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Verfahren zur Anordnung der Heizungs-, Kalt- und Warmwasserverbrauchsleitungen in Gebäuden und nach dem Verfahren hergestellte Anordnung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung der Heizungs-, Kalt- und Warmwasserverbrauchsleitungen in Gebäuden, vorzugsweise Wohnhäusern, die von in Kellerhöhe einmündenden Hauptstammleitungen gespeist werden.
Heizungs-, Kalt- und Warmwasserleitungen herkömmlicher Art zweigen in jeder Wohnungsebene von unsichtbar in der Wand oder im Bodensichtbar an der Wand verlegten Speiseleitungen mittels Kreuz oder T-Stücken ab, etwa zu den Radiatoren. Die Speiseleitungen gehen von den Kellerleitungen aus, und die Radiatoren sind meist an den Aussenwänden des Gebäudes angeordnet.
Dabei entsteht die Schwierigkeit, dass der Architekt meist eine unsichtbare Rohrverlegung innerhalb der Wohnung wünscht, wozu der Statiker jedoch aus Festigkeitsgesichtspunkten nicht immer die für die Rohrführung in den Boden- und Aussenwandkonstruktionen nötigen Aussparungen zulassen kann, besonders wenn solche Aussparungen, bedingt durch die Abzweigungen der Rohrleitungen, Kreuzungen oder dergleichen viel Raum beanspruchen, denn dies setzt die Festigkeit der Konstruktion unter Umständen erheblich herab. Bisweilen muss man, nur um dem Wunsch nach unsichtbaren Rohrleitungen zu genügen, die Mauerdicke erheblich grösser machen, als dies bei sichtbarer Rohrverlegung möglich wäre.
Gleichgültig, ob die Steigleitungen unsichtbar oder sichtbar verlegt werden, können Durchbrechungen in den tragenden Gebäudedecken nicht vermieden werden. Da die Lage, dieser Aussparungen ausserdem genau stimmen muss, führt dies zu weiteren fühlbaren Verteuerungen des Baues.
Ferner beeinträchtigen Deckendurchführungen die Schallisolation zwischen den Stockwerken. Die Rohrleitungen müssen nämlich in den Deckendurchführungen Spiel haben, was die Schallisolierung verschlechtert. Gegenmassnahmen sind teuer und meist nicht ausreichend. In heizungstechnischer Hinsicht erschweren die Aussenleitungen die Einregulierung der den Radiatoren zuzuleitenden Wassermengen, weil die gesamte Wassermenge auf eine grosse Anzahl verschiedener Kleinleitungen von ungleichem Wasserbedarf verteilt werden muss.
Die Widerstände dieser sehr ungleichen Kleinleitungen schwanken in weiten Grenzen und da die Normen keine zureichende Menge an Rohrdimensionen, wie sie für die richtige Dimensionierung der Leitungen nötig wären, zur Verfügung stellen, entstehen in den meisten Stammleitungen grosse Drücke, welche, falls sie nicht reduziert werden, Du grosse Wassermengen durch die Radiatoren schicken, was zu unnötig hohen Zimmertemperaturen und Heizungskosten führt.
Die Förderhöhe der Pumpe, d. h. der Förderdruck im Rohrnetz ist proportional dem Quadrat der in der Zeiteinheit geförderten Wassermenge und ausserdemeine Funktion der Reibungs- und sonstigen Widerstände des Rohrnetzes. Dieser Widerstand hängt im allgemeinen von der längsten und am stärksten belasteten Rohrstrecke ab.
Dies erschwert es sehr, die richtige Wassermenge von der Hauptleitung in eine grosse Anzahl von Abzweigleitungen verschiedenen Wasserverbrauchs und unterschiedlicher Druckerfordernissen abzuzweigen.
Dadurch, d@ass man die Heizwasserrohre der Wohnungen an Aussenwänden montiert, ist die wirtschaftliche Heizung der Einzelwohnungen sehr schwierig, denn die in der Wohnung verzweigten Stammleitungen erfordern fast für jeden Radiator eine eigene, teure Regelungsvorrichtung.
