mitte der Skala bzw. des Fadenkreuzes auf der Tafel auf einer Seite durch Nachrichten des Fahrzeuges mit der Messlinie auf der Skala zur Deckung gebracht werden. Es genügt vielmehr, das Fahrzeug so weit zwischen die Projektoren einzufahren und auszurichten, dass die beiden Tafeln in den Strahlengang der Projektoren gelangen. Bei den ausgerichteten Projektoren sind vor dem Einfahren des Fahrzeuges schon die Zeiger 23 in Nullstellung gebracht.
Ist nun däs Fahrzeug eingefahren, dann werden lediglich die Projektoren so weit verschoben, bis das Projektionsbild und die Messlinie auf der Tafel zur Deckung gebracht sind. Ergeben sich. auf der Tafei dieselben Abweichen gen, so ist die Stellung des Vorderachsträgers in Ord nung. Die Differenz auf beiden Tafeln zeigt an, in welchem Trade die Stellung des Vorderachsträgers aus der Richtung gekommen ist.
Sollen eine grössere Anzahl von Fahrzeugen mit gleichem Radstand vermessen werden, so ist die in Abbildung 6 dargestellte Einrichtung besonders vorteilhaft. Werden die Hinterräder fixiert, so ergibt sich für die Vorderräder im wesentlichen immer dieselbe Stellung. Die verschiebbare Skala 25 braucht nur einmal eingestellt zu werden. Die beiden Projektoren werden auf beiden Seiten so verschoben, dass wieder die projizierte Skalenmitte bzw. die projizierte Skala mit der Messlinie auf der Tafel 11 zur Deckung kommen. Bei gleichen Stellungen der Projektoren im Hinblick auf die Markierungen auf der Schiebeskala ist die Stellung des Vorderachsträgers in Ordnung. Eine Differenz der Stellung der Projektoren gegenüber den Messstrichen auf den Schiebeskalen gibt das Mass der Verstellung des Vorderachsträgers an.