Giebelhaus Die Erfindung bezieht sich auf ein Giebelhaus mit mindestens einer Etage und mit Arbeits-, Wohn-, Schlaf- und anderen Räumen in jeder Etage sowie mit einer sogenannten Installations- oder Nasszelle, in der Küche, Bad und WC jeder Etage zusammengefasst sind. In erster Linie wird auch an solche Häuser die Forderung gestellt, dass sie mit geringem Arbeits- und Zeitaufwand herstellbar sind, was man durch umfas sende Vorfabrikation und Normierung möglichst vieler Bauteile zu erreichen versucht.
Daneben wird ein hoher Wohnkomfort verlangt, zu dem u. a. auch eine gute Geräuschisolation der Wohnung gehört. Ausser- dem wird es begrüsst, wenn sich im Giebel des Hauses auch nach der Fertigstellung ohne grössere Umbauar beiten an der Dachkonstruktion noch ein Raum oder eine kleine Wohnung unterbringen lässt, so dass die Dachkonstruktion von vornherein entsprechend hoch gewählt werden muss.
Durch die Erfindung wird dies bei einem Giebel haus dadurch erreicht, dass in jeder Etage Wohn- bzw. Arbeitsteil einerseits und Schlafteil andererseits durch eine Installationszelle, bestehend aus Küche, Bad, WC, geräuschmässig voneinander isoliert sind und dass das Dach aus vorgefertigten Dachbindern besteht, die sowohl Deckenbalken der obersten Etage, Fussboden- träger für eine Giebelwohnung als auch Dachsparren zur Aufnahme einer Dacheindeckung enthalten.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der ein Ausführungsbei spiel schematisch dargestellt ist. Es zeigt Fig. 1 den Grundriss einer Etage und Fig. 2 einen der Dachbinder.
In dem in Fig.l dargestellten Grundriss einer Etage sind in einer Installationszelle 1 die wesentlichen Teile von Küche 2, Toilette 3 und Bad 4 enthalten. Der linke Teil 5, 6 bildet den Wohn-, Wirtschafts- oder Arbeitsteil der Etage. Ein Schlafteil 8, 9, 10 ist von dem Wirtschaftsteil 5, 6 durch die Installations zelle 1 sowie durch ein Entree 11 und einen Vorplatz 12 geräuschmässig isoliert. In Fig. 2 ist ein Dachbinder 20 dargestellt, der wie auch die Installationszelle 1 in Fig. 1 - möglichst vollständig vorfabriziert ist. Mit einem waagrechten Deckenbalken 23 liegt dieser auf dem Mauerwerk 27 des Hauses auf.
Dachsparren 21 zur Aufnahme einer nicht dargestellten Dacheindeckung sind im Giebel 28 des Dachbinders 20 miteinander und über Knotenblät ter 22 mit den beiden Enden des Deckenbalkens 23 verbunden. Der Deckenbalken 23 wurde schon bei sei ner Vorfabrikation auf seiner Oberseite 25 als Fussbo- denträger einer im Giebelraum 26 eventuell später aus zubauenden Giebelwohnung vorbereitet. Auf seiner Unterseite ist der Deckenbalken 24 so ausgeführt, dass er als Deckenabschluss der direkt darunter liegenden Etage oder zur Aufnahme deren Deckenelemente ge eignet ist.
Wie bereits erwähnt, besteht der durch das erfin dungsgemässe Giebelhaus erzielte Vorteil vor allem darin, dass durch die spezielle Anordnung der Installa tionszelle die Etage in einen Wirtschafts- und einen Schlafteil unterteilt wird und die zwischen diesen bei den Etagenteilen erforderliche Geräusch-Isolation mit von der Installationszelle 1 übernommen wird. Dadurch wird ohne besonderen Mehraufwand erreicht, dass auch während einer in den Räumen 5, 6 bzw. bei einer ebenerdig gelegenen Etage auch in dem davor befindlichen Rasenplatz 7, etwa stattfindenden lebhaf ten Abendgesellschaft, in den Räumen 8, 9, 10 befind liche Personen, z. B. Kinder in ihrer Nachtruhe, nicht gestört werden.