Ein anderer Nachteil so verlegter Stammleitungen ist, d:ass man bei Reparatur eines Radiators meist auch alle übrigen, an diese Stammleitung angeschlossenen Radiatoren absperren muss, obwohl eine Abschaltung nur der bezüglichen Wohnjung und Entleerung ihres Systems ausreichend sein sollte.
Bei langen Stammleitungen, etwa in Hochhäusern, sind viele teuere und wartungsbMürftibge Vorrichtungen für :den; Dehnungsausgleich der Leitungen nötig, die
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aber festigkeitsmässig den grössten Beanspruchungen ausgesetzt sind.
Oft wünscht man bei Errichtung des Baues die Heizungswasserleitungsanlage in Abschnitten herzustellen, etwa so, dass das Warmwasser im Netz im ersten und zweiten Stock bereits zirkuliert, trotzdem das Rohrnetz der höherliegenden Wohnungen noch nicht montiert ist. Dann russ man alle Rohrenden der Stammleitungen zupfropfen und jedesmal, wenn eine Wohnungsebene neu angeschlossen werden soll, wieder ausser Betrieb setzen, weil das Rohrnetz entleert werden russ. Dia Stammleitungen müssen, nach Abnahme der Pfropfen, mit den hinzukommenden Leitungen verbunden werden. Solche wiederkehrende Verschluss- und Anschlussarbeiten, Entleeren, Füllen und Entlüften des Rohrnetzes während der Bauzeit sind sehr störend und unwirtschaftlich.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Berohrung herkömmlicher Art Nachteile baulicher, betriebsmässiger und materialmässiger Art mit sich bringt.
Das Verfahren nach der Erfindung bezweckt, die erwähnten Nachbeile zu beseitigen. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass alle im Gebäudekörper vorkommenden Leitungen, somit Anschlussleitungen von den Hauptstammleitungen zu Hauptverteilern im Kellerraum, Stammleitungen und Wohnungsleitungen, als in passenden Längen vorgefertigte Leitungselemente verlegt werden, wobei die Dimensionen der Leitungen innerhalb einiger Normgrössen ausgewählt sind und für die Hauptverteiler im Kellerraum sowie Zwischenverteiler und Verteiler in den einzelnen Wohnungen Standardausfühnungen mit im voraus festgelegten Dimensionen und festgelegner Anzahl der Anschlussmöglichkeiten verwendet werden.
Die nach dem Verfahren hergestellte, erfindungsgemässe Anordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptstammleitungen in Kellerhöhe mit zentralen Verteilern für das Heizungs- und das Kalt- bzw. Warmwasser verbunden sind, von denen ausgehend getrennte Stammleitungen für die Heizung und für die Verbraucher von warmem und kaltem Wasser durch den Hauskörper gezogen sind, die unter Einschaltung von Zwischenverteilern zu Verteilern über Abzweigleitungen für einzelne Wohnungen oder Wohnungsgruppen führen, von welchen Verteilern dann getrennte Wohnungsleitungen zu den Radiatoren und zu den Zapfstellen für warmes und kaltes Verbrauchswasser ausgehen.
Die vorliegende Erfindung soll nun an Hand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellen, erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 den Querschnitteines Hauses mit Wohnungen, in die das zentrale Rohrleitungssystem für Hei- zungs-, Kalt- und Warmwasserleitungen eingezeichnet ist und Fig. 2 in schaubildlicher Ansicht die Rohrleitungen in einer Wohnungsebene sowie die Fig. 3 und 4 zwei Einzelheiten des Hauptverteilers mit den zughörigen Zu- und Abwasserleitungen.
In Fig. 1 und 2 bedeuten die Ziffern 21-24 die von einem zentralen Fernheizwerk bzw. vom Kaltwassernetz eingehenden Hauptstammmleitungen, von welchen Anschlussleitungen 25-28 wegführen, die zu in Kellerhöhe befindlichen Hauptverteilern 29 und 30 leiten. Der Verteiler 29 bedient das Gebäude mit zirkulierendem Warmwasser für die Heizung undder Verteiler 30 mit warmem und kaltem Verbrauchswasser.
Von diesen Verteilern 29 bzw. 30 zweigen Steig- und Fallrohre 31, 32 für das Heizwasser sowie Zufuhrleitungen 33, 34 für kaltes und warmes Verbrauchswasser ab und führen durch den Gebäudekörper zu der nächstliegenden ersten Wohnung, aber in der Regel zu zwei oder mehr Wohnungen sowie zu höher angeordneten Zwischenverteilern 35, 36 für die Speisung weiterer, höher angeordneter Radiatoren bzw. Nutzwasserentnahmestel- den ab. Von diesen Verteilern 29, 35 führen Abzweig- leitungerb 43, 44 bzw. 48, 49 zu die Radiatoren 47 speisenden Verteilern 37-40, wogegen von den Verteilern 30, 36 die Nutzwasserverteiler 41, 42 einer jeden Wohnungsebene gespeist werden.
Von diesen innerhalb jeder Wohnungbefindlichen Verteilern 37-40 bzw. 41, 42 führen eigene Speiseleitungen 45, 46 zu den Radiatoren 47 bzw. ebenso eigene Speiseleitungen 58, 59, 60, 61, 62 und 63 nach den betreffenden Entnahmestellen wie Kalt- und bzw. oder Warmwasserhähnen 50, 51, 54 zu der Badewannenbatterie 52 und zur WC-Spülung 53. Diese Speiseleitunb n erstrecken sich etwa radial von dien genannten Verteilern 37-40 und 41, 42, ohne sich zu kreuzen. Alle im Hauskörper verlaufenden Rohrleitungen sind dünnwandige Kupferrohre kleiner Dimensionen und mit einer Isolationsschicht (z. B. aus Kunststoff) versehen. Die Leitungen werden in abgestuften Dimensionen ausgeführt, und zwar im voraus in bestimmten Längen nach Einheitsmassen gefertigt und zweckmässig mit Schnellkupplungen versehen angefiefert.
Mit 55, 56, 57 sind die Bauwerksdecken (etwa Betondecken) angedeutet.
Die Einheitsmasse werden nun an Hand eines kleinen Beispielserklärt. Das Einheits-Mass ist z. B. 25 cm Länge der Rohre: 0,00 mm A 1 = 0,25 m B = 1,00 mm B 1 = 1,25 m usw. C = 2,00 mm C 1 = 2,25 m Schliesslich bedeuten in d en Fig. 3 und 4 die Ziffern 25, 26, 27 und 28 die von den Hauptstammleitunbgen zu den im Kellerraum befindlichen Hauptverteilern 29, 30 führenden Verbindungsleitungen Die Hauptverteiler 29, 30 bestehen je aus zwei halbzylindrischen Teilen, zwischen welchen eine Scheidewand 65 vorgesehen ist.
Die Ziffern 31, 32, 33, 34, 43, 48 und 49 bedeuten die aus- und eingehenden Leitungen, die von den Hauptverteilern zu den Verteilern 37, 38, 39, 40 in den Wohnungen (allenfalls über Zwischenver- teUer 35, 36) führen, von denen die Funktions- bzw. Entnahmestellen versorgt werden, wie dies die Fig. 2 noch deutlicher zeigt.
Zur zentralen Anordnung der Rohrleitungen nach vorliegender Erfindung kann allgemein, noch. gesagt werden, dass im Falle, des Heizwasserleitungssysbems dieses zweckmässig als ein, Duplex-Triplex-System zu betrachten ist, wobei die Anordnung der Hauptverteiler 29, wie vorstehend beschrieben,
sich als sehr vorteilhaft gezeigt hat und eine sichere Funktion oder ganzen im Gebäude befindlichen Rohrleitungen auch unterschwierigen klimatischen Verhältnissen gewährleistet.