Der gewünschte Zweck der Geräuschisolation wird an sich besonders gut dadurch erzielt, wenn ledig lich die Küche 2 an der Aussenseite des Grundrisses liegt und sich Toilette 3 und Bad 4 von der Küche anschliessend in das Hausinnere erstrecken, so dass durch die Installationszelle 1 der Grundriss der Etage fast vollständig quer unterteilt ist. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wurde auf diese weitge hende Unterteilung des Grundrisses der Etage bewusst verzichtet, um statt dessen auch WC 3 und Bad 4 an der Aussenwand der Etage anordnen zu können und um damit z. B. sehr einfache Verhältnisse bezüglich Beleuchtung und Belüftung dieser Räume zu erreichen.
Sollte bei der im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ge zeigten Anordnung von Küche, WC und Bad innerhalb des Grundrisses die Geräuschisolation zwischen Wirt- schaftsteil 5, 6 und Schlafteil 8, 9, 10 als nicht genü gend angesehen werden, so kann ohne prinzipielle Än derung des Grundrisses die Isolation zwischen diesen beiden Grundrissteilen durch zusätzliche Einbeziehung von Entree 11 und Vorplatz 12 in die Geräuschdäm mung erhöht werden.
Entsprechend der bei Dachkonstruktionen üblichen Bauweise wird der in Fig. 2 gezeigte Dachbinder vor wiegend aus Holz vorfabriziert. Die erforderliche sta bile Verbindung zwischen Deckenbalken 23 einerseits und Dachsparren 21 andererseits wird durch die an den Verbindungspunkten angeordneten Knotenblätter 22 bewirkt. Jedes Knotenblatt 22, das z.
B. aus ver leimten Blättern bestehen kann, wodurch ein gegen Verwerfen sicheres Konstruktionselement hoher Festig keit gewonnen wird, verbindet Dachsparren 21 und Deckenbalken 23 mittels Nagelung und Verleimung miteinander und nimmt damit sämtliche Schubkräfte innerhalb des Dachbinders 20 auf. Eine Übertragung von Schubkräften auf die darunter liegenden Trag wände 27 des Giebelhauses wird vermieden.
Zur weiteren Rationalisierung bei der Fertigung können Dachsparren 21 und. Deckenbalken 23 im Querschnitt gleich ausgeführt werden. Insbesondere können diese Teile, zumindest im Bereich der Knoten blätter 22, als Zangenpaare ausgeführt werden, die das zugehörige Knotenblatt von beiden Seiten fest umgrei fen.
Durch die beschriebene Anordnung der Installa- tions- bzw. Nasszelle im Grundriss der Etage wird mit geringem Aufwand eine wirksame Geräuschisolation des Wohn-, Wirtschaftsteiles auch von den an der glei chen Längsfassade des Hauses gelegenen Schlafräumen erreicht.
Die angegebene Dachbinderkonstruktion, die Deckenbalken Fussboden und Dachsparren ein- schliesst, erlaubt eine zeitraubende Herstellung des Giebelhauses unter gleichzeitiger Wahrung der Mög lichkeit zum späteren Ausbau des Giebelraumes 26 als zusätzlichen Wohn- oder Arbeitsraum, da der Dach binder 20 in diesem Bereich keine Mittelstreben ent hält.
Die angegebene Kombination von Grundriss und Dachbinder ist besonders geeignet für Häuser mit nur einer Etage, wobei infolge der durch die Anordnung der Nasszelle innerhalb des Grundrisses bewirkten Geräuschisolation weitere Massnahmen zur Verhinde rung einer eventuellen Geräuschübertragung durch Decke und Fussboden überflüssig sind. Bei Ausführung als Fertighaus mit einer Etage (Parterre) und 21' Dachneigung (alte Teilung) erhält man z. B. ein Haus mit 41/2 Zimmern,die alle im Par terre liegen.
Bei Verwendung eines steileren Daches mit 37 Neigung (alte Teilung) kann ein Treppenauf stieg mit sogenannten Auswechselelementen zum Be dienen von noch eins bis zwei Giebelzimmern vorgese hen werden, wodurch man einen 51/2 bis 61/,-Zim- mer-Typ erhält.